@che71Der Spruch, dass es vor Gericht nicht um Gerechtigkeit, sondern um die Verteilung von Risiken geht, stammt von meinem damaligen Jura-Professor L. (Sachenrecht, BGB). Den hab ich mir gut gemerkt. Prof. L. hat z.B. Gutachten für die Kernkraftswerksbetreiber (da ging es um Entschädigung wegen verfrühter Laufzeitbeendigung) erarbeitet und da pro Gutachten locker mal einige Hunderttausend DM kassiert. Der sollte sich also eigentlich mit Gerichten auskennen.
Eine Spruch von meinem Professor für öffentliches Recht ging übrigens so: (Prof. P., Thema der Vorlesung: die verfassungsmäßigen Grundrechte): "Welche Bedeutung hat Artikel 1 GG für uns?" - "Überhaupt keine, vergessen Sie den sofort wieder!"
Artikel 1 GG lautet: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt."
Soviel zur Ausbildung von Juristen.
Jesus Christus ist von einem ordentlichen römischen Gericht in einem ordentlichen Verfahren zum öffentlichen Foltertod verurteilt worden. Er ist also, mangels Rehabilitierung, bis heute ein rechtskräftig verurteilter Schwerstverbrecher. Es ist bis jetzt umstritten, inwieweit das Gericht da die Gerechtigkeit im Auge hatte. Juristisch sind solche Urteile aber völlig o.k..
Murat Kurnaz (
Wikipedia: Murat Kurnaz) hat nicht mal so einen Prozeß bekommen, und ist 6 Jahre lang (fast) zu Tode gefoltert worden. Herr Steinmeier, der ihn damals aus der Haft hätte holen können, ist übrigens gerade der neue Präsident der BRD geworden. Juristisch alles völlig o.k.