Expansionrate des Universums
14.06.2020 um 02:47Peter0167 schrieb am 08.06.2020:Die eigentliche Frage ist doch, welche Relevanz solch ein Paper eingeräumt wird. Ich kann das ganz sicher nicht beurteilen, daher werde ich wohl die Reaktionen aus der Fachwelt abwarten müssen.Ja, das ist das übliche Prozedere.
Peter0167 schrieb am 08.06.2020:Im Paper wird nun behauptet, dass es sich um den direktesten und genauesten Test der Leuchtkraftentwicklung von SN Ia handelt, der jemals durchgeführt wurde. So weit ich weiß, nahm man bisher an, dass SN Ia überall im Universum nahezu gleich ablaufen, und daher auch alle einen ähnlichen Helligkeitsverlauf aufweisen. Das wiederum war bisher die Grundlage bei der Entfernungsbestimmung weit entfernter Galaxien.Es handelt sich um eine Untersuchung mittels einer nicht parametrisierten iterativen Methode die auf der Joint Light Curves Analysis basiert, zur Wahrscheinlichkeitsverteilung wird mit dem MCMC Verfahren gearbeitet. Es wurde festgestellt das SNIa nicht immer gleich hell leuchten, jüngere SNIa explodieren anders als ältere weil die Zusammensetzung eine andere ist. Dies führt zu Variationen in der Leuchtkraft von SNIa. Damit wären sie nicht geeignet um Entfernungen im Kosmos zu berechnen.
Aus dem abstract alleine ist das so nicht rauszulesen, dazu ist ein Zugang zum kompletten Material nötig.
Peter0167 schrieb am 08.06.2020:Wenn die Leuchtkraftentwicklung jetzt noch genauer möglich ist, dann sollte das doch eigentlich die Genauigkeit der Entfernungsbestimmung erhöhen, und nicht in Frage stellen!? Es sei denn, man hat so gravierende Unterschiede festgestellt, dass die Methode mit den SN IA sich quasi als untauglich erweist.s.O.
Peter0167 schrieb am 08.06.2020:Abgesehen davon, selbst wenn die SN Ia plötzlich für die Entfernungsbestimmung untauglich wären, ändert dies ja prinzipiell nichts an der beschleunigten Expansion des Universums, für die es ja noch weitere Belege (Rotverschiebung) gibt. Daher halte ich es noch für zu früh, das Konzept der DE abzuschreiben.Doch für eine beschleunigte Expansion schon, wenn die Eichung nicht mehr stimmt, stimmen die Entfernungsmodule nicht mehr. Rotverschiebung muss ja in einem Bezug (hier anhand einer Eichung) gemessen werden, ansonsten könnte man mit eintreffendem Licht bzgl. Entfernungen nichts anfangen. Die Expansion an sich ist eine andere Geschichte.
Die angesprochene physikalische Komponente (hat nichts mit dem paper zu tun) die SNIa als Standard Kerze in Frage stellt, ist der Umstand das bei Berechnungen der Fragmente nach einer SNIa Explosion noch in keinem Fall auf die Erfüllung irgend einer Chandrasekhar Grenze(es gibt mehrere) geschlossen werden konnte; und dies schon sehr lange nicht.
Peter0167 schrieb am 08.06.2020:Ich verfolge die Entwicklung aber weiter, bin schon gespannt darauf, wie sich das entwickeln wird...Anbei ein spannendes Projekt bei Interesse
https://iopscience.iop.org/article/10.3847/1538-4357/ab3719 (Archiv-Version vom 26.09.2021), hier geht es um den sogenannten Dark Emulator.
@Peter0167