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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

103 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Klima, Lösungen, Methan ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
yuva Diskussionsleiter
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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 18:57
Hallo Allmies, 

seit Jahren verfolge ich mal mehr, mal weniger intensiv die Problematik, die durch das Tauen der Permafrostböden wohl schneller für uns zum Thema werden könnte, als anfänglich gedacht. 

Worum geht es (im groben)? 
Auf unserer Erde gibt es einen recht hohen Anteil von Permafrostböden. Das sind Gebiete in denen jahresdurchschnittlich nie höhere Temperaturen als -1 Grad C und auch der Jahresniederschlag sehr niedrig ist. Laienhaft ausgedrückt: diese Gebiete sind immer gefroren. Sie kommen in großen Teilen Nordkanadas, Alaskas, Grönlands und Ostsibiriens vor. 

Durch die Erderwärmung schmelzen eben auch die Permafrostböden. Genau in diesen Gebieten gibt es aber sehr hohe Vorkommen an Methangasen, die quasi vom Permafrost daran gehindert werden, an die Oberfläche und in die Atmosphäre zu gelangen. Die Meldungen von wabernden Untergründen beispielsweise in Sibirien werden immer häufiger und beunruhigender. Wissenschaftler befürchten, dass es jederzeit zu Explosionen von diesen Methan-Blasen kommen kann und sogar eine Kettenreaktion auslösen kann. 

Die Folgen wären abgesehen, dass sich natürlich die Landschaft und Infrastruktur eine auftauenden Permafrostgebietes dramatisch verändern, eben auch eine hohe Belastung für unser Klima. Methan ist ein sehr umweltschädliches Gas, das in hohen Mengen freigesetzt, deutlich stärkere Veränderungen des Klimas auslöst als Kohlenstoffdioxid. Es soll Hitze viel besser einschließen und den Treibhauseffekt dadurch verstärken. 
Nun ja, soviel erstmal dazu. Alles in allem kann man sich da schon so seine Gedanken machen. 

Was möchte ich hier im wesentlichen diskutieren? 
Also hier soll es weniger um die Einschätzung der Folgen gehen. Sondern ich erhoffe mir eigentlich von hiesigen Usern hier so eine Art Brainstorming, welche Maßnahmen man jetzt ergreifen könnte respektive sollte, damit es eben nicht zu Zuständen kommt, die wir nicht mehr kontrollieren können. Gibt es hier Fachleute, angehende Fachleute, selbsternannte Fachleute, die Ideen dazu haben? 

Da ich leider nicht vom Fach bin, mich das aber sehr interessiert, von mir einige sehr laienhafte Stichpunkte an Möglichkeiten für evtl. Diskussionsgrundlagen: 
- Umwandlung in andere Gase 
- Entwicklung von Anlagen zur sichereren Speicherung 
- Züchtung von Bakterien, die Methan als Leibspeise haben etc. 

... also sowas in der Art. 

In den gängigen Medien habe ich so gut wie keine Lösungsansätze für das Problem gefunden. Daher hoffe ich, es finden sich hier einige ein, die mit mehr Fachwissen als ich an die Sache herangehen können und interessiert sind zumindest theoretische Lösungsansätze zu "erarbeiten" oder auch über Möglichkeiten, die vielleicht schon Anwendung finden zu diskutieren. Es würde mich auf jeden Fall freuen. 

Wer sich einlesen möchte, hier ein paar Links dazu: 
Wikipedia: Permafrostboden 
http://www.deutschlandfunk.de/19-millionen-quadratkilometer-wehe-wenn-der-permafrost-taut.676.de.html?dram:article_id=339101 
http://www.n-tv.de/wissen/Permafrostboden-schmilzt-rasant-article4900746.html 
https://www.umweltbundesamt.de/search/content/klimagefahr%2520and%2520durch%2520and%2520tauenden%2520and%2520permafrost%253F?keys=Klimagefahr%20durch%20tauenden%20Permafrost%3F (hier die PDF-Datei "klimagefahr_durch_tauenden_permafrost.pdf") 

Ich habe die SF benutzt und eine uralte Diskussion dazu gefunden. Die ist aber nicht in dem Kontext, wie diese hier. Sollte es doch eine Diskussion im Kontext der Lösungsansätze  geben, bitte diese hier löschen. Danke.


