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Auftriebskraftwerk

56.048 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Energie, Betrug, Strom ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Auftriebskraftwerk

09.02.2021 um 23:46
Zitat von califixcalifix schrieb:Wenn wir jetzt schon einen Terminservice bieten, damit die "Patente" nicht verloren gehen und für die Weitervermietung der Immobilien die Werbetrommel rühren, bekommt das Forum doch hoffentlich eine kleine Spende......
Nicht zu vergessen der Backup-Service für alle wichtigen Dokumente ... ;)


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 07:39
Der Ein oder Andere erinnert sich vielleicht noch daran, dass GAIA-Spezi Robert R. hier höchstpersönlich von GAIAs neuer Wasserstoff-Wunder-Technik geschwärmt hat. Zwischendurch tauchten auch Bilder auf, und ich muss zugeben, ich war etwas überrascht, dass die chrom-glänzenden Fantasie-Gebilde tatsächlich real und keine CGIs waren. Zumindest später waren es echte Fotos, in den ersten Bildern konnte man noch 3D-Elemente ausmachen, die man sich im Netz runterladen kann.


image--068 Kopie

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Mittlerweile gibt es auch eine spezielle Webseite, auf der die „Technologie“ beworben wird. Ganz in der altbewährten Tradition, das Fell des Bären vorzeitig zu verteilen. Also vor dem Mega-Reinfall, der dem Ganzen unweigerlich folgen wird.

https://gaia.energy

Wie immer gibt es Sensationelles zu erfahren. Wasserstoff billig wie nie, ohne Energiezufuhr(!) herstellbar, skalierbar von 1kW/h bis 100kW/h (ja, das steht da wirklich) und so weiter. Nicht zu vergessen natürlich TÜV geprüft.
TUV as technical witness of our H2 technology
Und es gibt sogar noch weitere Informationen. Bei der durchaus respektablen Solarimpulse Stiftung hat sich GAIA mit ihrem Wasserstoff-Gerätbeworben (Archiv-Version vom 26.09.2020), und hat dort freundlicherweise zwei PDFs hinterlegt, in denen die Technik genauer beschrieben wird. Und worin natürlich auch um Investoren gebuhlt wird. Mit 10 bis 50 Millionen Investment ist man dabei. (Bei selbiger Stiftung hat sich übrigens auch Ki-Tech mit dem Blubberle beworben, die Welt ist klein).
Wie schon Robert R. hier berichtet hat, wird der Wasserstoff ohne Energiezugabe gewonnen, indem man Wasser mit einer geheimnisvollen „Katalysator“-Substanz vermischt.
We produce 99% pure hydrogen by splitting any type of water into its elements using our patented Catalyst. No electricity is used in our process.
Dieser, leider nicht genannte, Katalysator sei nicht nur billig, sondern auch wiederverwendbar. Man muss sich das Ganze also als eine Art chemisches Perpetuum Mobile vorstellen, auch mal was Neues. (In den PDFs sind übrigens einige Stellen zensiert, man kann aber das, was dort steht, einfach rauskopieren, der übliche Deppenfehler.)

Jetzt kommen wir aber zu dem interessantesten Aspekt der Geschichte. Woher kommt diese „Technologie“?
GAIA ist ja der Überzeugung, dass es Heerscharen von Garagen-Erfindern gibt, die in staubigen Hinterhöfen unerhörte Wunder erschaffen, wie zum Beispiel unser türkischer Freund Muammer Y., und nur gefunden werden müssen. Nun, und so einen hat GAIA, wie auch immer, in Thailand ausgegraben. (Thailand, die Welt ist wie gesagt klein, wie wär's bei Gelegenheit mit einem Besuch bei alten Freunden?)
Zur Person fällt mir eigentlich nur ein, dass es sich anscheinend um einen äusserst schrägen Vogel handelt.

