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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

145 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Zukunft, Zeit, Vergangenheit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 20:46
Hallo,

mich beschäftigt schon lange diese Frage und nun bestärkt durch eine wirre Diskussion hier in einem anderen Threat möchte ich gern die Fragen weiterleiten:

Was ist Zeit?

Wann hat "Eben" aufgehört und das "Jetzt" begonnen? Wann fängt das "Gleich" an und hab ich Einfluss darauf? Kann ich machen was ich will, oder hat La Place recht, daß alles vorherbestimmt ist im Universum, da man es theoretisch berechnen kann? Hab ich überhaupt Einfluss auf irgendwas? Gibt's die Planck-Zeit tatsächlich?

Fragen über Fragen über Fragen....


Chris

P.s.:
Jaaaaaaahaaaaaaaa Ich weiss, in Überschrift fehlt ein 'h' -.-


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 22:51
@Mark_Aurel
Planckzeit ist eine definition also gibt es sie^^
das jetzt ist biologisch gesehen eine 30 millisekunden langer Zeitabschnitt und Physikalisch gesehen ein entweder 0 sekunden oder planckzeit langer zeitabschnitt kommt auf die theorie an also ob die Zeit gekörtn ist oder nicht^^ Nach der Relativitätstheorie ist aber eigentlich jeder Zeitpunkt jetzt aber das is etwas kompliziert.

Mann kann es nicht wirklich vorherberechnen man kann nur die wahrscheinlichkeit berechnen und umsoweiter man in die zukunft kommt desto ungenauer wird es.

Mfg matti15


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 23:13
Nun ja. La Place (man möge mir verzeihen, aber ich kenne seine Aussagen nur oberflächlich) meinte, daß gesetz dem Fall man ist ein göttliches Wesen, daß zu einem speziellen fixen Zeitpunkt die Position, die Geschwindigkeit und die Richtung eines jeden Teilchens im Universum kennt, daraus die Zukunft und die Vergangenheit errechnen kann. D.h. ich kann vorhersagen wie die Teilchen zukünftig miteinander reagieren und wie sie vorher miteinander reagiert haben.... Das heißt, daß es keine Zufälle gibt sondern alles berechenbar ist....


Ich finde das klingt einleuchtend :o)


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 23:19
Dazu muss man aber auch sämtliche Daten der Teilchen der jetzigen und zukünftigen Umgebung des zu beobachtenden Teilchens kennen. Uff. Das wird ne enorme Datenmenge. @Mark_Aurel


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 23:31
Achso, Moment, jetzt hab ichs erst kapiert. "Man" wäre in diesem Moment ja "das" göttliche Wesen, das sowieso alles weiß. Hm. Das deckt sich nicht mit der Annahme, das Universum selbst vereine "Körper und Geist" des göttlichen Wesens. Wenn das Universum in seiner Entwicklung auch sich selbst simultan erfährt, dürfte es anfänglich noch nicht allzuviel von sich selbst *gewusst* haben. Im Laufe der Zeit hätte es dann aber angefangen, sein Potenzial zu entwickeln, indem es aus einem entitären Haufen Assymmetrien, sprich Teilchen usw. bildete und diese vielleicht mit der Zeit immer "verzweigter" werden.


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 23:46
@philomela
@Mark_Aurel
Die Quantenmechanik verhindert aber das genaue wissen aller daten und deswegen gibts nur Wahrscheinlichkeiten^^

Mfg matti15


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

24.01.2011 um 23:50
Lol ich bin grad voll überfordert dem Gesagten zu folgen :D
Aber des klingt unglaublich interessant


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 00:01
Ja, das ist schon Fakt, daß man entweder nur den Ort oder die Geschwindigkeit eines Teilchens Messen kann (Heisenbergsche Unschärferelation). Aber wenn man beides wüsste, könnte man auch alles was da war und auch kommt errechnen... sprich es gibt keine Zufälle. Man kann es natürlich in der Praxis nicht erreichen, aber allein, da es theoretisch möglich ist, ist der Zufall ausgeschlossen.

