CERN - Auf der Suche nach den kleinsten Teilchen

Letztes Jahr wurde der Energierekord des Tevatron durch den LHC geschlagen. Nun steht das nächste Überholmanöver an.

Luminosität: Rekordmarke Tevatron: 4.04 x 10^32 cm^-2s-1
Luminosität: Rekordmarke LHC: 3.8 x 10^32 cm^-2s-1

auch auf http://www.lhc-facts.ch/ (oben rechts)

Ja und das ist ha erst der Anfang. Dutzende hier arbeiten ja gerade am Luminosity upgrade, mich eingeschlossen. Übrigens weis ich jetzt den genauen Grund für den letzten Stop. Es wurde ein cryogentic compressor an IP5 ersetzt und ein paar kleinere Wartungsarbeiten durchgeführt.

@
Wer wartet, worauf?

MfG ;-)

@Z.

Lol... einen Moment musste ich schon etwas grinsen, aber nein, das glaube ich wird nicht passieren ;)

Proxy schrieb:Dutzende hier arbeiten ja gerade am Luminosity upgrade, mich eingeschlossen.

@Proxy
Wie sieht dieses Uprade genau aus und was ist dabei deine Aufgabe?

@Celladoor
Naja also ein Problem, das man im Moment hat ist, dass durch die höheren Energien und Strahlintensitäten haufenweise Elektronenwolken produziert, welche den Strahl instabil werden lassen. Das Problem ist, dass durch die Resonanzen der elektrischen Felder eben einige Elektronen auch beschleunigt werden und beim Aufprall viele Sekundärelektronen freisetzen. Da kann sich dann so ein Lawineneffekt ausbilden. Und ich hab jetzt so einen stand alone Dipolmagneten und da in der MItte nen Wolframdraht gespannt, durch den ich RF Power reingeb, um das multipacting, also den Lawineneffekt zu provozieren. Dabei wird der Druckanstieg im Vakuum gemessen, denn durch die (Sekundär-)Elektronen werden Restmoleküle an der Innenoberfläche frei, welche dann den Druckanstieg verursachen, so können Rückschlüsse auf das multipacting gezogen werden. Das wird dann mit verschiedenen Beschichtungen getestet, welche den Effekt verhindern sollen.

LHC übertrifft Luminositätsrekord des Tevatron. :-)

@Proxy
Hallo. Erstmal viel erfolg und intuition bei der arbeit.

Das problem interessiert mich. Wäre dir eine weitere spezifikation der Problemstellung möglich?
Schemenzeichnungen/resonatorbeschichtungen usw... oder eventuell ein paper das solche problemstellungen behandelt?

Grüsse

@clearsky

clearsky schrieb:Lol... einen Moment musste ich schon etwas grinsen, aber nein, das glaube ich wird nicht passieren

Hallo r2d2 ;-)

Ich denk auch das LHC dafür etwas zuwenig energie bereitstellt.
Dachte, etwas auflockerung kann nicht schaden.
Lese deine allg. posts und finde sie gut.
Freu mich auf weiteres.

Herzlich Z.

@Z.

guten Morgen :)

Z. schrieb:Lese deine allg. posts und finde sie gut.
Freu mich auf weiteres.

Danke, das hört man doch gerne!

LG und frohe Ostern

P.S.

Z. schrieb:r2d2

Wie kommst darauf? ;)

@clearsky
Ja dir auch ... Frohe ostern oder besser (bin aktiver pazifist und somit auch aktiver atheist ;- )
nice earth day...

clearsky schrieb:Wie kommst darauf?

r2d2? ..na ja intuition und schlussfolgerungen bzgl. deines nicks.. @clearsky
Grüsse :-)

@Z.

Z. schrieb:r2d2? ..na ja intuition und schlussfolgerungen bzgl. deines nicks.. @clearsky
Grüsse :-)

Achsooo ;) Als Trekkie sehe ich darüber aber mal hinweg :}

Dir dann dann auch einen happy Earth Day

@Z.

Z. schrieb: Ich denk auch das LHC dafür etwas zuwenig energie bereitstellt

Gibt es dazu eigentlich eine kurze und anschauliche Begründung ? > also ich meine irgendwie so etwas wie eine kleines Rechenbeispiel oder so... ^^

vG. u. frohe Ostern

@felixmerk

Hier sind ein paar Zahlen, allerdings sind sie schon etwas älter, von 2007 und berechnet für 2009:

CERN predicted total for the year 2009 with LHC fully operational is around 1000 GWh of which around 700 GWh might be attributed to the LHC (machine, experiments, baseload).

