Peter0167
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
anwesend
dabei seit 2014
dabei seit 2014
Profil anzeigen
Private Nachricht
Link kopieren
Lesezeichen setzen
Expansionrate des Universums
18.11.2016 um 11:11neoschamane schrieb:frage: ist es nicht so, dass sich die expansionsgeschwindigkeit schon einmal verlangsamt hat(nach der inflationaeren phase)?Richtig, zumindest nach meinem Kenntnisstand. Im Grunde begann mal wieder alles mit Albert Einstein. Seine Feldgleichunger der ART ließen anfangs nur ein ewig expandierendes, oder aber ein kollabierendes Universum zu. Und da ihm beide Lösungen nicht zusagten, erweiterte er kurzerhand seine Gleichungen um die sogenannte Kosmologische Konstante, die bei einem Wert von 0 auch die Möglichkeit eines statischen Universums anbot, was dann auch der damaligen Vorstellung entsprach.
Tja, aber die Freude währte nicht lange, denn kurze Zeit später fand ein ehemaliger Preisboxer heraus, dass das Universum gar nicht daran dachte ein statisches Dasein zu fristen, im Gegenteil, alles flog wie doll und verrückt auseinander. Und als dann auch noch hochkarätige Mathematiker die expandierende Lösung favorisierten, verwarf Einstein seine Kosmologische Konstante mit den Worten, es wäre die "größte Eselei seines Lebens" gewesen.
Inzwischen wird Einsteins Eselei aber immer stärker mit der Dunklen Energie in Verbindung gesetzt. Mit der Kosmologischen Konstante lassen sich nämlich rund 70% der Energiedichte des Universums beschreiben, also genau der Anteil, dessen Wirkung genau entgegengesetzt zur Gravitation wirkt, und damit alles auseinander treibt. Das war jedoch nicht immer so, wie wir heute vermuten, hat die Energiedichte der Dunklen Energie einen konstanten Wert, das bedeutet, ganz am Anfang, als das Universum klein war, kann es kaum Dunkle Energie gegeben haben. Vergrößert sich das Volumen bei konstanter Energiedichte, vergrößert sich zwangsläufig auch der Anteil der Dunklen Energie, sonst wäre die Dichte ja nicht konstant :D.
Die Existenz des Universums begann also mit einer extremen Expansionsrate, da aber kaum Dunkle Energie vorhanden war, dominierte die Materie mit ihrer gravitativen Wirkung, und bremste die Expansion anfangs noch ab. Das lief ca. 6 bis 7 mrd. Jahre so weiter, und die gravitative Wirkung nahm mit den zunehmenden Abständen immer weiter ab. Gleichzeitig erhöhte sich aufgrund der konstanten Energiedichte der Anteil der Dunklen Energie immer weiter, und übernahm vor ca. 6 mrd. Jahren die dominante Rolle. Das heißt, die Verlangsamung wurde gestoppt, und getrieben von der antigravitativen Wirkung der Dunklen Energie begann das Universum beschleunigt zu expandieren. Das heißt, beschleunigt war die Expansion auch vorher, nur mit umgekehrten Vorzeichen :D
Und zu deiner zweiten Frage: Nein, es sieht nicht so aus, als würde sich der Vorgang nochmal umkehren, denn dafür wäre zusätzliche Materie nötig, oder die Dunkle Energie verliert plötzlich ihre antigravitative Wirkung, aber ich sehe weder für das eine noch für das andere eine Möglichkeit. Ich hoffe ich habe das halbwegs verständlich rübergebracht.