mojorisin schrieb:Presst man ein Proton in ein Volumen mit dieser Größenordnung besitzt es im 3D Kasten im Grundzustand (niedrigste Energie) eine Energie von: E_Proton = 7,6*10^59 J
siehe hier:
http://hyperphysics.phy-astr.gsu.edu/hbase/quantum/schr.html#c4
Diese Energie muss ja woher kommen. Die einzige Möglichkeit ist aus der potentiellen Energie. Sprich
E_pot ≥ E_Proton.
Und ich sagte es bereits, ohne daß Du darauf eingegangen bist:
Nein, es braucht keine Energie (Null)!, es braucht nur eine Kraft. Eine Scheinkraft, wenn Du das lieber hast. Aber das reicht. Hier ist es die Gravitationskraft des SL, und zwar speziell als Gezeitenkraft, also als Gravitationsgefälle zwischen der der Gravitationsquelle zugewandten und der ihr abgewandten Seite eines voluminösen Körpers.
Ein starres Objekt im Gravitationsfeld bewegt sich (zumindest im Rahmen der klassischen Mechanik ) als ob all seine Masse im Schwerpunkt vereint sei. Da die Gravitation mit der Entfernung abnimmt ist die Anziehungskraft auf der Seite des Objekts die der Gravitationsquelle näher ist höher als auf der gegenüberliegenden Seite. Deswegen entsteht im Objekt eine Zugspannung:
Die Stärke der Gezeitenkräfte hängt von der Differenz der Gravitationskraft an beiden Seiten des Objektes ab. Offensichtlich bewirkt ein steiles Gravitationspotential wie es in der Nähe kleiner sehr massiver Objekte ( Schwarzes Loch Neutronenstern ) auftritt starke Gezeitenkräfte. Daneben ist die Ausdehnung des Objektes von Bedeutung: Je größer das Objekt desto größer kann die Differenz der Gravitationskraft an Vorder- und Rückseite werden.
[...]
Sind die Gezeitenkräfte stärker als die Kräfte die ein Objekt zusammenhalten so können sie auch zum Zerreißen des Objekts führen so geschehen beim Kometen Shoemaker-Levy 9 .
Shoemaker-Levy 9 mußte mitnichten seine Energie bereitstellen, um von der Gezeitenkraft des Jupiters in diverse Splitter zerrissen zu werden. Wäre das der Fall, dann würden schwere Objekte im freien Fall schneller fallen als leichte. Wie wir aber wissen, ist das nicht der Fall. Was das angezogene Objekt zur Verfügung stellen kann, ist hierfür irrelevant und wird nicht "verwendet".
Du willst das Proton erst mit einer Energie komprimieren, aber das ist völlig unnötig. Was vom Proton hinterm Schwarzschildrand verschwindet, das verschwindet da; das Proton wird dabei zerstört, "in seine Einzelteile zerlegt". Wie Shoemaker-Levy 9. Mag sein, daß einige Reste des Protons, gar das meiste, am MBH vorbeifleucht. Aber jeder solcher Kontakte läßt das MBH wachsen.
mojorisin schrieb:Selbst wenn MBH am Cern entstehen sollten wird ein Wachstum aufgrund des kleinen Querschnitts extrem unwahrscheinlich (große Zeitskalen).
Das kommt nun wirklich auf die Materiedichte und Temperatur an. Ein SL dieser Größe sollte kein Problem damit haben, bis zum Erdkern hindurchzufallen, bis zur Kruste gegenüber, dann wieder zurück und so weiter. Bis es allmählich ausgebremst wird. Durch Kollisionen und sowas. Spätestens im Erdkern ist die Materie durch den Druck aufgewühlt genug, daß die Wahrscheinlichkeit einer Kollision so gering dann doch nicht ist. Wie gesagt, die Wahrscheinlichkeit, durchs Sonnensystem zu kurven und dabeei die Erde zu treffen, ist extremsterlich minimal, und dennoch fällt täglich Staub zigtonnenweise auf die Erde. Kommt halt auf die Zahl der Objekte an, die sich in dem System befinden, durch das die Erde wandert. Angesichts der grob 10^50 Atomen, aus der die Erde besteht, eine fette Beute!
Klar, das Anwachsen eines solchen Mini-SL wird dennoch nicht wie's Brezelbacken gehen. Keine Ahnung, wie viel Zeit vergehen muß, bis das erste Mol verputzt wäre. Aber das zweite Mol ginge schon schneller...
