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Neuigkeiten zur globalen Situation

140 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Umwelt, Hitzewelle, Auswirkung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Neuigkeiten zur globalen Situation

22.03.2005 um 20:42

Verbot des "dreckigen Dutzend"



DDT, PCB & Co

Dem "Dreckigen Dutzend" soll der Garaus gemacht werden. Dies beschlossen im Mai vergangenen Jahres 100 Staaten im Rahmen der Stockholmer "POP-Konvention". "POP" heißt soviel wie Persistant Organic Pollutants, also in der Umwelt besonders hartnäckig verbleibende Schadstoffe, die sich in der Nahrungskette anreichern und extrem gesundheitsschädlich sind. Herstellung, Anwendung und Verkauf von zwölf dieser überaus giftigen Stoffe - wie das Pflanzenschutzmittel DDT, Polychlorierte Biphenyle PCB, Dioxinen und Furane - sollen weltweit verboten werden.

Innerhalb der EU sind die Pflanzenschutzmittel unter den POP schon lange nicht mehr erlaubt. Andere Stoffe wie PCB und Dioxine werden noch verwandt, es gelten jedoch vergleichsweise scharfe Bestimmungen. In den Entwicklungsländern dagegen sieht die Lage ganz anders aus. Die giftigen Pflanzenschutzmittel werden noch reichlich versprüht, zudem lagern dort nach Schätzungen noch etwa eine halbe Millionen Tonnen der bald verbotenen Chemikalien. Ein nicht unbeträchtlicher Teil stammt dabei aus Industrieländern, die sich auf diese Weise ihrer giftigen Altlasten entledigen.

Giftmüllexporte der besonderen Art stellen die Verschrottung von Hochseeschiffen dar. Indien dient als größter Schiffsfriedhof der Welt, 70 Prozent aller Schiffe werden hier ausgeschlachtet. Neben den giftigen TBT-haltigen Schiffsanstrichen - allein in der EU werden jährlich 1300 Tonnen der zinnorganischen Verbindung verwendet - enthalten die Einbauten der in die Jahre gekommenen Ozeandampfer zudem Tonnen von Schwermetallen, PCP und Asbest.

Fünf Jahre wird es wohl noch dauern, bis der in Stockholm unterzeichnete Vertrag in Kraft tritt. Deutschland ratifizierte als eines der ersten Ländern Anfang Mai diesen Jahres die Konvention. Bundesumweltminister Trittin wertet dies als bedeutsamen Schritt beim Aufbau eines umfassenden internationalen Chemikalienmanagements.


Versagen der EU-Chemikalienpolitik

Tausende gefährliche Chemikalien im Umlauf

Angesichts von Tausenden, nicht unbedenklichen Chemikalien, die weltweit in Umlauf sind, erscheint das Verbot des "Dreckigen Dutzend", der zwölf besonders giftigen Substanzen - als ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn die Chemische Industrie bringt noch immer gefährliche Umweltgifte auf den Markt: Krebserregende Flammschutzmittel, die aus Computern ausgasen, giftige Weichmacher in Kinderspielzeug, Kunststoffzusätze, die hormonelle Veränderungen bewirken.

So kommt der Mensch im Alltag mit Zehntausenden Chemikalien in Kontakt, von denen niemand weiß, wie gefährlich sie tatsächlich sind. Innerhalb der letzten sechs Jahre sind nach Greenpeace-Umweltexperte Manfred Kautter nur etwa 19 der rund 50.000 Chemikalien - die allein auf dem europäischen Markt existieren - auf ihre Auswirkungen für Mensch und Umwelt untersucht worden. Obwohl bei 14 dieser 19 Chemikalien schwerwiegende Risiken bekannt sind, habe die EU bis heute in keinem einzigen Fall Gegenmaßnahmen erarbeitet. So würden selbst anerkanntermaßen gefährliche Stoffe nicht verboten.

Der Chemie-Experte wirft der EU-Chemikalienpolitik eklatantes Versagen vor. Die 1993 in Kraft getretene EU-Chemikalienverordnung sieht Bewertung und Kontrolle der auf dem Markt befindlichen Chemikalien vor. Das dies nur allzu schleppend umgesetzt wird, läge in den umfangreichen und komplizierten Prüfungsverfahren der Industrie. "Bei dem gegenwärtigen Schneckentempo dauert die Chemikalienbewertung noch bis zu 25.000 Jahre."



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22.03.2005 um 22:08

Nichts bleibt verschont


Die Chemikalisierung aller Lebensbereiche

Ob der Riegel im Handyformat, die Süßigkeit, die so leicht ist, dass sie in Milch schwimmt oder die Frühstückscerealien, die eben nicht staubtrocken sind - Lebensmittelchemiker kriegen alles hin. In ihren Labors basteln sie am optimal verkaufsfördernden Lebensmittel, das den Kunden in Form, Farbe und Geschmack maximal anspricht - und ihm zugleich das entsprechende Lebensgefühl suggeriert. Speziell ausgebildete Testpersonen lassen sich das "Design-Food" vorab auf der Zunge zergehen und beurteilen so das sich beim Kauen und Schlucken einstellende sensorische Empfinden.

Bei der Verwirklichung der appetitanregenden Lebensmittel helfen zumeist chemische Zusätze: Farbstoffe, Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Emulgatoren, Trennmittel, Stabilisatoren. Als so genannte "E-Nummern" deklariert, sind sie die Kosmetika für Lebensmittel. Und denen kann der Verbraucher kaum mehr entgehen. Schon beim Verzehr eines unspektakulären Stück Käses isst er reichlich E-Nummern in Form von Farb- und Konservierungsstoffe mit, der Geschmack durchschnittlicher Suppen oder Fertiggerichte wird durch E 621 -Natriumglutamat - verfeinert. Besonders der Griff in die Chipstüte oder der Gang ins China-Restaurant wird mit übermäßig viel Geschmacksverstärker bestraft.

Doch nicht nur die Nahrungsmittel, auch Kleidung, Kosmetika, Medikamente, Putz- oder Waschmittel sind gespickt mit chemischen Zusatzstoffen. Kein Lebensbereich bleibt vor der Chemikalisierung verschont. Weltweit sind ca. 80.000 Chemikalien in Gebrauch und jedes Jahr kommen über 1.500 neue hinzu. So enthält nicht nur Parfüm, sondern sämtliche Kosmetika, wie Seifen, Shampoos, Deos, Sprays, Cremes oder Toilettenpapier synthetische Duftstoffe. Die Duftmacher allein können schon mehr als 4000 verschiedene Chemikalien enthalten. Doch damit nicht genug. Zu den Duftstoffen gesellen sich noch andere: Konservierungsstoffe, Farbstoffe, antibakteriell wirkende Stoffe, waschaktive Substanzen, Weichmacher, Bleichmittel.

Und nun zu den eigentlich gar nicht beabsichtigten chemischen Beimengungen, den Umweltgiften: Pestizide im Gemüse, Medikamente im Schweinefleisch, Dioxine in Milchprodukten, Biphenol A in Plastikflaschen und Blechdosen, PVC-Weichmacher in Kinderspielzeug. Forschern des Jülicher Forschungszentrums gelang zudem der Nachweis von Nonylphenolen, Abbauprodukte einer Industriechemikalie, in fast allen Lebensmitteln. So nimmt der deutsche Normalverbraucher nach ihren Berechnungen mit seiner Nahrung etwa 7,5 Mikrogramm der Chemikalie auf. Wie diese Substanz, die eigentlich nur in Industrie- und Haushaltsreinigern gehört, in Lebensmittel - darunter auch Bioprodukte, Säuglingsnahrung und Muttermilch - gelangen kann, ist nach wie vor unklar.


Krankmachende Chemie


Männer bald zeugungsunfähig?

All die chemischen Stoffe in seinem Lebensumfeld atmet der Mensch ein, nimmt sie über die Haut oder beim Verzehr über den Magen-Darm-Trakt auf. Sie lagern sich in Fettgewebe und Organen ab und werden nur schwer wieder ausgeschieden. Nach Patricia Cameron, Chemieexpertin des WWF, trägt heute jeder Mensch auf diese Weise in seinem Körper Hunderte von synthetischen Substanzen mit sich.

Und das bleibt auch nicht ohne Wirkung auf den menschlichen Organismus. Die E-Nummern, die Lebensmittel-Zusatzstoffe, sind zwar "von Amts wegen ungiftig", damit jedoch lange noch nicht unbedenklich. So ist der wegen seiner pilztötenden Wirkung bei Zitrusfrüchten eingesetzte Konservierungsstoff E 232 strenggenommen ein Pestizid. Im Tierversuch führt er zu Blasenkrebs. Der Farbstoff E 102 steht in Verdacht Allergien auszulösen, das Antioxidans E 310 führt bei Säuglingen zu lebensbedrohlicher Blausucht.

