@Dawnclaude Dawnclaude schrieb:Nun da ja die "Skeptiker" sehr gerne ihre Offenheit für alles thematisieren, könnte man ja erwarten, dass sie auch offen sind für das Paranormale und somit auch für das Leben nach dem Tod.
Offenheit wird aber nicht dadurch definiert, dass man etwas Unwahrscheinliches in Erwägung zieht, aber Wahrscheinlicheres, außer acht läßt oder gar ausschließt.
Genau das tun aber die „Gläubigen“, indem sie rationale Erklärungen und wissenschaftliche Erkenntnisse (bei diesem Thema vorrangig die Gehirnforschung/Neurologie) einfach ausblenden oder ignorieren, sich in den meisten Fällen auch gar nicht wirklich eingehender damit auseinandersetzen (wollen), und sich an Dinge klammern, für die es weder aussagekräftige Indizien und schon gar keine Belege gibt.
Ich behaupte sogar, das die meisten „Skeptiker“ offener sind, denn sie schließen nicht kathegorisch prinzipiell einfach aus (was mit gesundem Skeptizismus ja auch nicht gemeint ist), sondern halten sich an das, was mit der Realität und ihren Gesetzmäßigkeiten auch vereinbar ist, an Fakten und Belege bzw. an das, was plausibel oder zumindest wahrscheinlich ist, Pro- und Contra-Argumente werden gegeneinander abgewogen, Fakten berücksichtigt, anstatt ignoriert.
Auch „die Wissenschaft (TM)“ agiert (ergebnis-)offen, wenn es um neue Erkenntnisse geht, sprich: ein stichhaltiges Ergebnis aus (oft jahrelanger) Forschung wird akzeptiert, auch wenn es den eigenen Glaubensvorstellungen widerspricht.
Das tun die aller meisten „Gläubigen“ aber nicht – im Gegenteil: das Ergebnis, die Schlussfolgerung (in diesem Fall „Ein Leben nach dem Tod existiert“) steht von vornherein fest, und alles, was dagegenspricht oder den Glauben sogar widerlegt, wird konsequent und stur einfach ignoriert oder es werden Immunisierungsargumente eingesetzt, um den eigenen Glauben zu stabilisieren, Widersprüche werden ebenfalls ausgeblendet oder mit Ausreden oder anderen, ebenfalls unbelegten Scheinargumenten heruntergespielt.
So ein Verhalten zeugt aber leider nicht von Offenheit, sondern von purer Ignoranz und im schlimmsten Fall von Realitätsverweigerung bzw. Eskapismus.
Ich für meinen Teil schließe ein Leben nach dem Tod jedenfalls nicht kategorisch aus, ich sehe nur nicht sehr viel, was wirklich dafür spricht.
Außerdem wirft ein "Danach" (Der Begriff "Lebe nach dem Tod" ist sowieso schon widersprüchlich, da Leben klar definiert ist und Tod auch. Von einem "Leben" nach dem Tod kann also per definitionem keine Rede sein) mehr Fragen auf, als damit beantwortet werden, zB.:
-WOMIT konkret kann eine „Seele“ überhaupt wahrnehmen, wenn kein Gehirn mehr da ist?
-Aus welchem „Stoff“ besteht die „Seele“, ist sie „feinstofflich“ oder gar immateriell,
bzw. welcher physikalischen Größe läßt sie sich zuordnen?
-Woher wird die Energie bezogen, um als „Seele“ überhaupt agieren zu können und wie läßt sich das mit dem Energieerhaltungssatz vereinbaren (das Gehirn ist nämlich bei Bewusstseinsprozessen außerordentlich aktiv und verbraucht enorme Energievorräte).
- Wo kommen die vielen Seelen her, wie entstehen sie (so viele Seelen wie heute gab es schließlich noch nie auf dieser Welt, also irgendwo her müssen sie ja kommen)?
- Wo waren die Seelen, als es noch keine Menschen gab?
- Wenn Menschen eine Seele haben, haben dann ALLE Lebewesen eine Seele bzw. wer entscheidet, was eine Seele/ein Bewusstsein zu haben hat, und was nicht?
Aber die Realität sind nun mal so aus, dass diese Menschen eine unglaubliche Motivation darin finden, die Realität zu verteidigen und das Leben nach dem Tod auszuschließen, weil dies nicht Teil dieser Realität ist.
Aber die Realität sieht nun mal so aus, dass Gläubige wie Du eine unglaubliche Motivation darin finden, die Realität zu verweigern, und anderen Menschen ihren persönlichen Glauben in missionarischem Eifer aufs Aug zu drücken, und das definitive Ende des Daseins und auch des individuellen Bewusstseins auszuschließen, obwohl das viel logischer wäre und auch die Erkenntnisse der Gehirnforschung dafür sprechen, sprich: dies nun mal höchstwahrscheinlich ein Teil unser aller Realität ist.
Dawnclaude schrieb:falsch.
Studie zeigt. Die Erfahrungen wirken nicht wie Träume:
Ich denke auch, dass NTEs intensiver sind und realer wirken als Träume.
Deswegen sind NTEs aber immer noch kein Beleg für ein Leben nach dem Tod (übrigens genauso wenig wie AKEs), da NTEs ausschließlich von Lebenden gemacht wurden und werden, und nun mal noch kein Toter wieder zurückgekehrt ist, um zu berichten.
Und solange noch nicht sämtliche Zellen im Gehirn abgestorben sind, sind Wahrnehmungen theoretisch noch möglich, und (wie schon oft geschrieben), selbst wenn das EEG die Nulllinie anzeigt, heißt das nicht, dass deshalb im Gehirn überhaupt keine Aktivität mehr vorhanden ist.
Wissenschaftliche Erklärungsversuche zu NTEs sind hier zusammengefasst (es empfehlt sich, auch die angegebenen Quellen zu studieren, und ebenso auch weiterführende Quellen):
Wikipedia: Nahtoderfahrung#Erkl.C3.A4rungsversucheAußerdem sind die Inhalte von NTE-Erfahrungen auch kulturabhängig, und die Jenseitsvorstellungen haben sich im Lauf der Geschichte immer wieder gewandelt. Die „Tunnelerfahrungen“ sind ein eher modernes Phänomen und kommen in anderen Kulturen so gut wie gar nicht vor.
Es bleibt jedenfalls dabei: Eine Weiterexistenz nach dem Tod ist derweil (noch) Glaube, mehr nicht.