@fritzchen1:
In unserer gegenwärtig schwer Ratio-geprägten Gesellschaft wird vieles nur dann als "wahr" angesehen, wenn es als "wissenschaftlich erwiesen" gilt. Verkannt wird dabei aber, dass z. B. die Physik - hier im Speziellen die Quantenphysik - selber, wie jede andere Wissenschaft auch, ebenfalls nur eine (Glaubens-)Perspektive darstellt, sich mit Fragen über unsere Wirklichkeit auseinanderzusetzen. Das geht bisweilen soweit, dass selbst die eigene Erfahrung nur dann als legitim und "wirklich" angenommen wird, soweit sie wissenschaftlich begründet bzw. bestätigt ist.
Man belächelt heute die Priesterhörigkeit des Menschen der mystischen Epochen, doch machen wir es nicht recht viel anders mit unseren Naturwissenschaften, von denen Mensch sich eben heute seinen Glauben diktieren lässt. Die inhaltlichen Gegenständlichkeiten haben sich geändert - das Prinzip ist das gleiche geblieben
;)Aber das nur am Rande und als Anregung, die eigene Selbstverantwortlichkeit für die Wahrnehmung bzw. Erschaffung der eigenen Realität nie außer Acht zu lassen, denn bereits mit der Handlung, z. B. (Glaubens-)Sichtweisen einer Naturwissenschaft zu übernehmen und sie somit zu seiner Wahrheit zu machen, formt und erschafft der Einzelne seine Realität, allerdings, ohne dies zu erkennen, weil er sie für (absolut) wahr hält.
Du fragst nach Vertretern aus der Wissenschaft. Um beispielhaft ein paar zu nennen, ließe sich ja bereits Einsteins Relativitätstheorie, welche die Vorstellungen von einem absoluten Raum und einer absoluten Zeit zerstörte, anführen. Im Grunde genommen findet sich mein Realitätsbegriff in vielen Bereichen - selbst in der Medizin. Sehr interessant finde ich da z. B. auch die Aussagen der neurobiologischen Erkenntniskritik, nach der physikalische Materie keine Existenz hat, sondern diese in perzeptueller Materie gesehen wird, deren Existenz im Bewußtsein alleine über die Wahrnehmung gesehen wird.
Aus der Physik könnte man z. B. auch "Der Teil und das Ganze" des Physikers Werner Karl Heisenberg empfehlen, wo er eben das Verhältnis von Bewußtsein und Realität in meinem Sinne vertritt. Aber auch Hans-Peter Dürr wandte sich gegen die "anerkannte" Naturwissenschaft und ihrem schwer materialistisch geprägten Ansatz, aus welcher sie heraus ihre unabdingbare Trennung von Subjekt und Objekt sieht, und eben genau die Perspektive einer objektiven Realität ableitet, und nach wie vor daran festhält.
Wenn Du dich da speziell für etwas interessierst, solltest du mal bei Jafrael (ist einer der Mods hier) anklopfen - der kann dir sicherlich etliche weitere Physiker und ihre Werke diesbezüglich benennen.