Realität - Die universelle Illusion des Bewusstseins?
09.01.2010 um 17:14Apropros von wegen "freier Wille" ...
Experiment:
Eine weitere Bestätigung für Roths Theorie stammt aus den 1970er Jahren. Damals startete der Neuropsychologe Benjamin Libet von der Universität von Kalifornien in San Diego eine Serie von spektakulären Experimenten, die unsere herkömmliche Vorstellung von Wille und Handlung auf den Kopf stellen. Intuitiv gehen wir davon aus, dass wir zuerst eine Entscheidung für eine Handlung treffen, um danach diese Handlung auszuführen. Libet entdeckte, dass es sich genau umgekehrt verhält.
Der Neuropsychologe bat Versuchspersonen, ihre Hand zu einem frei gewählten Zeitpunkt zu bewegen. Währenddessen blickten sie auf eine Art Uhr: Die Probanden sollten sich genau merken, zu welchem Zeitpunkt sie sich für ihre Bewegung entschieden. Gleichzeitig registrierte Libet die Hirnaktivität der Probanden. Das erstaunliche Resultat: 350 Millisekunden bis 400 Millisekunden vor dem Entschluss, die Hand zu bewegen, zeigte sich bereits Aktivität in dem Hirnbereich, der die Hand steuert. Ein Ergebnis, das dem Neuropsychologen „unglaublich peinlich“ war, wie Roth sagt, der den Forscher persönlich kennt. „Schließlich wollte er mit seinem Experiment gerade den freien Willen experimentell nachweisen.“
Stattdessen musste der Forscher an der amerikanischen Westküste feststellen, dass wir unserem Hirn hinterherhinken: Fast eine halbe Sekunde, nachdem sich das Hirn auf die Bewegung vorbereitet hat, kommen wir offenbar erst auf den Gedanken, unsere Hand zu bewegen. „Wir tun nicht, was wir wollen“, bringt es der Münchner Psychologe Wolfgang Prinz auf den Punkt, „sondern wir wollen, was wir tun.“
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/art300,2188949 (Archiv-Version vom 16.12.2009)
Das alles findet sich übrigens auch in der "aktuellen Hirnforschung" bestätigt.
(Dabei gibt es in Wahrheit doch gar kein Hirn und auch keinen Löffel ... *grins*)
Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgendetwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann, was er will; er kann aber nicht wollen, was er will."
(Albert Einstein)
Experiment:
Eine weitere Bestätigung für Roths Theorie stammt aus den 1970er Jahren. Damals startete der Neuropsychologe Benjamin Libet von der Universität von Kalifornien in San Diego eine Serie von spektakulären Experimenten, die unsere herkömmliche Vorstellung von Wille und Handlung auf den Kopf stellen. Intuitiv gehen wir davon aus, dass wir zuerst eine Entscheidung für eine Handlung treffen, um danach diese Handlung auszuführen. Libet entdeckte, dass es sich genau umgekehrt verhält.
Der Neuropsychologe bat Versuchspersonen, ihre Hand zu einem frei gewählten Zeitpunkt zu bewegen. Währenddessen blickten sie auf eine Art Uhr: Die Probanden sollten sich genau merken, zu welchem Zeitpunkt sie sich für ihre Bewegung entschieden. Gleichzeitig registrierte Libet die Hirnaktivität der Probanden. Das erstaunliche Resultat: 350 Millisekunden bis 400 Millisekunden vor dem Entschluss, die Hand zu bewegen, zeigte sich bereits Aktivität in dem Hirnbereich, der die Hand steuert. Ein Ergebnis, das dem Neuropsychologen „unglaublich peinlich“ war, wie Roth sagt, der den Forscher persönlich kennt. „Schließlich wollte er mit seinem Experiment gerade den freien Willen experimentell nachweisen.“
Stattdessen musste der Forscher an der amerikanischen Westküste feststellen, dass wir unserem Hirn hinterherhinken: Fast eine halbe Sekunde, nachdem sich das Hirn auf die Bewegung vorbereitet hat, kommen wir offenbar erst auf den Gedanken, unsere Hand zu bewegen. „Wir tun nicht, was wir wollen“, bringt es der Münchner Psychologe Wolfgang Prinz auf den Punkt, „sondern wir wollen, was wir tun.“
Quelle: http://www.tagesspiegel.de/magazin/wissen/gesundheit/art300,2188949 (Archiv-Version vom 16.12.2009)
Das alles findet sich übrigens auch in der "aktuellen Hirnforschung" bestätigt.
(Dabei gibt es in Wahrheit doch gar kein Hirn und auch keinen Löffel ... *grins*)
Ich weiß ehrlich nicht, was die Leute meinen, wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen. Ich habe zum Beispiel das Gefühl, dass ich irgendetwas will; aber was das mit Freiheit zu tun hat, kann ich überhaupt nicht verstehen. Ich spüre, dass ich meine Pfeife anzünden will und tue das auch; aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden? Was liegt hinter dem Willensakt, dass ich meine Pfeife anzünden will? Ein anderer Willensakt? Schopenhauer hat einmal gesagt: "Der Mensch kann, was er will; er kann aber nicht wollen, was er will."
(Albert Einstein)