Auch das Deutsche Institut für Ernährungsmedizin und Diätik (DIET) in Aachen weist darauf hin, dass Kopfschmerzen, Hitzegefühl und Übelkeit von bestimmten Lebensmitteln ausgelöst werden können. Auf Zusatzstoffe wie der Geschmacksverstärker Natriumglutamat reagiere ein Drittel der Deutschen mit derartigen Beschwerden, auch als "China-Restaurant-Syndrom" bezeichnet.

Viele der Chemikalien, denen der Mensch in seiner Lebensumwelt ausgesetzt ist, stehen mittlerweile in Verdacht, Allergien auszulösen, das Immun- und Nervensystem und vor allem den Hormonhaushalt nachhaltig zu schädigen. So wirken PVC-Weichmacher, Biphenol A aus Blechdosen, und Nonylphenole in Lebensmitteln vor allem hormonell. Die PVC-Weichmacher schädigten im Tierversuch Niere, Leber und Fortpflanzungsorgane. Biphenol A störte schon in geringsten Dosen die Fortpflanzungsfähigkeit von Ratten. Nonylphenole verhalten sich im Körper östrogen-aktiv, dies kann zu Fertilitätsstörungen bis hin zu Krebs führen. Bei Mädchen können östrogen-aktive Substanzen Frühreife auslösen, bei Männer hingegen zu Unfruchtbarkeit führen.

Nicht umsonst sinkt die Spermienquantität und -qualität europäischer Männer besorgniserregend. Bei der Spermienkonzentration ist ein Rückgang von 70 Prozent in den letzten vier Jahrzehnten zu beobachten. Auch die Beschaffenheit und Beweglichkeit der Spermien lässt zu Wünschen übrig. So liegt die Spermienqualität bei fast der Hälfte der Männer sogar unterhalb der von der WHO festgelegten Fruchtbarkeitsgrenze.

Auch die harmlos erscheinenden Duftstoffe in vielen Produkten sind ganz und gar nicht ungefährlich. Gerade die Duftmacher besitzen nach dem Toxikologen Professor Max Daunderer ein erhebliches toxikologisches Potential, sie sind nerven- und muskelschädigend. Kein Wunder also, dass 1995 in den Stuttgarter Nachrichten die Meldung zu lesen war: "Elf junge Algerier starben bei dem Versuch, sich mit einem Parfüm der einheimischen Marke "Cardinal" zu berauschen."


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23.03.2005 um 01:55

KOLLISIONSGEFAHR

Weltgrößter Eisberg hat sich befreit

Der größte Eisberg der Erde, der vor zwei Monaten auf flachem Grund gestrandet ist, hat sich wieder losgerissen. Der 120 Kilometer lange Koloss treibt nun auf eine riesige Eiszunge zu, die sich vom antarktischen Festland ins Meer schiebt.



B-15A ist das größte schwimmende Objekt auf dem Planeten: Mit 2500 Quadratkilometern besitzt der Eisberg in etwa die Fläche Luxemburgs. Vor zwei Monaten war der 120 Kilometer lange Riese im flachen Wasser vor der Antarktis-Küste gestrandet - und ist nun wieder in Bewegung geraten, wie Bilder des europäischen Satelliten Envisat zeigen.

Damit besteht nach Angaben der europäischen Raumfahrtagentur Esa erneut die Gefahr, dass der Eisberg mit der Drygalski-Eiszunge zusammenstößt, die 70 Kilometer weit in den McMurdo-Sund hineinragt. Das Ergebnis wäre laut Esa eine "beispiellose Eiskollision". Dabei würde vermutlich ein beträchtliches Stück der mindestens 4000 Jahre alten Eiszunge abbrechen und gemeinsam mit B-15A aufs offene Meer treiben.

Im Januar hielt B-15A bereits auf die Drygalski-Zunge zu, lief aber kurz vor dem Kontakt auf Grund. Anfang März haben lokale Strömungen den Koloss wieder flott gemacht - was auch daran erkennbar wurde, dass der Eisberg an seiner der Küste zugewandten Seite zahlreiche Eisstücke verlor. "Jetzt tragen die Strömungen ihn in tieferes Wasser und aus dem McMurdo-Sund heraus", hieß es in einer Mitteilung der Esa.

Derzeit sehe es so aus, als würde B-15A haarscharf an der Drygalski-Eiszunge vorbeischrammen: Die aktuellen Envisat-Bilder zeigen, das nur wenige Kilometer die beiden riesigen Eismassen trennen. Falls es doch noch zu einem Kontakt komme, werde das dickere hintere Ende des Eisbergs die Drygalski-Zunge wahrscheinlich nur streifen, erklärte Esa-Mitarbeiter Mark Drinkwater: "Wie der Anhänger eines Lkw oder das Heck eines Schiffes."

B-15A ist das größte noch existierende Stück des größeren Eisbergs B-15, der sich im März 2000 vom Ross-Eisschelf gelöst hat und ursprünglich eine Fläche von 11.655 Quadratkilometern besaß. Im McMurdo-Sund hat B-15A eine Blockade von Ozeanströmungen und einen Stau von Meereis verursacht.



(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,grossbild-449299-347555,00.html


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Amila Diskussionsleiter
ehemaliges Mitglied

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23.03.2005 um 21:53
@bluetaurus

Danke für die reichhaltigen Informationen, ich muss sie aber erst in Ruhe durchgehen...

LEBEN und LEBEN lassen, darin liegt die wahre Stärke!


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24.03.2005 um 04:48
Link: esamultimedia.esa.int (extern) (Archiv-Version vom 22.04.2005)

Antarktis

Eisberg B15A wieder in Bewegung



23. März 2005 Der größte Eisberg der Welt, die gewaltige Eisinsel B15A, ist wieder in Bewegung gekommen. Der mehr als 3000 Quadratkilometer große Tafeleisberg war im Januar im McMurdo-Sund auf der dem Pazifik zugewandten Seite der Antarktis auf Grund gelaufen und hatte Eisbrechern und Versorgungsschiffen den Weg zu den am Sund angesiedelten amerikanischen, italienischen und neuseeländischen Polarstationen versperrt.
Die Eisinsel schnitt gleichzeitig Hunderttausenden Pinguinen, die an den tiefgefrorenen Küsten des McMurdo-Sunds brüten, den Weg zum offenen Wasser und damit zur Nahrungssuche ab. Vor wenigen Tagen, also kurz vor dem Beginn des Herbstes auf dem Südpolarkontinent, haben Meeresströmungen die Eisinsel aber wieder langsam in Fahrt kommen lassen. Das stellten Wissenschaftler der europäischen Weltraumagentur Esa jetzt bei der Auswertung von Satellitenbildern fest.

Beeindruckendes Naturschauspiel

Nach einer ersten Berechnung hat der Eisberg nun Kurs in Richtung Norden genommen, treibt auf tiefere Gewässer zu und beendet damit allmählich seine Blockade des McMurdo-Sunds. Möglicherweise steht nun ein beeindruckendes Naturschauspiel bevor. Die Eisinsel treibt auf die sogenannte Drygalski-Eiszunge zu. Sie ist der schwimmende Wurmfortsatz des aus dem Victoria-Land kommenden David-Gletschers und reicht von der Küste etwa 70 Kilometer weit ins Ross-Meer. Sie wurde im Jahre 1902 vom britischen Polarforscher Scott entdeckt und später nach seinem deutschen Kollegen Erich von Drygalski benannt. Die Eiszunge ist mehr als 20 Kilometer breit, und ihr Eis ist bis zu 200 Meter dick.

Bei dem Zusammenstoß der beiden Eisgiganten wird wahrscheinlich ein großes Stück der mindestens 4000 Jahre alten Eiszunge abbrechen und gemeinsam mit B15A ins offene Meer nach Norden driften. Nun hoffen die Forscher, daß es noch vor dem Einsetzen der Polarnacht zu diesem Zusammenstoß kommt, denn dann könnten sie das seltene Ereignis auf den Bildern polarumlaufender Satelliten verfolgen. In der Dunkelheit der Polarnacht dagegen bliebe den Kameras der Satelliten der Blick auf die Antarktis verborgen.

(Quelle: http://www.faz.net/s/Rub2542FB5D98194DA3A1F14B5B01EDB3FB/Doc~E9F2608248378432DA8B81BA81ED47B16~ATpl~Ecommon~Scontent.html (Archiv-Version vom 16.04.2005))


Die Web-Adresse führt auch zu einem Video der aktuellen Situation. Das Video ist zu gross, um es hier als Dateianhang einbringen zu können.

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24.03.2005 um 05:08
Auch unter Wasser tut sich zur Zeit einiges. Erdplatten bewegen sich in den Tiefen und neue Entdeckungen wie diese hier werden gemacht:

Die «Verlorene Stadt» im Atlantik

Ungewöhnliches Ökosystem an Schloten in der Tiefsee



«Lost City» (die «Verlorene Stadt») ist ein aussergewöhnliches hydrothermales Feld am Grund des nördlichen Atlantiks. Das Milieu hier unterscheidet sich stark von bekannten hydrothermalen Systemen und ähnelt stattdessen jenem auf der frühen Erde.