Auf mich bezogen heisst das, ich hab keinen eigenen Willen, es ist eh alles vorherbestimmt. Mein tun, meine Gedanken, alles was ich mache ist vorherbestimmt durch die Bewegung und kompinierte Reaktion von den Elementarteilchen, die man zurückverfolgen kann bis hin zum Urknall. (Ausser ich entstamme einem schwarzen Loch :o) )


Chris


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 00:04
@Mark_Aurel
Hey aber so solltest du nicht denken ! Wär doch scheiße wenn man nichts machen kann, weil ja eh alles vorherbestimmt ist !


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 00:19
@Mark_Aurel
Ne es ist auch theoretisch unmöglich^^ Also die Realtität ist unbestimmt das ist nicht nur eine sache der messbarkeit. Aber wenn es möglich wäre dann könnte man die zukunft vorhersehen das stimmt schon. Nur müsste man sich dafür ein Universum mit anderen naturgesetzen suchen^^

Mfg matti15


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 00:27
Ort und Impuls aller Teilchen zu kennen ist gemäß UBR nicht möglich, Orts und Impuls sind nicht festgelegt solange kein Messvorgang stattfindet.

Was mich persönlich gerade verwundert ist jedoch der poincaresche Wiederkehrsatz, bzw dessen physikalische Interpretation...


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 06:44
Ich weiß, Philosophen sind hier nicht gefragt, aber meine Philosophie ist ein klein wenig (ok – fast gar nicht) mit wissenschaftlichen Daten gespickt, und ich hoffe, das mir es keiner übel nimmt, wenn ich hier etwas dazu schreibe, über das ich mal nachgedacht habe.
Denjenigen, die sich da ernsthaft mit befassen, sei gesagt, dass ich wie viele andere keine Zeit habe mich gründlich mit so etwas zu befassen, das Thema aber trotzdem hoch spannend finde.