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Laut seinem Profil bei Xing schenkt er der Welt schon seit mindestens 16 Jahren Hochtechnologie vom Feinsten. So hat er unter Anderem "die Spule neu erfunden", unter Anwendung neuer Materialien und neuer Mathematik, hört, hört:

Spoiler
2015
Black Hydrogen" Creating H2 + 4 in Room temperature without energy
2014
CO2 into useful Fuel - without CO2 ejection
2013
Burner and Grinder Combination for Industries, with 96% reduced pollution
2013
Special Grinder for all Mines and minerals, to the size of Mesh #1200
2012
Pollution and Slag free Coal Burner for Industrial Boilers
2011
Solid state electricity generators
2010
99% Efficient Turbine and/or Pump
2010
Converting CO2 into usable pollution free fuel and Alcohol
2009
Growing Crystals
2009
New principle propulsion system for sea and air
2009
Temperature differential electricity production
2008
Reinventing the electrical coil, new math’s and materials applied
2007
Harvesting Ambient Energy from Nature
2006
Magnetic Energy Generator Technology
2005
Converting Water and CO2 into Fuel
2004
Algae Cells for Electricity
2003
Innovative Ocean Wave Energy Device
2002
New Role of Microbes in Bio-Fuel Production
2000
New Process to Boost Hydrogen Fuel Cell
1999
High-Temp Hydrogen Source from Alkohol
1998
Algae Cells for Hydrogen production
1994
Converting Waste Heat to Electricity


Bei Stayfriends hat er sich als „Dr. S. Freddie V.“ eingetragen, wobei der Doktor wahrscheinlich so echt ist, wie der von D^3. Der Herr scheint ein Faible für Uniformen zu haben, und leidet offenkundig unter Geschmacksverirrung, zumindest was das Logo (und den Namen) seiner Firma „New Space Technology Co. Ltd.“ angeht.

cropped-Logo-3-1-300x300

Die Firma ist seit 2007 in Thailand angemeldet, und weist für 2020 eine Bilanzsumme von ca. 17.000,-€ aus. Scheint sich nicht wirklich zu lohnen, welterschütternde Erfindungen zu machen. Überhaupt ist offensichtlich nichts davon jemals ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, auch eine intensive Suche fördert so gut wie nichts zu Tage, ausser, dass die Firma im Wesentlichen aus einer Handvoll Leuten besteht, die alle denselben kroatischen Nachnamen tragen.


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 08:48
@Poipoi
Vielen Dank für deine (wie immer) super-Recherche und pointierte Formulierungen!
Zitat von PoipoiPoipoi schrieb:Dieser, leider nicht genannte, Katalysator sei nicht nur billig, sondern auch wiederverwendbar. Man muss sich das Ganze also als eine Art chemisches Perpetuum Mobile vorstellen, auch mal was Neues.
Bei dem "Katalysator" könnte es sich um das gräuliche Pulver handeln, was Robert R. in dem von dir erwähnten Allmystery-Artikel Beitrag von RobertReich (Seite 2.620) erwähnt hat.
Wenn dieses Pulver Wasser bei Raumtemperatur aufspaltet und dabei Wasserstoff freisetzt, kann es kein Katalysator sein! Die Substanz wird ein starkes Reduktionsmittel sein, was den Sauerstoff des Wassers an sich bindet und somit Wasserstoff freisetzt. Z. B. so etwas wie Lithiumaluminiumhydrid. Aber Robert könnte es einfach werbewirksamer finden, es Katalysator zu nennen und da verdreht er gerne mal die Tatsachen.

Und so verpackt er seine Lügen wie immer in unsinnigem Geschwurbel, was sich beim erhofften Investor gut anhören soll und was bei einer rechtlichen Überprüfung aber keine großen Angriffsflächen bieten sollte:
Zero electricity and other energy is needed to start the hydrogen process
Very low catalyst costs
Reusability of the catalyst
Quelle: https://gaia.energy/

Tatsächlich wird für den Start des Wasserstoff-Prozesses keine Energie benötigt, man gießt nur Wasser auf das Pulver. Dass natürlich für die Herstellung des Pulver extrem viel Energie verwendet werden muss, wird hier verschwiegen.
Die "Reusability of the catalyst" heißt nur, dass nach der chemischen Reaktion mit Wasser wieder das ursprüngliche gräuliche Pulver hergestellt werden könnte. Aber auch hier verschweigt er lieber, dass dafür wieder extrem viel Energie benötigt wurden.

