Zweites Mittelalter
14.07.2005 um 06:09
Nun, die Geschichte hat uns vieles gelehrt, mitunter Dinge, deren Zusammenhänge man nicht richtig verstand, weil man nur langsam ein Bild davon erhielt wie wohl unser aller Vergangenheit ausgesehen hatte !
Wir waren so damit abgelengt frühere Zivilisationen verstehen zu wollen, dass vergessen wurde, dass ja schliesslich jeden Tag Geschichte geschrieben wird. Es liegt nicht daran dass die Zeit schlechter wird, vielmehr liegt es daran, dass heute eine Art "Bildungsgefälle" existiert, die fast mit der elitären Standesgesellschaft des Mittelalters gleichkommt.
Hier wird wieder deutlich wie sehr der Mensch von Erlerntem und Überliefertem abhängt und wie er (also jeder Einzelne von uns) mit eben diesen Erkenntnissen umzugehen bereit ist. Seit es die Bemühungen für ein geeinter Europa gibt, wird deutlich wie schwer es fällt Vorurteile untereinander abzubauen. Vieles was weltweit in den Geschichtsbüchern zu finden ist sind nur Bruchstücke einer gemeinsamen und viel älteren Geschichte wenn man so will, nämlich der über den Machthunger des Menschen, vor dem keiner von uns geschützt ist. Neue Feindbilder müssen her um eine Legitimation zu erhalten, die es uns ermöglicht die Wirtschaft anzukurbeln und was bitte ist der älteste Wirtschaftsfaktor der Welt ?
Waffen, Rüstung, Automobil- sowie Schiffsbau sind hier die Schlagwörter !
Nachdem nun schon über längere Zeit hinweg ständig in den Unterhaltungsmedien Kathastrophenszenarien und die Frage nach deren möglichen realen Gefahren mit einem bunten Mix aus Halbwahrheiten und wirklichen Fakten thematisiert wurde, zeichnet sich für mich mitlerweile eine neue Entwicklung ab.
So standen auch hier in Deutschland die Forschungen nicht still, sondern wurden "ungehört" und "ungesehen" weitergeführt. Für mich ist eines ganz klar erkennbar und zwar die Tatsache, dass Frieden nur ein vorrübergehendes Phänomän sein kann. Solange es den Menschen gut geht zweifeln sie auch nur bedingt, wenn es jedoch um gewisse Grundbedürfnisse geht um eine Art soziale Gerechtigkeit aufrecht erhalten zu können, dann wird der friedliebenste Mensch zu einem manipulierbaren Instrument derer, die wirklich wirtschaftliche Macht haben...und das in jedem Land überall auf der Welt !
Warum wohl werden Menschen, die visionär aufzeigen was kommen kann immer mundtod gemacht oder gar verfolgt ?
Eventuell stehen wir ja wirklich an einer Schwelle zu einem neuen Mittelalter, aber sollten wir nicht auch überlegen was dieses dann für uns an positiven Aspekten bereit hält ? Was z.B. zeichnet einen "Aberglauben" aus, welche Energie kann er für den menschlichen Geist haben. Mann nannte das Mittelalter auch schwarzes Mittelalter, doch überlegt mal woran diese Bezeichnung festgemacht wurde. Es war eine Zeit in der man vorallem von der Einhaltung gewisser Regeln ausging was ein Menschenleben wert war. Eigendlich ist jeder von uns mit dafür verantwortlich wohin unsere Entwicklung geht, denn "Hexenverfolgungen" gibt es auch heute noch, nur fallen sie unter andere Bezeichnungen wie "Rassenhass", "Minderheitenverfolgung" usw. Amerika hat einfach nur Angst, Angst die Wirtschaftswaffe Öl irgendwann an die arabischen und moslemischen Länder zu verlieren...
Wir brauchen wieder höhere Ziele, wenn wir als Europa eine Zukunft haben wollen und den westlichen Standart nicht verlieren wollen, doch worin können wir die Menschen noch begeistern, sie motivieren für sich selbst zu kämpfen ?
Egal ob Gottesglaube oder Philosophie, viele Versuche waren in der Geschichte zum scheitern verurteilt, aber wie durchbricht man eine solche "Volksdepression" ? Wir sind das Resultat dessen was wir aufgenommen haben. Egal ob physisch oder psychisch, durch unsere Art uns zu ernähren, uns zu kleiden und zu fühlen. Aber vielleicht ist auch dies eine Ähnlichkeit zu dem erwähnten Zeitalter, nämlich die, dass jeder nur an sich denkt (auch heute gibt es noch "Stabdesdünkel" und Neid !) und kein wirklicher Austausch mehr stattfindet, bei dem beide Seiten nur gewinnen könnten.
Lange Rede kurzer Sinn, wer wirklich Probleme sieht und sie ändern will, der fängt am besten bei sich selber an. Auch auf die Gefahr hin, dass man hinfällt, sich plamiert oder auch nur als Spinner abgetan wird, dann bleibt uns vielleicht einiges erspart, was die "Folgeschäden" der letzten 50 Jahre Weltpolitik betrifft !
Zu früh zu viele Gedaken im Kopf Gruss Sis
Gegensätze müssen sich nicht abstossen, vielmehr gewinnt man, wenn man andere Ansichten zulässt, sich selbst erkennt und wertfrei überlegt ob nicht beide Seiten ihre Berechtigung haben...
Sis