Also, ich hatte mal irgendwo gelesen dass das Licht ca. 8 Minuten von der Sonne zur Erde unterwegs ist, und woanders gehört, das Licht an sich nicht sichtbar ist, sondern nur die Reflexion. Aus der Schule weiß ich noch, dass die Lichtgeschwindigkeit bei knapp unter 300000km/s liegt.
Daraus folgere ich, das Licht mir Vergangenheit sichtbar macht, denn es braucht ja Zeit bis es vom reflektiertem Körper auf meine Netzhaut trifft, und von dort als elektromagnetischer Impuls an den Teil meines Gehirnes weitergeleitet wird, das diese Signale dekodiert und ein Bild in meinem Kopf entstehen lässt.
Ich stellte mir vor wie es wäre, wenn ich im Weltraum schweben würde, sagen wir ca. eine Lichtminute von der Erde entfernt in Richtung Sonne. Jetzt würde ich zur Sonne schauen, und diese c. 7 Minuten in der Vergangenheit sehen (also wie sie vor 7 Minuten war). Danach würde ich zur Erde schauen, und diese ca. 1 Minute in der Vergangenheit sehen, sichtbar durch reflektiertes Licht, welches von der Sonne vor 9 Minuten abgestrahlt wurde. Und wenn ich jetzt weder zur Erde noch zur Sonne schauen würde, sozusagen 90° zur imaginären Achse Erde/Sonne, dann würde ich die an mir vorbeiziehenden Lichtstrahlen nicht sehen. Würde ich dann jedoch einen Spiegel vor mir haben, der keilförmig wäre (oder auch zwei andere die jeweils die Sonne und die Erde auf einen dritten projizieren), dann würde ich auf diesem Spiegel Erde und Sonne sehen. Das Bild würde mir 2 Körper zeigen, welche sich in unterschiedlichen Zeiten befinden, die Erde wie sie vor einer Minute war, und die Sonne wie sie vor 7 Minuten war. Dazu käme wohl, das beide Körper, sich auf Grund ihrer Rotations- und Fluchtgeschwindigkeiten nicht mehr an dem Ort befinden an dem sie mir visualisiert werden.
Das Gleiche gilt für mich auch für jeden anderen Gegenstand den ich hier auf der Erde sehe, nur das die Zeitunterschiede halt sehr gering sind.
Daraus folgere zumindest ich, weil ich es nicht besser weiß, das Licht mir unterschiedliche Zeiten sichtbar macht.
Ich habe mich dann gefragt, ob Licht einer Zusatzbeschleunigung unterliegt, bzw. ob es schneller als diese c. 300000km/s wäre, wenn es z.B. von einem beschleunigten Körper (was die Sonne ja auch ist) abgestrahlt werden würde, der einer anderen Grundbeschleunigung ausgesetzt ist als die Sonne, und habe dann irgendwo einen Bericht gefunden, indem stand das dem nicht so ist, bzw. die Lichtgeschwindigkeit eine Konstante ist, d.h. das man ggf. von unterschiedlich schnell beschleunigten Körpern aus mit einer Taschenlampe etwas anstrahlen könnte, die Lichtgeschwindigkeit aber immer gleich bleiben würde, und nicht wie z.B. eine Gewehrkugel, die man aus fahrenden Vehikel in Fahrtrichtung abschießen würde, schneller wäre als aus dem Stand abgeschossen.
Desweiteren denke ich, das ich die Sicht in die Vergangenheit brauche, um in der Gegenwart eine Entscheidung treffen zu können, die meine Zukunft beeinflusst.
Jetzt muss ich noch ein bisschen phantastischer werden, denn da ich keine Ahnung von Wissenschaft habe, reime ich mir jetzt mein eigenes beschränktes Weltbild zusammen, und habe auch kein Problem damit, wenn ihr das in der Luft zerreißt.
Irgendwo habe ich noch gelesen, das die Erde rotiert (mit der Äquatorebene geneigt zur Sonnenumlaufbahn, so dass dadurch die Jahreszeiten entstehen), sich um die Sonne dreht, sich mit der Sonne zum Sternbild Herkules hinbewegt, mit der Sonne das Zentrum der Milchstraße umläuft, dass die Milchstraße die Andromeda-Galaxie umläuft, und diese Lokale Gruppe den Virgo-Haufen umlaufen soll.
Dazu kommen vielleicht noch andere Umläufe, sowie die Fluchtgeschwindigkeit vom Urknallort, wenn es denn so etwas gegeben hat.
Da addieren sich die Rotations- und Fluchtgeschwindigkeiten. Wie hoch das Ergebnis ist weiß wohl niemand, aber aus dem was so in diversen Berichten steht, gehe ich mal von einem Minimum von 1000km/s aus.
Wir werden, da wir uns auf einem bewegten Körper befinden, also mit ca. 1000km/s durchs All gewirbelt, und das, so wie ich das sehe, in einer spiralförmigen Bahn.
Sollte dem so sein, dann befinden wir uns in dem was wir Raum nennen, niemals 2x am gleichen Ort, da wir durch diese Rotations- und Fluchtgeschwindigkeiten, es nicht schaffen, innerhalb dieses Raumes an einem Punkt zu verharren.
Vielleicht wäre es für einen winzigen Augenblick möglich, durch eine Zufallsbewegung, die sehr selten passieren würde, was vielleicht der Grund für ein Déjà-vu sein könnte.
Deshalb stelle ich mir die Frage ob Zeit dieser Bewegungsablauf ist, und ob die Zeit still stehen würde, wenn die Himmelskörper sich nicht fortbewegen würden, oder ob sie stillstehen würde, wenn ich es schaffen würde, mich dieser Grundbeschleunigung zu entziehen.
Sollte jedoch Zeit durch diese Bewegung entstehen, dann wäre Zeit ggf. nur Geschwindigkeit , und müsste sich mit zunehmender wie abnehmender Geschwindigkeit verändern.
Das hieße für mich aber auch, dass wir alle in unterschiedlichen Zeiten leben, auch wenn die Unterschiede noch so gering sind, da wir alle fast der gleichen Grundbeschleunigung unterworfen sind.
Der größte Unterschied auf der Erde wäre dann zwischen Äquatorebene und den Polen. Zwar macht es für einen selbst keinen Unterschied, ob man sich auf der Äquatorebene oder dem Pol befindet, aber möglicherweise einen Unterschied in der Gesamtgeschwindigkeit im Raum, denn wenn ich genau am Pol stehe, drehe ich mich in 24h einmal um 360°, während ich auf der Äquatorebene in 24h einmal den Erdumfang an Mehrstrecke zurück gelegt hätte. Würde ich vom Südpol zu Nordpol laufen, würde ich auf der Erde den halben Erdumfang zurücklegen, aber allein schon durch die Drehung der Erde, im Raum eine total andere Strecke. Dazu braucht man nur eine Kugel zu drehen und fährt dann mit dem Finger eine gerade Strecke von Pol zu Pol ab, und schon hat man seine Spirale
Ich folgere daraus, dass, wenn ich mich lange genug an den Polen aufhalten würde, ich nach einen Jahr oder mehreren, mich ein paar Sekunden von der Zeit, die auf der Äquatorebene abläuft, entfernt hätte, und das ich, wenn ich zurück kommen würde, mich wieder der Zeit anpassen würde.
Dann habe ich mal im Internet diesen Doppelspaltversuch gesehen, und erkläre mir die seltsamen Ergebnisse damit, dass Licht in mehreren Zeiten unterwegs ist, was wir als Welle wahrnehmen, und sich zum Zeitpunkt des Betrachtens, auf eine Zeitebene festlegt, und das bei der Verschränkung, die Photonen gar nicht geteilt sind, sondern das gleiche Photon auf 2 Zeitebenen gezwungen wird, und es deshalb immer das Gleiche oder Gegenteil tut, da es immer noch eins ist.
Das könnte für mich allerdings bedeuten, dass das was wir Raum nennen, gar nicht existent ist, sondern nur Zeit, bzw. das Raum eine Illusion ist, welche durch eine Abfolge entsteht, und dass das Licht eine konstante Geschwindigkeit hat, da es uns sonst den Ablauf der Dinge verfälschen würde.


