@TiefenrauschTiefenrausch schrieb:Habe dich schon mal danach gefragt, wie kann dieser unveränderliche Hintergrund beschrieben werden?
Nein, hast du nicht.
Hier mal ein Erklärungsversuch:
Jedes Erscheinen und Verschwinden bedarf eines Wechsels gegenüber einem unwechselhaften Hintergrund, aus dem heraus diese Wechsel stattfinden können.
Es gilt zu verstehen, dass sich hinter unserem beweglichen Verstand ein Hintergrund aus Aufmerksamkeit befindet, welcher selbst nicht wechselt. Dieser Hintergrund wird allgemein als Energie bezeichnet. Wir sagen, alles besteht aus Energie. In Wahrheit ist diese Energie jedoch das, was ich lebendige Aufmerksamkeit nenne.
Wenn diese Energie sich formt, aufgrund des Ausübens von Aufmerksamkeit in einer jeweils ganz bestimmten Intensität und Qualität, dann entstehen daraus als Ergebnisse die scheinbar festen Dinge und Gegenstände, die wir in der Gesamtheit als eine Welt, als ein Universum bezeichnen. Doch da ist nichts Festes, nichts Stabiles, denn sie bestehen alle aus derselben "Substanz", genannt Energie. Es sind unsere Sinne (Aufmerksamkeit), welche den Dingen den Eindruck von Festigkeit geben.
Alles, von dem wir sagen, dass es existiert, ist von einem sogenannten raumzeitlichen Charakter. Es besitzt eine Form (Raum), um seine Eigenständigkeit zu erlangen und sich damit von etwas anderem unterscheiden zu können, und es besitzt eine Dauer (Zeit), innerhalb derer es sein kann. Diese beiden Aspekte, Raum und Zeit, gibt es nicht unabhängig voneinander sondern immer nur im Doppelpack, genannt Raumzeit. Das heißt: Alles, was bemerkbar ist, besitzt diesen raumzeitlichen Charakter.
Der unveränderliche Hintergrund (=Energie/Aufmerksamkeit) ist jedoch raumzeitlos. Er hat weder eine Form noch benötigt er eine zeitliche Dauer, um zu sein, da er die Instanz ist, aus der heraus alle Dinge und Gegenstände ihre raumzeitliche Eigenständigkeit erhalten, das heißt, sie erscheinen, bleiben für die Dauer ihrer Erscheinung bemerkbar, und lösen sich dann wieder auf. Alle Dinge und Gegenstände gibt es nur deswegen, weil sie einen Zweck, eine bestimmte Notwendigkeit erfüllen. Dieser Zweck ist Kommunikation. Alle Dinge und Gegenstände agieren und reagieren miteinander und zeigen damit mehr als deutlich ein kommunikatives Verhalten. Die Energie, oder wie ich sage, Aufmerksamkeit ist immer kommunikativ. Es gibt keine Lebewesen, die nicht miteinander kommunizieren.
Sämtliche Erfahrungen finden vor einen Hintergrund der Stille statt. Das, was dich denken lässt, du bist ein Mensch, ist nicht menschlich. Es ist ein unveränderlicher, dimensionsloser Punkt an reiner Aufmerksamkeit, von dem aus du die Welt betrachtest. Alles, was du von diesem Punkt aus bemerken kannst, bist nicht du, weil Aufmerksamkeit stets in eine von diesem Punkt weg weisende Richtung zeigt.
Es ist das Anhaften, das Gebundensein, das Identifizieren mit den verdinglichten Vergänglichkeiten, welches uns glauben macht, das wir das sind, was wir bemerken können. Sobald jedoch verstanden wird, dass Vergänglichkeiten Zeit und Raum bedürfen und deswegen verdinglicht sind, und dass alles was diesem raumzeitlichen Charakter bedarf, nur eine vorübergehende Erscheinung ist, befindet man sich näher an der wahren Realität, welche selbst raum- und zeitlos ist.