Sein
30.05.2007 um 23:08
Geschätzter Crus,
So wie ich auch aus Deiner letzten Antwort entnehmen darf,verfolgst Du in Deiner Argumentation -von welcher Du annehmen möchtest, dass ich diesenicht erwägen könne, respektive Du der Ansicht seiest, dass ich Deine wohl überlegteMeinung nicht präsent hätte und deshalb auch nicht nachvollziehen oder auch nicht ersehenkönne, wo sie hinführen würde- einen Sinn. ~^
Einfühlsam wie Jimmy nun mal ist, sohat er eigentlich schon sehr treffend Dir erwidert und zu einer konstruktiven Haltung imGemeinsamen fortschreiten (hier in dieser Diskussion zu diesem spannenden Thema) ebensodazu aufgemuntert. Danke Dir Jimmy und auch den weiteren konstruktivenDiskussionsteilnehmer. :)
Gerade deshalb Crus, fand ich es angebracht Dir dasVerständnis der Differenzierung von Verstand und Vernunft näher zu bringen, um Dich zusensibilisieren, dass diese zwei Vermögen völlig anders beschaffen sind und sich inelementarer Weise sich auch unterscheiden. (Tyranos hat es auch indirekt noch einmalaufgegriffen) Es handelt sich hier wirklich nicht um blosse Wortspielereien Crus und wirwürden unserem Artgenossen Kant nicht in einer ihm gebührenden Art und Weise begegnen,wenn wir seine klaren Beschreibungen (mit nicht unübersehbaren Folgen in der Praxis)einfach in den Wind schlagen würden, nicht dass Du dies getan hättest Crus,nein.
Gerade Descartes und seine Nachkommen und dessen Befürworter haben ebengerade die von Kant eminente Differenzierung (auch wenn diese Unterscheidung nicht geradevon ihm direkt bewusst entwickelt wurde, so aber eben gerade als Resultat seinerintensiven Auseinandersetzung mit dem was IST, daraus klar resultierte) geradewegs wiederzusammen in einen Topf geschmissen und das könnte in diese Richtung gehen Crus…
Dieses „Endstadium“ würde wahrscheinlich dann zu einer Praxis des Solipsismus undderen zahlreichen Blüten hinführen können, welche ebenso in der Praxis angewandt z.B.dazu führt (siehe unsere Leistungsgesellschaften), wo die Grundmotivation der Autonomieüber die ebenso wichtige Grundmotivation Intimität gestellt wird. Daraus entsteht auchexzessive Gewalt und desgleichen in unseren heutigen Leistungsgesellschaften wir geradezuEgoismus und Aggression züchten, was wiederum auch dazu führt, dass die Menschen insolchen heranwachsenden Gesellschaften ebenso keine Zeit mehr für ihre Beziehungenhaben.
Charakteristisch wäre hier die Vernunft mit dem unbedingten Begreifenwollen eines Sinnes, als Rechtfertigung… und zeigt sich ebenso auch als Methode...;)
Die daraus resultierende Gewalt ist eine Folge kranker Kommunikation und sieentsteht, wenn Menschen einander be- kämpfen, um Rang streiten, desgleichen schwindet insolchen Leistungsgesellschaften ebenso die Fähigkeit der Einfühlung in den “Nächsten”.Die Menschen verlieren ihre Geborgenheit in der Gruppe und ver- lernen dasGrundlegendste: das Vertrauen.
Und hier beim Vertrauen anbelangt, werter Crus, sokönnten wir wiederum einen schönen Bogen zum Sein schliessen und ebenso zur 1. Realitätder so genannten Homöostase (Gleichgewicht), auch zum Verhalten, welches diese Motivation1:1 zu reflektieren vermöge, ebenso die Verantwortung für sich und seine Umwelt damiteinhergeht und dies immer noch ohne Vernunft und einen Sinn, nach welchem die Vernunftständig und sehnsüchtig verlangen will… das Pantoffeltierchen tut dies (Vertrauen,Homöostase, Verantwortung) ohne darüber „nachzudenken“, auch in unserem Organismuspassiert dies à pros pos ebenso… bei auftretenden Diskrepanzen zwischen Sein und Schein,bitte hier kurz die Konsequenzen in die Aufmerksamkeit einblenden und unvoreingenommenbetrachten… ;)
Also werter Crus, meine Intension geht nicht in die Richtung, dassich Dir hier DIE Wahrheit verkaufen möchte, nein aber auch (!), sondern habe schlichtversucht Dich zu inspirieren und auch zu motivieren, nicht das durchzupauken, was auchgerne Dein Sinn auf „Biegen und Brechen“ bestätigt haben möchte, so also die Sinnfragefür einmal beiseite zu lassen und stattdessen das so frei gewordene Potential für dieIntuition im Hier und Jetzt zu nutzen, deren Erfahrung (Wahrnehmung) nach Überwindung desVerstandes Du wiederum unmittelbar mit Deinem Verstande fasst und zur direktenKommunikation auch benützen könntest.
Dies ist eine feine Nuance Crus, mit aberdurchaus äusserst faszinierenden Da – Sein- Erfahrungen und in – der – Welt- sein, welchedurchaus damit einhergehen können… ist eigentlich gerade auch noch eine schöpferischeTätigkeit in der eigenen Praxis, welche daraus entspringen kann.
Auch hat diesenAspekt chevron schön aufgezeigt, indem das Suchen eher dem Drang der Vernunft nach einemSinn und das freie Forschen, Entdecken eher mit dem Verstand (zu fassen was den Sinnengegeben ist) kongruieren würde. Letzteres aber durchaus sehr wohltuend auf Körper undGeist seine Wirkungen nicht verfehlen wird… :)
p.s.
VomVerstand.
Möchtest Du nicht noch einmal in Ruhe darüber befinden Crus..?