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 09:58
@schimbaa
@Mark_Aurel
Zitat von schimbaaschimbaa schrieb:indem stand das dem nicht so ist, bzw. die Lichtgeschwindigkeit eine Konstante ist
Ja richtig, die Lichtgeschwindigkeit ist eine Konstante in der Formel (ca.) 300.000 = Raum / Zeit. Ich versuch es mal laienhaft darzustellen, weil ich es selbst nicht mehr genau weiß. Da war doch was mit Relativitätstheorie und Zeitdilatation. Sich bewegende Uhren ticken langsamer als die, die an einem festen Standort stehen. Gleichzeitig wird der Raum bei immer höheren Geschwindigkeiten immer enger zusammen "gepresst". Allerdings würde man diese Ereignisse erst bei etwa 10% der Lichtgeschwindigkeit überhaupt erst wahrnehmen können.

Vom philosophischen Standpunkt betrachtet gibt es für mich keine wirkliche Gegenwart. Die Gegenwart ist höchstens ein Strich, dessen Durchmesser ins unendlich-kleinste gegen Null läuft. Womöglich hat die Gegenwart sogar den Zeitwert t=0. Wer kann/darf das festlegen?

Desweiteren leben wir ja auch keine Gegenwart, denn wenn wir daran denken, ist es bereits wieder Vergangenheit. Man könnte schon fast sagen, in der Wahrnehmung ist die Gegenwart nicht existent. Andererseits prägte ja gerade der Mensch den Begriff Gegenwart. Wie soll also etwas definiert sein, was wir selbst nicht real fassen können?

Meiner Meinung nach findet man diese "Zeitform" höchstens in der Grammatik als Gegenwartsform/Präsens wieder. Wir pendeln eigentich unser Leben lang zwischen Zukunft und Vergangenheit und stimmen unser gegenwärtiges Handeln auf diese beiden Formen ab, eine Handlung wird getätigt, diese begreifen wir aber nie als "reale" Gegenwart, denn wenn wir das tun, ist es schon "zu spät".


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 10:12
@Aldris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Sich bewegende Uhren ticken langsamer als die, die an einem festen Standort stehen.
Das habe ich auch gehört.

Nach meiner Überlegung müsste es jedoch auch einen Unterschied zwischen einer feststehenden Uhr auf dem Äquator und einer feststehenden UHR auf dem Erdpol (en) geben, da beide im Raum unterschiedliche Strecken zurück legen.


