Wirken die Gezeiten auch auf unseren Körper

Die Gezeiten Kräfte sind gut bekannt als die Kräfte die Ebbe und Flut unter anderem verursachen. Aber diese Gezeiten Kräfte wirken auch auf unseren Körper. Welche Rolle spielen diese Kräfte und wie wirken sie auf unsere Körperflüssigkeit. Gibte es Verschiebungen bei einer Anordnung Mond - Erde - Sonne in unserem Körper oder ist diese minimal oder eventuell nicht zu geringschätzen. Gibte es so etwas wie ein Gezeiten-Syndrom.

Da man sonst sowas nicht merkt würde höchstens ein Placebo enstehen wenn man daraf auchtet z.B. die App im Handy anzeigt gerade welcher Gezeitenfluss ist (genaus so wie beim Horoskop)

@elijah26
Meinst du so etwas wie bei Ebbe fliesst mehr Blut durch die Füsse und bei Flut mehr durch den Kopf?

Nein. Macht physikalisch keinen Sinn.

Die Anziehungskraft des Mondes auf eine durchschnittliche Person ist 2,4 Millinewton.

Rechnung: http://www.wolframalpha.com/input/?i=%28%28mass+moon%29*%2870+kg%29*%28G%29%29%2F%28distance+moon%29%C2%B2

Das ist vergleichbar mit der Gravitationskraft, die ein durchschnittlicher Hügel auf einen ausübt, wenn man neben einem steht.


Außerdem "wandern" die Gezeiten in Wellen über die Erde, die eine gigantische Wellenlänge haben. So groß, das wir sie gar nicht spüren können. Zwei mal täglich hebt sich die Erde unter unseren Füßen um gut einen halben Meter, ohne dass wir es mitbekommen.

@chen
Ich hab bis jetzt immer nur bei Flut gepostet, ich hoffe man merkt das.
Werds aber dann demnächst auch mal bei Ebbe versuchen.

Joa, man wird nass, oder eben nicht.

@elijah26
@chen

Der Fehler, der hier oft gemacht wird, ist, dass die Gravitationskraft selbst sowieso gar keinen Einfluss auf unseren Körper haben kann, selbst wenn sie durchaus stärker wäre (die Gravitation der Erde selbst spüren wir nur, weil wir draufstehen und der Boden gegen unsere Füße drückt).

Was theoretisch Einfluss auf den Körper haben könnte, ist die Ableitung der Gravitationskraft, d.h. die Gezeitenkraft. Die sinkt aber mit der dritten Potenz des Abstandes. Und da der Mond nunmal weit weg ist im Vergleich zu irdischen Dingen, wird diese Kraft absurd klein.

Der Mond ist ca. 7*10^22kg schwer und 4*10^8m entfernt. Wie schwer müsste ein 4m entferntes Objekt sein, um den gleichen Einfluss zu haben? 8 Zehnerpotenzen bei der Entfernung zu streichen bedeutet daher, 24 Zehnerpotenzen bei der Masse zu subtrahieren.

d.h. Ein 70g schweres, 4m entferntes Objekt hat den gleichen Einfluss auf den Körper wie der Mond.

Ich hoffe, das reicht, um klarzustellen, dass der Einfluss der Mondschwerkraft im Alltag völlig untergeht.

@MareTranquil
Für auch noch so kleine Kräfte gilt immer Actio - Reactio. Also unser Körper könnte eventuell kleineren Oszillationen unterworfen sein.

ich würde sowas aufbau und Zerfall nennen.

lg

@elijah26

Also nochmal: die Gezeitenkraft des Mondes ist so stark wie die eines 70-Gramm-Gewichts in 4 Meter Entfernung. Und das im 12-Stunden-Rhytmus.

Wenn das irgendeinen nennenswerten Einfluss haben soll, dann würde ich mir ernsthaft Sorgen um den Monitor machen, der in diesem Moment vor dir steht. Vor dem befindest du dich wahrscheinlich auch in gewissen Tagesrhytmen, und dessen Einfluss ist mindestens tausend Mal größer.

Und wenn du dir jeden Tag um die gleiche Zeit die Schuhe anziehst, kannst du dich eigentlich gleich erschießen.

Ich meine, wenn dir die Quantität ohnehin völlig wurscht ist, warum fragst du dann noch? Irgendeine Gezeitenwirkung hat jedes einzelne Objekt im Universum auf uns, und wie stark diese ist ist dir ja egal, also was machst du dann einen Thread auf? Du hast dir deine Antwort ja längst gegeben.

