Auch wenn ja eigentlich des AKW und Rosch im Focus dieses Themas stehen, GAIA scheint mir nicht nur Opfer zu sein, die Vorstellung der Vorstandsmitglieder ihres Tochterunternehmens zeigt, dass hier ordentlich Geld verdient werden soll. Die Doppelbesetzung mit Positionen im Verein und gleichzeitig in einem gewinnorientierten Tochterunternehmen hat für mich ein Geschmäckle. Da man bei GAIA nur noch als nicht stimmberechtigtes Mitglied eintreten kann, ist für alle Zukunft eine Abwahl des Vorstands durch eine enttäuschte Mehrheit der Zahlschafe ausgeschlossen.
Immerhin wird angekündigt, dass alle beworbenen Produkte noch nicht kommerziell erhältlich sind und vor der Markteinführung eine Prüfung durch ein akkreditiertes Prüflabor erfolgen soll. Damit wird sich der Liefertermin leider auf unbestimmte Zeit verschieben, was auch mit den Anforderungen des Prüflabors begründet werden könnte.
Verlassen wir die Realität, stellen uns in grenzenloser Phantasie vor, dass der Magnetmotor funktioniert und denken nach.
Eigentlich könnte man sich auf die Stromerzeugung beschränken. Habe ich kostenfreien Strom, kann ich damit heizen. Damit brauche ich nicht mit gefährlichen Knallgas-Mixturen zu hantieren, muss mir auch keine Sorgen machen wegen der erforderlichen Prüfung auf Explosionsschutz. Das würde übrigens einem Eigenbau entgegenstehen, da bei Eigenbauten jedes eigene Gerät einer individuellen Prüfung und Bauartzulassung unterzogen werden muss. Und ohne Prüfung/Zulassung spielt die Gebäudeversicherung nicht mit, was dazu führt, dass hier in Deutschland jede Gebäudefinanzierung von der Bank oder Bausparkasse sofort gekündigt würde. Das wird in den Nachbarländern ähnlich sein.
Wozu man Coin-Mining betreiben soll, wenn man den Strom doch direkt verkaufen kann, mag ich nicht einsehen. Die Wirtschaftlichkeit des Krypto-Minings ist selbst bei weniger als bei 10 ct/kWh schon fraglich, also ist es wirtschaftlicher, den Strom direkt zu verkaufen, günstiger als vom Windkraftwerk nebenan ist er immer. Wozu einen teuren Mining-Container, wenn ich den gleichen Erlös ohne diese zusätzliche Investition haben kann?
Kehren wir zurück in die Realität, diese tollen Dinge werden niemals funktionieren, da man Energie nicht aus dem Nichts heraus "erzeugen" kann. Man wird davon nie ein funktionsfähige Exemplar kaufen können, allenfalls Baupläne. Es kommen dann neue Projekte und neue Versprechen.
Genau hier kommt jetzt das Geschäft mit den Token ins Spiel. Den Mitgliedern wird ein toller Preisnachlass versprochen, wenn man sein Geld vorher in Token umtauscht. Token sind allerdings auf Geschäfte innerhalb der GAIA-Welt beschränkt und somit nicht beliebig konvertierbar. Sollte wider Erwarten das Wundergerät nie fertig werden, wird der GAIA-Gläubige sein Geld nicht mehr wiedersehen. Allenfalls kann er auf das nächste Projekt warten. In diesem Punkt hat man also aus der Pleite mit Rosch "gelernt".
Und da stellt sich für mich die Frage nach dem physikalisch-technischen Wissen der Akteure.
Man könnte sich ganz unverschämt fragen: Sind die wirklich so dumm oder tun die nur so?
Aus der ganzen Geschichte mit Rosch müssten die doch etwas gelernt haben, da wurde ständig versprochen und hinausgezögert aber nie geliefert. Das koreanische Wunderunternehmen SAV hat ein Auftriebskraftwerk (!) im Angebot, und da wird niemand misstrauisch? Man erwirbt weitere "Rechte", ohne ein funktionsfähiges Muster zu besitzen? Alles nur für ein Versprechen, dass man ein bisher nicht existierendes Video 4 Wochen lang exklusiv veröffentlichen darf?
Und was beweist ein Video? Seit StarWars sind Flüge mit Überlichtgeschwindigkeit im Kino zu sehen. Aber die NASA kriegt es nicht hin?
Was ist denn so schwierig an einer Überprüfung? Den Kasten stelle ich (und kein anderer!) bei mir in meinen eigenen Räumen auf, hänge 2 Heizlüfter dran und lasse das Ding laufen. Tür zu, den Schlüssel habe ich und kein anderer. Wenn der Kasten nach kurzer Zeit stehen bleibt, dann brauche ich keinen gläsernen Prüfraum mehr zu bauen, dann ist das Projekt gestorben, alles Betrug. Und wenn ich bis zu einem bestimmten Termin kein Prüfmuster habe, dann lasse ich die Finger weg von dem Anbieter, dem zahle ich doch kein Geld für nichts.
Wenn aber, wider Erwarten das Ding über mehrere Wochen kontinuierlich Energie abgibt, und zwar deutlich mehr, als man in Batterien "verstecken" könnte, dann ist alles ok, der Erfinder hat den Nobelpreis sicher. Um die Video-Dokumentation kümmert sich der ORF, mit Sondersendungen rund um die Uhr.
Noch eine saudumme Frage bleibt, warum hat sich noch kein Energieunternehmen bei SAV eingekauft? Die haben Milliarden zur Verfügung und der geniale Erfinder hätte ausgesorgt, wüsste nicht mehr wohin mit dem Geld. Lieber Herr
@reich, ist der Groschen gefallen? Oder träumen sie lieber weiter? Dann entschuldigen Sie bitte diese Störung. Es wäre nett, wenn Sie sich mal wieder melden.