Rauchen zerstört Dopamingleichgewicht dauerhaft

Kiralov schrieb:Also wie gesagt, ich gehe sehr stark davon aus, dass ein ungleichgewicht, nicht ewig so bleibt.

kalamantriass schrieb:Das würde ich zu gerne glauben, wenn ich nicht selbst schon mehr als ein Jahr rauchfrei wäre. (+ohne Ersatzmedikation) Ich behaupte ja nicht aus heiterem Himmel, sondern beobachte es auch bei anderen.

Hallo lieber @kalamantriass,

ich würde gern zur Wahrheitsfindung etwas beitragen.

Daher berichte ich einfach mal von meinen Beobachtungen.

Seit einem knappen halben Jahr habe ich mit dem regelmäßigen Konsumieren von Zigaretten aufgehört.
Zuvor hatte ich das vorbereitet und mich auf ca. fünf Zigaretten am Tag hinuntertrainiert.

Ich habe derzeit nicht den Eindruck, dass die Zigaretten eine dauerhafte Schädigung wovon
auch immer bei mir hervorgerufen haben.

Die medizinischen Daten jedenfalls sagen nichts Gegenteiliges aus.

Nun zum Wohlbefinden.

Ich benötige weniger Schlaf und fühle mich fitter als mit Zigaretten.
Im Ganzen habe ich ein besseres Körpergefühl.

Da ich medizinisch ungebildet bin habe ich nur eine Laienbezeichnung für Dopamin und es ist nach meiner Vorstellung das Glücksgefühlzeugs ;)

Ich kann sagen, dass ich mich immer noch glücklich fühle, dann und wann, auch ohne Rauchen und ich erkenne da keinen Unterschied.

Allerdings und das könntest du eventuell meinen habe ich große Lust auf Zigaretten beim Konsum von Alkohol.

Ich habe das sehr genau beobachtet und festgestellt, dass es mir anfangs auch beim Genuss von Kaffee so erging.

Bei allem, was ich so bei mir beobachtet habe auf Zigarettenentzug, stellte ich fest, dass das größte Problem in der Gewohnheit lag.

Weil ich eben so lange schon geraucht habe und das immer in Verbindung mit Kaffee oder Alkohol war ich einfach daran gewöhnt aber nicht körperlich sondern unbewusst, verinnerlicht.
Kaffee und Zigaretten sowie Alkohol und Zigaretten das gehörte für mich zusammen.

Nun habe ich also fast ein halbes Jahr täglich Kaffee getrunken ohne dabei zu rauchen. Dies ist nun bei mir verinnerlicht und es kommt kein Gedanke mehr an eine Zigarette, wenn ich Kaffee trinke.
Ich habe den Genuss von Kaffee nun wieder vom Rauchen isoliert und es macht mich glücklcih eine Tassee Kaffee ganz in Ruhe und mit Freude zu trinken.
Hierbei also keine dauerhafte Störung im Glücksempfinden.

Beim Alkohol ist es noch nicht so, weil ich so selten Alkohol trinke.

Da ich öfter esse als ich Kaffee trinke, ist das Rauchen nach dem Essen schon länger vollkommen aus meinem Bewusstsein entschwunden. Im Gegenteil, ich finde es schade, wenn die Menschen nach dem Essen rauchen und sich dabei den schönen Geschmack im Mund verderben.

lieben Gruß

@kalamantriass

Paulette schrieb:Allerdings und das könntest du eventuell meinen habe ich große Lust auf Zigaretten beim Konsum von Alkohol.

Nein, das meinte er nicht, aber wir meinten das.
In dem Moment kommen die positiven Erinnerungen aus deinem Gedächtnis wieder hoch.
Hat aber nichts mit einem Ungleichgewicht zu tun.

Man raucht halt auf Partys, wenn man einen trinkt. Du erinnerst dich daran, wie schön sich das angefühlt hat und willst das Gefühl zurückholen.

Paulette schrieb:Bei allem, was ich so bei mir beobachtet habe auf Zigarettenentzug, stellte ich fest, dass das größte Problem in der Gewohnheit lag.

Es ist halt so eingespeichert.

Dr.Shrimp schrieb:In dem Moment kommen die positiven Erinnerungen aus deinem Gedächtnis wieder hoch.
Hat aber nichts mit einem Ungleichgewicht zu tun.

Ja das könnte sein.
Ich präferiere aber immer noch die "lumpige" Gewohnheit.

Weil ich mich auch ansonsten sehr intensiv wahrnehme und feststelle, dass auch Gewohnheiten, die nicht super und schön sind und keine positiven Erinnerungen hervorholen von meinem Inneren eingefordert werden.

Z.B. Bügeln......würg ;)

@Dr.Shrimp

@Paulette__

Paulette schrieb:Ich präferiere aber immer noch die "lumpige" Gewohnheit.