Bei Gaia haben nicht mehr die naiven Weltverbesserer das Sagen. Wenn sie das überhaupt mal hatten. Das sind knallharte Schlangenöl-Verkäufer auf der Suche nach dummen Opfern.

Die einseitige und irreführende Energiebetrachtung erinnert an Daimler-Benz, die etwas Ähnliches auch schon probiert hatten:
Schon um 1995 beschäftigten sich Fahrzeugbauer intensiv mit Brennstoffzellen-Pkw. Daimler-Benz stellte mit dem Necar II (New Electric Car) ein Forschungsfahrzeug vor und rühmte es als das „mit Abstand umweltfreundlichstes Auto der Welt“[22] Wird demgegenüber auch die Herstellung des Wasserstoffs als Vorkette bis zur Betankung (Well-to-Tank) in die Betrachtung einbezogen (Well-to-Wheel-Betrachtung), verschlechtert sich dessen Ökobilanz drastisch[23], wird es gar als „Eines der klimafeindlichsten Autos überhaupt“[24] bezeichnet.
Quelle: Wikipedia: Wasserstoffantrieb#Verbrennungsmotor


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 09:37
Noch ein paar Ergänzungen: einer der GAIA-Berater, Ray. W., hat eine eigene Werbe-Website für die neue Technik. Dort steht allerdings nicht viel.

https://h2corp.uk/ (Archiv-Version vom 05.03.2021)

Bei LinkedIn gibt es einen Artikel von ihm, in dem für eine Anleihe geworben wird, die sich mit 6% verzinst.

Spoiler
GGL are in the process of creating a 5 Year Bond designed to provide a return of 6% per annum for people that want to invest in 100% clean Hydrogen Energy produced directly from seawater combined with a patented catalyst that splits water into its constituent elements, caused through a chemical reaction process, so zero electricity is consumed. Our process is a world-class, low cost, energy creation system and the company has a pre-production order book valued at many hundreds of millions of GBP's. For an information pack send an email to rwinter@gaia-projects.org with your details and an indication of the amount you would consider investing . In times of uncertainty, Energy and Gold are considered safe havens.


https://www.linkedin.com/pulse/gaia-generators-prospective-bond-ray-winter/

Tragikomisch dabei ist, dass es 2018 praktisch denselben Schrieb von ihm gab, nur mit dem Infinity Generator. Man beachte auch die Kommentare darunter.

Spoiler
Mazingo Energy in conjunction with an international consortium of engineers have collaborated to produce a major electrical energy generator breakthrough. Utilising the knowledge of Nicolas Tesla and Prof. John Searl's Searl Effect Generator, and yet adhering to the accepted Laws of Physics, a completely new system for generating electricity has been invented. The system uses a start-up motor to reach its optimum RPM, following which the motor automatically switches-off, whilst the generator then continues to generate electricty 24/7 simply from the sophisticated magnet arrangements within its constuction. No other energy source is utilised. The current proof-of-concept generator is quiet running and produces a smooth 5 Kilowatt of electricity per hour [Kwh] which is more than enough to power 3/4 homes when each of them installs a 7kwh energy saving battery panel to take care of their peak electrical energy usage. A standard 2/3 bedroom family home uses an average 1.5 Kilowatt per hour of energy during the waking hours which the new generator automatically keeps topped-up with electricity. Upon the battery panels being fully topped-up, all excess energy is transferred to the National Grid. Anticipated cost per unit is €20K and over 18,000 advanced orders from German and Austrian citizens have been received to end of April, 2018.