15 Kilometer entfernt vom Mittelatlantischen Rücken liegt auf einer Breite von 30 Grad Nord, 750 bis 900 Meter unter der Meeresoberfläche am Rand des sogenannten Atlantis-Massivs das unterseeische hydrothermale Feld «Lost City». Seine Entdeckung vor fünf Jahren erregte Aufsehen wegen seiner Lage weit abseits des Mittelatlantischen Rückens und seiner Andersartigkeit, verglichen mit den hydrothermalen Systemen, wie man sie von dort kennt. Die hydrothermale Aktivität von Lost City wird durch die chemische Reaktion zwischen Gesteinen des oberen Erdmantels und dem Meerwasser angetrieben und nicht wie bei den sogenannten Schwarzen Rauchern der Mittelozeanischen Rücken durch den Kontakt von heissem Magma mit Meerwasser. Auch die Temperaturen der Fluide und deren chemische Zusammensetzung unterscheiden sich beträchtlich. In Lost City sind sie basisch und unter 100 Grad warm, an den Mittelatlantischen Rücken sauer und 200 bis 400 Grad heiss.

Gesteinsumwandlung als treibende Kraft

Ein Forscherteam unter Leitung von Deborah Kelley von der School of Oceanography der University of Washington, Seattle, untersuchte in einer 2003 gestarteten Expedition detaillierter die geochemischen Bedingungen und die biologische Aktivität in der «Verlorenen Stadt». Kelley war es auch, die zusammen mit Forschern der ETH Zürich Lost City entdeckt hatte. Nun sind die ersten Ergebnisse ihrer Untersuchungen publiziert worden. Demnach beherbergt Lost City ein beachtliches Ökosystem, in dem geologische, chemische und biologische Prozesse eng miteinander verknüpft sind und das teilweise beträchtlich von jenem der Schwarzen Raucher abweicht.

Das hydrothermale Gangsystem von Lost City unterscheidet sich vor allem im Chemismus und in seiner Funktionsweise von den herkömmlichen Gangsystemen Mittelozeanischer Rücken. An Bruchzonen im Bereich des Atlantischen Massivs gelangt aus etwa sechs Kilometern Tiefe Gestein des oberen Erdmantels, sogenannter Peridotit, an die Oberfläche. Durch die chemische Reaktion zwischen Meerwasser und dem Peridotit verwandelt sich dieser in Serpentinit. Dabei werden Methan und wasserstoffreiche Fluide mit relativ niedrigen Temperaturen zwischen 40 und 90 Grad erzeugt. Die Flüssigkeit besitzt einen pH- Wert zwischen 9 und 11, ist also stark basisch, und sie ist reich an gelöstem Methan und Wasserstoff. Durch Vermischung mit dem Meerwasser fällt Kalk aus, der sich schliesslich zu den untermeerischen Kunstwerken auftürmt.

Der Methan- und Wasserstoffgehalt der Lost- City-Gebilde ist um ein Vielfaches höher als bei herkömmlichen Schwarzen Rauchern der Mittelozeanischen Rücken, sagt Gretchen Bernasconi- Green vom Departement Erdwissenschaften der ETH Zürich und Mitautorin der Publikation. Dagegen fehlen laut den Untersuchungen in Lost City der für die Schwarzen Raucher typische Schwefelwasserstoff und das Kohlendioxid, von denen sich die dortigen Mikroorganismen ernähren. Die porösen Kalkwände der aktiven Schlote von Lost City werden von Mikroorganismen besiedelt, die sich von den in den Fluiden gelösten Gasen Methan und Wasserstoff ernähren. Zusammen mit dem alkalischen und relativ kühlen Milieu bedingen diese Nährstoffe eine mikrobielle Besiedlung, die sich von jener herkömmlicher hydrothermaler Schlote stark unterscheidet.

In den aktiven Schloten der Verlorenen Stadt wurden pro Gramm Probenmaterial hundert Millionen bis eine Milliarde Zellen identifiziert. Die von Kelley und ihren Kollegen beschriebene Mikroorganismengemeinschaft variiert dabei in ihrer Zusammensetzung je nach Temperatur und Nährstoffmischung des die Schlote durchströmenden Wassers. Bei Temperaturen über 50 Grad dominieren die sogenannten Archaea, einzellige Organismen, die Methan konsumieren oder produzieren. In besonders warmen Bereichen konnte sogar eine neue Art bestimmt werden. Archaea bevorzugen extreme Lebensräume und sind für die Wissenschaft unter anderem deshalb von Bedeutung, weil sie eventuell Merkmale frühen Lebens in sich tragen. Daneben konnte auch eine reichhaltige Fauna wirbelloser Tiere wie Schnecken und Muscheln ausgemacht werden, die ihren Energiebedarf durch das Abgrasen der Biofilme auf den Karbonatgebäuden decken. 58 Prozent von ihnen sind endemisch, kommen also nur in der Verlorenen Stadt vor.


Bedingungen wie auf der frühen Erde

Die Wissenschafter vermuten, dass die Lebensbedingungen in Lost City dem Milieu nahe kommen, wie es in den frühen Ozeanen zur Zeit der Entstehung des ersten Lebens herrschte. Vermutlich hatten damals grosse Bereiche des Meeresbodens eine Gesteinszusammensetzung, die jener von Lost City ähnelte und die hydrothermale Prozesse und die Bildung von Methan förderte - und damit eventuell die Bedingungen für die Entstehung eines solchen Ökosystems schuf, wie Experten spekulieren. In diesem Zusammenhang haben die Forscher ein Detail entdeckt, das neue Fragen aufwirft: Gewöhnlich bauen Organismen bevorzugt das Kohlenstoff-Isotop C-12 in ihre Zellen ein, während das schwerere Isotop C-13 seltener eingebunden wird. Das Verhältnis zwischen diesen Isotopen ist daher ein wichtiges Indiz für die Beantwortung der Frage, ob bestimmte Vorkommen von fossilem Kohlenstoff durch biologische Aktivität entstanden sind. Die Biomasse, die von den Mikroorganismen in Lost City erzeugt wird, weist jedoch aus bisher nicht im Detail geklärten Gründen eine Kohlenstoff-Isotopensignatur auf, die man gegenwärtig nicht als biogen, sondern als abiotisch interpretieren würde. Für die Forscher auf der Suche nach Spuren von frühem Leben auf der Erde ist daher die Arbeit wieder ein Stück schwerer geworden.

Simone Ulmer

Quellen: Science 307, 1420-1422; 1428-1434 (2005).
(http://www.nzz.ch/2005/03/23/ft/articleCNB7C.html)




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24.03.2005 um 05:23

Tropischer Regenwald anfällig für Austrocknung

Erste Phase des Regenwald-Experiments abgeschlossen



Ausgedorrte buschartige Savannen, wo einst mächtige Bäume standen. So könnte die Zukunft der Regenwälder aussehen, wenn die globale Erwärmung anhält und die Niederschlagsmenge abnimmt, die die Wälder während der Regenzeit mit lebenswichtigem Wasser versorgt. Das haben Forscher vom Woods Hole Institut nach Auswertung eines großflächig angelegten Versuchsprojekts herausgefunden, dessen erste Phase jetzt abgeschlossen ist.

"In einem über vier Jahre angelegten Experiment haben die Wissenschaftler ein ein Hektar großes Areal im brasilianischen Regenwald während der Regenzeit so abgedeckt, dass kein Wasser durchdringen konnte. Im Anschluss verglichen sie das Versuchsgebiet mit einem gleich großen Kontrollgebiet.

Der Wald hat dabei zunächst einmal ein überraschendes Durchhaltevermögen gegenüber der Trockenheit gezeigt. Als die natürliche im Boden gestaute Feuchtigkeit aufgebraucht war, bedienten sich die Bäume einfach aus tieferen Bodenschichten mithilfe ihres weitreichenden Wurzelsystems. Gegen Ende der „Trockenperiode“ holten einige Bäume sich ihr Wasser aus bis zu zwölf Meter Tiefe.

Eigentlich hatten die Forscher vermutet, dass die Bäume mit den typischen Signalen auf Trockenstress antworten würden und ihre Blätter verlieren. Stattdessen beobachteten sie eine Abnahme des Dickenwachstums. Viele kleinere Bäume mit einem Umfang von zehn bis 25 Zentimetern hörten gegen Ende der Trockensaison im ersten Jahr einfach auf zu wachsen. Die Bäume reduzierten ihren eigenen Wasserverlust, indem sie die Spaltöffnungen in ihren Blättern schlossen und produzierten weniger Holz infolge herabgesetzter Photosyntheseraten. Das hat natürlich verheerende Auswirkungen auf einen Klimawandel, weil die CO2-Menge, die normalerweise von den Bäumen absorbiert wird, ebenfalls dramatisch sinkt.

