deponianer schrieb:Ich ging ja davon aus: MENSCH ohne Hilfsmittel und TIER ohne Hilfsmittel.
Schön, daß Du davon ausgehst. Müssen andere das jetzt auch, nur weil Du es so machst? Ich stell mir mal vor, Überlebende eines Meteoritenimpakts. Alles ist zusammengebrochen, es geht ums reine Überleben. Also lassen die Überlebenden die Eisenstangen in den Stadtruinen liegen und die Küchenmesser und die Kleidung in den Geschäften oder in den Wohnhausruinen. Und gehen raus in den Winterwald und versuchen, den Baum mit den Zähnen zu fällen statt mit der Axt ausm Eisenwarenladen und das Reh mit nem Reisigbündel zu erschlagen statt mit der Eisenstange von der Baustelle oder dem Baseballschläger ausm Sportgeschäft. Weil Du ja sagst, daß die keine Hilfsmittel verwenden dürfen. Haben die sich nach dem Untergang der Zivilisation in Luftz aufgelöst? Das ist doch völlig unrealistisch: "keine Hilfsmittel"!
deponianer schrieb:Da ist der Mensch nunmal unterlegen, wenn er nicht weiß wie er sich Hilfsmittel bauen kann. OHNE ein Smartphone mit Youtube für Guides.
Schließ nicht von Dir auf andere. Ich für meinen Teil würde auf den ausgesetzten Menschen wetten, nicht auf die Ratte. Schließlich leben auch heute noch Menschen in Wäldern als ihrem natürlichen Lebensumfeld. Und essen Ratten.
deponianer schrieb:Richtig aber Zivilisationen bilden sich nicht aus einem Klumpen Menschen (oder ne andere Spezies) sondern aus vielen Individuen, die bereits ihrer Umgebung angepasst sind.
Aha, Zivilisationen entstehen also nur, wenn die zur Ziv neigende Spezies eine an ihre Lebenswelt angepaßte Spezies ist. Verstehe ich jetzt den Zusammenhang nicht wirklich, und schon gar nicht will mir in den Kopf, wie eine Spezies unangepaßt überleben könnte, aber ok. Lesenwa mal weiter.
deponianer schrieb:Menschen so wie heute konnten sich nur entwickeln, weil sie vorher Tiere waren (wie Affen, Ratten, Kakerlaken) die an ihre Umgebung angepasst waren.
Aber eben DAS sind die Menschen heute nicht mehr.
Ähm, was sind wir heute nicht mehr? Tiere? Doch, sind wir! Wir sind Menschenaffen, Primaten, Säugetiere, Wirbeltiere, Tiere, Lebewesen.
Oder sind wir nicht mehr "an ihre Umgebung angepasst"? Ähm, ich dachte eben gelesen zu haben, nur dann könnte ne Zivilisation entstehen. Wenn die Spezies an ihre Umgebung angepaßt sei.
deponianer schrieb:Menschen sterben auch aus, wenn sich die Bedingungen auf der Erde zu stark ändern würden
Da haben viele Tiere wieder ne gute Chance, da sie bereits auf viele Extreme vorbereitet sind.
Mit Verlaub:
Neien!Der Mensch ist die Wirbeltierart mit dem größten Verbreitungsgebiet, mit der Anpassungsfähigkeit an die unterschiedlichsten Umweltbedingungen. Und zwar das Kulturwesen Mensch. Er kann sich ein "kälteresistentes Fell wachsen" lassen, wenn er es will (und braucht), muß also nicht auf Mutation und Selektion warten, und er kann sich seine Umwelt selbst umgestalten, zumindest als Mikroklima (beheizte Höhle oder wohltemperierte Antarktis-Forschungsstation). Keine Tierart, keine, kann, was der Mensch kann. Nackt in der Wildnis und ohne alles, da wären wir auf vielleicht 60% der Festlandfläche des Planeten beschränkt. Aber nur kurzfristig, denn alsbald würden wir wieder Kleidung basteln und Feuerholz sammeln und Steine an Stöcker binden und damit Tiere jagen...90% der Landmassen standen unserer Spezies schon vor 30.000 Jahren zur Verfügung (auch wenn Amerika erst später entdeckt und besiedelt wurde, aber es stand rein klimatisch schon zur Verfügung, außer dem Hochgebirge und der Kältetundra).
Wenn wir aber in praktisch allen Regionen überleben könnten, wie viele Tierarten könnten dann noch am Leben bleiben, wenn die Umweltbedingungen global so scheiße werden, daß unsere Art komplett ausstirbt? Auf Antarktika, dem eigentlichen Kontinent (nicht den vorgelagerten Inseln weiter weg vom Pol) lebt nur ne Handvoll Wirbelloser bis Zentimeterlänge. Aber schon auf Südgeorgien oder Südshetland, wo durch den Menschen verbrachte Ratten leben können, da kann auch der Mensch sehr wahrscheinlich überleben (immerhin noch nicht der Mensch vor 30.000 Jahren).
Ein Aussterbeereignis, so schlimm, daß es die Menschheit komplett killt, das läßt nicht "viele Tiere" über. Sondern nur sehr wenige. An Wirbeltieren vielleicht gar nichts.
deponianer schrieb:Klar ist der Mensch erfinderisch, jedoch ist sein Körper nicht annährend so leistungs fähig wie der der meisten Tiere.
Alle Tiere, wirklich
alle, sind in den allermeisten ihrer Fähigkeiten und Fertigkeiten deutlich schlechter als andere Tiere. Und da die Zahl der Fähigkeitenbereiche limitiert ist, sind die meisten Tierarten in keinem einzigen Bereich die besten, sondern stets irgendwem anderen unterlegen.
Das besagt überhaupt nichts! Ist simple Augenwäscherei. Was das Überleben bei Umweltveränderungen betrifft, setze ich jedenfalls nicht auf die Spezialisten, sondern auf die Generalisten. Nich nichts wirklich spitze können, aber alles irgendwie ein bißchen vermögen. Es sind die bestangepaßten, die aussterben, wenn das, woran sie angepaßt sind, nicht mehr da ist.
Pertti