Availability? - Approximately four months after we secure the minimum £1.00M finance to equip the UK volume manufacturing plant. Those persons interested in becoming involved in the financing, please forward your email address to rw@mazingoltd.com. Anticipated cost of each £1.00 Mazingo [Energy] Ltd, A- voting share, will be £2,00. Min. 1,000 shares purchase.


https://www.linkedin.com/pulse/energy-generation-breakthrough-ray-winter/

Ebenfalls interessant ist die Namenshistorie der Firma in England (die bei oben erwähnter Solarimpulse Bewerbung auch als Kontaktadresse angegeben ist). Man schlüpft sozusagen vom einen Scam in den nächsten.

https://find-and-update.company-information.service.gov.uk/company/06269272

Bildschirmfoto 2021-02-10 um 09.24.49

Es präsentiert sich immer dasselbe Bild:
  • angeblich revolutionäre Erfindung präsentieren
  • Domain anmelden, Webseite aufsetzen
  • Firma anmelden
  • Beteiligungen einwerben
  • vertrösten
  • vertrösten
  • vertrösten
  • Projekt beerdigen
  • nächsten Scam auflegen


Jungs, die Masche geht irgendwann derbe in die Hose.


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 17:36
Ich möchte nochmal auf einen Ausschnitt aus dem von @Poipoi oben verlinkten Beitrag von Robert R. von 2018 eingehen, wo dieser den Wasserstoff-Erzeugungs-Prozess beschreibt:
Zitat von RobertReichRobertReich schrieb am 28.07.2018:- Ein Zylinder wird mit einem gräulichen Pulver gefüllt (ca. 1 Kg)
- Es werden 3 Flaschen á 0,5L Mineralwasser (das ich selbst im Supermarkt gekauft habe) dazugeschüttet
- Ein Mitarbeiter rührt tüchtig durch
- Zylinder wird verschraubt - Wasserstoff-Manometereinheit kommt oben drauf
- Kein Kabel, keine Batterie - gar nichts - nur der Zylinder auf 3 Beinen
- Es wird extern ein Druck von 10 BAR auf den Zylinder gegeben - und alles wieder getrennt
- die ersten 60-90 Minuten passiert gar nix
- Dann fängt der Druck plötzlich an zu steigen .... 12, 15, 18 Bar ... sehr langsam
- Nach ca. 10 Stunden - ununterbrochene Anwesenheit - sind wir bei einem Druck von 150 BAR
- also rein chemische Reaktion
- Manometer wird um ein Rückschlagventil erweitert , leicht geöffnet und per Feuerzeug gezündet
- Flamme ist kaum sichtbar - Stahlblau - wenn man ein weisses Blatt Papier dahinter hält.
- Flamme brennt ziemlich lange - keinerlei Druckverlust ablesbar
- Es werden Laborberichte vorgelegt (renommiertes Institut) über eine Gasanalyse, die einen Wasserstoff mit einer Reinheit von über 95% bestätigen.

- Wasserstoff wird in eine kleine Brennstoffzelle geleitet - und Lampe leuchtet !

richtig interessant wird´s aber erst, als der Erfinder erläutert, dass dieser Grundstoff an vielen Spots einfach als Dreck herumliegt - ohne jeglichen Wirtschaftlichen Wert (zumindest z.Zt.)
Aus den von GAIA bei der https://solarimpulse.com/companies/gaia-projects hinterlegten Dokumenten geht ziemlich eindeutig hervor, dass es sich bei dem Gas, mit dem der Druck von 10 Bar in dem Zylinder erzeugt wird, um CO2 handelt. Genau wie @DBlickStrudel oben gehe ich sehr stark davon aus, dass es sich bei dem "gräulichen Pulver" nicht um einen Katalysator im konkreten Sinne handelt, sondern dass eine "gewöhnliche" chemische Reaktion stattfindet. Das geht u.a. auch aus der Grafik auf S. 7 in dem "Investment & Partnering"-Dokument hervor, wo als Resultat des Prozesses Wasserstoff, "modified Solid Reactant", und "no initializer" (CO2) angegeben werden. Die Energie, die bei der Reaktion frei wird -- mal wohlwollend angenommen, der Prozess läuft im wesentlichen wie beschrieben ab -- kann dann nur in in dem "gräulichen Pulver" stecken, das lt. GAIA "cheap and abundant" verfügbar sein soll (in der Grössenordnung von 0,45 EUR pro erzeugtem kg Wasserstoff). Aus der Grafik auf S. 14 geht folgendes Mengen- (vermutlich Massen-) Verhältnis der Eingangssubstanzen hervor: 89% "Catalyzer" (= "Solid Reactant" = "gräuliches Pulver"), 10% CO2 und 1% Wasser.