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 20:37
Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung davon, ich finde es aber sehr mutig von dir, So ein komplexes Thema anzugehen.
Ist schon etwas spät aber die Kapazunder werden kommen, keine Sorge, ist wirklich sehr interessant, ich bleib dran, danke für diesen Beitrag


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 20:46
Ein sehr guter Beitrag mitvielen Hintergrundinformationen....da setze ich mich mal hinzu....ein wirklich spannendes Thema!


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 21:16
Würde sagen "isso", daran können wir nichts mehr ändern, außer jemand hat vor ein paar tausend qkm mit Kunststoffbahnen auszulegen und das Zeug aufzufangen


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 21:31
Ein Umdenken musste von uns allen stattfinden. In erster Linie aber von den großen Konzernen etc. Wir leben im Übermaß und genau da dürfte das Problem liegen. Jeder sollte das mal hinterfragen und sich an seine eigene Nase fassen ob es richtig ist so zu leben wie wir leben. 

Harald Lesch geht da eigentlich ganz gut drauf ein in diesem kurzen Video.

https://www.youtube.com/watch?v=0r39TopOe4I (Video: Harald Lesch fordert endlich Konsequenzen aus dem Wissen um den Klimawandel zu ziehen (#HAV16))


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yuva Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 21:49
@Pestsau@taren@Ostfriese |@RubberDuck

Danke für die Beiträge. 

Naja was heißt mutig. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass der Mensch - auch wenn er viel falsch macht - durchaus auch in der Lage ist bzw. es einer seiner größten Stärken ist, Lösungen für Probleme zu finden. Wenn er denn auch dazu ermutigt wird, ist er im Stande großes zu leisten. Ich vermeide auch von Katastrophen zu sprechen oder mit dem moralischen Zeigefinger zu wedeln. Das zieht nur runter und lähmt. 

Also erstmal muss man ja sagen, dass es die Methanvorkommen auch ohne uns Menschen gibt. Dass die Erderwärmung Folgen hat ist auch klar. Auch ohne Menschen hat es immer Klimaveränderungen gegeben - es ging wohl alles nur langsamer voran. Und ja, da können die Folgen und Auswirkungen andere sein, als wenn das Ganze beschleunigt wird, soweit auch klar.

Man wird aber jetzt nicht schnell (wenn überhaupt) die gesamte Menschheit, repektive sämtliche Regierungen dazu bringen, an einem Strang zu ziehen. Das wissen wir ja auch, wie schwierig es ist mit den unzähligen Klimakonferenzen mittlerweile. Daher glaube ich, ist es um so wichtiger, dass jeder einzelne mit seinen Möglichkeiten zumindest versuchen sollte 
a)  überhaupt wahrzunehmen, dass es Probleme gibt 
b) soweites ihm möglich ist, alles zu vermeiden, noch mehr Schaden anzurichten 
c) mit Augenmaß dafür zu sorgen, Lösungen zu finden. 
Eins habe ich nämlich leider auch schon des öfteren erfahren dürfen: gut gemeint, ist nicht immer gut gemacht. Gerade durch Nichtwissen oder zu kurzes Denken wurden schon große   Fehler gemacht, obwohl das Gegenteil gewollt war. 

Aber ich schweife ab :D .
Freue mich natürlich über Leser. Möchte aber auch alle ermuntern, sich am durchaus komplexen Thema zu beteiligen.


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 22:07
@yuva

Was dieses Thema anbelangt, denke ich das es allerhöchste Zeit wird Dinge zu ändern und auch zu hinterfragen. Auch sollte grade von den Medien viel mehr aufgeklärt werden.


