"6. Rot bleibt Rot, auch wenn es gerade mal kein Licht gibt,"
@McMurdo :Ohne Licht keine Farbe. Das das so ist hast ja selbst du schon eingesehen.
"Also ohne Licht keine Farbe, oder?"
"Korrekt."
Hier hast Du falsch zitiert: "Rot bleibt Rot ..." ist von mir, die Frage "ohne Licht keine Farbe, oder?" War von Dir und das "Korrekt" von irgend wem anders, denn ich hatte exakt das Gegenteil geschrieben.
Ich gehe davon aus, dass die physikalischen Eigenschaften, die es dem Menschen ermöglichen, Farben wahrzunehmen (auf physikalisch-biologischem Weg mittels Linse, Netzhaut, Sehnerv, Gehirn), auch dann messbar und existent sind, wenn wir die Farben nicht sehen können.
Ich gehe davon aus, dass Menschen Farben ähnlich wahrnehmen, und wenn jemand ein "bläuliches, tiefes Weinrot" beschreibt, jemand am Telefon eine Vorstellung davon hat, was gemeint ist, und einen entsprechenden Farbton aussuchen könnte ... außer, er ist Farbenblind.
Aber ein Gehörloser geht ja auch nicht davon aus, dass es keine Töne gibt - er kann andere Menschen beobachten, wie sie auf Töne reagieren, er kann bestimmte Frequenzen spüren.
Er kann Schallwellen messen.
Es braucht einen Beobachter? Nur, wenn man Kreationist ist, kann man das behaupten. Denn für alle anderen hat die Welt existiert, bevor sie irgend ein Mensch beobachten und beschreiben konnte.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie bereits existierende Dinge und Zustände messen. Sie erfinden nicht Ultraviolettes Licht sondern sie machen es sichtbar.
Beim Urknall und Zustand davor stellt sich nicht die Frage, ob es schon Physik gab, mit der sich jemand die Zeit vertreiben konnte, sondern welche Gesetzmäßigkeiten da wie auf einander gewirkt haben. Da man das nicht im Laborversuch nachstellen kann, gibt es verschiedene Theorien. Das bedeutet aber nicht, dass nicht dabei und seitdem dieselben physikalischen Gesetzmäßigkeiten auf unserer Erde, in unserer Galaxie und unserem Universum herrschen. Wir müssen sie nur erkennen, erfassen und einigermaßen verständlich darstellen können.
Wir müssen diese Gesetzmäßigkeiten aber nicht jeden Morgen, wenn der Praktikant die Lampe im Labor anknipst, neu erfinden, und neu nachmessen und ausdiskutieren, ob der rote Stift rote Linien malt.
Deshalb leben wir in exakt derselben Realität wie die Menschen vor der Mondlandung, genauso wie wir in exakt derselben Realität leben wie Urwaldindianer ohne Strom und Internet.
Der Unterschied, den man machen muss, ist der zwischen "Farbeigenschaft" und "Farbwahrnehmung"
Die Wellenlänge des gebrochenen Lichtes, die Voraussetzungen der Lichtbrechung u.s.w. existieren, auch wenn sie nicht durch unsere Augen und Gehirne in der Wert "Farbe" umgesetzt werden könnten. Ein Kleid ist rot, auch wenn ein Hund das nicht sehen kann. Es gibt ultraviolettes Licht, das von Bienen, aber nicht von Menschen gesehen werden kann.
"Farbe" ist aber nicht gesellschaftlicher Konsens, wie Du behauptet hast, sondern bei allen Menschen (die nicht farbenblind oder blind sind) eine messbare, reproduzierbare Sinneswahrnehmung (Farbempfindung kalt/warm, lebhaft/tot, grell/mild, u.s.w., Farbharmonien, Farbabstufungen, .....). Überall auf der Erde haben giftige Tiere, die auf dem Land leben, dieselben Warnfarben ... dabei können sie selbst diese Farben eventuell gar nicht wahrnehmen. Auch das ist also nicht "gesellschaftlicher Konsens".
Die Frage, ob das alles ohne Beobachter existiert, ist immer noch Philosophie, und nicht Physik.