Es ist realistisch betrachtet ausgeschlossen, dass eine chemisch hochgradig energiehaltige Substanz billig und leicht verfügbar einfach "als Dreck herumliegt", ohne dass schon vor langer Zeit jemand auf die Idee gekommen wäre, diese Substanz als Energiequelle zu nutzen. Falls der Prozess tatsächlich im wesentlichen wie beschrieben abläuft, ist also anzunehmen, dass eine "Kleinigkeit" in der Beschreibung fehlt, z.B. eine gewisse (Energiezufuhr erfordende) "Aufbereitung" der Substanz, bevor sie für den Prozess verwendet werden kann.

Als Reaktionsgleichung ergibt sich der folgende qualitative Ansatz (d.h. ohne Berücksichtigung der Mengenverhältnisse):

\mathrm{X+CO_{2}+H_{2}O\rightarrow X_{modified}+H_{2}}


Dabei ist natürlich nicht gesagt, dass es sich bei "X" um eine chemisch einheitliche Substanz handelt, es könnte auch ein Gemisch sein.

Die Preisfrage -- die ich insbesondere an die Teilnehmer mit fortgeschrittenen Chemie-Kenntnissen richten möchte -- ist nun: Was ist X?


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 17:56
Mir fällt gerade auf, dass die Mengenverhältnis-Angaben von Robert R. (1 kg "gräuliches Pulver" und 3 Flaschen á 0,5L Mineralwasser) den Mengenverhältnis-Angaben in dem erwähnten GAIA-Dokument (89% "Catalyzer" und 1% Wasser) erheblich widersprechen. Ohne weitere Informationen muss man das wohl erst mal als offenen Punkt stehen lassen.


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10.02.2021 um 18:13
Ich hab noch einen alten Azethylenentwickler (Karbit) stehen. Wenn ich den Topf mit einer gehaechselten Zinkdachrinne fuelle und oben statt Wasser Salzsaeure- koennt das als "Konkurrenzprodukt" durchgehen. Zumindest Gaia wirds wohl kaufen :troll:


:mlp:


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 19:21
Zitat von uatuuatu schrieb:Die Preisfrage -- die ich insbesondere an die Teilnehmer mit fortgeschrittenen Chemie-Kenntnissen richten möchte -- ist nun: Was ist X?
Ich halte es für wenig zielführend bzw. sinnvoll, sich überhaupt damit zu beschäftigen - warum soll man nachweislichen Dauerlügnern, Kriminellen und Betrügern irgend eine der Einzelangaben bzgl. Messwerten, Stoffen, angeblichen Analyseergebnissen von "renommierten Instituten" usw. glauben, oder auch nur das Gesamtkonzept akzeptieren? Es handelt sich um eine mit allerlei Details ausgeschmückte Variante von sogenanntem Technobabble, wie bei StarTrek oder irgendwelchen vergleichbaren SciFi-Produkten. Wir können diskutieren, ob eine Umkehr der Tachyonenpolarisation im äußeren Warpkernplasma ausreicht um Subraumfluktuationen zu erzeugen, aber mehr als eine spaßige Fingerübung ist es nicht und es ist nicht real.