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

25.03.2017 um 22:20
Ich denke, ändern kann man es sowieso nicht....aber es wäre doch ne tolle Diskussion, darüber welche Auswirkungen sowas hat....und ob es gute Möglichkeiten gibt, diesen Prozess zu verlangsamen...


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Redox ehemaliges Mitglied

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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 00:43
Wenn man ungefähr weiß wo sich die größten Vorkommen befinden, könnte man sie schon im vorhinein kontrolliert abbauen.

In dem Abbau von verschiedenen Gasvorkommen haben viele Länder doch eine Vorreiterrolle. Vielleicht mal diese um Rat fragen oder über Möglichkeiten reden.


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 00:44
@yuva

Sehr interessanter Thread!  :Y:

Vorweg: ich bin kein Chemiker. Und meine Chemie-Kenntnisse als "rudimentär" zu bezeichnen ist auch schon Schmeichelei. Nichts desto Trotz... 

Hier mal der Wikipedia-Artikel zu Methan:

Wikipedia: Methan

Wie viele Dinge ist auch Methan etwas, das uns nützlich und schädlich zugleich sein kann. Zum einen wird es als Brennstoff und als Ausgangsprodukt für technische Synthesen in der chemischen Industrie benötigt.

Wir stellen auch selbst Methan her, und zwar 

aus Aluminiumcarbid (meist nur im Labor)
in Biogasanlagen (als Brennstoff) und
im Rahmen einer sogenannten "Methanisierung" zur Gewinnung von Solar- oder Windgas für regenerative Energieanlagen.

Möglicherweise gibt es noch andere Methoden, die aber im Wikipedia-Artikel nicht angeführt sind.

Andererseits ist Methan aber auch ein sehr wirksames Treibhausgas. Es ist ca. 20 - 30 mal stärker als Kohlenstoffdioxid. Es ist leichter als Luft und steigt daher in höhere Schichten der Atmosphäre auf.

Methan oxidiert in diesen höheren Atmosphäreschichten zu Kohlenstoffdioxid und Wasser, aber dieser Prozess läuft relativ langsam ab. Die Halbwertszeit wird auf ca. 12 Jahre geschätzt.

Es gibt tatsächlich Bakterien, die Methan - wie bei der Oxidation - in Kohlenstoffdioxid und Wasser aufspalten. Derartige Mikroben nennt man methanotrophe Bakterien, sie kommen sowohl in Gewässern als auch in Böden vor.

Ob eine Gewinnung von Methan "aus der Luft" möglich ist, geht aus dem Artikel leider nicht hervor, ich vermute aber, dass dies bisher nicht möglich ist.

Soweit zur Wikipedia.

Nach meiner Einschätzung - wie gesagt, ich bin kein Chemiker - stellt Methan derzeit mit Sicherheit eine kleinere Rolle beim Thema Erderwärmung als es das Kohlenstoffdioxid ist, aber man sollte es keinesfalls unterschätzen. Zusätzlich zu der Gefahr, dass das in den Permafrostböden gespeicherte Methan freigesetzt werden könnte kommen noch die in den Weltmeeren lagernden Methanhydrate, die bei einer weiteren Erwärmung der Ozeane möglicherweise auch freigesetzt werden könnten. Kommen diese beiden Quellen zusammen, haben wir es vermutlich mit genug Methan zu tun, um der Klimaerwärmung einen kräftigen Schub zu verleihen. Eine Verstärkung des Treibhauseffektes, die wir mit bloßer Reduktion unserer CO2-Emissionen alleine wohl nicht mehr ausgleichen könnten.

Trotzdem ist die Frage "Wie können wir das Austreten der bisher "eingefrorenen" Methan-Vorkommen (und der Methanhydrat-Vorkommen) verhindern?" untrennbar mit der Problematik der Klimaerwärmung und des (durch uns verursachten) Treibhauseffektes verbunden.

