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Fragen zu Göbekli Tepe

193 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Holozän, Jüngere Dryas, Monumentalbauten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Fragen zu Göbekli Tepe

08.07.2021 um 15:30
Das Wetter spinnt dieses Jahr weltweit. Selbst wenn man einrechnet, daß es früher in der Gegend noch viel feuchter gewesen ist als heute, dürfte damals relativ selten ein Schutzdach nötig gewesen sein. Und wenn die Pfeiler mit einem Vogelorakel verbunden gewesen sind, auch eine Theorie, mußten sie sogar offen liegen, damit die Vögel sich darauf niederlassen konnten.
Aber möglicherweise gab es mehrere Baustile hintereinander, zuerst offene Pfeiler, später die Mauern dazu mit evtl. einem Dach darüber.
Wenn man GP baulich vergleichen will, kann man sich Bilder der Megalithkultur auf Malta anschauen: https://www.google.de/search?source=univ&tbm=isch&q=malta+megalithic+temples+pictures&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwi_74j4yNPxAhWIjaQKHVQWCAkQjJkEegQIBhAC&biw=1920&bih=1030
Zwar ein paar tausend Jahre (?) jünger, aber auch nah dran.
Zitat von Tron42Tron42 schrieb:In Ägypten waren die ganzen Heiligtümer in den Tempeln auch unter Dach. Und das obwohl das Wetter dort noch viel besser ist ;)
Dafür haben die hin und wieder Sandstürme und eine beißende Sonne tagsüber, da sind sogar die Götter froh, sich in der Mittagshitze in einen schönen goldenen Schrein unter einem kühlenden Dach zurückziehen zu können. ;)


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Fragen zu Göbekli Tepe

08.07.2021 um 15:41
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Dafür haben die hin und wieder Sandstürme und eine beißende Sonne tagsüber, da sind sogar die Götter froh, sich in der Mittagshitze in einen schönen goldenen Schrein unter einem kühlenden Dach zurückziehen zu können
Ok. 1:0 für dich. :D
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Zwar ein paar tausend Jahre (?) jünger, aber auch nah dran.
Guter Hinweis. Soll ich die auch mal bedachen ? :)

Ich weiss zu wenig über die Anlagen in Malta. Sieht aber auch so aus als wären die mal bedacht gewesen 🤷‍♂️
Man würde ja vermutlich eine Holzbedachung machen. Deshalb lässt sich hierzu auch nichts mehr finden.


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08.07.2021 um 16:04
Denk daran, wenn überhaupt Dächer, dann garantiert nicht im nordeuropäischen Stil a la Newgrange oder wie bei den Wikingern. Sondern eher begehbare Flachdächer oder antikes Griechenland. Im Süden mußte man sich nicht wegen winterlicher Schneelasten Sorgen machen (= spitze und steile Dächer), sondern hat die Dächer in heißen Nächten gern als Außenschlafzimmer genutzt.


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08.07.2021 um 16:17
Es gibt übrigens eine klimatische Studie zu Göbleki Tepe. Das PDF ist frei runterladbar.

https://www.researchgate.net/figure/Climatic-characteristics-in-the-wider-surroundings-of-Goebekli-Tepe-during-a-Last_fig3_332606862


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08.07.2021 um 16:23
Zitat von T.RickT.Rick schrieb:Denk daran, wenn überhaupt Dächer, dann garantiert nicht im nordeuropäischen Stil a la Newgrange oder wie bei den Wikingern. Sondern eher begehbare Flachdächer oder antikes Griechenland
Du meinst so Rundbauten wie man sie auf Zypern gefunden hat ?
https://de.wikipedia.org/wiki/Chirokitia

Das ist auch lustig, würde fast in die Zeit passen.
Die Siedlung gehört zu der akeramischen Jungsteinzeit. Sie wurde vom 7. bis zum 4. Jahrtausend v. Chr. bewohnt und hatte schätzungsweise 300 – 1000 Einwohner.
Hab da mal ein Bild gefunden wie es ausgesehen haben könnte.