Bäume mit riesigem Kronendach anfälliger
Weiter beobachteten die Forscher, dass Bäume mit einem riesigen Kronendach wesentlich anfälliger für Trockenheit sind als erwartet. Diese etwa 40 bis 45 Meter hohen Riesen, die Jahrhunderte gebraucht haben, um die Höhe zu erlangen, sterben langsam ab, sobald die Feuchtigkeit im Boden versiegt ist. Das bedeutet, dass aus dem einst stolzen Regenwald ein kleinerer, verkümmerter Wald werden könnte.

Hier sehen die Forscher die nächste Gefahr lauern, denn so ein Wald, der keine geschlossene Baumkrone mehr hat, ist anfälliger für Feuer. Folglich kann Trockenheit in Verbindung mit Feuer die dichten Regenwälder in buschige Steppen verwandeln. Die Menge an Kohlenstoff, die dabei in die Atmosphäre entlassen wird, entspricht etwa der heutigen weltweiten Kohlenstoff-Emission über mehrere Jahre. All dies kann den Klimawechsel beschleunigen und stellt eine große Bedrohung für die einzigartige Vielfalt von Tieren und Pflanzen dar, die im tropischen Regenwald beheimatet ist.

Daniel C. Nepstad, einer der führenden Wissenschaftler in Woods Hole sieht nun mit Spannung der zweiten Phase des Regenwald-Experiments entgegen, in der untersucht wird, ob und inwieweit der Wald in der Lage ist, sich von der extremen Austrocknung zu erholen.

(Woods Hole Research Center, 23.03.2005 - PJÖ)


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24.03.2005 um 05:44

Mehr als nur Ausbreitung der Wüsten...

Definition und Zahlen zur Desertifikation



Desertifikation ist nicht gleich Dürre und auch nicht einfach Ausbreitung der Wüsten. Desertifikation bedeutet die Ausbreitung wüstenähnlicher Verhältnisse in Gebiete hinein, in denen sie aufgrund der klimatischen Bedingungen eigentlich nicht existieren sollten. Sie ist nicht auf Afrika begrenzt, sondern stellt ein weltweites Problem dar, denn alle Kontinente sind - allerdings in unterschiedlichem Ausmaße - von diesem Phänomen betroffen.

Weltweite Verbreitung von Wüsten und der von Desertifizierung bedrohter Gebiete
© MMCD

Wüstenbildung gibt es nicht nur in extrem trockenen und heißen Gebieten, sondern zum Beispiel auch in der Elfenbeinküste, wo die jährlichen Niederschläge höher liegen als in Deutschland. Desertifikation wird nicht wie die Dürre allein durch das Klima verursacht. Trockenheit ist zwar einer der Gründe für Desertifikation und verstärkt sie, hauptsächlich wird Desertifikation aber durch den Menschen verursacht, indem er seine Umwelt rücksichtslos ausbeutet. Man spricht daher von "man-made-desert".

Durch den Begriff Desertifikation, der dem lateinischen "desertus facere" (= Wüstmachen, Verwüsten) entnommen ist, soll der Vorgang des Wüstmachens und damit das Handeln des Menschen als Ursache deutlich werden.

Die Folgen einer Dürre sind reversibel: Folgt einer Dürreperiode ein feuchtes Jahr, dann ergrünt die scheinbar tote Wüste schnell wieder. Die Verwüstung durch Desertifikation hingegen ist nur schwer, oft gar nicht mehr rückgängig zu machen. Dürre und Desertifikation hängen jedoch eng zusammen: Eine über mehrere Jahre anhaltende Wasserknappheit und die hohe Variabilität der Niederschläge lösen eine Dürre aus. Diese verstärkt die Desertifikation, die ihrerseits die Wahrscheinlichkeit einer Dürre erhöht und deren Auswirkungen verstärkt.

Weltweit sind bereits rund zwei Milliarden Hektar Ackerland und Weideflächen unterschiedlich stark degradiert. Das sind 15 Prozent der Böden weltweit - es entspricht einem Gebiet von der Größe der Vereinigten Staaten und Mexikos zusammen. Neun Millionen Hektar davon sind irreparabel zerstört und damit endgültig verloren. In den betroffenen Gebieten leben rund eine Milliarde Menschen. Weltweit werden im Jahr rund fünf bis sieben Millionen Hektar Boden, der für Ackerbau oder Weide nutzbar war, vernichtet; dies entspricht der Fläche Irlands.

Weitere 30 Millionen Quadratkilometer sind akut von der Verwüstung bedroht. 25 Milliarden Tonnen wertvoller Bodenkrume gehen jedes Jahr für immer verloren. Die Degradierung führt jährlich zu Einkommensverlusten in Höhe von 42 Milliarden Dollar. Allein im Sahel gehen seit der großen Dürren von 1972/73 jedes Jahr etwa 1,5 Millionen Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche verloren.

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Auch in Europa?

Desertifikation - nicht nur ein Problem der Entwicklungsländer

Wenn wir an Wüste und Desertifikation denken, kommen uns zumeist die Sahara und das Sahelgebiet, die asiatische Wüste Gobi oder die Kalahari in Südafrika in den Sinn. Aber auch in Industrieländern entstehen überwiegend selbstverschuldete Wüsten. Große Teile des Mittelmeerraums, der ursprünglich von dichten Eichenwäldern bedeckt war, sind akut von Desertifikation bedroht. Heute findet man rund ums Mittelmeer nur noch niedrige Buschwälder.

Ein Beispiel aus Südfrankreich: Die meisten Touristen, die die Region der "Calanques" zwischen Cassis und Marseille bewundern, ahnen wahrscheinlich nicht, wie ruiniert ihre Traumlandschaft in Wirklichkeit ist. Die karstigen Felshügel der Calanques lassen sie sich in einem Stück unberührter Natur wähnen. In Wirklichkeit aber besichtigen sie das Resultat einer ökologischen Katastrophe. Früher war die "Calanques" von einem dichten Wald aus Steineichen bedeckt. Mehr als 3000 Jahre lang haben die Menschen den Wald gerodet, und dort, wo das Holz für sie wertlos war, haben sie ihn angezündet, um Weideland für Ziegen und Schafe zu gewinnen.

Die heftigen Regenfälle im Winter schwemmten den ungeschützten Boden weg. Zurück blieb nur der nackte Kalkstein. Die Büsche, die zwischen den Felsen wurzeln, werden immer wieder durch Buschbrände vernichtet, kaum daß sie neu ausgetrieben haben. Ob sich hier jemals wieder Wald ansiedelt, ist mehr als fraglich. Allein bis eine ausreichende starke Bodenschicht entstünde, würden Jahrhunderte vergehen. Nur an tiefer gelegenen Stellen, an denen die rote Erde noch nicht fortgespült wurde, hat der Wald noch eine Chance.

Ausgetrockneter Aralsee
© NASA

Der Aralsee (ehemalige UdSSR) trocknete wegen Ableitung der großen Zubringerflüsse immer mehr und mehr aus. 1960 war er noch das viertgrößte Binnenmeer der Erde - in den letzten knapp 40 Jahren ist der Aralsee auf 40 Prozent seiner ehemaligen Fläche und 20 Prozent seines ehemaligen Volumens geschrumpft. Feiner Sand vom ehemaligen Seegrund zusammen mit Salzstaub überweht weite landwirtschaftliche Flächen.

Auch in Deutschland müssen Bauern beobachten, daß eine rücksichtslose industrielle Landnutzung nahezu sterile Böden hinerläßt - eine Vorstufe der Verwüstung.

(Quelle: http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=67&rang=5)




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24.03.2005 um 05:52

Desertifikation - Ist das Problem "hausgemacht?"

Die Ursachen im Überblick



Die Ursachen für Desertifikation sind vielfältig. Entscheidend ist, daß Desertifikation nicht allein durch das Klima ausgelöst wird, sondern vor allem durch das Handeln des Menschen. Auf unterschiedlichste Weise beutet er den Boden aus, bis dieser unfruchtbar wird und sich nicht mehr regenerieren kann.


Klimatische Ursachen

Die ausgedehntesten Desertifikationsgebiete der Erde befinden sich in den ariden Klimazonen. Geringe Niederschlagsmenge gekoppelt mit starker Verdunstung bilden extrem ungünstige Bedingungen. Die Vegetation dieser Gebiete hat sich jedoch an diese Bedingungen angepaßt und ist entsprechend stabil. Dürren und Dürreperioden gehören im langjährigen Klimageschehen der Trockengebiete oft zum "normalen Klimagang".