Da gibt es aber ein kleines Problem. Wir alle leben auf ziemlich großem Fuß. Und es geht uns gut dabei. Mit uns meine ich die heutigen Industrie-Nationen, also Europa, Nordamerika und die hochtechnisierten Staaten Asiens (Japan, Südkorea) sowie Australien. Die "reichen" Staaten dieses Planeten.

Die Chinesen und die Inder würden aber auch gerne so gut wie wir leben. Jeder ein Auto, ab und zu mal in Urlaub fliegen, eine Heizung für den Winter, einen Kühlschrank für den Sommer, klimatisierte Arbeitsräume, Fernseher, Musikanlagen, sauberes Wasser und eine vernünftige medizinische Versorgung, jederzeit genügend Lebensmittel, et cetera, et cetera, et cetera...

Und die Leute in Südamerika? Na ja, die wollen das auch alles. Und das restliche Asien auch.

Und erst Afrika.

Und das ist ja alles auch legitim. Kann man von diesen Leuten allen Ernstes verlangen, sie mögen doch bitte aus Rücksicht auf die Erde auf all die schönen Dinge verzichten, die für uns selbstverständlich sind?

Ich befürchte, dass wird nicht funktionieren.

Es läge daher meines Erachtens erstmal an "uns", hier mit gutem Beispiel voran zu gehen. Dass würde allerdings auch bedeuten, dass es kräftige Einschnitte in unserer Lebensqualität geben würde. Eine Sache, die wohl kein Politiker seinen Wählern vorschlagen dürfte.

Es sei denn, dass Thema wäre ausreichend bekannt und die Bevölkerung würde sich ein solches Vorgehen tatsächlich wünschen, selbst wenn die damit verbundenen Einschnitte tatsächlich erheblich wären. Und sie wären erheblich.

Zusätzlich müssten auch entsprechende Technologien entwickelt und Maßnahmen ergriffen werden, um den Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Atmosphäre aktiv zu reduzieren. Derzeit wäre dies nur durch exzessives Pflanzen von Bäumen möglich, also genau das Gegenteil von dem, was derzeit weltweit geschieht (Stichwort "Abholzung der Regenwälder"). Wie weit man "künstliche Bäume" schaffen kann und mit welchen Kosten dies verbunden wäre, kann ich leider nicht abschätzen, es gab aber vor einigen Jahren mal eine Dokumentation zu diesem Thema im Fernsehen, wo auch das angeschnitten wurde, es dürfte also nicht gänzlich unmöglich sein.

Unsere Chancen liegen meiner Meinung nach also - mal wieder - in einer umfassenden Inkenntnissetzung der breiten Masse (damit einschneidende Maßnahmen auch auf Zustimmung bei der Bevölkerung stoßen) und in der Entwicklung von neuen Technologien (um teilweise alte, problematische Technologien zu ersetzen und um eine aktive Umgestaltung bzw. Wiederherstellung der Atmosphäre zu ermöglichen).

Beides dürfte nicht gerade leicht sein. Bei der Technik sehe ich noch die größeren Chancen. Das Denken der Weltbevölkerung aber "umzudrehen", dass dürfte das eigentliche Problem sein.

Denn, auch wenn wir alle natürlich dafür sind, den Klimawandel zu stoppen oder wenigstens einzubremsen, so werden wir vermutlich - und ich nehme mich dabei nicht aus - ziemlich fuchsig werden, wenn man unsere Lebensqualität dermaßen einschränkt, wie es eigentlich nötig wäre.