Goebkli-Tepe-Modell-IMG 5893-H1

Balken drüber und du hast dein Flachdach :D

Was mich nur wundert. War der innere Steinkreis gar nicht begehbar ? 👀
Wenn man sich das so ansieht schaut es eher aus wie eine Arena mit Zuschauerrängen.


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08.07.2021 um 16:47
Für eine Arena war es doch viel zu klein. Sind die Stelen eigentlich auf ihre Ausrichtung auf Himmelsrichtungen geprüft worden? Die sehen auf den Rekonstruktionen mit ihrer unregelmäßigen Verteilung nämlich mächtig nach Visiersteinen aus, aber auch dann hätten sie kein Dach getragen, das hätte dann nämlich gestört.


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08.07.2021 um 18:12
Ich hab mir gerade diesen sehr interessanten Vortrag angesehen.
Von Prof. Dr. Thomas Zimmermann / Bilkent. University 04/2021. Also ziemlich aktuell.
https://www.youtube.com/watch?v=fNvQ-eVRPY4

Der Vortrag geht nur bis 1:09. Danach gibt es ein offenes Gespräch, welches ich mir nicht angesehn habe.

Mal eine kurze Zusammenfassung :
1. Es gibt mehrere Stätten, änlich wie G.T., im gesamten Areal.
2. G.T. ist kein Tempel
3. G.T. ist kein Heiligtum
4. G.T. wurden nicht zugeschüttet. Alles durch Erussion entstanden.
5. G.T. wurde immer wieder umgebaut ( in kurzen Phasen )
6. G.T. wurden nicht über einen längeren Zeitraum genutzt
7. G.T. Die Rundbauten waren überdacht 55:32
8. Es gab einen Schädelkult
9. Die Rundbauten haben nichts was das Neolitikum belegt
10. G.T. Jäger & Sammler
11. G.T. ist männlich geprägt
12. In G.T. wurden junge Männer zum Mannsein vorbereitet
13. G.T. läutete das Ende der Jäger und Sammlerkultur ein
14. Auf G.T. wurde ein kleines neolithisches Dorf gefunden. (Also in unmittelbarer Nähe) Mit Rundbauten ect.
15. G.T. war der letzte Rückzugsort von Jäger & Sammler

Von Nomaden spricht er nicht. Er spricht hauptsächlich von sesshaften Jägern & Sammlern.
Interessant finde ich die Sicht zu Punkt 12.

Wie man Punkt 14. im Zusammenhang mit Punkt 9. unterscheiden möchte, verstehe ich nicht.
Wenn es dort eine Siedlung gibt, wie will man unterscheiden, was nun früher oder später da war ?

Naja, aber sehr interessant. Gerade auch, dass man Heute davon ausgeht dass es überdacht war ;)


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27.07.2021 um 22:27
Gibt es eigentlich irgendeinen konkreten Fund, der dagegen spricht, dass hier Sportwettkämpfe stattgefunden haben?

Bitte versteht die Frage nicht falsch, das ist kein Geschwurbel. Ich recherchiere für ein Science Fiction-Jugendbuch, das ich schreiben möchte. Es geht dort um Zeitreise, und eine Idee von mir war, dass die Zeitreisenden zu ihrer eigenen Überraschung feststellen, dass sich die Leute in GP getroffen haben, um gegeneinander in Wettkämpfen anzutreten. Die Figuren-Blöcke stellen dabei Sieger dar.

Mir geht es jetzt gar nicht darum, ob das in Wirklichkeit wahrscheinlich war oder nicht. Ich möchte nur herausfinden, ob es ganz konkrete Funde gab, die dagegen sprechen.

Danke im Voraus,
Schmiezi


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28.07.2021 um 13:00
@Schmiezi
Du musst eher das Dafür finden. Es spricht auch nichts dagegen, dass sich hier die Frauen zum Wäschewaschen getroffen haben oder zum Kiffen oder um Atiye zu treffen.


