Auftriebskraftwerk

@oldzambo

Das Gerät ist ja der Hammer :D

Bin noch beim lesen, wird auch noch ne Weile dauern, ... wegen der Lachkrämpfe nach jeder Zeile .

Hier mal eine Kostprobe:

Garantie: Wenn Sie mit dem Gerät nicht vollständig zufrieden sind, dürfen Sie es an uns zurückschicken Diese Garantie gilt für volle zehn Jahre.

Schade, dass das hier OT ist.

Ich glaub aber, das ist nicht ernst gemeint. Es gibt immerhin keine Möglichkeit ernsthaft was zu bestellen. Die Geschichte mit dem be-fuelsaver ist genau so hanebüchen, wird aber von den Betrügern ernst gemeint...

NucleoSTOP ist schon ziemlich alt, fast schon ein Klassiker im Netz.
Es ist definitiv Satire auf Geschäftemacherei aller Art (Rosch, BE-Fuelsaver, etc.).
Ist auf der Seite auch vermerkt, wenn auch nich direkt verlinkt:
www.nucleostop.de/impressum.html

Die Webseite ist nicht neu, war aber bisher nur mit einem Platzhalter versehen. Nun gibt es dort mehr zu bestaunen:

http://www.kppkorea.co.kr (Archiv-Version vom 14.09.2018)

Eines der Bilder könnte man so deuten, dass die Röhre mit den Fenstern, die in Spich jahrelang in der Halle rumlag, nun in Thailand ist. Sollte dem so sein, befindet sich dort wahrscheinlich auch das große Demo-KPP.
An Infomaterial gibt es die ganze Palette zum Download, DEKRA, "TÜV", HTL-Gutachten...

Etliche Produkte, die angeblich mit dem Franz-Pöhlmann Design Award ausgezeichnet wurden, kann man vorbehaltos als DIE technische Avantgarde bezeichnen. Ein Beispiel hierfür ist der CD-Player mit Riemenantrieb, den man schon vor Jahren bestaunen konnte.
In jedem Fall hat man bei diesen Produkten vor der Kaufentscheidung viel Freude beim Studium des Angebots :-)
Aber wer profanere Dinge sucht, könnte sich für WiFi-Spray interessieren oder auch gleich ein WLAN-Kabel einsetzen.
Aber ganz ohne Spaß: Etliche HiFi-Fans kaufen für ihre "audiophilen" High-End-Anlagen "Spezial-"Kabel aus sauerstoffreiem Kupfer. Dabei wird dem Kunden vorgegaukelt, dies sei ein ganz spezielles Material. Tatsächlich ist das die Standardqualität für Elektrolyt-Kupfer, etwas anderes liefert die Industrie gar nicht, jedes Kabel besteht aus diesem Material. 300€ pro Meter für nichts!

Poipoi schrieb:Die Webseite ist nicht neu, war aber bisher nur mit einem Platzhalter versehen. Nun gibt es dort mehr zu bestaunen:

http://www.kppkorea.co.kr (Archiv-Version vom 14.09.2018)

Fairer geht es nicht: 50% Anzahlung bei Bestellung und die anderen 50% VOR Auslieferung. Da ist man als Kunde auf der sicheren Seite. :D

Die Firma, die anscheinend der koreanische Partner von Rosch ist, ist nach ihrer Webpräsenz zu urteilen, ein kompetentes Unternehmen. Es könnte auf die Sprachbarriere zurückzuführen sein, dass sie nicht all die interessanten Informationen über Rosch haben, die im Netz zu finden sind. Das wird auch der Grund sein, warum Rosch nun nach Asien zieht. Im Deutsch- und englischsprachige Raum ist kein Geld mehr zu verdienen.

Das angebliche TÜV-Gutachten hatte ich bisher nicht in dieser Version gesehen, ist recht interessant. In den Berichten wurde doch immer erzählt, dass die Verbindung zu der Batterie unterbrochen wurde, um nachzuweisen, dass das Demo-Kraftwerk funktioniert. Da war immer nur von einer einzigen Batterie die Rede. Schaut man sich dann den Stromlaufplan an, so findet man aber 2 Batterien, eine als Starter-Batterie und die andere als Betriebs-Batterie bezeichnet.
Da kann ich natürlich problemlos eine der beiden abtrennen. Aber selbst das bezweifle ich, die in den Videos gezeigte Leitung und Steckverbindung erscheinen mit unterdimensioniert.
Es ist auch verwunderlich, dass dies ein TÜV-Gutachten sein soll. Das Labor weist im Briefkopf auf eine geschäftliche Verbindung zum TÜV hin, mehr nicht. Verantwortlich für den Bericht zeichnet jedenfalls nicht der deutsche TÜV sondern das Labor in Italien.

Das RAM-Gutachten zeigt natürlich die Krönung der Ingenieurskunst, was Messtechnik und Genauigkeit angeht. Da ich über viele Jahre meine Brötchen zufällig in diesem Bereich verdient habe, kann ich dazu nur kurz und bündig sagen: ab in die Tonne! Das "Gutachten" hätte man unterschreiben sollen: "Mit bestmöglicher Wertschätzung!"