Zurück zur Natur? Ja, gerne, aber bitte mit dem Auto...  ;)


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26.03.2017 um 00:44
@yuva
Man sollte die Massentierhaltung lassen.
Besonders den Kühen nicht profilaktisch Antibiotika verpassen. Die Gäbe von Antibiotika führt zu einer erhöhten Mehtanbildung im Dung der Kühe.
Möglicherweise profitierten die methanbildenden Mikroben im Darm der Tiere davon, dass die Bakterien dort durch die Antibiotika gehemmt werden, schreibt das Team in den "Proceedings B" der britischen Royal Society
https://www.google.de/amp/amp.n-tv.de/wissen/Uberraschendes-Testergebnis-Durch-Antibiotika-mehr-Methan-im-Kuhdung-article17761456.html

Überhaupt sollten wieder mehr Menschen auf kleineren Flächen in der Landwirtschaft arbeiten.
Und auch für Pflanzen und Tiervielfalt sorgen
Das würde nicht so viele Menschen in die Abhängigkeit von industriellen Arbeitsplätzen treiben.
Zumindest könnten sie teilweise für Ihre eigene Nahrung sorgen.


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 01:03
Kleiner Nachtrag zur "Herstellung" von Methan:

Ein erheblicher Anteil der Methan-Emissionen stammt natürlich aus unserer Tierhaltung. Methan wird bei allen Fäulnisvorgängen erzeugt. Und natürlich in den Därmen (nicht nur) unserer Rinder.

Und wir erzeugen nicht nur Methan, wir gewinnen es auch. Erdgas besteht zu 85 % - 98 % aus Methan.

Sorry, war zu spät zum Editieren, als mir das einfiel...  :)


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 01:14
Zitat von PhhuPhhu schrieb:Überhaupt sollten wieder mehr Menschen auf kleineren Flächen in der Landwirtschaft arbeiten.
Und auch für Pflanzen und Tiervielfalt sorgen
Das würde nicht so viele Menschen in die Abhängigkeit von industriellen Arbeitsplätzen treiben.
Zumindest könnten sie teilweise für Ihre eigene Nahrung sorgen.
Dem stimme ich zwar prinzipiell zu, nur fürchte ich, dass die Umsetzung - jedenfalls kurz- bis mittelfristig - kaum machbar wäre. Auch diese Maßnahme wäre nur durchführbar, wenn ein komplettes Umdenken der Bevölkerung stattfindet, inklusive einer neuen Ausrichtung der globalen Ökonomie.

Es wäre vernünftig, aber mit unseren derzeitigen Vorstellungen von Wirtschaftswachstum (wiewohl diese Vorstellung vom ewigen Wachstum an den endlichen Ressourcen der Erde scheitern muss) nicht vereinbar.

In unserer Welt haben nun mal die Reichen das sagen. Und die werden nichts beschließen, was ihren Reichtum schmälern könnte...


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 01:16
In Deutschland gibt es schon viele Vegetarier. Aber in  anderen Ländern wird inzwischen viel mehr Fleisch gegessen. 
Man könnte die Treibhausgase durch Zufüttern von Getreide verringern. 
Von Joachim Wille
05.02.201705:
.......
Das führt nicht nur zu einer fragwürdigen Ausdehnung der Massentierhaltung, sondern verschärft auch den Treibhauseffekt. Bereits heute ist die Viehwirtschaft für rund zwölf Prozent der vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich – unter anderem, weil durch die Viehhaltung große Mengen der stark wirkenden Klimagase Methan und Lachgas entstehen. So erzeugen die über 3,6 Milliarden Rinder, Schafe und Ziegen als Wiederkäuer durch die Pansengärung schätzungsweise rund 80 Millionen Tonnen Methan. Lachgas wiederum entsteht durch die Nutzung von Künstdünger. Zunehmend verschlechtert sich die Treibhausgas-Bilanz aber auch dadurch, dass in Entwicklungs- und Schwellenländern Wälder und Steppen in Weiden für die „Fleischlieferanten“ in Weideland umgewandelt werden, damit sie dort grasen können.
Künftige Fleischproduktion klimafreundlicher machen