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28.07.2021 um 20:06
@Spöckenkieke

Wie gesagt, es geht mir nicht um wissenschaftliches Arbeiten in Echt. Da ist mir völlig klar, dass es so nicht geht.

(Ich lasse meine Schüler übrigens gerne hier im Forum mitlesen um ihnen zu zeigen, wie man Geschwurbel im Internet erkennt. Dazu verweise ich oft auf deine entlarvenden Beiträge.)

Ich möchte nur vermeiden, dass ich meinen Roman schreibe, er tatsächlich veröffentlicht wird und dann jemand zu Recht kommt und sagt: " Das kann gar nicht sein, es gibt doch diesen einen Fund, der das ausschließt..."

Also Mal am (konstruierten) Beispiel erklärt:
Angenommen, ich würde in dem Roman behaupten, die Steine für die Cheops-Pyramide wären aus Beton gegossen. Dann würde mir jemand hinterher das Buch zu Recht über den Kopf hauen und sagen: "Das kann gar nicht sein, das sind doch Kalk- und in einigen Kammern Granitsteine." So eine Situation will ich vermeiden, darum die Frage.


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28.07.2021 um 20:19
Zitat von SchmieziSchmiezi schrieb:Ich lasse meine Schüler übrigens gerne hier im Forum mitlesen um ihnen zu zeigen, wie man Geschwurbel im Internet erkennt.
Kann es sein, dass der eine oder andere das dahingehend falsch verstanden hat, dass sie hier mitschreiben und munter schwurbeln sollen? ;)


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28.07.2021 um 22:29
Ich hoffe nicht. 😝


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29.07.2021 um 16:49
@Schmiezi
Das Problem bei Göbekli würde höchstens sein, sowas wie sportlichen Wettkampf zu verorten. Bei den Griechen und Kretern kann man auf schriftliche oder bildliche Quellen zurückgreifen. Bei Göbekli ist uns die Bildsprache wegen der Singularität nicht zugänglich. Wird zwar immer mal versucht, dass eine oder das andere da rauszulesen, aber ohne mehr vergleichbare Funde ist man nur in einer ziemlich losen Interpretation.

Was den Leuten wichtig erschien, scheint zu sein, die Tiere relativ realistisch darzustellen, aber die Menschen stark zu stilisieren. Ein Umstand der in der Steinzeit offensichtlich überall greift. Überlegt wird, dass das daher kommt, weil durch die Abbildung das Tier quasi gebannt wurde, das wollte man mit dem Menschen natürlich nicht machen, daher nur Schematisch, bei Göbekli durch Hände und Gürtel dargestellt. Klingt für mich erstmal ansatzweise logisch.

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29.07.2021 um 19:49
@Spöckenkieke
Ja, das ist auch mein Eindruck. Ich habe da literarisch echt viele Freiheiten. Ein anderer Teil meines Romans soll in Wien im Jahr 1800 spielen, da sind so viele Details beim Setting zu beachten... Das ist ein ganz anderes Schreiben, macht aber zumindest in der Vorbereitung viel Spaß.

Ich finde die unterschiedlichen Konkretisierungs-Stufen von Menschen und Tieren sehr spannend. Bei den Tieren kann man ja sogar in vielen Fällen deutlich sehen, dass es Männchen sind.

Außer der Möglichkeit, sie zu bannen ist mir auch das Gegenteil in den Sinn gekommen: Vielleicht wollte man sie herbei beschwören. Das passt allerdings eher für die Höhle von Lascaux mit den vielen Jagdszenen. In GB sind doch eher Raubtiere dargestellt, da macht bannen mehr Sinn.


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30.07.2021 um 07:53
Zitat von SchmieziSchmiezi schrieb:Außer der Möglichkeit, sie zu bannen ist mir auch das Gegenteil in den Sinn gekommen: Vielleicht wollte man sie herbei beschwören.
Mit bannen meint man im Allgemeinen irgendwie den Willen aufzwingen. Sei es zum Verbannen oder Anziehen, das ist da erstmal ganz neutral zu sehen.


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