Bin grad eben erst auf diesen Thread gestoßen, und schon die erste Seite bringt so vieles, auf das sich zu antworten lohnt, daß ich mal quereinsteige, ohne die restlichen 11 1/2 Seiten gelesen zu haben.
Schon mal vorab, falls das noch niemand sonst angesprochen hat: das hiesige Thema dreht sich um das Fermi-Paradoxon.
Wikipedia: Fermi-Paradoxon Das hat seine Aktualität nicht eingebüßt. Und auch hierauf sollte verwiesen werden: eine einzige Zivilisation mit Expansionswillen könnte mit deutlicher Unterlichtgeschwindigkeit die gesamte Milchstraße binnen mehrerer Millionen Jahren vollständig besiedelt haben. Die verschiedenen Hochrechnungen laufen auf ca. 5...50 Millionen Jahre hinaus. Technisch/energetisch ist das machbar, es braucht nur eine Zivilisation, die das wirklich durchziehen will.
@iTheMatzeich fände es einfach nur sinnlos wenn wir die einzigen wären. das wäre doch platzverschwendung, oder nicht?
Platzverschwendung ist kein Argument. Es wäre allenfalls eines, wenn es einen Schöpfer gäbe, und auch da müßten wir schon wissen, was er sich bei diesen Dimensionen unseres Universums gedacht haben muß.
@mrfeelgoodBeispielsweise kann eine ausserirdische Gesellschaft komplett von unserer abweichen und andere Moralvorstellungen haben.
Zudem kannst du wohl schwer beurteilen was technologisch möglich ist und was nicht
Würden wir nur von einer außerirdischen Existenz reden, hättest Du recht. Je mehr außerirdisches intelligentes Leben wir jedoch annehmen, desto mehr werden sich darunter finden, die auf Expansion, zumindest Erkundung aus sind. Und technologischer Fortschritt endet wohl schwerlich kurz hinter dem heute bei uns Machbaren. Wir reden ja nicht von gottgleicher Allmacht, nur von der Durchquerung galaktischer Entfernungen.
@dasewigeder energie bedarf für so eine reise muß erstmal gedeckt werden und dann gibt es noch so ein paar naturgesetze die man beachten muß und die daraus resultierenen probleme lösen muß.
Der Energiebedarf ist machbar. Man muß ins All, was wir schon geschafft haben. Dann muß man beschleunigen, und am Ende muß man abbremsen. Dazwischen fliegt man von alleine, anders als beim Auto auffer Straße. Die Physik ist da eher unser Verbündeter.
@Total_Recall Noumenon schrieb:
Raff' ich net. Wieso sollte meinen Argumenten zufolge die menschliche Existenz nicht als Beweis von intelligenten Leben zu betrachten sein?
Aus Sicht von E.T. wären wir ja keine, denn
Noumenon schrieb:
1. falls Außerirdische existieren, müsste die Technologie einiger Zivilisationen der unsrigen weit überlegen sein
Unsere Technologie ist unterlegen.
Dir scheint das Wörtchen "einige" entgangen sein. Intelligent ist nicht nur, was weiter fortgeschritten ist, auch weniger fortgeschritten kann intelligent sein.
@KurzschlussGegen einen Kontakt sprechen die kurze Zeit, in der der Mensch existiert (und die Frage, wie lange wir das noch tun) und die wirklich unvorstellbaren Entfernungen.
Sobald wir annehmen, daß es unter X bereits entstandenen außerirdischen intelligenten Spezies wenigstens eine vorkommt, die sowohl das Interesse an einer Kolonisierung der Galaxie hat als auch die technologische Machbarkeit erreicht hat, ist die Frage, wie lang es uns gibt, nicht relevant. Binnen weniger Millionen Jahre hätten die sämtliche besiedel- oder exoterraformbaren Planeten erreicht. Sofern die hier waren, als hier nur Affen auf den Bäumen rumhopsten, hätten die sich sicher angesiedelt. Ob sie davon abgesehen hätten, als einige aufrechtgehende Affen in der Savanne Steine bearbeiteten, sei mal dahingestellt, aber dann hätten sie sich entweder auf dem Mars oder auf der Venus niedergelassen, nach entsprechendem Exoterraforming.
So unvorstellbar sind die Entfernungen denn auch gar nicht. Mit 1/10 Lichtgeschwindigkeit können vom Ausgangsplanet sämtliche infragekommenden Planeten im Umkreis von 50 Lichtjahren innerhalb von gut 500 Jahren mithilfe von Generationenraumschiffen oder auch mit Samenbankschiffen, die kurz vor Erreichen mit der Heranzucht einer Kolonistengeneration anfangen, erreicht werden. Nach einer Aufbauphase schickt man von dort die nächsten Schiffe in die nächsten 50 Lichtjahre Umgebung hinaus. So kommt man zu einer allmählichen Besiedlung.
@Dr.CooperNatürlich gibt es Außerirdische irgendwo, auch intelligente so wie manch ein Mensch. Denn so wie wir uns entwickelten, kann auch eine andere Spezies das tun. Vorraussetzung ist natürlich immer eine gut postierte Sonne. ;)
Wir wissen noch immer nicht, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit Leben entstehen kann, und mit welcher Wahrscheinlichkeit das dann abläuft. Mit nur 35 Bedingungen und einer durchschnittlichen Wahrscheinlichkeit von 20% kommt in einem Raumbereich von der 300-fachen Größe des für uns sichtbaren Universums statistisch gesehen gerade einmal (intelligentes) Leben vor. Könnte auch weitaus häufiger sein, je nach berechneter Wahrscheinlichkeit. Aber solange wir nicht die Faktoren und ihre Werte kennen, können wir keine Voraussage treffen, ob es neben uns noch anderes Leben gesichert geben muß.
@NoumenonIn Anlehnung an das Theodizee-Problem, das eigtl. zweifelsfrei als Argument gegen Gott angesehen werden kann
Nur gegen einen Gott als Wunschmaschine.
Pertti