perttivalkonen
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Evolution der Insekten (Landgang)
26.02.2021 um 01:36AtheistIII schrieb:Dein Text klang so als hättest du explizit Hartskelette als Vorraussetzung für Vielzelligkeit gemeintHab aber wirklich nur vom Stützskelett geschrieben. Umgangssprachlich nannte ich das dann unglücklich:
perttivalkonen schrieb:Irgendwas Hartes. Ein "irgendwas Stabil(isierend)es" wäre klarer gewesen. Hart stimmt ja durchaus, nur ist "hart" halt arg relativ. Und umgangssprachlich denken wir dann eher an "Kalk" als an "Pudding". Aber laß mal ne Münze auf Deine nächste Götterspeise fallen, für kleine Strukturen ist das "hart" genug. Besser natürlich "stabil".
AtheistIII schrieb:Naja, es gäbe ein paar Pinguine die da gerne Einspruch erheben würden ^^Als ich den Satz anfing, wollt ich die auch noch ausklammern. Habs dann aber doch vergessen.
Wie man vielleicht spüren konnte, ich find diese rein kladistische Denke zumindest problematisch. Erstens kommen wir mit unseren Kategorien nicht mehr aus (Gattung, Familie, Ordnung, Klasse, Stamm und so weiter), zweitens kommen wir selbst mit beliebig vielen Kategorie-Erweiterungen nicht mehr hin (für unsere eigene Ahnenreihe brauchen wir für jede ferf*ckte einzelne Artabspaltung kladistisch eine eigene Kategorie, und zwar literally bis zum Urschleim, drittens liegen gleich bezeichnete Kategorien nicht mehr auf der selben Ebene (wenn eine "Klasse" eine Schwestergruppe hat, zu der nur drei verschiedene Gattungen einer einzelnen Familie gehören, handelt es sich kladistisch dennoch nicht um eine Familie, sondern um eine Klasse, denn sie steht ja im Schwesterverhältnis zu einer "richtigen Klasse").
Früher war es in Ordnung zu sagen, wenn ein Fisch sich anatomisch, körperfunktionstechnisch usw. nur stark genug von der Merkmalsdefinition für "Fisch" wegentwickelt, ihn nicht mehr Fisch zu nennen, sondern Amphib. Kladistiker sind Autisten, ihnen geht bei sowas die ganze schöne Ordnung kaputt, wenn sich etwas verändert. Ist etwas erst mal Knochenfisch geworden, muß es auch Knochenfisch bleiben. Also sind Du und ich Knochenfische. Und Vögel sind Dinos. Und natürlich ebenfalls Knochenfische. Lieber geben Kladisten "Fisch" auf. Kladistisch gibt es keine Kategorie mehr, die wirklich nur das meint, was wir Fische nennen. So wichtig Kladistik auch für mich ist, so nenn ich die reine Kladistikdiktatur trotzdem hirngef*ckt.
AtheistIII schrieb:Sie sind länger an Land als die Wirbeltiere, haben eine grössere Artenvielfalt und sie sind prinzipiell fähig sich an Leben im Wasser anzupassen, aber sie bleiben scheinbar stur an Land.Also ich finde 160 Millionen Jahre Zeit für Dinos jetzt nicht grad knapp bemessen. Andere Wirbeltiergruppen sind kurz nach Auftreten eins drei fix ins Wasser gewandert. Vor 360 Millionen Jahren schlossen die "Fischapoden" gerade ihren Landgang ab und waren zum ersten Mal echte Landlebewesen. Waren aber noch immer eng aufs Wasser bezogen, zumindest da ihre Eier außerhalb von Wasser schnell austrockneten. Vor vielleicht 320 Millionen Jahren legte zum ersten Mal ein Tier Eier, die eine Extra-Haut besaßen, welche Wasser halten konnte: das Amnion. Wer sein Frühstücksei pellt, der kennt diese komische Extra-Pelle ganz sicher. Und ärgert sich über die, wenn das Ei nicht richtig abgeschreckt wurde. - Also vor knapp 320 Millionen Jahren haben sich die sogenannten "Amnioten" durch einen zweiten Schritt "endgültig vom Wasser befreit". Und vor 300 Millionen Jahren ging die Gruppe der Mesosauriden dann schon wieder ins Meer zurück. Die waren noch nicht mal richtige Reptilien im engeren Sinne. Danach gingen dann folgende Gruppen zu angegebenen Zeiten ebenfalls ins Wasser zurück:
Eine solche Weigerung/Unfähigkeit sich in einen Lebensraum auszubreiten müsste doch irgendeinen Grund haben.
Younginiformes 260
Ichthyosauromorpha 251 (Ichthyosaurier und verwandte Gruppen)
Sauropterygia 246 (Nothosaurier, Plesiosaurier, Placodontier)
Thalattosaurier 242
Testudines 220 (Schildkröten, marine Vorfahren vielleicht sogar schon 20 Millionen Jahre früher)
All die überwiegend semiaquatischen Gruppen wie Phytosauria, Crocodyliformes, Choristodera... hab ich mal gleich außen vor gelassen.
Und selbst die Pingune verbringen viel Zeit an Land. Etliche der obengenannten gingen nicht mal mehr zur Eiablage an Land, brachten lieber gleich lebendigen Nachwuchs im Wasser zur Welt. Aber die "Herren des Erdmittelalters", die Dinos? Echt wasserscheues Gesindel! Da kann man nur sagen:
AtheistIII schrieb:Eine solche Weigerung/Unfähigkeit sich in einen Lebensraum auszubreiten müsste doch irgendeinen Grund haben.