Wie groß die "(große Zeitskalen)" ausfallen, das weiß ich nicht. Weißt Du es? Tausend Jahre? Milliarden? 10^20 Jahre? Nachher reichen zehn aus, bis die Erde kollabiert. Ich weiß es schlicht nicht. Und ich würde geradezu wetten, Du kannst da auch nicht wirklich was zu sagen.
mojorisin schrieb:Ja die Sterne (die generell Wasserstoff enthalten) bewegen sich relativ zueinander und relativ zur Hintergrundstrahlung. Sind eben verschiedene Inertialsysteme. Erklärung zur isotropen Hintergrundstrahlung: Die Hintergrundstrahlung stammt aus einer Zeit in der die Materie homogen im Universum verteilt war und die Temperatur (Schwarzkörperstrahlung) unter die Ionisationsenergie von Wasserstoff sank (keine Absorption mehr). Daher ist die Hintergrundstrahlung homogen. Mach das Inertialsystem der Hintergrundstrahlung immer noch nicht zu etwas besonderem.
Heißt so viel wie "once upon a time war das Weltall mal absolut, heute isses relativ, nur die Hintergrundstrahlung isses noch immer: absolut".
Vor einigen Seiten gabs hier das nette Bild eines Rosinenteiges, der im Ofen liegt und geht. Schaut man im Kleinen hin, sieht man lokale Turbulenzen. Die Rosinen bewegen sich nicht exakt gleichmäßig voneinander weg, manche behalten kurzfristig ihre absolute Distanz, zwischen anderen geht der Teig hingegen schneller auf und treibt sie schneller auseinander. Später sieht das dann wieder anders aus. Die Hintergrundstrahlung dagegen wäre da so ne Art mitwachsendes Gitternetz über dem gesamten Teigklumpen, ein absolutes Koordinatensystem.
mojorisin schrieb:Wieso weichst du aus?
Weils irrelevant ist. Siehe Zwillingsparadoxon. Sobald sich die beiden Zwillinge voneinander trennen, gibt es keine Gleichzeitigkeit mehr. Erst wenn sie sich wiederbegegnen, gibt es die, und erst dann können wir sehen, wessen Uhr wohl langsamer tickte und wessen schneller. Wenn der Raumfahrerzwilling nicht zurückfliegt, sondern sein auf Erden verbliebener Zwilling ihm schnell nachreist, treffen sie sich als gleichalterige. Beide haben den energetischen Preis gezahlt, nicht nur der eine, der seine Uhr dadurch verlangsamt hat. In der relativistischen Betrachtung könnten wir ja auch sagen, der Raumfahrer-Zwilling - also der mit dem Hin-
und dem Rückflug - betrachtet sich als ruhend und sieht die Erde wegdüsen und wiederkehren. Also müßte beim Wiedertreffen er selbst der alte und sein Bruder der Junge sein. Aber so relativ ist das dann doch nicht, gell? Wer die Zeche zahlt, erhält auch die Dilatation. Eine Absolutbewegung ist dafür weder nötig, noch würde sie schaden.
Und deswegen ist es irrelevant, ob wir es in relativistischer Betrachtung mit den Augen des Raketenzwillings oder denen des erdenzwillings betrachten.
Wir befinden uns in Systemen, die sich bewegen. Dank der Gravitation bewegen wir uns mit. Und ruhen deswegen relativ zu diesen Systemen, abgesehen von unseren winzigen Eigenbewegungen in unserem kleinen Sandkasten. Um der Bewegung des uns direkt umgebenden größeren Systems entgegenzuwirken, müssen wir mit einem kleineren System (wir selbst, ggf. mit einem Auto oder einer Rakete) Energie aufwenden. Selbst wenn wir durch unsere Bewegung gemessen an einem noch größeren System einen Ruhezustand einnehmen - wir müssen gegen die Gravitation der uns weit näheren Objekte Energie aufwenden. Wir müssen den Preis zahlen, unsere Uhren werden also langsamer ticken.
Und das ist auch in einem absoluten Universum so, in dem ein absoluter Stop möglich ist. Wenn unsere lokale Gruppe nach rechts fliegt und wir mit ner Rakete nach links fliegen, um am selben Fleck zu bleiben, bewegen wir uns gegen die "Trägheit" unserer Umgebung.
Deine Frage nach der Uhrtickgeschwindigkeit ist also völlig irrelevant, sie kann nichts aussagen darüber, ob es einen "absoluten Raum" gibt.