Doch hier kann man ansetzen, um die zukünftige Fleischproduktion klimafreundlicher – und zugleich produktiver – zu machen. Der durch diese Änderung der Landnutzung bewirkte Ausstoß von Treibhausgasen könnte bis 2030 um fast ein Viertel (23 Prozent) gesenkt werden, wenn Viehhalter weltweit ihren Tiere künftig Getreide zufüttern anstatt sie ausschließlich weiden zu lassen.
Das ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien, die im US-Fachmagazin „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) veröffentlicht worden ist. Derzeit werden rund 21 Prozent aller Wiederkäuer weltweit auf Weiden gehalten. Geeignet für die Zufütterung sind vor allem grobkörniges Getreide wie Gerste, Hafer oder Hirse, getrocknete Ölsamen oder Reste aus der industriellen Agrarproduktion wie etwa Hafer- und Weizenkleie. Auch Silomais kommt in Frage.
Dadurch werden auch weniger tropische Pflanzen für Getreideanbau verbrannt. 

Weniger Kunstdünger ausbringen.

http://m.fr.de/wissen/klimawandel/klimawandel/treibhausgase-rinder-und-schafe-als-klimaschuetzer-a-615277


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 01:24
Zitat von PhhuPhhu schrieb:Man könnte die Treibhausgase durch Zufüttern von Getreide verringern. 
Schöner Ansatz, interessanter Artikel. Zumindest könnte man die Emissionen etwas reduzieren.

Besser, als gar nichts zu unternehmen...  :Y:


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 01:31
@Blues666
Zitat von Blues666Blues666 schrieb:Es wäre vernünftig, aber mit unseren derzeitigen Vorstellungen von Wirtschaftswachstum (wiewohl diese Vorstellung vom ewigen Wachstum an den endlichen Ressourcen der Erde scheitern muss) nicht vereinbar.

In unserer Welt haben nun mal die Reichen das sagen. Und die werden nichts beschließen, was ihren Reichtum schmälern könnte...
Da werden leider falsche Menschen geldmäßig reich. 
Es gibt auch vernünftig geldmäsig reiche Menschen. 
Trotzdem gibt es Ansätze für ein Umdenken.
Durch die biologisch Landwirtschaft können sich z. B.kleinere Bauern halten
Obwohl auch da ist Skepsis angesagt. 
Und die Urban Planter...


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 01:33
@Redox
Zitat von RedoxRedox schrieb:Wenn man ungefähr weiß wo sich die größten Vorkommen befinden, könnte man sie schon im vorhinein kontrolliert abbauen.

In dem Abbau von verschiedenen Gasvorkommen haben viele Länder doch eine Vorreiterrolle. Vielleicht mal diese um Rat fragen oder über Möglichkeiten reden.
Vergessen wir nicht, dass es sich bei den in Permafrostböden gespeicherten Methan-Vorkommen nicht um klassisch zu gewinnende Quellen handelt. Ich befürchte, dass der Abbau derartiger Vorkommen ungleich schwieriger vonstatten ginge als die "ordinäre" Erdgasgewinnung.

Und Rohstoffe werden ja von Firmen gewonnen. Und die wollen Gewinne machen. Es hat ja auch ziemlich lange gedauert, bis "man" sich dazu entschloss, Erdöl auch in Form von Ölschlamm (z. B. in Kanada) zu gewinnen; der Abbau wurde erst jetzt langsam rentabel...


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26.03.2017 um 01:46
@Phhu
Zitat von PhhuPhhu schrieb:Trotzdem gibt es Ansätze für ein Umdenken.
Gott sei Dank gibt es die. Und wir als Konsumenten haben natürlich schon ein wenig die Möglichkeit, lenkend einzugreifen. Nur das halt hochwertige Lebensmittel teurer sind und es heute leider Gottes nicht mehr für Jedermann leistbar ist, auf Herkunft und Produktion der Lebensmittel konkret zu achten.
Zitat von PhhuPhhu schrieb:Durch die biologisch Landwirtschaft können sich z. B.kleinere Bauern halten
Obwohl auch da ist Skepsis angesagt. 
Stimmt, auch wenn sie es nicht gerade einfach haben. Leider müssen aber auch heute öfter mal Bio-Bauern das Handtuch werfen. Die Konkurrenz durch die großen Lebensmittelkonzerne ist schon mehr als hart, zumal diese ja über ihre Lobbyisten mit den Regierungen brav Händchen halten und gerne mal den einen oder anderen Wettbewerbsvorteil durch entsprechende Gesetze ins Trockene bringen.

