So, ich habe mir jetzt die ganze Sache noch einmal etwas genauer angeschaut, insbesondere auch das verwendete Equipment, denn letzendlich sollte man daraus auf die gestellte Messaufgabe schließen können, zumindest die offizielle, nicht wahr?
Die verwendeten Messgeräte Eberle PQ 100 sind
Netzananlysatoren. D.h. sie testen Versorgungsnetze auf Einhaltung der Spannungsqualität und auftretende Netzstörungen nach diversen Normen.
*)Insbesondere:
- Frequenz-Toleranz
- Spannungs-Toleranz
- Symmetrie (Abweichung der Spannung der drei Außenleiter voneinander)
- Oberwellen in verschiedenen Bereichen / die daraus resultierende THD (Total Harmonic Distortion, sprich: Abweichung von der Sinusform)
- Transienten (kurze hohe Spannungsspitzen die z.B. elektronische Komponenten stören / zerstören können)
- ...
Dafür und für nichts anderes sind sie gedacht und entwickelt worden.
http://www.a-eberle.de/de/produktgruppen/pq-mobil/komponenten/pq-box-100 (Archiv-Version vom 28.06.2016)Bei nicht galvanisch oder durch Umrichter getrennten Netz-Zweigen, die räumlich so eng benachbart sind wie im vorliegenden Fall, wäre der Einsatz von dreien solcher Geräte eigentlich totaler Quatsch, eine Leistungs- / Arbeits-Messung in den drei Zweigen hätte da absolut ausgereicht. Dann hätte man die interessierenden Werte allerdings nicht in dem Wust aus völlig irrelevanten Daten verstecken können, und die eigentliche Intention hinter dem ganzen Schmu wäre deutlich geworden. (Alleine z.B. die ITIC-Kurve (definiert die geforderte Störfestigkeit informationstechnischer Geräte gegenüber Storungen der Netzspannung), die ganze vier mal auftaucht, ist im gegebenen Kontext völliger Schwachsinn.)
Die Reports im Gutachten sind ein willkürliches Sammelsurium aus vordefinierten Formularen, die sich an den Forderungen der erwähnten Normen ausrichten und in die letztlich nur die aufgenommenen Daten eingefügt werden. Der ganze Mist dient rein als Füllmaterial, um die Bemerkung über den
'autarken' Betrieb sowie ein paar Daten über Leistung und Arbeit in den drei Zweigen Generator, Kompressor, ohmsche Last auszuschmücken und nicht allzu offensichtlich alleine da stehen zu lassen. (Dass dabei auch einige
verräterische Daten ausgedruckt wurden, kann auf einem Versehen, auf Ahnungslosigkeit, vielleicht sogar auf der 'Rache des kleinen Gutachters' beruhen, sicherlich nicht auf gewollter Transparenz, gelle?)
Für den zu bescheißenden ahnungslosen Kunden wird man die gewollten Daten schon per Textmarker hervorheben.
Zum hier verschiedentlich angesprochenen "Aufwand": Klar, 65seitiges Gutachten hört sich wichtig und teuer an, aber bis auf die ersten drei Seiten ist der ganze andere Kram aus den aufgenommenen Daten der drei PQ 100 durch die zugehörige Software automatisch generiert, und es hätten wahrscheinlich mit fünf Clicks im Software-Menue wohl auch noch 100 weitere Seiten werden können. Der zeitlich größe Aufwand dürfte die Fahrt Halle -> Spich und zurück gewesen sein, und das Wertvollste, das da verschwendet wurde, war die Druckertinte.
*)DIN EN 50160 "Merkmale der Spannung in öffentlichen Elektrizitätsversorgungsnetzen" und Teilaspekte von IEC / DIN EN 61000, "Elektromagnetische Verträglichkeit" (betrifft die Störung von und/oder durch elektronische(n) Geräte(n))
Wikipedia: EN 50160Wikipedia: SpannungsqualitätWikipedia: Total Harmonic DistortionWikipedia: Elektromagnetische Verträglichkeit