@Lanada Moin moin Lanada, vorab erst einmal vielen Dank für diesen Thread. Manchmal sind es die ganz simpel erscheinende Fragen, aus denen sich die besten Diskussionen entwickeln. Wenn dir noch mehr in der Art einfällt, dann her damit
:).
So, und nun zu deiner Zusammenfassung.
Lanada schrieb:die Mappe wird mit Licht bestrahlt , nimmt einen Teil der "Strahlung " auf und wirft einen bestimmten Strahl zurück
So weit, so gut....
Lanada schrieb:in dem fall rot
...und hier fängt es an, ungenau zu werden. Mir ist klar, dass man es im Alltag so wahr nimmt, und es der Einfachheit und Verständlichkeit wegen nicht genauer differenziert, aber korrekt ist es nicht. Wenn du den Thread aufmerksam verfolgt hast, wird dir sicher mein Satz: "Licht ist keine Farbe!" aufgefallen sein, den ich bewusst so oft wiederholt habe, damit er sich besser einprägt. Und da Licht keine Farbe ist oder hat, kann es entgegen der oft verwendeten alltäglichen Darstellung auch nicht rot sein.
Deutlich wird das auch in der Abbildung, die ich hier aus der besagten pdf der Uni Regensburg reinkopiert habe. Dort wird illustriert, dass selbst das Licht von uns solange nicht wahrgenommen werden kann, bis es auf die Netzhaut trifft, und dort Reaktionen auslöst, durch die letztlich im Gehirn der Sinneseindruck von Licht und Farbe entsteht.
Einen Lichtstrahl, der am Auge vorbei geht, ohne auf die Netzhaut zu treffen, kann man nicht wahrnehmen (zumindest im Vakuum). Wenn du hier auf der Erde nachts eine Taschenlampe einschaltest, nimmst du das Licht nur wahr, wenn es von irgend etwas reflektiert wird. Jeder Autofahrer, der schon mal bei Nebel gefahren ist, kennt das.
Der Grad der Reflektion und Streuung hängt von der Dichte des Mediums ab, durch das sich der Lichtstahl bewegt, sowie vom Absorptions- und Reflektionsverhalten der Teilchen darin. Nebel ist optisch dichter, als z.B. trockene Luft in der Wüste, weshalb man auch den Lichtweg eines Autoscheinwerfers oder einer Taschenlampe im Nebel bedeutend besser wahrnimmt (jedoch auf Kosten der Reichweite
:)).
Lanada schrieb:Wenn das licht aus ist , wird nichts absorbiert.
Das ist im Grunde eine Trivialität, ebenso wie die Aussage: Ohne Licht ist es dunkel...
Lanada schrieb: Demnach ist es farblos .
An dem Satz ekennt man mal wieder, wie leicht es ist, sich von Alltagserfahrungen aufs Glatteis führen zu lassen
:)Farblos....auch ein interessanter Begriff. Da Farbe keine physikalische Eigenschaft ist, sondern ein Sinneseindruck, ist meiner Meinung nach auch "farblos" keine physikalische Eigenschaft, und damit nicht geeignet, einen Körper physikalisch zu beschreiben. Hier bin ich mir jedoch noch nicht ganz sicher, .....da muss ich erst drüber nachdenken.
Spontan würde ich sagen, farblos ist der Eindruck, den ich von einem Körper habe, der keinerlei Licht reflektiert oder selbst abstrahlt, und demzufolge schwarz erscheint, was nach Definition ja auch keine Farbe ist, sondern das Fehlen jeglicher Farbe beschreibt. Wiki sagt dazu, dass Materie farblos ist, wenn sie mit Licht nicht wechselwirkt, also weder absorbiert, noch reflektiert. Mir kommt das zwar komisch vor, weil Materie vielleicht auch Licht vollständig absorbieren kann, und dann z.B. nur im IR-Bereich wieder abstrahlt, dann würde sie im Grunde ja trotz Wechselwirkung auch farblos, also schwarz erscheinen. Naja, darüber mache ich mir später noch mal Gedanken.
Lanada schrieb:Was passiert,wenn ich die Mappe mit einem licht bestrahle , wo der rote Anteil fehlt ?
Also gut, dann ignorieren wir ab hier einfach mal, dass Licht keine Farbe hat, und nehmen das "rote" Licht aus dem Spektrum raus. Mein Bauchgefühl sagt mir da ebenfalls, es müsste schwarz erscheinen, aber man sollte die Breite des Spektrums nicht unterschätzen, auch wenn Licht nur einen winzigen Teil der EM-Strahlung ausmacht. Aber näherungsweise ist schwarz sicher okay.
Und nun bin ich hundemüde....