Bei der "Evaluation" war der Kollege "stets bemüht", zu überprüfen, wo die externe Energie herkam, dass diese durch die Tischbeine zugeführt wurde, hatte er aber nicht entdeckt. Hier wurde technisch perfekt getrickst, da man die Leitung mit einer IR-Kamera oder einem Magnetfeldsensor nicht auffinden kann. Immerhin stellt er fest, dass nach den bekannten Regeln der Physik das Ding eigentlich unmöglich sein müsste. Da er keinen Betrug gefunden hatte, lässt er sich zu der Vermutung hinreissen, hier müsse eine neuartige Technologie vorhanden sein. Dabei war seine Feststellung korrekt, dass er keinen Betrug erkennen konnte. Er konnte es nicht, weil perfekt getrickst wurde. Wenn ich einen Zauberer im Variete sehe, werde ich an der Nase rumgeführt und komme trotzdem nicht auf die Idee, dass er wirklich zaubern kann.

Das Gutachten der Dekra ist ein schönes Beispiel dafür, wie man mit heutigen digitalen Messgeräten und deren aufgezeichneten Datenmengen hervorragend nichtssagende Test-Reports generieren kann. Der Kollege hat eine Messung der Netzqualität vorgenommen, das macht sein Gerät auf Knopfdruck. Anschließend hat er mit einer vorhandenen Software alle Daten nach allen möglichen Kriterien ausgewertet und dazu eine Unmenge an Tabellen und Grafiken erzeugt. Aber so simple Dinge, wie eine durchgängige Seiten-Nummerierung bekommt er nicht hin, immer und immer wieder Seite 1/5 bis 5/5 und dann das Ganze nochmal von vorne. Er sollte einmal in der ISO17025 nachlesen, wie ein Ergebnisbericht aussehen muss. In einem Audit durch die DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle) bekommt man sowas um die Ohren gehauen.
Im Kleingedruckten findet man, dass er keine externe Energiezufuhr gesehen hat, das ist korrekt, die war ordentlich versteckt, die konnte er nicht sehen. Aber dass ein "Kraftwerk" einfach so Energie aus dem Nichts erzeugt, obwohl das nach den Regeln der Physik nicht möglich ist, sollte man als Dipl-Ing. (FH) schon draufhaben und im Bericht auch erwähnen. Dafür gibt es eine Merkbefreiung extra.

Heutzutage werden seriöse Prüfberichte üblicherweise in englischer Sprache abgefasst, wenn sie international verwendet werden sollen. Berichte in Nationalsprachen sind zwar zulässig, werden international aber nur schwer akzeptiert, da man als Empfänger meist zuvor einen Übersetzer bemühen muss, der auch den einschlägigen technischen Hintergrund kennt.

Da in Korea kaum jemand in der Lage ist, Deutsch zu verstehen, sollen die Dokumente vor allen Dingen Eindruck machen. Mir zeigen sie nur, dass der Böse Wolf von Anfang an richtig lag: da wurde ein Gaunerstück erster Klasse inszeniert. Und das geht jetzt auf Welttournee.

Vielleicht sollte man mal die deutschen Botschaften in Thailand und Südkorea über die Betrügereien Deutscher Bürger auf dem Staatsgebiet ihrer Gastländer informieren, zumal wenn mit Gutachten des deutschen TÜV und anderer Organisationen geworben wird?

https://seoul.diplo.de/kr-de/botschaft/kontakt-formular

https://bangkok.diplo.de/th-de/botschaft/kontakt-formular (Archiv-Version vom 04.02.2020)

Auf diesem Weg wird nicht viel passieren. Die Abzocker gründen zunächst mal Firmen nach dem jeweiligen Landesrecht. Damit geht das die Deutsche Botschaft gar nichts an, ganz im Gegenteil, die hat sich aus internen Angelegenheiten des Gastlandes tunlichst rauszuhalten.
Erst wenn von diesen Unternehmen gezielt Betrugsversuche ausgehen, die sich gegen Personen und/oder Unternehmen richten, die sich in Deutschland befinden, kann der Botschafter vorstellig werden und um Hilfe bei der Strafverfolgung bitten. Mit etwas Glück werden die Gauner, sofern Deutsche, dann nach Hause abgeschoben und hier von einem guten Strafverteidiger zur Heiligsprechung vorgeschlagen.
Erst wenn ein Betrug gegen Staatsbürger des Gastlandes vorliegt, wird sich der jeweilige Staat dafür interessieren.

califix schrieb:Auf diesem Weg wird nicht viel passieren. Die Abzocker gründen zunächst mal Firmen nach dem jeweiligen Landesrecht. Damit geht das die Deutsche Botschaft gar nichts an, ganz im Gegenteil, die hat sich aus internen Angelegenheiten des Gastlandes tunlichst rauszuhalten.
Erst wenn von diesen Unternehmen gezielt Betrugsversuche ausgehen, die sich gegen Personen und/oder Unternehmen richten, die sich in Deutschland befinden, kann der Botschafter vorstellig werden und um Hilfe bei der Strafverfolgung bitten. Mit etwas Glück werden die Gauner, sofern Deutsche, dann nach Hause abgeschoben und hier von einem guten Strafverteidiger zur Heiligsprechung vorgeschlagen.
Erst wenn ein Betrug gegen Staatsbürger des Gastlandes vorliegt, wird sich der jeweilige Staat dafür interessieren.