Das Klima ist insgesamt jedoch trockener geworden. Stellt sich der Mensch darauf nicht ein und paßt beispielsweise seine Landwirtschaft nicht entsprechend an, kann dies zu einer vollständigen Zerstörung der Vegetation führen. Die Ursachen für die Erwärmung des Klimas liegen zum großen Teil beim Menschen: Abholzung der Regenwälder, zu hohe Kohlenstoffdioxid- emissionen durch Autos und Industrie haben den Treibhauseffekt in den letzten Jahren verstärkt.


Anthropogene Ursachen
Direkt verursacht der Mensch Desertifikation durch unangepaßte Landnutzung. Zu hoher Druck lastet auf den Ressourcen Boden, Brennholz und Wasser.

Landwirtschaft
Wird Ackerland übermäßig beansprucht und kann es sich nicht regenerieren, verliert der Boden wichtige Nährstoffe. Da aufgrund des Bevölkerungswachstums mehr Nahrung für mehr Menschen angebaut werden muß, werden zum Beispiel in der Subsistenzlandwirtschaft und beim Wanderfeldbau die Bracheperioden immer kürzer oder fallen schließlich ganz weg. Auch der Anbau von "cash crops" als Monokulturen fördert die Desertifikation, da der Boden einseitig beansprucht wird.

Bei Intensivierung der Landwirtschaft können unter anderem falsche Bewässerungsmethoden dazu führen, daß die Böden versalzen oder versumpfen. Durch den zu hohen Einsatz von Pestiziden oder Düngemitteln werden sie vergiftet, so daß die Vegetation schließlich zugrunde geht und die Böden landwirtschaftlich nicht mehr genutzt werden können, da sie keine Erträge bringen. Zudem zerstören nicht angepaßte Landmaschinen die Struktur der Böden. Diese Zusammenhänge wurden bei der "Grünen Revolution" in Indien, einem groß angelegten Projekt zur Intensivierung der Landwirtschaft, nicht beachtet und führten zu seinem Scheitern.

Überweidung
Sind beispielsweise die Rinderherden der Bauern zu groß, werden Gebiete rund um die Siedlungen zu stark abgeweidet, so daß die Vegetation sich nicht mehr erholen kann. Auf diese Weise gingen bisher vor allem in Ostafrika und im Sahel 680 Millionen Hektar Land verloren. Umstritten ist die Rolle der Viehherden der Nomaden bei der Desertifikation. Während den Nomaden von vielen Seiten vorgeworfen wird, durch zu große Herden die Vegetation zu zerstören, stufen einige Forscher den Nomadismus als besonders umweltfreundlich ein. Erst durch die Seßhaftmachung der Nomaden durch die Regierungen käme es zu Desertifikation rund um diese neuen Siedlungen.

Abholzung
Die Zerstörung von Baumbeständen nimmt dem Boden den Schutz vor Wind- und Wassererosion. Abgeholzt wird aus einer Vielzahl von Gründen: Rodungen für Ackerbau, industrielle Abholzung, Brenn- und Bauholzgewinnung für den Haushaltsbedarf oder für den Verkauf. - Bevölkerungswachstum Das Wachstum der Bevölkerung hat eine Reihe von ungünstigen Folgen für die Umwelt.

Mehr Menschen benötigen mehr Nahrungsmittel und damit mehr Produktionsfläche. Also werden Baumbestände abgeholzt, um neue Felder anzulegen oder ungeeignete, bereits erosionsanfällige oder marginale (d.h. für den Anbau nur noch bedingt geeignete) Flächen für den Ackerbau zu nutzen. Nach kurzer Zeit geben diese Böden schon keine Erträge mehr. Mehr Menschen benötigen außerdem mehr Brennholz und besitzen mehr Tiere, die die Vegetation stärker abweiden.

Als Folge des ständigen Bevölkerungswachstums breiten die Städte sich aus, Straßen werden gebaut, Industrie siedelt sich an. Für all das geht fruchtbares Ackerland verloren. (Mehr zu diesem Aspekt im Thema "Bevölkerungsexplosion - Wie viele Menschen kann die Erde noch tragen?")

Sozio-ökonomische Ursachen
Ein für die Bodenbauern ungünstiges Landrecht mit zu kurzen Pachtperioden, das ihnen keinen Anreiz für Investitionen in die Fruchtbarkeit ihrer Böden gibt, kann dazu führen, daß die Böden schnell ausgebeutet werden. Die Armutssituation zwingt außerdem diejenigen, die auf keine Reserven zurückgreifen könne, ihren Bedarf an Nahrung unmittelbar zu decken, ohne die langfristigen Folgen für die Böden berücksichtigen zu können.

Die Einführung der Geldwirtschaft sowie die hohe Auslandsverschuldung der Entwicklungsländer führten zum Übergang von der Subsistenz- zur Marktwirtschaft. Die Bauern versuchen dabei möglichst viel zu produzieren, um einen Anteil verkaufen zu können. Die Folge ist meist eine dramatische Übernutzung der Böden. Nach schlechten Ernten ist ein Kahlschlag des Waldes für diese Menschen oft die letzte Chance, durch den Verkauf von Brennholz oder Holzkohle das zum Überleben gebrauchte Geld zu verdienen.

Sinkende Grundwasserspiegel
Durch Umleitung von Flüssen und Kanälen für Industrieanlagen oder große Landwirtschaftsprojekte sowie Tiefbrunnenbau sinkt der Grundwasserspiegel in der näheren Umgebung. Dies führt dazu, daß die Vegetation abstirbt, da sie mit ihren Wurzeln, das Grundwasser nicht mehr erreicht, Brunnen fallen trocken, so daß die Menschen und Tieren das Trinkwasser fehlt und ihre Felder nicht mehr künstlich Bewässern können.

Verseuchung der Böden
Viele Böden, gerade in der Nähe von Städten, werden durch Industriemüll und Abfälle verschmutzt, im Extremfall verseucht. Dazu tragen auch der Saure Regen, die Überdüngung der Felder und das Einsickern von Öl und anderen chemischen Stoffen bei, so daß die Flächen schließlich landwirtschafltich nicht mehr nutzbar sind.

(Quelle: http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=67&rang=10)



Die Wahrheit ist seltsamer als die Fiktion, weil die Fiktion Sinn machen muss.


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Amila Diskussionsleiter
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Neuigkeiten zur globalen Situation

24.03.2005 um 17:35
Kanadas gab 320.000 Robben zum Abschuss frei. Wie die Regierung sagte, weil es einfach zu viele Robben sind, doch wider dieser Aussage berichten verschiedene Umweltschutzorganisationen, wie den noch lebenden Robben das Fell abgezogen wird. Fragt sich nun, was ist der wahre Grund dieser Massenschlachtungen?

LEBEN und LEBEN lassen, darin liegt die wahre Stärke!


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Neuigkeiten zur globalen Situation

26.03.2005 um 01:54

Die Meere werden sauer



Sinkender pH-Wert könnte Meereslebewesen zu schaffen machen

Innerhalb der nächsten Jahrhunderte könnte der pH-Wert der Weltmeere stärker sinken als in den vergangenen 300 Millionen Jahren. Verursacht wird diese Absenkung durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Luft, das schließlich zum Großteil von den Ozeanen absorbiert wird, berichten zwei amerikanische Wissenschaftler in der britischen Fachzeitschrift "Nature" (Bd. 425, S. 365). Für die Meeresbewohner wäre saureres Wasser eine ernsthafte Bedrohung, befürchten die Forscher.

Ken Caldeira und Michael Wickett vom Lawrence Livermore National Laboratory in Livermore ermittelten aktuelle Veränderungen des pH-Wertes der Weltmeere und pH-Wert-Schwankungen prähistorischer Meere, die sich aus geologischen und anderen Daten schätzen lassen. Demnach war in den vergangenen 300 Millionen Jahren der pH-Wert höchstens um 0,6 Einheiten niedriger als heute. Wird in den nächsten Jahrhunderten die Verbrennung fossiler Brennstoffe und damit der Ausstoß von Kohlendioxid nicht gesenkt, rechnen die Forscher jedoch mit einem Absinken des pH-Wertes um 0,7 Einheiten.

Welche Auswirkungen das saurere Wasser auf die Meereslebewesen haben wird, ist nicht klar. Die meisten von ihnen leben nahe der Oberfläche, die von den Veränderungen am stärksten betroffen wäre. Andererseits könnten diese damit besser fertig werden als Tiefseebewohner, die empfindlicher gegenüber Schwankungen des pH-Wertes sein könnten. Auch Korallen oder anderen Organismen, deren Skelette oder Schalen Kalk enthalten, könnte das saure Meer stärker beeinträchtigen, vermuten Experten.


