@froulein Sag mal, hast du den Thread überhaupt gelesen und verstanden? Oder den ZDF-Beitrag? Alles, was in diesem Bericht gesagt wird, wurde hier auch schon erwähnt. Das Glyphosat und andere Pflanzenschutzmittel in großen Mengen ungesund sind, scheint nicht unrealistisch. Aber was hat das ganze mit der Gentechnik an sich zu tun? Die Sojapflanzen haben Resistenzen gegen die Pflanzengifte "eingebaut" bekommen. Und nu? Beschränkt sich die Gentechnik etwa nur darauf?
Oder willst du speziell den Umgang von Firmen, pardon, einer, mit der GT kritisieren? Also pauschal verteufeln, bloß weil da vermeintlich ganz ganz schlimm mit den Menschen umgegangen wird, die von dieser Firma wahrscheinlich noch dazu gezwungen werden, ihr Saatgut und die hauseigenen Pflanzenschutzmittel dort zu kaufen?
Ich sag dir was. Die Bauern dort kaufen es, weil die damit wesentlich mehr Geld verdienen können. Nicht nur die Firma verdient daran. Wenn der paraguayanische Bauer nun meint, er müsse extra viel Pestizide und Herbizide auf seine Felder kippen, weil die Pflanzen durch ihre Resistenzen das ja vertragen, ist es kein Problem der Gentechnik an sich, sondern des Bauern, der auf Kosten seiner Gesundheit und der seiner Arbeiter die Erträge maximieren will. Es zwingt ihn ja niemand, so intensiv zu sprühen. Er könnte auch weniger einsetzen und hätte aber geringere Erträge. Er tut das aber allein des lieben Geldes wegen.
Schau dir doch mal die Studie der Uni Göttingen an, die eine oder zwei Seiten früher vorgestellt wurde. Da wurden 147 Studien ausgewertet und es wurde ganz klar gezeigt, dass durch die gentechnisch veränderten Pflanzen der Einsatz von von Pflanzenschutzmitteln zurückgegangen ist.
Meine Güte, da beschwert man sich, wie unreflektiert die meisten Leute mit Informationen zur Gentechnik umgehen, da kommt direkt ein solches Paradebeispiel daher. Nix für ungut. Aber erstmal schlau machen, dann seinen Senf dazugeben. Monsanto, deren Saatgut und Pflanzenschutzmittel sind nur ein winzigkleiner Bereich der Möglichkeiten, die diese Zukunftstechnologie bietet. Aber dann direkt zum Rundumschlag ausholen:
froulein schrieb:ja die Gentechnik ist ein ganz toller fortschritt für die Menschheit .. oder sagen wir für ganz bestimmte Menschen ...
Ganz toll. Gentechnisch veränderte Pflanzen können das Hungerproblem in der Welt lösen. Oder durch gezieltes Einsetzen von Genen lebenswichtige Vitamine produzieren, die Menschen in bestimmten Regionen nicht genügend zur Verfügung stehen, usw. Dazu kommen viele viele andere mögliche Anwendung, im pharmazeutischen Bereich z.B. (Insulin wird seit jahrzehnten von gentechnisch veränderten Bakterien erzeugt). Da schreit kein Europäer "Ihh". Weil Insulin auf einmal viel billiger wurde und bei dem einen oder anderen ging es auf einmal konkret um die eigene Gesundheit. Oder im medizinischen Bereich. In der Ökologie. Und und und.
Dieses Gutmenschentum habe ich irgendwo hier schonmal kritisiert. Bloß weil manche Menschen nicht damit einverstanden sind, dass arme Bauern durch den Einsatz von Pestiziden ihre Erträge maximieren und dadurch mehr Geld verdienen wollen, ist Gentechnik pauschal mit Gift gleichgesetzt. Die armen Leute, die von diesen Konzernen vergiftet werden, weil ja jedermann gezwungen ist, bestimmtes Saatgut und Herbizide zu verwenden.
Aber das die Menschen auf einmal mehr zu Essen haben und auch mehr Geld, spielt wohl keine Rolle? Da sollen lieber Millionen an Hunger sterben, hauptsache, der selbstgerechte Westler, der kein solches Elend kennt, hat sein Gewissen befriedigt, indem er pro Umwelt und gegen Gentechnik ist. Pfui deibel. Keine Ahnung haben aber trotzdem den Mund ganz weit aufmachen, was?
Und mal nur so nebenbei, nur weil das ZDF irgendetwas in einem Bericht erzählt, ist es noch lange nicht die ultimative Wahrheit. Wollte dich nicht so extrem anfahren, wie es vielleicht rüberkommen mag, aber ich mag es nicht, wenn Leute mit nachweislich wenig Ahnung den Mund ganz voll nehmen. Erst selbst informieren, dannnachdenken, dann posten. Nicht nur nachquatschen, was im TV so gezeigt wird
;)