Das ist der theoretische Ansatz, wenn der deutsche Konsul in Pattaya, auf einem Cocktailempfang, dem örtlichen Polizeichef erzählt was die Roschis da so abziehen ist das der praktische.

towel_42 schrieb:Das ist der theoretische Ansatz, wenn der deutsche Konsul in Pattaya, auf einem Cocktailempfang, dem örtlichen Polizeichef erzählt was die Roschis da so abziehen ist das der praktische.

Ist hier jemand praktisch in der Lage, zumindest theoretisch den praktischen Ansatz durchzuführen?

oldzambo schrieb:Ist hier jemand praktisch in der Lage, zumindest theoretisch den praktischen Ansatz durchzuführen?

Ich konnt's mir nicht verkneifen...

"Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis besteht darin, dass theoretisch zwischen Theorie und Praxis kein Unterschied besteht!"

oldzambo schrieb:Ist hier jemand praktisch in der Lage, zumindest theoretisch den praktischen Ansatz durchzuführen?

:-), ja.

towel_42 schrieb:Vielleicht sollte man mal die deutschen Botschaften in Thailand und Südkorea über die Betrügereien Deutscher Bürger auf dem Staatsgebiet ihrer Gastländer informieren, zumal wenn mit Gutachten des deutschen TÜV und anderer Organisationen geworben wird?

Ja, sehr gut. Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!
Ebenso die thailändischen und südkoreanischen Botschaften in D.

http://german.thaiembassy.de/
https://www.botschaft-konsulat.com/Deutschland/17840/Sudkorea-in-Berlin

califix schrieb:Auf diesem Weg wird nicht viel passieren.

Schon wahr. Gleichwohl: Der Aufwand ist so gering, dass man es doch mal versuchen kann.

Aus der koreanischen Webseite:

KPP Aktueller Status von in- und ausländischen Projekten

Indonesien (Contract) 1- 5 MW (Pilot) 2017 with PLN (?)
China (Contract) 1- 10 MW (Pilot) 2017 with 中淸團 (?)
China (MOU & MOA) 1- 2 MW (Pilot) 2018 Pilot Setting up
Kambodscha (MOA) 1- 5 MW (Pilot) 2018 Pilot Set up
Japan, Vietnam, Philippinen, Myanmar, Malaysia, Taiwan, Indien, Südafrika, Nigeria 1- 10 MW (Pilot) 2018 - 2019

Man kann ohne jeden Zweifel davon ausgehen, dass davon nichts existiert oder existieren wird.

Die DEKRA ist informiert. Es steht schon irgendwo hier im Thread, aber der Vollständigkeit halber für die Neulinge noch einmal. Die DEKRA hat schon im August 2016 auf den Bericht reagiert:

Der Auftraggeber des von Ihnen erwähnten Messberichts vom 24.06.2016 darf Vertriebs- und Geschäftspartner nicht berechtigen, den Bericht öffentlich zu verbreiten.
Die auszugsweise Verwendung ist untersagt und die Nutzung für Werbezwecke ist vertraglich nicht vorgesehen.

Der Messbericht kann von Fachfremden und Personen, denen der Umfang der Beauftragung nicht bekannt ist, bei missbräuchlicher Verwendung missverstanden werden.
Der Bericht bezieht sich nur auf einzelne Messungen an einer Anlage und ist nicht als eine Bestätigung der Funktionsweise oder des Wirkprinzips des Systems zu verstehen.

Wir werden die Irritationen, die hier aufgrund von missbräuchlichen Verwendungen entstanden sind, zum Anlass nehmen, unsere eigenen Prozesse zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten mit dem Ziel, zukünftig die Gefahr eines Missbrauchs zu reduzieren.

Aufgrund des Verdachts einer missbräuchlichen Verwendung des Berichts haben wir dem Auftraggeber bereits die Nutzung mit sofortiger Wirkung untersagt.
Zudem prüfen wir rechtliche Schritte auch gegen die Nutzung des Messberichts durch Vertriebs- und Geschäftspartner des Auftraggebers.
Darüber hinaus hat DEKRA bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Betrugsverdachts erstattet.

https://www.dekra-product-safety.com/en/about-dekra/locations/asia/korea (Archiv-Version vom 30.10.2020)

Ist ja nicht so als wäre die Dekra nicht auch in Korea tätig,

Ich denke einmal, die werden sich sicher auch mit der Außenstelle in Korea in Verbindung setzen. Zumindest das letzte mal haben die sich ziemlich rührig gezeigt.