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 11:12
Eigentlich besteht die Zeit nur aus der Gegenwart (Zustandsänderung). Ein "vorher" ist somit ebenso wenig existent wie ein "nachher".

So mal als Ansatz in den Raum geworfen, die These. ;)


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 11:56
Schönes Thema. Interessante Beiträge :D

Ich frage mich, ob Zeit eher ein innerer, sozusagen imaginärer Vorgang ist, oder ein äusserer Vorgang? Wir sagen: Die Zeit vergeht... Aber was passiert denn dabei wirklich? Gehen wir durch die Zeit oder geht die Zeit durch uns hindurch?

Ist die Zeit eine Konstante, die sozusagen wie ein unsichtbares Band durch uns hindurch geht und uns somit immer ein Stück weiter gen Zukunft transportiert, wobei wir selbst uns kein Stück bewegen. Oder sind wir das Konstante und bewegen wir uns durch das Zeitband von Jetzt nach Gleich?

Ich bin auch der Überzeugung, dass es in Bezug auf unsere Wahrnehmung nur eine Zeit gibt, nämlich die Gegenwart. Also das ist immer nur das Jetzt. Was noch kommt, ist ja nicht da und was gewesen ist, ist schon vorbei...

Aber da komme ich dann zu dem Schluss, dass es ein Dazwischen eigentlich ja gar nicht geben kann. Jedes Dazwischen, also zwischen noch nicht und schon vorbei wäre ein Augenblick des Anhaltens. So wie beim Filmprojektor jedes einzelne Bild auf dem Filmstreifen ja kurz angehalten wird, um überhaupt sichbar zu werden, ansonsten würden wir keine Bewegungen von Einzelheiten auf einem Film sehen können, sondern nur ein verschwommenes Durcheinander erkennen...

Das aneinanderreihen von Bildfolgen, die kurz ins Bewusstsein dringen, lassen eine Veränderung erkennen. Und diese nehmen wir wahr, weil wir uns auch an den vorhergehenden Zustand erinnern können. Hätten wir aber kein Erinnerungsvermögen, also würden wir immer nur den Augenblick des Jetzt wahr nehmen - würden wir dann Zeit überhaupt bemerken? Würden wir uns einer Veränderung bewusst? Denn wir kennen ja keinen vorhergehenden Zustand. Wir kennen nur das hier und jetzt.???

Auch die Geschwindigkeit der Zeit ist so eine Sache. Wie kann zB. eine Fliege das Herannahen einer Patsche langsamer wahrnehmen, sozusagen für unsere Begriffe in Zeitlupe, wo doch die Zeit für die Fliege genauso schnell vergeht? Eine Sekunde ist eine Sekunde...

Aber das kann ja nicht gehen ! - Diese eine Sekunde würde aus der Wahrnehmung der Fliege viel langsamer vergehen als etwa aus unserer Wahrnehmung. Tatsächlich vergeht genau eine Sekunde. Aber für die Fliege dauert sie länger. Warum? Weil sie mehr Bilder pro Sekunde aufnehmen kann als wir.

Das würde aber bedeuten, dass die Anzahl der Bilder pro Zeiteinheit darüber entscheidet, wie schnell oder langsam die Zeit vergeht. Von einer Kontinuität kann man dann aber ja nicht mehr sprechen... Und was ist mit Wesen, die keine Augen haben? Selbst wenn wir die Augen schließen, vergeht die Zeit doch genauso?

Zuende gedacht würde das heißen: Wenn ich in der Lage wäre unendlich viele Bilder in einem Augenblick wahrnehmen zu können, bliebe die Zeit stehen. Oder umgekehrt, sie würde unendlich schnell vorbei rasen, wenn ich Null Aufnahmefähigkeit hätte... :D

Und das interessanteste dabei ist: Das gilt dann nur für mich. Innerhalb dieses Systems von Zeit und Raum würde es den anderen, die ebenfalls darin gefangen sind, gar nicht sonderlich auffallen. Nur würden die anderen entweder bemerken, dass ich mich im Vergleich zu den anderen unendlich viel schneller bewegen würde, oder unendlich langsam...