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27.03.2005 um 04:39
Hier eine Karte der grössten Naturrisiken bezogen auf das mögliche Vorkommensgebiet (erstellt 2002):

Naturrisiken weltweit





(Quelle: TERRA-ALEXANDER-Datenbank / http://www.klett-verlag.de/klett-perthes/sixcms/klett-perthes/terra-extra/sixcms/detail.php?id=30101 (Archiv-Version vom 14.04.2005))


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27.03.2005 um 08:43
@ psychokiller

Der Großteil der Klimaveränderung geschieht von
alleine.


das kannst du nich ernst meinen ..

guck dir mal an wie wir menschen uns auf diesem planeten
verbreitet haben weshalb das passiert ist und was das
für auswirkungen hat.

versuch da mal das buch "unser ausgebrannter planet" zu
bekommen, lies es dir durch und verstehe was es bedeutet
wenn wir menschen unsere natur als etwas fremdes
betrachten, was man sich unbedingt unterwerfen und
ausbeuten muss, und wohin das führt wenn wirs nich
ändern.

schau dir an was wir menschen auf diesem planeten alles
machen, mal nur ein kleines beispiel ist die abholzung
großflächiger urwälder ( auch die europäischen ), oder
z.b. die rohstoffausbeutung. kohle gas öl was sich in
millionen jahren gebildet hat wird innerhalb von
jahrhunderten verbraucht. dann versuchen wir soviel in
der natur zu begradigen wie es für unsere eigenen zwecke
nützlich erscheint. wir zerstören dabei großflächige im
gleichgewicht stehende gebiete um z.b monokulturen auf
diesen großen flächen anzubauen, die das gesamte
ökologische gleichgewicht auf dauer ruinieren.

ums mal auf einen nenner zu bringen: wir verwirtschaften
die erde für unsere eigenen interessen in
sekundenschnelle, gemessen an ihrer
entstehungsgeschichte. völlig unausgeglichen respektlos
und ohne die minimalste weitsicht. wir gleifen dabei im
laufe der letzten zwei oder dreitausend jahre so extrem
ins natürliche gleichgewicht ein wie es wohl im laufe
der evolution in so einem kurzen abschnitt noch niemals
passiert ist!!!




falls es noch nich zu spät ist und falls wir die erde
als lebenswerten ort erhalten wollen dann müssen wir uns
hier als gast im laufe der evolution benehmen.


wir müssen lernen zu 100% mit der erde zu leben, nicht
gegen sie oder nur halbe-halbe.




lg


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30.03.2005 um 19:18

Die unsichtbaren Krankmacher aus der Luft



Politiker fordern inzwischen schon Sonntagsfahrverbote, um die Luftverschmutzung in deutschen Städten zu reduzieren. Doch wie gefährlich ist die Feinstaubbelastung? Hohe Konzentrationen können die Lebenserwartung verkürzen, warnen Mediziner. Einen sicheren Grenzwert gibt es nicht.

Wo man auch hingeht, sind sie schon da: winzige Staubpartikel, die man unbemerkt einatmet und die dann im Körper Schaden anrichten. "Die Gesundheitsgefährdung durch Feinstaub ist unter Experten unbestritten", sagt Erich Wichmann vom GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München gegenüber SPIEGEL ONLINE. Auch die WHO habe sich vor zwei Jahren entsprechend geäußert.

"Es gibt messbare Langzeiteffekte in Gegenden mit hoher Feinstaubbelastung", sagt Wichmann. Dazu gehöre ein nachweisbarer Anstieg der Sterblichkeit aufgrund von Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen und Lungenkrebs. Aber auch Kurzzeiteffekte wie Asthma, chronische Bronchitis und Herzrhythmusstörungen ließen sich beobachten.

Der Staub ist umso gefährlicher, je kleiner er ist. Während grobe Staubkörner beim Einatmen bereits im Rachen oder in der Nase hängen bleiben, können feinere Partikel bis in Lunge und Bronchien vordringen. Als "lungengängig" werden diese Stäube bezeichnet, die kleiner als fünf Mikrometer sind - also fünf Millionstel eines Meters. Sie können zu Entzündungen und Wucherungen führen, im schlimmsten Fall sogar zu Krebs. Die kleinsten von ihnen schaffen es bis in die Blutbahn, wo sie einen Schlaganfall oder Herzinfarkt auslösen können.

"Das Feinstaubproblem ist ein Verkehrsproblem"

Vor allem Autos werden für den gefährlichen Feinstaub verantwortlich gemacht. "Für Deutschland ist das Feinstaubproblem ein Verkehrsproblem, sagt Wichmann. "Die gesundheitlich bedeutsamen Anteile der feinen und ultrafeinen Partikel stammen überwiegend aus dem Abgas von Dieselmotoren." Partikel aus anderen Verbrennungsprozessen, wie etwa in Heizungen oder industriellen Anlagen, seien hingegen weniger relevant.

Wichmann hält daher den Rußpartikelfilter für Dieselfahrzeuge für das Mittel der Wahl, um gegen die Belastung mit Feinstaub vorzugehen. "Rußfilter sind der ideale Weg: schnell, sicher und kostengünstig", sagt er. Bereits seit Jahren sei bekannt, woher der Feinstaub komme. "Es ist überraschend, wie lange die deutsche Automobilindustrie nichts getan hat." Von Fahrverboten und anderen kurzfristigen Maßnahmen hält Wichmann hingegen wenig.

Überraschend ist, dass gerade durch den verbesserten Umweltschutz in den vergangenen Jahren die Konzentration feiner Staubpartikel angestiegen ist. Das haben Messungen ergeben, die Wichmann in Erfurt durchführte. Es ist bekannt, dass sich kleine Staubteilchen im Flug an große Partikel binden. Durch das Gewicht sinken sie dann zu Boden. Fehlen die großen Partikel, weil sie zum Beispiel von Industriefiltern abgefangen werden, bleiben die gefährlichen kleinen Staubteilchen länger in der Luft.

Zusammenhang zwischen Luftgüte und Sterblichkeit

Seit diesem Jahr soll eine neue EU-Richtlinie den Ausstoß von Feinstäuben regulieren. Höchstens an 35 Tagen im Jahr darf der Grenzwert von 50 Mikrogramm Staub pro Kubikmeter Luft überschritten werden. Doch die Deutschen Städte tun sich schwer mit der neuen Verordnung. München hat bereits am Ostersonntag dagegen verstoßen, anderen Städten wird es wohl bald ähnlich ergehen.

Als Grundlage für Grenzwerte, dienten vor allem epidemologische Studien, sagt Norbert Englert vom Umweltbundesamt in Berlin. Über mehrere Jahre wurden Luftqualität und die Sterblichkeit verschiedener Bevölkerungsgruppen miteinander verglichen.

Eine bestimmte Konzentration, unterhalb der Feinstaub unschädlich ist, scheint nicht zu existieren. "Es gibt keinen Schwellenwert", sagt Wichmann. Es gebe eine Dosis-Wirkungs-Beziehung, die einigermaßen linear sei. "Es lassen sich keine Grenzwerte definieren", betont der Wissenschaftler, "die auf der sicheren Seite liegen. Die 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft seien das Ergebnis von Verhandlungen. "Die Grenzwerte sind ein Kompromiss aus medizinisch Sinnvollem und technisch Machbarem."
(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,348696,00.html)
-----------------------------------------------------------------

Das Wissen um die steigende Feinstaubbelastung ist weltweit schon seit Jahren bekannt. Und immer wieder werden brauchbare Entscheidungen auf die lange Bank geschoben, bzw. aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht erst in Erwägung gezogen. Der Staub wird ja nicht nur über die Luft aufgenommen, sondern auch über Lebensmittel und Wasser.
Wir versinken langsam im selbst hergestellten Dreck und bringen unsere Lebensgrundlagen an den Rand der Vernichtung.


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30.03.2005 um 20:40

Arktis: Ozonloch wächst weiter
Abbau der Schutzschicht auch über Mitteleuropa



Keine Entwarnung für die Ozonschicht der Erde. Im Gegenteil: Auch in diesem Winter ist es zu erheblichen Ozonverlusten über der Arktis gekommen. Dabei werden möglicherweise die bisherigen Rekordwerte sogar noch übertroffen. Diese Befürchtung haben jetzt Messungen von Umweltphysikern der Universität Bremen bestätigt.

Ozonschicht by NASA

Die Bremer Wissenschaftler Holger Bremer und Harry Kuellmann führten in einem Forschungsflugzeug der NASA diese Untersuchungen mit einem eigens entwickelten Messinstrument durch. Das überraschende Ergebnis: hohe Werte an aktivem Chlor und geringe Werte an Salpetersäure. Beide Faktoren deuten darauf hin, dass der Ozonabbau über der Nordhalbkugel bis weit in der Frühling hineinreichen und auch Gebiete über Mitteleuropa umfassen kann.

Die Untersuchungen waren Teil der internationalen PAVE- Mission (Polar Aura Validation Experiment), um die Entwicklung und Veränderung des Klimas zu erforschen. Ausgestattet mit verschiedenen Messinstrumenten unternahm ein Forschungsflugzeug der NASA mehrere Messflüge in den polaren Gebiete über Kanada. Mit an Bord befanden sich auch die Bremer Wissenschaftler mit ihrem Instrument ASUR (Airborne Submillimter Radiometer). Das Instrument erfasst Konzentrationen von Ozon und der am Ozonabbau beteiligten Spurenstoffe in einem Höhenbereich von 15 - 70 Kilometern.