@MareTranquil
Aber ich meine wenn jeder einzelne Mensch den Mond darstellt, ob das Erde - Mond Modell auf Erde - Mensch übertragbar ist. Das Zweikörpersystem ist hier Mensch - Erde.

@MareTranquil
Also ein Mensch von ca. 100kg im Abstand von 1cm erfährt eine Gezeitenbeschleunigung von 0.01 m/s^2 im Vergleich die g = 9.81 m/s^2, immerhin.

@elijah26

elijah26 schrieb:Also ein Mensch von ca. 100kg im Abstand von 1cm erfährt eine Gezeitenbeschleunigung von 0.01 m/s^2

Abstand zu was? Zum Mond? Also einen Zentimeter über dem Mond?

@elijah26

elijah26 schrieb:Aber ich meine wenn jeder einzelne Mensch den Mond darstellt, ob das Erde - Mond Modell auf Erde - Mensch übertragbar ist. Das Zweikörpersystem ist hier Mensch - Erde.

Ich verstehe nicht ganz. Selbstverständlich hat die Erde starken Einfluss auf einen Menschen.

elijah26 schrieb:Also ein Mensch von ca. 100kg im Abstand von 1cm erfährt eine Gezeitenbeschleunigung von 0.01 m/s^2 im Vergleich die g = 9.81 m/s^2, immerhin.

1) Den Unterschied zwischen Gezeiten- und Gravitationskraft hast du noch nicht ganz raus.
2) Mal davon ausgehend, du redest jetzt von 2 Menschen: Erstens haut das nicht hin, weil 1cm Abstand zwischen den Schwerpunkten zweier Menschen schlecht geht, zweitens ergibt das 0.00007 m/s². Gravitation, nicht Gezeitenkraft. Wenn wir realistischerweise von einem halben Meter Abstand ausgehen (die Person steht direkt neben dir), sind es 0.00000003 m/s².
3) Ja, der Einfluss anderer Menschen bzw. Gegenstände in unmittelbarer Nähe ist wohl unter Laborbedingungen im messbaren Bereich. Worauf willst du damit hinaus? Ursprünglich gings dir ja um den Mond.

Entstehen die Gezeiten nicht durch hin-und-her-Schwappen aufgrund der Erdrotation? Der Mond braucht ja immerhin 28 Tage, um einmal um die ganze Erde rum zu kommen.

Ah, Denkfehler. Die Erde dreht sich ja auch einmal pro Tag. Das wirkt ja so, als würde sich der Mond einmal pro Tag um die Erde drehen.
Aber warum ist zwei mal pro Tag Flut?

Mal ne Frage.

Wiki->

Die Analyse des Mondbrockens Troctolite 76535, der mit der Mission Apollo 17 zur Erde gebracht wurde, deutet auf ein dauerhaftes Magnetfeld des Erdmondes und damit auf einen ehemals oder immer noch flüssigen Kern hin.[5] Jedoch hat der Mond inzwischen kein Magnetfeld mehr

Warum hat der Mond plötzlich kein Magnetfeld mehr?

der dynamo ist wohl stehen geblieben.
klingt doof ist aber so.

siehe dazu
Wikipedia: Magnetfeld der Erde#Entstehung und Aufrechterhaltung .28Geodynamo.29

kurze Erklärung. Im inneren der erde befindet sich ein fester metallischer kern und drum herum flüssiges stark metallhaltiges magma. Dieses ist sehr heiß und bewegt sich und erzeugt dadurch ein magnetfeld.
Die genauere und bessere Beschreibung gibts bei wikipedia.

Tja und der Mond ist wohl schon zu kalt geworden. er besitzt zwar einen metallischen kern aber sein geodynamo ist bereits stehen geblieben.
so ähnlich ist es übrigens auch beim Mars.
Der hat vermutlich auch genau deswegen nur eine sehr dünne Atmosphäre, da er so keinen Schutz vor dem Sonnenwind hat.

Das klingt für mich wirklich unglaublich

@Primpfmümpf

Könntest du vielleicht ins Detail gehen, was genau du jetzt unglaublich findest?


@konstanz

Entschuldige bitte, aber da du zum Thema offenbar nichts beizutragen hast, macht es wenig Sinn, das zu erklären. Versuchs doch mal mit der wiki.