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10.02.2021 um 20:21
Im Zusammenhang mit Elektroautos kam vor einigen Tagen ein Bericht des Fraunhofer-Instituts über eine Paste, die man z. Bsp. für Kleinantriebe wie City-Roller nutzen kann. Chemisch basiert das Verfahren auf Magnesiumhydrid, welches bei Zufügen von Wasser zerfällt und gleichzeitig auch zur Spaltung des Wassers führt. Das hat den Vorteil, dass man nur die Hälfte des freigesetzten Wasserstoffs in einem aufwändigen Prozess gewinnen muss. Das oxidierte Magnesium kann anschließend wieder aufbereitet werden und steht so in einem Kreislauf immer wieder zur Verfügung.
Kann sein, dass Gaia diesen Stoff meint. Die Reaktion ist jetzt aber nicht ganz so neu, das kennt jeder Chemie-Student aus seinem Grundstudium.
Bei einer Druckentwicklung von 150 bar würde ich mir so einem Apparat nicht einfach mal so ins Haus oder gar in den Keller stellen wollen. Zu Schülerzeiten haben wir gerne mal mit Knallgas experimentiert und es gab wirklich wenig Beeindruckenderes, als eine ordentliche Knallgasverpuffung. Das bekommt man mit Propangas und Luft so nicht hin.
Dass man Druckgasbehälter nicht in Kellern oder in der Nähe vom Kellerfenstern und Treppen aufbewahren darf sollte vielleicht noch einmal erwähnt werden.
Nun findet man aber weder reines Magnesium noch gar Magesiumhydrid in der Natur und es entsteht auch nicht als Abfall in der Industrie. Den Stoff muss man vielmehr teuer kaufen.
Fraunhofer wird eine Kleinanlage bauen, damit können die etwa 4 Tonnen der Paste produzieren, wohlgemerkt pro Jahr.
Wer es jetzt ganz eilig hat und in diese Technik einsteigen möchte, kann Magnesiumhydrid in Perlform um ca. 1000€ je kg kaufen. Der abschreckende Preis ist jetzt nicht mit der Seltenheit der Rohstoffe begründet sondern eher durch die Eigenschaft als Gefahrgut entstanden.


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Auftriebskraftwerk

10.02.2021 um 20:25
@califix: Danke, ein wirklich interessanter Bericht.


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11.02.2021 um 00:25
Da ja immer mal wieder Tesla und auch Wardenclyffe im Thread kommt, ich bin heute über ein Video gestolpert das im kleinen Rahmen zeigt was man sich unter Teslas Türmen vorstellen darf. Der von Tesla errichtete Turm war über vier mal höher als der im Video, aber ich denke man kann sich vorstellen wie das blitzen würde wenn man seine Idee verwirklich hätte. Vor allem ist das ganze nicht unbedingt leise. :D Und man kann nur hoffen das bei feuchten Wetter nicht so ein Blitz in einen selbst eingeschlagen hätte.

Youtube: 3 Million Volt Test at Tesla's Wardenclyffe Tower
3 Million Volt Test at Tesla's Wardenclyffe Tower
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.


Man kann auch anderen Unfug damit machen, Tesla ist halt der Beste. :D :D

Youtube: a-ha - TAKE ON ME but with TESLA COILS
a-ha - TAKE ON ME but with TESLA COILS
Externer Inhalt
Durch das Abspielen werden Daten an Youtube übermittelt und ggf. Cookies gesetzt.



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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 01:39
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:ein Video [...] das im kleinen Rahmen zeigt was man sich unter Teslas Türmen vorstellen darf.
Ähm ... Nein. ;) Tesla's Wardenclyffe-Anlage war zwar -- auch wenn sie nur zu schätzungsweise 70-80% fertiggestellt wurde -- technisch in der Lage, ansehnliche Blitze zu erzeugen, hätte das aber im "Normalbetrieb", so wie Tesla ihn sich (fälschlich) vorstellte, nicht getan. Ich habe zur Geschichte der Anlage vor Längerem hier einen ausführlichen Beitrag gepostet, den ich allen empfehlen möchte, die sich für das Thema interessieren.


