@tijerasIch habe nur eine Rampe gerendert, ich gehe von 2 Rampen aus, jeweils um 180° versetzt, eine rauf, die andere Runter. Zuerst wurden bei der Cheopspyramide die Steinbrüche im Norden ausgewertet, die Schleifpisten endeten an der N/O-Ecke, da fängt die 1. Rampe an. Später wurden die Steinbrüche im Süden ausgebeutet, die Schleifpisten von da enden an der S/W-Ecke, da wäre die 2. Rampe gewesen. In der ersten bauphase gingen die vollen Schlitten die Nordrampe hoch und die leeren die Südrampe runter, später anders herum.
Die Rampe bei mir wäre 4 m breit, die "Eckplatform" also 4 + sqrt(2) = 5,6 m in der Diagonale. Das reicht locker, um den Schlitten schräg zu ziehen, selbst ohne Umhebeln hinten.
Das Aufzug-Modell hat erhebliche probleme weil man da nicht serialisieren kann wie bei einer Rampe. Erinnere Dich, im Schnitt sind alle 2 Minuten ein Stein notwendig. Bei einer Schlitten-Transportgeschwindigkeit von 50 m/Minute bedeutet das alle 100 m ein Schlitten. Locker zu bewältigen.
Bei dem Schrägaufzug-Modell kann jede Rampe aber nur exclusiv von einem Stein benutzt werden, es muss also parallelisiert werden, also viele dieser Schrägaufzüge nebeneinander betrieben werden.
Zudem ist dieses konstrukt äußerst unfallgefährted. Wenn bei nem Schlitten ein Seil reißt, passiert einfach nix, das Ding bleibt stehen. Beim Schrägaufzug wäre es ne Katastophe mit vielen Toten und einem zerstörten Aufzug.
Weiterhin war die Seillänge der Ägypter begrenzt - rund 100-120 m, mehr war technisch nicht drin. Damit kommt man also maximal bis zur halben Bauhöhe.
Außerdem wäre bei der Länge das Seilgewicht schon fast so hoch wie das Nutzlast-Gewicht.
Dann die Unbelegtheit der Methode. Es gibt Bilder von Ägpterrn die Steine und Statuen auf Schlitten transportieren. Es gibt ein Bild wo Arbeiter ein Pyramidion eine Rampe hoch auf die Spitze einer Pyramide ziehen. Es gibt Bilder in Gräbern von Steinblöcken die Rampen hochgezogen werden. Man hat Schlitten gefunden, und Rampenreste an Pyramidenanlagen.
Aber man hat bis ins Mittlere Reich hinein KEIN EINZIGES BILD einer Kraftumlenkung gefunden, wie es bei Aufzugmodellen notwendig wäre. Nicht mal bei Schiffen, da hat man bis nach dem Ende des Neue Reichs hinein ausschließlich mit gestreckten Tauen ohne Umlenkung gearbeitet.
Die älteste Darstellung eines Mechanismus zur Kraftumlenkung stammt aus einem Grab der späten 12. Dynastie aus Lischt, das war so 600-700 Jahre nach dem Pyramidenbau. Das war aber noch keine rotierende Rolle, davon hat man das früheste Beispiel aus der Zeit von Ramses II, rund 1200 Jahre nach der Cheops-Pyramide (nachzulesen in Arnold, Dieter, 1991. Building in Egypt. New York: Oxford University Press, S. 70 ff).
Und ohne rollen auf einer Achse (Pulley Wheel) wäre die Seilreibung bei einer 180°-Kehre schlicht zu groß.
Die Zeitraffer machen es sich natürlich leicht, die bremern ein wenig herum und packen den Pyramidenbau in die Zeit nach 800 n. Chr, da gabs schon Umlenkrollen zum Lasttransport, und fertig aus Schluss. In der realen Welt sieht es aber leider anders aus.