Extrem kalter Winter 2005


Aus Sicht von Klimaforschern stellt der diesjährige Winter eine Besonderheit dar. Die beobachteten Temperaturen in der unteren arktischen Stratosphäre - das ist in einem Höhenbereich zwischen 15-25 km - sind die kältesten der vergangenen 50 Jahre. Als Folge erwarten die Klimaforscher einen starken Abbau der stratosphärischen Ozonschicht, die die Erde vor der schädlichen UV-Strahlung der Sonne schützt.

Denn erst bei sehr kalten Temperaturen, die nur im Winter in der polaren Stratosphäre auftreten können, bilden sich polare Stratosphärenwolken. Sie bestehen zumeist aus einer Mischung von Salpetersäure (HNO3) und Wasser bzw. Eis. Chlor, das durch die Freisetzung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) in die Stratosphäre gelangt, kann an der Oberfläche dieser Wolken von seiner nicht aktiven in eine aktive Form überführt werden. Diese aktiven Chlorverbindungen sind die Hauptverursacher des stratosphärischen Ozonabbaus.

Nach der Aktivierung und bei Sonnenlicht ist nun ein katalytischer Ozonabbau möglich, wie er beispielsweise zum "Ozonloch" in der Antarktis führt. Zum Ende des Winters mit steigenden Temperaturen lösen sich diese Wolke wieder auf und das freigesetzte HNO3 ist mit an der Rückführung des aktiven Chlors in seine inaktive und "harmlose" Form beteiligt. Im Gegensatz zu der Antarktis treten diese extrem kalten Temperaturen über dem nordpolaren Gebiet jedoch weitaus seltener auf und der Ozonabbau ist "normalerweise" weniger stark ausgeprägt.


>center> Ozonabbau auch über Mitteleuropa [/center]
Die Messergebnisse überraschten selbst Experten: Neben sehr hohen Konzentrationen von aktivem Chlor (Chlormonoxid) wurden im Vergleich zu früheren Jahren nur sehr geringe Werte von Salpetersäure gemessen. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Normalisierung in diesem Jahr erst spät eintreten und sich der Ozonabbau bis weit in den Frühling hinein fortsetzen könnte.

Doch diese Prozesse sind nicht nur auf die polaren Gebiete beschränkt: Am zweiten Märzwochenende schoben sich Teile der polaren Luftmasse über Mitteleuropa bis zur Mittelmeerküste. Erste Auswertungen der Messdaten zeigen, dass es in diesem Winter massive Ozonverluste geben kann, die die Verluste früherer kalter Winter durchaus übertreffen könnten. Die weitere Entwicklung wird jetzt von den Bremer Wissenschaftlern und ihren nationalen und internationalen Kollegen verfolgt.

(Quelle: Universität Bremen, 30.03.2005 - NPO)


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30.03.2005 um 21:15
Hi@all !

Ich sag nur, es wird dringend Zeit, das der SF-Klassiker New York 1999
mal wieder öfter im Fernsehen kommt.

Und 1984 vielleicht im Wechsel damit...

Möge DIE MACHT mit uns sein !

In liebevoller Hingabe an den EINEN gebiert sich der EINE wiederum liebevoll in uns.

"Was ich geschrieben habe, das habe ich geschrieben !" P.Pilatus



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wuwei ehemaliges Mitglied

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30.03.2005 um 23:00
Ist alles ganz einfach. Wenn die Natur kaputt genug ist, wirds auch für uns Menschen langsam gefährlich und die Bevölkerungszahl wird von alleine zurück gehen. Dann regeneriert sich die Natur wieder und ab einem bestimmten Punkt fängt auch die Bevölkerung wieder an zu wachsen, wodurch wiederum die Natur zurück geht usw.. Das ist Genau wie bei Räuber und Beute. Wir sind die Räuber und die Natur ist die Beute.
Ich glaube, dass es ohnehin zu spät ist und wir uns unaufhaltsam dem ersten Rückgang der Bevölkerung nähern, weshalb es jetzt besonders wichtig ist, die richtigen Technologien zu erforschen um im nächsten Zyklus nicht wieder in einer Katastrophe zu enden, sondern den Zustand der Natur halten zu können, also in Harmonie mit ihr zu leben.
Kann sein, dass ich mich irre und dass es noch nicht zu spät ist und der Mensch es im ersten Zyklus schafft entweder die Natur wieder zurück zu bringen ohne das Bevölkerungswachstum zu stoppen oder ganz ohne die Natur zu leben.
Wer weiss?

Kämpfe!


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01.04.2005 um 05:42
WELTBANK-REPORT

Die gefährlichsten Orte der Welt

Erdbeben, Fluten, Dürren und Vulkane bedrohen Menschen weltweit. Experten der Weltbank haben nun untersucht, in welchen Regionen die größte Gefahr durch Naturkatastrophen droht. SPIEGEL ONLINE zeigt die gefährlichsten Orte der Welt.

Als am Wochenende der Meeresboden vor Indonesien bebte, wurde den Menschen in Südostasien zum wiederholten Male bewusst, in welcher Gefahr sie leben. Südlich der indonesischen Inseln treffen zwei Kontinentalplatten aufeinander: Die indisch-australische Platte schiebt sich mit großem Druck unter die eurasische. Dies geschieht nicht kontinuierlich, sondern ruckartig. Jeden Stoß registrieren Seismographen als Erdbeben. Im Dezember kam es zur tödlichen Flutwelle mit 300.000 Toten, am Wochenende starben Tausende in ihren einstürzenden Häusern.

So wie den Bewohnern Indonesiens geht es rund 3,4 Milliarden Menschen weltweit, die ebenfalls in einem von Naturkatastrophen gefährdeten Gebiet leben. Das ist eines der Hauptergebnisse einer neuen Studie der Weltbank: "Natural Disaster Hotspots: A Global Risk Analysis". Der unter Beteiligung der Columbia University New York entstandene Report kommt zu dem Schluss, dass 20 Prozent der Erdoberfläche permanent von Fluten, Beben, Stürmen oder Vulkanausbrüchen bedroht sind.

World Bank/ Columbia University
Wirtschaftliche Risiken in Europa: Wasser (blau), Trockenheit (braun), beides (grün)


Die riskantesten Orte der Welt.

Die Forscher um Max Dilley hatten den Großteil der Erde in acht Millionen Zellen eingeteilt mit einer Fläche von jeweils 25 Quadratkilometern. Jeder Zelle ordneten sie das Risiko von Naturkatastrophen und dabei möglichen Schäden zu. Betrachtet wurden sechs verschiedene Katastrophenarten: Stürme, Dürre, Überschwemmungen, Erdbeben, Vulkanausbrüche und Erdrutsche.

Als riskantester Wohnort der Welt gilt die Insel Taiwan. 73 Prozent der Einwohner seien von drei oder mehr Katastrophenarten bedroht, sagte Dilley. Fast genauso gefährlich leben Menschen in Bangladesh, Nepal, der Dominikanischen Republik, Burundi, Haiti, Malawi und El Salvador. In diesen Ländern sind es mindestens zwei Naturdisaster, die mehr als 90 Prozent der Bevölkerung direkt betreffen können.

Betrachtet man nicht das Risiko zu sterben, sondern die drohenden wirtschaftlichen Schäden, dann taucht auch das an sich relativ sichere Mitteleuropa auf den Risikokarten der Weltbank auf. Vor allem Überschwemmungen identifizierten die Wissenschaftler als Risikofaktor. Dies gilt ebenso für die Ostküste der USA.

Die neue, präzise Risikoanalyse erlaube Regierungen und Hilfsorganisationen ihre Ressourcen gezielter einzusetzen, sagte Weltbank-Managerin Maryvonne Plessis-Fraissard gegenüber dem Newsdienst des Magazins "Nature". Die Weltbank wolle die Daten nutzen, um präventiver gegen Naturkatastrophen vorzugehen, statt wie bisher eher reaktiv.

Ein Beispiel sei der Hausbau in der Türkei. Hier vergibt die Weltbank nur Kredite, wenn die Häuser gleichzeitig versichert werden, wodurch die Verantwortung für erdbebensichere Bauweise vom Staat an die Versicherungen übergehe. Die Weltbank fordert Regierungen außerdem dazu auf, Geld in Dämme und Sturmbunker zu investieren, und stellt dazu spezielle Kredite bereit. Das Geld soll nach dem Willen des Instituts nicht mehr nur in Soforthilfeprogramme nach Katastrophen, sondern verstärkt auch in die Vorbeugung fließen.