Aber Dinge, die du total abartig findest, würden nicht zur Gewohnheit werden.

Bügeln ist ja keine Gewohnheit, sondern du musst dich dazu zwingen.

Dr.Shrimp schrieb:Aber Dinge, die du total abartig findest, würden nicht zur Gewohnheit werden.

Du kennst meinen Job nicht.....lache

Auch mich zum Bügeln oder zum Arbeiten zu zwingen ist eine Gewohnheit....leider.

Dr.Shrimp schrieb: Aber Dinge, die du total abartig findest, würden nicht zur Gewohnheit werden.

übrigens fand ich das Rauchen am Anfang TOTAL widerlich und abartig...und dann rauchte ich 20 Jahre......

@Dr.Shrimp

@kalamantriass

Dr.Shrimp schrieb:Wie gesagt, jemand, der süchtig nach Sex ist, ist nicht automatisch süchtig nach Kokain, weil sein Dopamingleichgewicht gestört ist, weil er mit Kokain gar keine positiven Erinnerungen verbindet.

Genau. Allerdings gibt es da nicht nur ein Suchtgedächtnis spezifiziert auf Koks, sondern allgemein eine extrem viel höhere Dopaminaussschüttung als bei Sex (etwa 500-mal mehr) und das kann zu abartigen Depressionen führen, wenn die Wirkung nachlässt. Danach kommt dann ein starkes Verlangen, nochmal zu sniefen (Craving). Auf Dauer kann man dem Craving nicht entkommen und der Kokain-Verbrauch wird exzessartig (Binges). Das führt dann zu einer sehr extremen Auf-und-ab-Schaukel von Dopaminkonzentrationen im Gehirn und kann auch das System endgültig niederbrennen. Bei Crack ist das z.B. so und Crack ist Kokain aus'm Backofen. ;)
Die meisten Drogen wirken auch noch über mehrere Neurotransmitter wie Noradrenalin und Serotonin. Bei körperlich abhängig machenden Substanzen wie Alkohol und Hero kämen dann noch GABA oder Endorphine dazu und das kann einen Entzug tödlich machen (zumindest bei Alkohol). Wenn Alk dauerhaft das GABA-System zerschießt, dann hat das nichts mit unausgeglichenem Glücksempfinden zu tun, das ist schon ein anderes Kaliber.

@Paulette__

Paulette schrieb:Weil ich eben so lange schon geraucht habe und das immer in Verbindung mit Kaffee oder Alkohol war ich einfach daran gewöhnt aber nicht körperlich sondern unbewusst, verinnerlicht.
Kaffee und Zigaretten sowie Alkohol und Zigaretten das gehörte für mich zusammen.

Nikotin wird durch Alkohol verstärkt. Der Grund, warum man beim Trinken mehr rauchen muss, ist, weil die beiden Drogen rezeptortechnisch konkurrieren und man mehr Nikotin braucht, um die Rezeptoren zu besetzen. Durch die Verstärkung des Nikotins spürt man dann auch mehr dessen toxische Wirkungen. Das erklärt, warum es einem erst recht dreckig geht, wenn man tierisch blau ist und dann eine raucht.
Natürlich setzt Alk auch die durch Nikotin ohnehin angeknackste Selbstbestimmung weiter herab und man raucht mehr, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. ;)

Bei Kaffee ist es anders. Nikotin beschleunigt den Abbau von Coffein in der Leber. Deshalb müssen Raucher auch mehr Kaffee trinken und wiederum mehr rauchen, um der aufputschenden Wirkung von Coffein entgegen zu kommen. ;) Da beide Drogen situativ dopamingestützt das Suchtgedächtnis füttern, ist es umso schwerer, wenn dann mal eine Droge fehlt.

Paulette schrieb:Nun habe ich also fast ein halbes Jahr täglich Kaffee getrunken ohne dabei zu rauchen.

Du hättest es schneller machen können, indem du versuchst, das Suchtgedächtnis auszutricksen. Es müssen sämtliche ursprüngliche Reize eliminiert werden, d.h. du musst alle Gewohnheiten verändern. Im Falle des Kaffees hieße das dann z.B. statt Milchkaffee Kaffee schwarz an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit.

Paulette schrieb:Beim Alkohol ist es noch nicht so, weil ich so selten Alkohol trinke.

Alkohol ist auch nicht dein Freund und der gefährlichste Gegner im Kampf gegen das Nikotin. Halt dich lieber von Partys fern, wo zu viel gepichelt wird, denn sollteste mal ordentlich blau sein und einer hält dir ne Fluppe vor die Nase, dann.... :}

Scox schrieb:Du hättest es schneller machen können, indem du versuchst, das Suchtgedächtnis auszutricksen. Es müssen sämtliche ursprüngliche Reize eliminiert werden, d.h. du musst alle Gewohnheiten verändern. Im Falle des Kaffees hieße das dann z.B. statt Milchkaffee Kaffee schwarz an einem anderen Ort zu einer anderen Zeit.