Wo aber ist der Schnittpunkt zwischen noch nicht da und schon vorbei? Gibt es diesen sogenannten Augenblick des Jetzt überhaupt? Ist es nicht vielmehr ein ineinander fließen? Aber dann würde es im Grunde das, was wir als Jetzt bezeichnen ja gar nicht geben?

Dann gäbe es nur ein noch nicht da, aber bereits im Kommen und ein schon wieder vorbei...
Aber wie kann aus dem Nichts überhaupt etwas kommen? Denn Zukunft ist nicht Existent ! Zunkunft ist im Grunde das, was sich laufend aus dem Nichts heraus neu bildet, und zwar zu dem, was wir als Gegenwart erfahren. Woher kommt denn die Gegenwart? Aus der Zukunft? Aber Zukunft ist immer nicht da, weil sie ja noch gar nicht existiert. Sobald sie existiert, ist sie nicht mehr Zukunft, sondern Gegenwart.

Woher kommt der nächste Augenblick? Es ist doch wie aus der Zauberkiste ein neuer Augenblick der buchstäblich aus dem Nichts heraus einfach so entsteht...?!

Und genauso die Frage: Wo ist denn die Zeit, die vergangen ist eigentlich hin? Sie ist einfach nicht mehr existent. Alles was vorbei ist, ist im Nichts versunken. Das einzige was wir haben ist unsere Erinnerung, dass da mal was war. Aber wie geht das überhaupt?

Ich kann einen Augenblick auch festhalten, Zumindest fotografisch. Wobei es in Wirklichkeit, das hängt von der Belichtungszeit ab - nicht ein Augenblick ist, sondern eine Aneinanderreihung mehrerer Augenblicke. Was ich festhalte auf dem Foto ist ein Zeitabschnitt. Würden wir diesen verlängern und uns vor dem Objektiv nicht ruhig verhalten, würde man nur verschwommenes sehen können, alles auf einmal eben, was sich in dieser Aufeinanderfolge von mehreren Augenblicken ereignet hat. Aber das mal nur so dahin gestellt... Was habe ich denn so ganz eigentlich mit einem Foto vor mir?

Ein Zeugnis aus der Vergangenheit, ein Beweisstück aus einer Zeit, die nicht mehr ist. Und nun? Nun trage ich es von diesem Jetzt ins nächste Jetzt... Bildet es sich eigentlich laufend neu, für jeden neuen Augenblick? Dann müsste sich auch alles andere um mich herum einschließlich meiner Selbst ja auch laufend neu bilden, jeweils passend für den nächsten Augenblick.

Das ist aber wahrscheinlich so nicht der Fall. Oder vielleicht doch? Vielleicht ist das nach der Quantenphysik möglich und geschieht tatsächlich laufend? Oder aber es ist eben doch so, dass zwar alles erhalten bleibt was war, was ist und sein wird, aber eben im Laufe der Zeit eben nur Veränderung erfährt?

Hätten wir noch das Gefühl von Zeit, die Vergeht, wenn alles still stehen würde, wenn sich nichts veränderte? Verschimmt in so einem Zustand nicht auch unsere Wahrnehmung von Zeit? Eine Weile in einem völlig dunklen und geräuschlosem Raum - Könnte uns wie eine Ewigkeit vorkommen oder nur wie ein kurzer augenblick. Wieviel Zeit nach unserer Messuhr wirklich vergeht, ist hierbei ja eigentlich gar nicht ausschlaggebend.

Naja, das waren mal so ein paar Gedanken meiner Wenigkeit... Fasziniert mich immer wieder, das Phänomen Zeit... :D


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 13:56
Harter Tobak...aber absolut interessant :)

Einen kleinen Gedanken habe ich da auch in der Richtung. Nicht zwingend wissenschaftlich fundiert, aber wie wäre es damit:

Energie = Bewegung = Zeit

Um Bewegung hervorzurufen, benötige ich Energie. Ob ich nun von X nach Y gehe, ob die Sonne Energie in Form von Wärme o. Licht abgibt oder ob man Zellteilung / Wachstum nimmt. Für alle Dinge braucht man Energie. Investiert man die Energie entsteht Bewegung (deswegen postulierte Stephen Hawking ja auch, daß man für eine Zeitreise in die Vergangenheit negative Energie bräuchte). Bewegt man sich, vergeht Zeit. Würde ein absoluter Stillstand passieren, würde keine Energie verbraucht und somit würde keine Zeit vergehen. Ist jetzt nur mein kleiner Gedankengang, den ich gerade hatte ^^