(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/erde/0,1518,349032,00.html)


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01.04.2005 um 06:14

BLUMEN IN DER WÜSTE

Das Tal des Todes blüht auf

Gelb, lila, weiß und orange - ein Blumenmeer bedeckt die sonst vollkommen ausgedörrte Erde des heißesten und trockensten Ortes der USA. Das Death Valley hat sich nach den Rekordniederschlägen der letzten Monate in einen Garten Eden verwandelt. Sogar ein See, der vor 10.000 Jahren ausgetrocknet war, ist wieder voller Wasser.



/dateien/gw11003,1112328849,0,1020,447027,00
Blütenmeer im Death Valley: "Es riecht wie in einem Blumenladen"


Milliarden robuster Samen haben seit Jahren, tief im Wüstenboden versteckt, auf die Regenfälle gewartet. Die Niederschläge kamen, und zwar unerwartet heftig. In diesen Tagen erreicht die Wüstenblüte nun ihren Höhepunkt - eigentlich nichts Ungewöhnliches in den kalifornischen Wüsten. Aber niemand kann sich erinnern, im Death Valley je so viele und so schöne Wildblumen gesehen zu haben: "Dies könnte die Blüte des Jahrhunderts sein", sagte Tim Croissant, ein Botaniker vom Nationalpark-Dienst, der US-Zeitung "New York Times". "Es kommt vor, dass wir viele Jahre gar keine Blüte haben, deswegen ist dies hier umso außergewöhnlicher."



Biologen streifen nun durch das surreale Kurzzeit-Paradies auf der Suche nach unbekannten Arten, und Touristen kommen zuhauf - unter ihnen, mit großem Gefolge, die First Lady Laura Bush. "Wir waren schockiert, als wir das hier gesehen haben", sagte ein Urlauber der Zeitung, neben ihm ein goldgelber Blumenteppich. "Es sieht natürlich nicht aus wie das Tal des Todes", fügte seine Begleiterin hinzu. "Es riecht wie in einem Blumenladen." Bald allerdings wird die Sonne bei Temperaturen von über 40 Grad bis zum Mai wieder fast alles pflanzliche Leben vernichten.

Auf dem "Lake Manly" können die Park-Ranger jetzt Kanu fahren. Der legendäre See war vor rund 10.000 Jahren ausgetrocknet. Nun hat sich das Regenwasser am tiefsten Punkt des Tals, "Badwater Basin", gesammelt - der See ist zurück. Der Legende nach ist der "Lake Manly" nur alle hundert Jahre zu sehen. In wenigen Wochen wird er vermutlich wieder verschwunden sein, denn das Wasser ist mit höchstens 75 Zentimetern nicht besonders tief.

Das Death Valley liegt zum größten Teil unterhalb des Meeresspiegels, Regen ist sehr selten. Seinen Namen bekam das Tal im Winter 1849 von einer Gruppe von Goldsuchern. Die Gruppe war unterwegs nach Kalifornien und hielt den Weg durch das verdorrte Tal für eine Abkürzung. Die Männer schafften es bis zu einer Oase, der sie den Namen Furnace Creek gaben. Von dort aus suchten sie nach einem Ausweg durch die Berge, die das Tal einschließen. Die schlechte Versorgungslage und das unzugängliche Terrain hielten die Gruppe immer wieder auf, so dass sie sich erst nach einem Monat aus der glühenden Hitze des Tals retten konnte. Auf dem Weg in die Freiheit drehte sich den Berichten zufolge einer der Männer noch einmal um, blickte in die Wüste und sagte: "Auf Wiedersehen, Tal des Todes."

Friederike Freiburg

/dateien/gw11003,1112328849,0,1020,447040,00
Wildblumen im Tal des Todes: "Dies könnte die Blüte des Jahrhunderts sein"

/dateien/gw11003,1112328849,0,1020,447042,00
Ausflug in die Wüste: Blühendes Paradies auf Zeit

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Touristenattraktion Death Valley: Besucher wandern am Rand eines Sees, der sich nach den Rekordniederschlägen der letzten Monate gebildet hat

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Beliebtes Motiv für Hobbyknipser und Profifotografen: Blütenpracht in der Wüste

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Fahrt durch blühende Landschaften: "Es sieht nicht aus wie das Tal des Todes"

/dateien/gw11003,1112328849,0,1020,447038,00
Seltener Anblick im Tal des Todes: Ein Berg spiegelt sich im Wasser am tiefsten Punkt der USA

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1518,346407,00.html


Die Staaten blühen nur, wenn entweder Philosophen herrschen oder die Herrscher philosophieren.
Die schlimmste Art der Ungerechtigkeit ist die vorgespielte Gerechtigkeit.
- Platon -




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05.04.2005 um 00:01

Ökosysteme: Leistungsfähigkeit sinkt dramatisch
Studie: Internationale Entwicklungsziele nicht erreichbar



Rund 60 Prozent der „Dienstleistungen“, die Ökosysteme für das Leben auf der Erde erbringen wie Bereitstellung von Süßwasser oder Fischfang, sind heute schon gefährdet oder werden nicht nachhaltig genutzt. Wissenschaftler warnen davor, dass sich die Folgen der Umweltveränderungen in den nächsten 50 Jahren sogar noch weiter verstärken könnten. Dies ist das Ergebnis des heute veröffentlichten Berichts der internationalen Millennium Ökosystemstudie (MA). 1.300 Wissenschaftler aus 95 Ländern haben die Studie über vier Jahre erarbeitet.

"Dauerhafte Fortschritte in der Bekämpfung von Hunger und Armut, in der Verbesserung menschlicher Gesundheit und im Umweltschutz sind unwahrscheinlich, wenn sich die Leistungen der Ökosysteme, auf die unsere Gesellschaft angewiesen ist, weiter verringern", so die Studie. Die sinkende Leistungskraft von Ökosystemen wird vermutlich dazu führen, dass die internationalen Entwicklungsziele (Millennium Development Goals) nicht erreicht werden. Auf diese Ziele haben sich 189 Regierungschefs in der Millenniums-Erklärung der Vereinten Nationen (UN) im September 2000 geeinigt.

Parasit Mensch
Die Studie an der auch Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung beteiligt waren hebt hervor, dass die Nutzung von Ökosystemen die Lebensbedingungen der Menschen verbessert und die wirtschaftliche Entwicklung gesteigert hat - dies jedoch auf Kosten der Umwelt. In den letzten 50 Jahren wurden Ökosysteme stärker verändert als je zuvor. Zugleich haben sich nur vier Leistungen erhöht, die von Ökosystemen erbracht werden: die Produktion von Getreide, Vieh und Aquakultur sowie die Bindung von Kohlenstoff in Ökosystemen wie Wald und Ozean, die zur Minderung der globalen Erwärmung beiträgt. Trotz verbleibender Wissenslücken kommen die Experten zu dem Schluss, dass Hochseefischerei und die Bereitstellung von Süßwasser so intensiv betrieben werden, dass die Nachfrage nach Fisch und Wasser dauerhaft nicht befriedigt werden kann.

Signifikante politische und institutionelle Maßnahmen können die Zerstörung der Ökosysteme bremsen, ohne die steigende Nachfrage, wie zum Beispiel nach Wasser, zu gefährden. In der Studie werden Optionen genannt, um Leistungen von Ökosystemen zu bewahren oder zu steigern.

Wie kann die Leistungskraft der Ökosysteme erhalten werden?
Wenn beispielsweise Naturwälder geschützt werden, sichert man hierdurch nicht nur den Wildbestand, sondern auch die Versorgung mit Süßwasser und die Speicherung von Kohlendioxid in Biomasse. Der Aufsichtsrat der MA-Studie macht in seiner abschließenden Stellungnahme deutlich, dass die Leistungskraft von Ökosystemen nur erhalten werden kann, wenn sich der Umgang mit der Natur auf den verschiedensten Ebenen der Entscheidungsfindung drastisch verändert und neue Kooperationen zwischen Regierungen, Industrie und Zivilgesellschaft forciert werden.

"Nur wenn wir unsere Umwelt und ihre Funktionsweise verstehen, können wir die notwendigen Entscheidungen für ihren Schutz treffen. Nur wenn wir all die kostbaren natürlichen und menschlichen Ressourcen wertschätzen, können wir eine nachhaltige Zukunft schaffen", erklärte UN-Generalsekretär Kofi Annan anlässlich der heutigen Übergabe des Syntheseberichts der Millennium Ökosystemstudie.

Der MA-Synthesebericht ist der erste Bericht in einer Reihe von insgesamt elf Bänden, die die Ergebnisse zum Zustand der weltweiten Ökosysteme und deren Bedeutung für das menschliche Wohlergehen zusammenfassen. Die Ergebnisse fließen direkt in vier internationale Umweltverträge ein: UN-Konvention zur biologischen Vielfalt, Ramsar- Konvention zu Feuchtgebieten, UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung und Konvention zur Erhaltung wandernder Tierarten.

(idw - Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, 31.03.2005 - DLO)


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