Solace schrieb:Wir können dies aufgrund unserer derzeit anerkannten relativistischen Effekte als eine Reise verstehen, da wir körperlich noch immer in unserem Universum verbleiben.
Bitte nicht in den falschen Hals bekommen, aber -
hääää???
Der stinknormale "Fluß der Eigenzeit", der nun mal in Abhängigkeit von unserer Bewegung durch den Raum unterschiedlich schnell erfolgt, den nennst Du mal Zeitreise und mal nicht. Und wenn Du es so nennst, dann - warum? Weil wir ja in unserem Universum verbleiben? Was passiert denn bittschön bei c-fernen Geschwindigkeiten? Sind wir da "außerhalb"? Und wieso wäre ein Außerhalbsein keine Zeitreise? Ehrlich, ich kann dem gerade Null Sinn abringen. Ehrlich und ohne sarkastischen Unterton.
Solace schrieb:Wir können dies aufgrund unserer derzeit anerkannten relativistischen Effekte als eine Reise verstehen, da wir körperlich noch immer in unserem Universum verbleiben.
Der Witz ist ja der, daß selbst mit der nächsten und besseren Erklärung wir nicht mehr hinter die einsteinschen relativistischen Effekte für c-nah wie c-fern zurück können. Das bleibt ja erhalten, wird nur zum Sonderfall der nächsten Theorie. So, wie das Addieren von Autogeschwindigkeiten eines schulischen Mathetests trotz Einstein seine Korrektheit behalten hat.
Die Gleichbewertung der Eigenzeit von c-nah wie c-fern sich bewegenden Objekten (derzeit als relativistischer Effekt) wird nicht verloren gehen. Wieso sollte also das eine Zeitreise sein und das andere nicht?
Und dann noch - wo wäre eigentlich die Grenze?
Solace schrieb:Deine Ablehnung ist dein gutes Recht, allerdings ist es für einen wahrhaft wissenschaftlich ausgeprägten Menschen, wie du es bist, das ebensolche Recht, andere Sichtweisen in Betracht zu ziehen.
Deswegen frage ich ja auch. Im vorigen Post fragte ich nach dem von Dir angesprochenen relativistischen Effekt, den Du als (Ermöglichung einer) Zeitreise benannt hast. Und in diesem frage ich nach Deinem nun angeführten "weil wir im Universum verbleiben". Wenn Du erklären kannst, gerne. Ich bin in einem Gespräch, das heißt, ich bin offen. Selbstverständlich bin ich zugleich nicht offen, denn ich habe und vertrete einen Standpunkt - das gute Recht, ja die Pflicht eines Wissenschaftlers, die These, die er vertritt, auch zu verteidigen.
Solace schrieb:Im Übrigen machst du deine Zukunftszeitreise in jedem noch so kleinen Teilabschnitt deines Lebens.
Nicht wirklich. Bei Bewegung durch den Raum kann ich ein und den selben Ort mehrmals ausfüllen, nur nicht zur selben Zeit. Kann ich bei einer
solchen (der stinknormalen) Bewegung durch die Zeit auch zweimal die selbe Zeit ausfüllen, nur nicht am selben Ort? Merkst Du den Unterschied?
Ungeachtet dessen, ob Zeitreise möglich ist, dies sollte eine Verhaltensmöglichkeit für sie sein, um Zeitreise geheißen zu werden. Sollte so etwas unmöglich sein, wäre Zeitreise unmöglich - ist ja kein neuer Gedanke. Nur sollte man nicht deswegen das Wort für irgendwas anderes benutzen, dem diese Möglichkeit nicht einmal gedanklich zugestanden wird. Wie gesagt, Zeitdilation hat schon einen Namen (den mit dem zusätzlichen "ta"), das braucht nicht noch einen.
Ja, hätten die Physiker sich diese Begrifflichkeit ausgedacht, dann hätten sie auch die Hoheit darüber, was damit zu meinen sei. Nun ist das aber ein vorgegebener Begriff, mit einer bestimmten quasi durchweg anzutreffenden Füllung. Über sowas setzen sich neuzeitliche Philosophen hinweg, deren "Sein" und "Sosein" eh keine Sau interessiert außer Philosophiestudenten. Aber Physik hat durchaus Popart-Dimensionen für die Allgemeinheit (gemessen an anderen Fakultäten, etwa Sphragistik oder Entomologiegeschichte).