Hawking brachte da z.B. auch an, daß man sich auf einer permanenten Zeitreise in die Zukunft befindet. Nur bewegen wir uns langsam fort. Wir bräuchten für eine Zeitreise ins Jahr 2020 halt dann 9 Jahre. Wollten wir die 9 Jahre schneller überbrücken, bräuchten wir mehr Energie...Theoretisch. Dazu kann ich das Hörbuch / -Buch Universum in der Nußschale empfehlen. Das ist sehr spannend und befaßt sich mit der Quantenmechanik, der La Place'schen Theorie, den verschiedenen Relativitätstheorien, Schrödingers Katze, Stringtheorie, etc. Wirklich sehr interessant :)

Beste Grüße
Millionflame


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 15:09
Danke für die rege Teilnahme :o)

Also ich sehe man klammert sich am "Möglichen".

O.k. ich gehe mal zurück zur Grundlage: Ich nehme ein Teilchen und lasse es mit einem zweiten agieren. Die Reaktion daraus unterliegt einem Naturgesetz und ist dementsprechend (theoretisch) reproduzierbar und wiederholbar. Nun nehme ich ein drittes Teilchen. Die Sache wird nun recht kompliziert, aber unterliegt immer noch den Naturgesetzen die seit dem letzten Symetriebruch herrschen.

Nach der Reaktion kann ich genau nachvollziehen warum Teilchen Nummer Drei gerade an Platz X ist und mit einer Geschwindigkeit in Richtung Y wuselt. Derer bewegt Teilchen Nr. Eins sich mit einer Geschwindigkeit von XY in die Richtung von Z. Das alles ist reine Mathematik. Etwas das uns Überfordert und in der Masse der Teilchen des gesamten Universums quasi unmöglich ist. Aber theoretisch ist es möglich. (Dahher das mit dem 'göttlichen' Wesen).

Da dieses alles bekannten Naturgesetzen unterliegt und in keinster Weise auch nur bisschen dem Faktor "Zufall" unterliegt ist alles was war, was ist und was sein wird berechenbar wenn man an einem unbestimmten Zeitpunkt alle Teilchen mit ihrer Position, ihrer Richtung und Geschwindigkeit kennt. Ergo ist alles dem Naturgesetz unterworfen ohne wirklich einen freien Willen zu haben oder etwas zufällig zu machen.


Chris


P.s.: schimbaa

Philosophie ist gerne gesehen (daher der Warnhinweis im Titel :o) )

Die ganze Thematik kratzt haarscharf an der Philosophie vorbei, daher sind freie Gedanken gern gesehen.


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 16:07
@Mark_Aurel
Eine kleine Frage hätte ich da. Beziehst du dich da generell auf die Zeit...? Denn hier driften wir ja ein wenig in die Astrophysik mit dem Laplace'schen Determinismus ab. Der beschäftigt sich ja eher am Rande mit der Zeit.
Der sagt ja ganz klar aus: Kenne ich die Position, die Geschwindigkeit und die Richtung der sämtlichen Teilchen, kann ich vorausbestimmen, wo sie hingehen. Und so klammert er den freien Willen aus.
Ich persönlich glaube zwar an Schicksal oder Vorherbestimmung, aber so, wie der Marquis de Laplace das darstellt, wären dann ja bei mir auch alles vorherbestimmt. Auch, daß ich dann diese Antwort gerade schreibe und wann ich mich vertippe o.ä. ;)

Beste Grüße
Millionflame


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Zeit (Achtung Philosophiegefährdet)

25.01.2011 um 16:26
Eigentlich fahre ich zweigleisig. Zeit ist das eine welches mich antreibt, La Place das zweite.

Zeit an sich und der Gedankengang von La Place lassen mich am hier und jetzt zweifeln. Und ja, wenn es nach La Place geht ist deine Antwort und auch dein Vertippsler seit Milliarden Jahren vorherbestimmt... Danke das du da bist und dich vetrtippst :o)



Chris


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