@noway:
noway schrieb:... bis nicht vielleicht doch noch ein funktionierendes Replikat auftaucht.
Das ist genauso sinnlos, wie auf ein funktionierendes Replikat eines Auftriebskraftwerks (im Sinne des hiesigen Threads) zu warten.
noway schrieb:Newman propagierte ja, dass das Verständnis für die zugrundeliegende Technik weit mehr wert wäre wie sein Gerät.
Nahezu alle Möchtegern-Physik-Revolutionäre (Newman behandelt in seinem Buch nicht nur seinen Motor, sondern auch Mechanik, Thermodynamik, Astronomie, etc.) bilden sich ein, dass ihre Theorien ungeheuer wertvoll sind. Das besagt so ziemlich nichts über den tatsächlichen Wert dieser Theorien.
noway schrieb:Ich möchte Newman hier nicht verteidigen, ...
Soso ...
;)noway schrieb:... in der Doku ...
Der Film ist keine seriöse Dokumentation, sondern Unterhaltung. Er ist -- wie viele andere Filme dieser Art, z.B. über Tesla -- ganz bewusst äusserst einseitig darauf ausgelegt, bei einem Laien-Publikum den Eindruck zu erwecken, dass "doch etwas dran gewesen" sein könnte. Es geht darum, eine möglichst grosse Zahl von Zuschauern zu erreichen, und das ist mit einer wissenschaftlich seriösen Dokumentation -- gerade in den USA -- erheblich schwieriger.
noway schrieb:Dass die in der Doku zu Wort kommenden Beteiligten – die ja auch namentlich aufgeführt sind - Unwahrheiten erzählen, macht eigentlich auch wenig Sinn.
In diesem Punkt stimme ich zu. Die Beteiligten dürften -- zumindest grösstenteils -- erzählt haben, was sie tatsächlich glauben. Das nützt allerdings nichts, wenn sie sich genau wie Newman selbst in seine Ideen verrannt haben.
noway schrieb:Es waren ja zig Leute mit entsprechenden Titeln vor Ort und haben Messungen durchgeführt.
Das Gleiche gilt, wie
@Poipoi bereits schrieb, für viele andere Freie-Energie-Systeme, die absolut eindeutig nicht (im Sinne einer Energieerzeugung) funktionsfähig sind. Ich erinnere z.B. an den Zirkus um den
QEG 2014/2015. Manchmal sind solche Messungen von vorherein Betrug (den Eindruck habe ich bei Newman eher nicht), meistens beruhen sie jedoch auf Inkompetenz oder sind durch Wunschdenken beeinflusste Fehlmessungen oder Fehlinterpretationen von Messungen. Das gilt z.T. leider auch für Personen, die es von ihrer formalen Qualifikation her eigentlich besser wissen sollten. Dazu kommt, dass die Berufsbezeichung "Engineer" in den USA sehr freizügig verwendet wird, auch für Personen, die nie eine Universität von Innen gesehen haben.
Elektrische Leistungsmessungen bei irregulären Signalformen (die sich bei Newman's Motor insbesondere durch den Kommutator ergeben) können sehr schwierig sein, und u.U. wesentlichen Aufwand erfordern, was in dem
Report (pdf) des National Bureau of Standards ausführlich erläutert wird. "Einfach so" den Strom mit einem Zeiger-Amperemeter messen, wie es in dem
Video ca. @12:10 gezeigt wird, führt nahezu sicher auf falsche Ergebnisse, und ist ein deutliches Indiz für die Inkompetenz aller Beteiligten.
noway schrieb:... aber Eingangsleistung und Ausgangsleitung vergleichen sollte schon mal grob machbar sein, vor allem wenn es um Faktor 5 oder 10 geht.
Dazu nochmal die entscheidende Frage: Warum konnte Newman nie einen Selbstläufer (der die Eingangsleistung aus der angeblich soviel grösseren Ausgangsleistung abzweigt) zeigen? Es gibt keine ernsthafte Ausrede dafür. Es ist seit Längerem kein nennenswertes Problem mehr, in dem Leistungsbereich, in dem Newman's Prototypen arbeiteten, nahezu jede beliebige Spannungs-/Strom-/Signalform-Kombination mit ziemlich geringen Verlusten in nahezu jede beliebige andere Kombination umzuwandeln. Trotzdem verwendete Newman 2014 bei seinen Aufbauten immer noch eine Riesen-Batterie, genauso wie 30 Jahre vorher. Das allein reicht bei rationaler Betrachtung eigentlich schon, um das Thema abzuhaken.