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11.02.2021 um 07:49
Zitat von ThorsteenThorsteen schrieb:Und man kann nur hoffen das bei feuchten Wetter nicht so ein Blitz in einen selbst eingeschlagen hätte
Das ist weitgehend ungefährlich - Hochfrequenz-Hochspannung geht aufgrund des Skin-Effektes nicht durch den Körper durch, es kann an den Kontaktstellen zu Verbrennungen kommen, mehr aber auch nicht.


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 11:44
Ich muss da noch einmal warnen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man sich Brandblasen holt, wenn man mit der Hand in die Nähe einer aktiven Teslaspule kommt. Dazu braucht es keinerlei Funken. Und man merkt das auch nicht unbedingt direkt. Bei „leichten“ Verbrennungen kommen die Blasen mit Zeitverzug. Es dauert dann etwas, bis man endlich merkt, wo die hergekommen sind. Ich denke, man muss da kein Prophet sein, um sich auszumalen, was passiert, wenn man mit den Augen zu nahe an eine aktive Spule kommt.

Tesla1Original anzeigen (0,5 MB)
Tesla2Original anzeigen (0,5 MB)

Und solche Spielchen können bestimmt nicht "nur" ins Auge gehen. Das sieht schon nach einer Anleitung zu vorsätzlicher Körperverletzung aus.


Einige in der Richtung auf YT aktive Gestalten, haben es sogar geschafft einen Pistolengriff an so eine Teslaspule anzubringen und haben sich dabei gefilmt, wie sie sozusagen funkensprühend durch ein Gebäude gelaufen sind. Von dem Video sind nur noch die Kommentare https://archive.is/fW0C2. Aber auch so etwas kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Vor allem, wenn man den Leuten das Ding dann in den Kommentaren auch noch als Feuerzeug verkauft.


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 11:48
Zitat von FölixFölix schrieb:Aber auch so etwas kann im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Vor allem, wenn man den Leuten das Ding dann in den Kommentaren auch noch als Feuerzeug verkauft.
"Messer, Schere, Feuer, Licht sind für kleine Kinder nicht" spricht ja der Volksmund. Im Eso-Alternativ-Bereich gilt es als erstrebenswert, wieder das "innere Kind" herauszulassen... mhhhh.


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 12:18
Wobei, so ein bisschen natürliche Selktion🙄
Der Darwin Award brauch schließlich auch Kandidaten😉


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 15:22
Zitat von uatuuatu schrieb:Die Preisfrage -- die ich insbesondere an die Teilnehmer mit fortgeschrittenen Chemie-Kenntnissen richten möchte -- ist nun: Was ist X?
Aluminium?
Es muss ein relativ leichtes, reaktionsfreudiges Metall sein, das man aber noch in Pulverform an der Luft aufbewahren kann, ohne dass es sofort abraucht. Natrium oder ähnliche (Erd-) Alkalimetalle scheiden damit aus. Als Reaktionsproduct gäbe es Aluminiumcarbonat AlCO3, das würde passen.