The canton of Geneva uses 41 PJ/year (heating, transport, electricity) i.e. around 11.4 TWh, so CERN comes in at less that 10% of the total energy consumption of the canton.

http://lhc-machine-outreach.web.cern.ch/lhc-machine-outreach/faq/lhc-energy-consumption.htm

Ich glaube daher wie @Z. auch nicht, dass 10% der Energie die ein Kanton pro Stunde verbraucht, ausreicht, um einen zweiten Urknall oder ein schwarzes Loch aufzubauen, welches die Erde vernichtet.... Das wäre einfach nicht plausibel, zumindest für mich nicht!

@clearsky

Das ist natürlich sehr relativ, den Energieverbrauch eines Kantons heranzuziehen um daraus Rückschlüsse auf das eventuell zerstörerische Potenzial einer Protonen-Kollision zu ziehen.

Als vergleichbares Gegenargument könnte man dann auch anführen > Wie ist es denn möglich mit einem sehr geringen Energieaufwand eine Wasserstoffbombe zu zünden ?

Es müsste ja auch nicht zwangsläufig sofort ein neuer "Urknall" eingeleitet werden > aber es wäre schon denkbar das lokal > Materie-Transformationen auftreten könnten, die sich zunächst nur auf die kleinste mögliche Raumausdehnung beschränken und bei denen sich dann später, ein unerwarteter und unkontrollierbare Wachstumsprozess oder eine Art von Kettenreaktion einsetzt.

Interessant wäre nur zu wissen "warum" und bis zu welcher Kollisionsenergie, bei der Kollision von zwei Protonen, die Entstehung von MSL´s definitiv auszuschließen sind ?

fg. FM

@felixmerk

felixmerk schrieb:Als vergleichbares Gegenargument könnte man dann auch anführen > Wie ist es denn möglich mit einem sehr geringen Energieaufwand eine Wasserstoffbombe zu zünden ?

Der Energieaufwand ist keineswegs gering, zur Fusionierung von Wasserstoffisotopen ist eine Temperatur von 10^8° C notwendig, ergo eine immense Teilchenenergie. Deshalb ist es erforderlich erst eine Atombombe zu zünden, damit diese Temperatur erreicht wird.

In der Sonne ist übrigens nur eine Temperatur von 15*10^6°C notwendig, der durch die Gravitation bedingte Druck äußerst hoch ist.

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secytron schrieb:Der Energieaufwand ist keineswegs gering, zur Fusionierung von Wasserstoffisotopen ist eine Temperatur von 10^8° C notwendig, ergo eine immense Teilchenenergie. Deshalb ist es erforderlich erst eine Atombombe zu zünden, damit diese Temperatur erreicht wird.

Vielleicht meinte er auch nur den Energieaufwand der nötig ist um den Schalter umzulegen der die Bombe zündet. ;-)

@secytron

secytron schrieb:Der Energieaufwand ist keineswegs gering, zur Fusionierung von Wasserstoffisotopen ist eine Temperatur von 10^8° C notwendig, ergo eine immense Teilchenenergie

Am LHC wurden im vergangenen November bei der Kollision von Blei-Atomkernen aber auch schon Temperaturen von 10^13 > also 10 Billionen Grad erreicht. Vermutlich handelt es sich hierbei um
einen rein rechnerisch ermittelten Wert - aber es könnte ja durchaus auch möglich sein dass ab einem bestimmten tatsächlichen Wert irgendwo eine Kippschwelle überschritten wird ab der es dann letztendlich zu einer unerwarteten Transformation der erzeugten Energie kommt.....

felixmerk schrieb:aber es könnte ja durchaus auch möglich sein dass ab einem bestimmten tatsächlichen Wert irgendwo eine Kippschwelle überschritten wird ab der es dann letztendlich zu einer unerwarteten Transformation der erzeugten Energie kommt.....

Natürlich könnt es das. Völlig unerwartet. Ist das nicht cool? Aber schön dass wir darüber geplaudert haben. Bis irgendwann. OMG