ockham schrieb:in Anbetracht das Wissenschaftler irren
Wissenschaftler irren
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.
mach ich mir meine eigenen Gedanken
Ab Minute 17:
Aber nur, weil Wissenschaftler nicht nur ständig irren, sondern auch diese Unsicherheiten, Probleme und Schwächen so sehr betonen, wäre es ein Fehler, daraus zu schließen: "Die haben ja auch keine Ahnung, deswegen brauchen wir auch nicht auf sie zu hören". - Nein! Denn in allen anderen Bereichen unseres Lebens, wo wir keinen wissenschaftlichen Methoden folgen, irren wir natürlich mindestens genauso viel, und meistens viel mehr.
Und dabei sagt die wirklich gute "Maithai" im Video extra mehrmals, man möge wirklich bis zum Ende sehen. Haste nicht gemacht. Zumindest haste nicht zugehört an den Stellen, die Dir nicht in Deinen Wissenschaftsskepsis-Kram passen. Also genau das, was Mai Thi BIAS nennt.
Und wie sehen denn nun Deine eigenen Gedanken aus? Bringen die irgendwas Tragfähiges zuwege?
ockham schrieb:Meiner Vermutung nach [...] Des weiteren hab ich die Vermutung [...] Vielleicht [...]
Erst mal nur von Vermuten und Vielleicht zu sprechen ist wirklich gut. Freilich sollte anschließend noch mehr kommen, das die ganze Sache aus dem Status des blanken Vermutens herauszuholen vermag. Ich nehme mal an, daß Du die hier angesprochenen Vermutungen nicht erst vorhin erdacht hast, sondern schon ne Weile in Dir trägst. Und? Haste schon mal irgendwas unternommen, diese Deine Vermutungen irgendwie zu überprüfen, ihnen Hand und Fuß zu geben? Wenn ich raten sollte...
ockham schrieb:Wir wissen es nicht und werden es auch nicht rekonstruieren können
Wenn Du also sagst, daß das alles eh unüberprüfbar ist - was hat das Ganze dann in einem Thread im Wissenschaftsbereich zu suchen? Das ist dann doch völlig beliebig und kann durch jede Alternativ-Annahme ersetzt werden. Was soll das bringen, außer dem eigenen Affen Zucker zu geben, weil man ja eh schon in diese Richtung denkt / hofft?
ockham schrieb:das die Evolution des Menschen nicht auf dieser Erde begann, sondern auf einen anderen Planeten, nämlich dem Mars
Das könnte grundsätzlich sogar möglich sein. Aber nur in dem Sinne, daß das gesamte Leben der Erde vom Mars stammt, also in der planetaren Frühzeit Lebenskeime vom Mars auf die Erde gelangten und dann hier das irdische Leben hervorbrachten. Daß das übrige irdische Leben von hier stammt und nur wir Menschen (und vielleicht noch die einen oder anderen Topfblumen und Haustiere als Mitbringsel) vom Mars kommen, ist hingegen ausgeschlossen. Sonst hätten wir ein Erbgut, das nicht aus den vier Basen aufgebaut ist, integriert in die selben Ketten aus Phosphat und Zucker, in doppelter, komplementärer Anordnung (Doppelhelix), wobei stets drei Basen als Triplett die Codierungsgrundlage bilden (genetische Buchstaben). Es wären mal andere Basen (statt Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin bzw. Uracil) vielleicht gar was ganz anderes als Basen, ein anderer Zucker (statt Desoxyribose), vielleicht ein ganz anderes Element statt Phosphor im Phosphat. Und sicher auch mal ein Quadruplett und keine Doppelkette. Erbgut ist nicht auf unsere Version der DNA festgelegt, das ist keine universelle Pflicht.
Und selbst die Ähnlichkeit, die Übereinstimmung diverser Genpassagen mit denen anderer Lebensformen - und zwar zu sämtlichen Lebensformen, schließt eine separate Herkunft aus. Der Grad der Ähnlichkeit des Genmaterials entspricht der zeitlichen Distanz, seit der die Lebensformen getrennte Wege gingen; die Zeit also, als ihr letzter gemeinsamer Vorfahr gelebt hat. Sich verändernde Gene entfernen sich stets von den Genen anderer Lebewesen, sie nähern sich nie an, so sehr sich auch Gruppen zweier getrennter Linien einander ähnlich werden. So sehen Ratten und Beutelratten (nicht die Opossums) einander verdammt ähnlich, und dennoch ähneln sich die dafür verantwortlichen Gene der beiden Gruppen nicht sonderlich. Vielmehr ähnelt das Erbgut einer Beutelratte weit mehr dem eines Koalas oder Känguruhs oder Tasmanischen Teufels als dem einer Ratte, und deren Erbgut ähnelt weit mehr dem eines Elefanten, einer Antilope, enem Affen, Faultier, Erdferkel als dem einer Beutelratte. Sollte also ein Wesen hier auf der Erde leben, dessen Evolution auf dem Mars stattgefunden hat statt auf der Erde, sollte dessen Erbgut, selbst bei identischer Bau- und Funktionsweise, dem Erbgut
jedes anderen Lebens auf der Erde
total unähnlich sein.
Isses aber nicht. Sondern unser Erbgut zeigt größte Übereinstimmung mit dem des Schimpansen, etwas weniger mit Gorilla, dann Orang Utan, noch weniger zu den übrigen Primaten, noch weniger zu anderen Säugern, erneut weniger zu anderen Wirbeltieren usw. usf., bis hin zu Pflanzen, Pilzen, Einzellern... Aber Ähnlichkeiten im Erbgut finden sich trotzdem, bei allen. Ergo: verwandt, aber nicht mit jedem gleich eng verwandt.
Und im Grunde genommen ist das Allgemeinwissen, Schulwissen. Da muß man sich schon arg anstrengen, sowas nicht zu wissen. (OK, das schaffen dann doch einige.)
ockham schrieb:jedenfalls steht in der Wissenschaft zuerst die Hypothese und nicht der Fakt
Nope, es ist anders rum. Am Anfang einer jeden Hypothese sollten bestimmte wahrgenommene Fakten stehen, die es zu erklären gilt. Am Ende steht dann kein Fakt, denn Wissenschaft produziert nun mal keine Wahrheiten. Sondern Erklärungen, Beschreibungen. Und am Ende einer Hypothese steht dann nicht "Wahrheit", sondern eine Theorie. Sowas sagt "Maithai" auch in dem Video, das Du offensichtlich wirklich nicht angesehen hast.