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 15:29
Ich kann mich dem Kollegen @Fölix nur anschließen, das ist kein Spielzeug. Einen "elektrischen Schlag" mit Gleichstrom oder niederfrequentem Wechselstrom spürt man sehr deutlich und der kann auch zu Herzstillstand, Herzflimmern und Muskelkrämpfen führen, längst bevor man sonstige Verbrennungen sieht. Bei Haushaltsgeräten ist der in Normen wie EN60335 festgelegte Grenzwert 3,5mA, wobei für hochfrequente Anteile des Stroms eine Bewertung erfolgt, die dem Skineffekt Rechnung trägt. Auch wenn in den Normen die Daten bis 1 MHz gehen, tatsächliche Versuche hatte man nur bis 40 kHz angestellt, die weiteren Daten sind extrapolierte Zahlenwerte für die Bewertungsfilter.
Es ist keineswegs harmlos, hochfrequenten Strom über längere Zeit einwirken zu lassen, auch wenn das zunächst keine Schmerzen hervorruft.
Aktuell wird über eine schädliche Wirkung von 5G debattiert, wobei übersehen wird, dass der Unterschied zum bestehenden Netz hauptsächlich in der Datencodierung, also der Modulation liegt.
An einer Tesla-Spule fängt man sich erheblich größere Leistungen ein, als es bei einem Mobiltelefon möglich ist. Es wird zwar gerne auf die Masten geschimpft, aber die im Körper absorbierte Leistung kommt vom eigenen Mobilgerät und die ist umso geringer, je näher man am Mast steht.
Wer mal nach München kommt sollte im Deutschen Museum vorbeischauen. Dort finden mehrmals am Tag Hochspannungsvorführungen statt. Gehörstopfen sind keine schlechte Idee.


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 16:38
Zitat von Mr.StielzMr.Stielz schrieb:Aluminium?
Es muss ein relativ leichtes, reaktionsfreudiges Metall sein, das man aber noch in Pulverform an der Luft aufbewahren kann, ohne dass es sofort abraucht. Natrium oder ähnliche (Erd-) Alkalimetalle scheiden damit aus. Als Reaktionsproduct gäbe e
@siegmund hat seinerzeit auch noch Natriumborhydrid ins Spiel gebracht:
Zitat von siegmundsiegmund schrieb am 29.07.2018:Die Stöchiometrie und die Reaktionskinetik deuten auf Natriumborhydrid hin.
Auch das wäre nicht innovativ, sondern ein alter Hut. Es wurde schon für eine Auto-Brennstoffzelle verwendet, siehe Wikipedia: Chrysler Natrium


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Auftriebskraftwerk

11.02.2021 um 18:20
Ist aber auch nicht gerade ein preiswertes Material, für 100g werden netto 70,90€ beim Chemiegroßhandel aufgerufen. Da die Verbindung recht gut mit Wasser reagiert findet man es auch nicht einfach so in der Natur. Da würde man um einen Materialkreiskauf nicht umhinkommen, wobei zu beachten ist, dass der Umgang mit dem Stoff recht gefährlich ist, weil es stark ätzend wirkt.
Das Endprodukt wäre Natriumtetraborat, also Borax, welches man in natürlichen Vorkommen findet. Nur muss das zunächst mittels Wasserstoff in einem energieaufwändigen Verfahren in Natriumborhydrid umgewandelt werden.
Worin Gaia da einen Vorteil sieht erschließt sich mir nicht, den Wasserstoff könnte man auch direkt zur Brennstoffzelle transportieren. Die Umwandlung macht in Fahrzeugen Sinn, weil man da die Druckbehälter spart, aber diesen Vorteil hat man nicht bei stationärer Verwendung. Nachteilig ist dann noch der Rücktransport des anfallenden Borax zur Aufbereitung

Was die Gaier sich aus der Verwendung von Wasserstoff versprechen ist mir nicht klar. Wasserstoff kann man entweder mit Kohleverbrennung erzeugen, oder man nutzt die katalytische Spaltung von Kohlenwasserstoffem, wobei in beiden Fällen CO2 anfällt, Klimaneutral ist beides nicht. Die Erzeugung aus Solarstrom steckt noch in den Kinderschuhen, wann dies einmal serienreife Technik wird ist noch nicht abzusehen. In jedem Fall liegt der Vorteil eindeutig bei mobilen Anwendungen, keinesfalls bei stationärer Technik.
Elektrische Energie zur Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen, um dann aus dem Wasserstoff wieder elektrische Energie zu gewinnen mag für die Raumfahrt interessant sein, auf der Erde noch für Fahrzeuge aber sonst legt man lieber eine direkte Leitung und spart sich die Verluste durch mehrfache Umwandlung.


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