@DonFungiDonFungi schrieb:Was bezeichnest du als Informationsübertragung? Sollte Licht dazu gehören muss ich dir Wiedersprechen
Aber natürlich findet bei Licht Informationsübertragung statt. Was glaubst Du denn, woher man weiß, wie weit Sterne, Galaxien, etz. entfernt sind? -Tipp: Rotverschiebung.
DonFungi schrieb:Es gibt tatsächlich unter gewissen Umständen eine Überlichtgeschwindigkeit.
Ach, nun hört doch auf Unwahrheiten zu verbreiten. Ich weiß worauf Du anspielst aber das hast Du nicht ganz verstanden.
Eines dieser Experimente (das gerne zitiert wird) lief im Groben ab wie folgt:
Man hat einen Hohlleiter (nicht eine, eineN ), im Prinzip eine Metallröhre, die ein elektrostatisches Potential hat. Vereinfacht gesagt: einen Hügel. So, über diesen Hügel soll nun etwas rübergebracht werden. An dieser Stelle wieder ein Vergleich: Welle und Deich. Wenn die Welle nicht genügend Kraft hat, kommt sie über den Deich nicht drüber. -So kommt eine elektromagnetische Welle in den Hohlleiter rein, in dem ein Hindernis (wie der Deich) ist. (-also ein elektromagnetisches Potential) Eigentlich kann die Welle nur dann über dieses Potential an die andere Seite des Hohlleiters gelangen, wenn sie genug Energie hat. Nach unseren Standardvorstellungen: wenn sie nicht genug Energie hat, müsste sie eigentlich an der einen Seite bleiben, kommt also nicht drüber. -So weit, so gut.
Bei diesen Experimenten zeigt sich, dass auf der anderen Seite des Potentials (obwohl die Welle nicht genügend Energie hat, um es zu überwinden), doch ein Signal ankommt. Undzwar mit einer Geschwindigkeit, die scheinbar größer ist, als die LG im Vakuum. -Da hat's natürlich sofort gerauscht im Blätterwald: "Überlichtgeschwindigkeit!"
Im Übrigen war es eine Synfonie von Mozart, die man durch den Leiter gejagt hat, die aber nicht mehr rauskam! Was herauskam, war sowas wie ein "Gekrächtze". Es deutete sich twar noch an, dass es koordiniert war, also etwas mit Musik zu tun haben könnte aber offenbar war viel Information verloren gegangen. -Das heisst su gut wie alle Information. - Ein quantenmechanisches Phänomen. In der Quantenmechanik ist es nämlich möglich, das etwas was in unserem Universum unmöglich ist, dann doch passiert: nämlich das "Durchtunneln". Mit einer ganz gewissen Wahrscheinlichkeit drang die Welle (die an dem Potential ankam und da eigentlich nicht drüberkam) in das Potential ein und ein ganz kleines Bißchen davon ist durchgekommen. -Das nennt man den Tunneleffekt. -Und dabei tauchen ÜLG in Experimenten auf.
Die große Frege um die es geht ist: was ist da eigentlich transportiert worden? War das Information oder nicht? Dazu Folgendes:
Information wäre es, wenn man eine Schere nimmt und sie mit ÜLG an einen anderen unkt bringt, wobei sie vollständig erhalten bleibt. Dann wäre die Information der Schere (Materie) tatsächlich mit ÜLG transportiert worden.
Wenn sich aber diese Schere auflöst (in Wellen) und ein winzig kleiner Teil dieser Schere als elektromagnetische Information hinten noch ankommt, dann hat es nichts mehr mit Informationsübertragung zu tun, sondern es handelt sich um einen Prozess, der mit dem Tunneleffekt zu tun hat. -Der verbiegt gewissermaßen die elektromagnetische Welle undzwar so stark, dass der größte Teil reflektiert wird. (Wie beim Wasser auch. Wenn die Welle am Deich nicht genügend Kraft hat, dann rollt sie wieder zurück.) -Genau das passiert in diesen Experimenten auch. Nur ein winzig kleiner Teil kann da durchkommen, nur hat der mit der ursprünglicher Information überhaupt nichts mehr zu tun.
Überlicht geschwindigkeit im Sinne einer überlichtschnellen Informationsübertragung gibt es nicht!
Es gab noch eine andere Art von Experimenten, wo einige gleich wieder schrien: "Überlichtgeschindigkeit!"
Da ist folgendes passiert: Man hat eine elektromegnetische Welle (ein Lichtstrahl) durch ein Medium geschickt. Undzwar durch Cäsium (ein Alkalimetall). Cäsium hat eine interessante Eigenschaft: Der Brechungsindex ist kleiner als 1. Also eine Fähigkeit eines Mediums, eine elektromagnetische Welle propagieren zu lassen.
Wenn man von LG spricht, dann meint man die LG im Vakuum. Wenn aber eine Lichtwelle durch ein Material läuft, ändert sich ihre Bewegungsgeschwindigkeit. (Das kann man an einem Holzstab sehen, den man halb ins Wasser hält. -Er sieht dann geknickt aus - obwohl er es nicht ist!) Das nennt sich (ganz subtil ) "Brechung". -Die Bewegung von Licht im Wasser ist also eine andere als in der Luft. Und genau das passiert, wenn eine elektromagnetische Welle durch Cäsium läuft. Im Cäsium ist die LG tatsächlich größer, als im Vakuum. -Und schon dachten einige wieder: "Überlichtgeschwindigkeit!" -Wollte man aber z.B. ein Raumschiff mit dieser Geschindigkeit bewegen, müßte man das gesamte Universum mit Cäsium füllen! (Was übrigens außerordentlich selten ist)
Summa summarum: Die LG ist das Ende der Möglichkeiten für Informationsübertragung.
Die Konstanz, also die "Nicht-Überschreitbarkeit" der Lichtgeschwindigkeit (für Information) erklärt
1. Wie Sterne funktionieren. (E=mc² ist ein Resultat dieser Konstanz)
2. Erklärt z.B. die Existenz von Magnetfeldern.
3. Sie erklärt den Zerfall von Teilchen.
Alle Experimente, die man bis heute in der Physik durchgeführt hat sagen: "Keine Informationsübertragung mit einer Geschwindigkeit größer als die Lichtgeschwindigkeit". Punkt.
Irgendeine Geschwindigkeit in diesem Universum MUSS die "letzte" sein. Gäbe es unendliche Geschwindigkeiten, dann würden wir in einem völlig chaotischen Universum leben. Eine muss absolut sein. In diesem Fall haben wir schon vor über 150 Jahren herausgefunden, welche das ist. Nämlich die Lichtgeschwindigkeit.