@skagerak Da redet noch einer mit mir, das ist ja nett von Dir.
:DIch gehe davon aus, dass die Grenze zwischen künstlichen und evolutionärem Leben immer weiter verwischen wird. Ich führe ja mit einem User hier schon über Jahre einen Dialog, man trifft sich eben immer wieder mal, ist aber sehr anspruchsvoll und sprengt meiner Meinung nach den Rahmen dieses Forums.
Egal, wichtig ist, wir haben da zwei, ja konträr passt wohl, Positionen zu. Ich versuche es mal zu beschreiben und hoffe, ich bekomme nicht wieder auf die Nase und muss hier eine Richtigstellung schreiben.
Sicher ist meine Position, ich sage, sehet die großen alten Philosophen, leset das Teleporterparadoxon, fragt Euch was Bewusstsein sein soll, Wort um das der Tanz führt ist Qualia.
Wikipedia: Qualiahttps://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/qualia/10638https://www.unilu.ch/fileadmin/fakultaeten/ksf/institute/philsem/PDFs/hausarbeit-Camilla-Heutling-webversion.pdf (lohnt sich)
Wenn man sich fragt, was ist richtiges Leben, sollte man fragen, was ist überhaupt Leben, gibt da einige Definitionen zu, es kann sich replizieren und verringert die Entropie, es schaft konkret Ordnung.
Dann kann man fragen, besitzt dieses Leben eine Eigenwahrnehmung.
Zum Leben, wie gesagt, die Grenzen verschmieren immer mehr, was ist, wenn Organe künstlich gezüchtet werden können, oder der Körper immer weiter auch mechanisch erweitert? Ich meine damit erstmal etwas über künstliche Gelenke hinaus, viele haben schon Metall im Körper.
Neben den neuronalen Netzen und den KI's die wir so kennen, wird auch versucht auf "biologischem" Wege Leben künstlich zu erschaffen, muss ich auch noch mal ansprechen an anderer Stelle, künstliche Zellen mit künstlicher DNA, wobei man da die DNA etwas ändert, damit - so hofft man zumindest - so ein künstlicher Organismus nicht das "normale" Leben gefährden kann.
Lange Rede, ich meine, mein Bewusstsein (nur dessen Existenz kann ich so sicher sein) existiert, ich habe ein Innenwahrnehmung, ich denke, oder etwas denkt in mir, aber ich nehme mich und mein Denken war.
Bin Teil des Universums, das hat x Teilchen die sich nach y Regeln verhalten.
Ich sage, da das Universum mich schaffen konnte, oder ich nach den Regeln y aus einer kleinen Menge der Teilchen x geschaffen werden konnte und nun mir meiner bewusst bin, ist das offenkundig möglich.
Ich kann im Gedankenexperiment alle Teilchen weiter voneinander entfernen und wieder zusammenbringen, werde weiter ich sein, auch kann ich beliebig Teilchen tauschen, so wie es über den Stoffwechsel ja geschieht.
Bisher erkenne ich nichts, dass mein Bewusstsein nun unique machen sollte, man geben dem Universum oder einem anderen genug Raum und Zeit und die richtigen Regeln und da bin ich wieder, hurra.
Dazu mal ein Blick zu Nitsche:
Wikipedia: Ewige WiederkunftSo, und ich sehe keinen Grund, warum Bewusstsein nicht substratunabhängig sein sollte.
Noch mal ein Link, mehr so für nebenbei:
https://www.golem.de/news/astrobiologie-woher-kommen-das-leben-das-universum-und-der-ganze-rest-1909-143279-2.htmlSo meine ich, künstliches Leben wir Rechte fordern können und wohl auch früher oder später bekommen, spätestens dann, wenn das evolutionäre Leben ausgestorben ist. Und ganz ehrlich, daran arbeiten wir ja echt richtig gut.
Nun die andere Position, die meiner entgegensteht, alles schön und gut, aber dafür, also das meine passt, müsste das Universum turing-berechenbar sein. Ebenso Bewusstsein, und dann geht es um Fragen Determinismus, Zufall, und wo findet "Geist" genau wie statt.
Unterm Strich, ist Bewusstsein nur ein möglicher Rechenprozess im Universum oder ist er unique, mein Bewusstsein ist einmalig, bin ich weg, dann auf ewig, ich kann nie wieder geschaffen werden, ich werde mich nie wieder selber erfahren.
Ich finde das ja etwas düster ...
Gut, wie gesagt, ich will wenig über die andere Position schreiben, aber kann ja hier den Thread weiter führen, solange eben Interesse besteht.