cpt_void schrieb:Moderne Tunnel durch die Alpen, wo man beidseitig bohrt, sind dagegen Pi-mal-Daumen Schätztechnik
Ehrlich gesagt ja. Vor grob 2700 Jahren wurde durch den felsigen Untergrund Jerusalems ein 533m langer Tunnel von der Gichonquelle im Nordosten zum Schiloach-Teich im Südwesten gehauen, genauer gesagt von beiden Seiten aus. Der Tunnel wurde dabei nicht ebenerdig, sondern mit Gefälle gearbeitet, und er führte nicht geradeaus, sondern in Biegungen. Dennoch trafen beide Seiten ziemlich genau aufeinander.
Original anzeigen (0,2 MB)Am Südende des Tunnels fand man eine antike Tafel mit einer althebräischen Inschrift.
Original anzeigen (0,3 MB)In diesem Text werden die Arbeiten kurz zusammengefaßt, es wird sogar mitgeteilt, wie sich die aufeinander zu arbeitenden Teams schließlich schon durch den Felsen hören konnten.
Es gibt halt so Rassisten, die uns Weißen noch jede Meisterkathedrale mit Hammer, Meißel und Seil zutrauen, aber doch keinem Bimbo, Juden oder Wüstenläufer nen Steinstapel oder nen Felsentunnel.
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Na und jemand, der über "die arroganten, egozentrischen Ägyptologen" spricht, von "den korrupten Maistream-Archäologen", unter denen es "jede Menge eitle, skrupellose Gestalten, die vor nichts zurück schrecken" gibt, unterstützt von "der Pinocchio-Presse und sonstigen, zwielichtigen, korrupten Mainstreammeden", so einer sollte lieber (wieder mal) gemeldet werden statt Aufmerksamkeit zu erhalten.
In der Tat wurde, bevor es richtige Ägyptologie gab, von einigen sogar mit Dynamit gearbeitet. So hat sich Flynders Petrie einen Zugang zu den Entlastungskammern über der Königskammer in der Cheops-Pyramide freigesprengt. Auch, wenn er als der Vater der modernen Ägyptologie gilt, so kannte er natürlich noch keinen fertig ausgebildeten archäologischen Methodenkanon udgl. sondern nur die Methoden der Raubgräberei. Daß ein "unwiederbringlich verloren" von Belang ist, mußte die Ägyptologie damals erst langsam lernen. Dramatisch und der Archäologie anlastenswürdig wäre es, wenn jemand heutigentags so vorgehen würde. Aber olle Kamellen aus der Zeit, als aus den Raubgräbern langsam echte Archäologen wurden, sind nur eine Bankrotterklärung, kein ernstzunehmender Vorwurf. Was vernichtete Papyri, weil sie nicht ins eigene Bild paßten, betrifft, so wüßte ich hingegen nicht, was das gewesen sein soll, und hab da auch so meine Zweifel.
Immerhin hat ein Zahi Hawass mal vor laufender Kamera (während der damaligen BBC-Dokunacht zur Schachterkundung) einen noch unversehrten Sarkophag geöffnet, mit einer Brechstange zwischen Sarkophag und Deckel wild rumgehebelt, sodaß der Sarkopharg stark beschädigt wurde, der Deckel gänzlich zu Bruch ging. Allerdings wußte die Forscherwelt schon vorher, daß dieser Kerl ne Katastrophe ist. Sowas kommt leider vor, ist aber eben nicht "mainstream"-Arbeitsweise.