McMurdo schrieb:In einem Universum in dem zeitreisen möglich sind kann doch festgelegt sein, das nur solche zeitreisen funktionieren die nicht zu Paradoxien führen, per Naturgesetz.
Naturgesetze werden eingehalten wegen einer Ursache, nicht wegen einer Wirkung. Laß nen Stein los, dann fällt er auf die Erde wegen der Gravitation. Ein Naturgesetz, welches verhindert, daß ein Stein nicht nach unten fällt, wenn dadurch eine unterhalb von ihm befindliche Scheibe zerstört wird, ein solches Naturgesetz kann es nicht geben. Weil in Diesem "Naturgesetz" auch ein "damit nicht" drinn steckt. Ein Ziel, ein Zweck. Das Verhindern der kaputten Scheibe.
Aber dem Naturgesetz ist es egal, ob da ne Scheibe ist, die kaputtgehen könnte. Der Stein fällt als Wirkung, weil es dafür ne Ursache gibt. Nicht, er fällt, weil so eine bestimmte Wirkung erzielt (oder vermieden) wird.
Würde ein Stein in eine Zeitmaschine fallen, einfach weil es ein Naturgesetz ist, daß er fällt (und nichts dafür kann, daß darunter ne Zeitmaschine steht). Und dann landet er in der Vergangenheit, wo er mit seinem Schwung (Trägheit Naturgesetz) auf die selbe Zeitmaschine trifft, doch diesmal nicht in die "Fahrerkabine", sondern aufs Getriebe, das er zerstört. Dann passiert alles nach Naturgesetzen, aber dennoch hat der Stein seine eigene Reise verhindert wie Enkel sich mit dem Großvatermord.
Wenn Du ein Universum denkst, in dem solche Sachen verhindert werden, mußt Du Dir ein Naturgesetz ausdenken, das nicht teleologisch arbeitet: "Zeitreisen, die ein Paradoxon auslösen, werden verhindert". Die Ursache für die "Wirkung: Paradoxieverhinderung" muß eben eine echte Ursache (Kausalität) sein, die das geradezu physisch bewirkt. Nicht eine Forderung "na weil der Enkel doch geboren sein muß, kann er den dafür nötigen Großvater nicht auslöschen". Uns ist zwar klar, daß soetwas nicht möglich ist, aber dem Stein und dem Naturgesetz ist es möglich. Entweder kommt jedes Mal bei so einem Fall zufällig ein starker Wind vorbei und drängt den Stein seitlich ab odgl. oder im Falle einer Paradoxie-Reise versagt die Maschine schon beim Start (odgl.). Doch hat der Wind seine eigene Kausalkette und weiß nichts von seinem nützlichen Eingriff in die Kausalkette des Steines, sodaß sowas nur dann jede Paradoxie-Zeitreise verhindern kann, wenn es schon beim Urknall mit eingeplant ist (wie bei nem Dominostein-Ensemble, wo die einzelnen Umkipp-Ketten an manchen Stellen perfekt wieder aufeinandertreffen). Die konsequente Verhinderung einer Zeitreise ist stets mit der Absicht der Verhinderung verbunden, sie ist teleologisch. Was einen "Plan" voraussetzt, also einen denkenden, bewußten Laplaceschen Dämon voraussetzt.