Einer der Nachteile eines "permanenten Wahlkampfes" ist halt, dass sich Politiker zu wenig in Dingen auskennen, die abseits großer Klappen stattfinden...  :(

Ich bin schon Carnivore, aber ich versuche auch, möglichst hochwertiges Fleisch zu bekommen. Was meinen Fleischkonsum kräftig reduziert hat in den letzten Jahren. Aber vegetarisch schmeckt auch gut...  ;)
Zitat von PhhuPhhu schrieb:Und die Urban Planter...
Ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Gehypte Modeerscheinung oder geniale Idee für die Zukunft?

Hab mich aber bisher nicht wirklich damit beschäftigt...


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 03:08
@Blues666
Blues666
Denn, auch wenn wir alle natürlich dafür sind, den Klimawandel zu stoppen oder wenigstens einzubremsen, so werden wir vermutlich - und ich nehme mich dabei nicht aus - ziemlich fuchsig werden, wenn man unsere Lebensqualität dermaßen einschränkt, wie es eigentlich nötig wäre.

Zurück zur Natur? Ja, gerne, aber bitte mit dem Auto...  
Die Autos z.B länger haltbar machen.
Aber schon sinkt die Produktion und damit die Aktien.
Die Arbeit der Handwerker,  Ersatzteillieferer steigt. 
Eratzteile im drei D druck.
Leider ist z. B. In den Staaten so ziemlich das gesamte Rentensystem auf Aktien aufgebaut. 
Auch hier gerät man durch die Niedrigzinspolitik in Versuchung Aktien teilweise fragwürdige zu kaufen.
Man könnte höhere Löhne für die durch die. Technik, Automatisierung verkürzte Arbeitszeit zahlen.
Dann bliebe noch Zeit für die Pflanzen, und Tiere.und somit Nahrungsanbau, und etwas Kohle für die nächste Reperatur...


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Abwehr möglich? Klimabedrohung durch Methan-Freisetzung in Permafrostböden

26.03.2017 um 03:27
@Phhu

Es greift eben eins ins andere. Und - sowohl was die Problematik der in den Permafrostböden gespeicherten Methan-Vorkommen im Speziellen als auch was Maßnahmen gegen den Treibhauseffekt im Allgemeinen angeht - wir brauchen "die Wirtschaft" nun mal bei der Beseitigung unserer Probleme.

Um zum eigentlichen Thread-Thema zurück zu kommen (und nicht zu sehr ins OT abzuschweifen, auch wenn die Thematik durchaus stimmen mag und meiner Ansicht nach auch zum Thread passt) schätze ich, dass die technischen Probleme bei der Bewältigung dieser Herausforderung zu lösen sein würden.

Sie sind aber nur dann zu lösen, wenn es einen Anreiz gibt, damit sich globale Konzerne dafür interessieren. Wenn sich die Entwicklung entsprechender Abbaumethoden rechnet, dann wird sich über kurz oder lang ein Unternehmen finden, dass die Sache angeht. Siehe auch der Abbau von Ölschlamm (z. B. in Kanada), der sich früher schlicht und einfach nicht gelohnt hat.

Die Politik könnte zum Beispiel theoretisch dahingehend eingreifen, dass sie ein derartiges Vorgehen steuerlich lukrativ macht. Was dann natürlich wieder zu Lasten der Bevölkerungen betroffener Staaten ginge.

Nun, irgend etwas müsste schon unternommen werden, und zwar in beiden Belangen: der Treibhauseffekt im Allgemeinen und die Gefahr durch Freisetzung großer Methanvorkommen im Meer und an Land (die ja durch die Klimaerwärmung der letzten Jahrzehnte überhaupt erst entstanden ist) im Speziellen.


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