Das mit dem Zitat ging falsch, also hier nochmal der Link, wo FrankD ausgerechnet hat, wieviel Energie verbraten werden muss, um die Erde durch den Impakt von gut 4 Stunden Rotation (da war er eh großzügig) auf 24 Stunden Rotation runterzubremsen:
Verlangsamung der Erdrotation (Seite 16)@PHK Daran kommst du nicht vorbei, denn durch Gezeitenkräfte kriegst du die Bremsung innerhalb von 8000 bis 80.000 Jahren nicht hin.
Auch kannst du Impakttheorie nicht mit Bremers These vergleichen, da es ja nicht die Raumstation war, die den Mond raushaut, sondern die Antimaterie der Schutzroboter.
Nach dieser These annihiliert sich Materie und Antimatierie (sie vernichtet sich, wandelt sich vollständig in Energie um). Durch diesen explosionsartigen Annihilationsvorgang wird aus der Erde der Mond rausgesprengt, der vollständig aus Erdmaterial besteht.
Insofern ist die These Bremers mit den Berechnungen Meijers sehr wohl zu vergleichen. Meijers geht von einer natürlichen Atomexplosion aus, die durch natürliches Uran entstanden ist, welches die Kritische Masse erreicht hat. Das Szenario ist ziemlich identisch, wenn auch die Ursachen andere sind.
Zur These/Theorie-Diskussion:
- Bremers Antimaterieexplosion ist eine These
- Meijers Atomexplosion ist eine These
Beides kann derzeit nicht bewiesen werden.
- Meijers geht von einer Rotationsgeschwindigkeit von gut 2 Stunden aus
- Bremer geht von einer Rotationsgeschwindigkeit von gut 2 Stunden aus
Beides sind Hypothesen: sie sind im Bereich des Möglichen, dass die Erde ohne Mond sich so schnell gedreht hat.
Jetzt kommen wir zur Crux.
Meijers berechnet, wie sich die Rotationsgeschwindigkeit der Erde ändert, wenn eine Mondmasse rausgesprengt wird. Seine Berechnungen ergeben eine Abbremsung auf 5,7 Stunden. Diese Berechnungen sind nach derzeitigem Stand korrekt, sie gelten als Theorie:
unter den gleichen Bedingungen wird die Rotationsgeschwindigkeit der Erde von gut 2 Stunden auf 5,7 abgebremst, wenn der Mond aus der Erde rausgesprengt wird. Der Rest auf die 24 Stunden von heute muss also durch die Gezeitenkräfte erfolgen.
Genau dort hat Bremer nun sein Problem: eine sehr exakte Rechnung für sein Szenario, die er jedoch unbedingt falsifizieren muss, denn sonst geht sich auch sein maximaler Zeitrahmen von 80.000 Jahren bei weitem nicht aus.
Hier die Studie von Meijers (rechts oben Link zum PDF):
http://arxiv.org/abs/1001.4243Diese *muss* Bremer rechnerisch falsifizieren. Ohne dies ist seine These der extrem späten Mondentstehung nichts mehr wert: sie ist rechnerisch verunmöglicht.
Ich hoffe, ich habe meinen Denkansatz ein wenig klarer darlegen können.
Und darum bin ich immer mit dem lästigen "rechne doch" gekommen ;)