@highaboveIch bezweifle weder den Urknall noch die Zeit- und Raumdimension(en). Das habe ich weiter oben dargelegt und auch versucht zu begründen.
Eigentlich schade dass wir hier doch etwas vom Thema und mastermind´s Frage nach verschiedenen Zeitdimensionen abgekommen sind aber daran habe ich natürlich auch Schuld. Zu weiteren Zeitdimensionen kann ich nichts sagen obwohl ich meine, dass die zusätzlichen (von der Stringtheorie postulierten) Dimensionen allesamt eher räumlich (wenn auch unendlich bzw. winzig klein) angesehen werden und ein Beweis allein schon dieser Dimensionen wohl noch aussteht und mit dem neuen Teilchenbeschleuniger wohl allerhöchstens Indizien dafür gefunden werden können.
Jetzt zurück zu meiner Intension mit dem Matrix-Beispiel: Das sollte nur veranschaulichen, dass wir von unseren Sinneseindrücken abhängig sind und sich unsere Realität schlussendlich in unserem Kopf bildet. Wir sind auf unsere Sinne und die Reize die sie empfangen abhängig. Unser Gehirn produziert daraus eine Wahrnehmung unserer Welt.
Und jetzt wollen wir es mal wie Schopenhauer machen, der eine lebensnotwendige Tatsache eben nicht herausgenommen hat, nämlich uns selbst.
"..dass , so unermesslich und massiv sie[die Welt] auch sein mag, ihr Daseyn dennoch an einem einzigen Fädchen hängt: und dieses ist das jedesmalige Bewußtsein , in welchem sie dasteht. Diese Bedingung, mit welcher das Daseyn der Welt unwiderruflich behaftet ist, drückt ihr trotz aller empirischen Realität, den Stämpel der Idealität und somit der bloßen Erscheinung auf; wodfurch sie, wenigstens von Einer Seite, als dem Traum verwandt, ja als in die selbe Klasse mit ihm zu setzen, erkannt werden muß.."
Mit dem cogito ergo sum wurde seiner Meinung nach der wahre Stützpunkt aller Philosophie gefunden.
"Dieser nämlich ist wesentlich und unumgägnlich das Subjektive, das eigene Bewußtsein. Denn das allein ist und bleibt das Unmittelbare: alles Andere, was immer es auch sei, ist durch dasselbe erst vermittelt und bedingt, sonach davon abhängig.[..] Auf diesem Wege weiter gehend gelangte nicht lange darauf Berkeley zum eigentlichen Idealismus, d.h. zur Erkenntnis, daß das im Raum Ausgedehnte, also die
objektive,
materielle Welt überhaupt, als solche, schlechterdings nur in unserer Vorstellung existiert, und daß es falsch , ja absurd ist, ihr , als solcher, ein Daseyn außerhalb aller Vorstellung und unabhängig vom
erkennenden Subjekt beizulegen, also eine schlechthin vorhandene an sich seiende Materie anzunehmen. [..] Denn nichts ist gewisser, als daß Keiner jemals aus sich herauskam, um sich mit den von ihm verschiedenen Dingen unmittelbar zu identificiren: sondern
Alles, wovon er sichere, mithin unmittelbare Kunde hat, liegt innerhalb seines Bewußtseyns. Ueber dieses hinaus kann es daher keine unmittelbare Gewißheit geben: eine solche aber müssen die ersten Grundsätze einer Wissenschaft haben . Dem empirischen Standpunkt der übrigen Wissenschaften ist esganz angemessen, die objektive Welt als schlechthin vorhanden anzunehmen: nicht so der Philossophie, als welche auf das Erste und Ursprüngliche zurückzugehen hat. Nur das Bewußtsein ist unmittelbar gegeben, daher ist ihre Grundlage auf Thatsachen des Bewußtseyns beschränkt: d.h. sie ist wesentlich idealistisch."
Insofern ist es schon eine philosophische Frage. Nochmal: das Objektive in der Welt zu sehen ist nicht schlimm um auf gewisse Gesetzmässigkeiten zu kommen und Dinge zu ermöglichen die vorher so nicht möglich waren. Dennoch entwickelt sich der Mensch auch im geistigen Sinne und eine der Erkenntnisse ist eben die , dass wir nur von uns selbst heraus auf unsere Außenwelt schließen können. Natürlich muss es eine Entwicklung auch im materiellen Sinne gegeben haben damit wir entstehen konnten. Aber Zeit ist eben auch sowohl etwas sehr subjektiv wahrgenommenes wie auch eine objektive Größe. Dieses Objekt Zeit widerrum kann aber als solche auch nur subjektiv
verobjektiviert werden. Man kann sich nicht ausserhalb seines eigenen Bewußtseins stellen und die Welt wirklich objektiv wahrnehmen. Somit ist auch die Zeit nicht wirklich objektiv erfassbar und es kann keiner sagen ob es sie gäbe wenn kein Bewußtsein vorhanden wäre oder nicht. Das die Zeit anscheinend dennoch weiterläuft auch wenn wir nicht da wären ist nicht bewiesen. Bewiesen ist lediglich ihre scheinbare objektive Gegenwart. Ob wir es sind die letztendlichg diese Gegenwart formen (und geformt haben) damit wir existieren können ist und bleibt eine philosophische Kernfrage, genau wie es in der Wissenschaft eine Kernfrage bleibt Was die Welt im Innersten zusammenhält. Vielleicht treffen sich diese beiden Standpunkte irgendwann einmal in der Mitte.
Die Bildung ist für die Glücklichen eine Zierde, für die Unglücklichen eine Zuflucht. Demokrit