Schöne Idee.

Ich habe mir einen ähnlichen "Trick" angewöhnt.
Den Morgenkaffee, den ich sonst immer mit einer Zigarette trank, nehme ich inzwischen nicht mehr in der Küche ein sondern im Wohnzimmer, weil ich da nie geraucht habe.

Scox schrieb:Alkohol ist auch nicht dein Freund und der gefährlichste Gegner im Kampf gegen das Nikotin. Halt dich lieber von Partys fern, wo zu viel gepichelt wird, denn sollteste mal ordentlich blau sein und einer hält dir ne Fluppe vor die Nase, dann.

Stimmt leider.
Ist schon passiert.
Vor zwei Wochen zu einem Geburtstag.
Nach zwei Prosecco musste ich eine rauchen.

Zum Glück hatte Niemand die Zigarettensorte, dei ich immer geraucht habe sondern Jemand hat mir so eine "Biotabak" Zigarette gedreht.
Sie schmeckte widerlich.

Und dann bin ich gegangen und habe den Rest des Abends mit Nichtrauchern verbracht, dann ging es wieder.

Und - zum Thema "dauerhafte Dopaminstörung" als ich feststellte, dass ich mich vor Zigaretten ekele und von der einen total angewidert war, da hatte ich ein großes Glücksgefühl und bin noch immer froh, dass ich mich entschieden hatte mit dem Rauchen aufzuhören.

:lv:

@Dr.Shrimp

Dr.Shrimp schrieb:Amygdala, Nucleus accumbens, lies es doch bitte einfach nach, anstatt immer wieder Mist zu schreiben. Bitte bitte bitte!

Man kann einem Hirnbereich mehr als eine Funktion zuordnen.

Mit dem nennen zweier Gehirnareale ist das ganze nicht getan. Es sind erstmal Annahmen, Annahmen und nochmals nur Annahmen. Dieses ganze notorische Dagegensein und Aufmerksamkeit angeführt durch irgendwelche finanzierten Artikel ist eine Beleidigung für mich. Hat dir das ganze geholfen deine 8 Jährige Raucherkarriere zu beenden?

@Scox

Scox schrieb:Genau. Allerdings gibt es da nicht nur ein Suchtgedächtnis spezifiziert auf Koks, sondern allgemein eine extrem viel höhere Dopaminaussschüttung als bei Sex (etwa 500-mal mehr)

Wie kommt man auf diese Zahlen?



@Paulette__
Danke für deinen Bericht :)

@Paulette__
Koffein ist natürlich auch so eine Sache. Subjektiv würde ich sagen, dass meine Energiedrink-Phase mir weniger geschadet hat als das Rauchen.
http://vmrz0100.vm.ruhr-uni-bochum.de/spomedial/content/e866/e2442/e7594/e7794/e7796/index_ger.html

@kalamantriass

kalamantriass schrieb:Mit dem nennen zweier Gehirnareale ist das ganze nicht getan.

Nein, deswegen sollst du es ja mal nachlesen. Vorkauen bringt bei dir ja nichts, kommt ja nicht an. Du sollst es dir darum selbst erarbeiten.

kalamantriass schrieb:Dieses ganze notorische Dagegensein und Aufmerksamkeit angeführt durch irgendwelche finanzierten Artikel ist eine Beleidigung für mich.

Jetzt ist also die phöse Pharmalobby dahinter, die sich das alles ausgedacht hat.

Deine These, Nikotinsucht über das "Dopamingleichgewicht" zu erklären, hat sich offensichtlich, so wie du sie formuliert hast, als falsch herausgestellt. Du wirst sie auch nicht unterfüttern können, indem du dir Einzelbeispiele aus dem Forum zurechtbiegst.

kalamantriass schrieb:Hat dir das ganze geholfen deine 8 Jährige Raucherkarriere zu beenden?

Deine Versuche sind ja schon ein bisschen erbärmlich.
Ich sagte 3-mal pro Monat. Und diese Zahl ist kein Scheiß, sondern durchaus errechnet. Bei einer körperlichen Abhängigkeit würde ich das nicht ohne Entzugserscheinungen aushalten. Die Pausen zwischen den Zigaretten wären zu lang.

Wobei mir die Zigaretten geholfen haben, weiß ich aber, bei den Aphthen. Es ist schön übel, wenn man beruflich viel reden muss und nicht kann, weil einem die ganze Fresse wehtut.

@kalamantriass

Drugs abused by humans preferentially increase synaptic dopamine
concentrations in the mesolimbic system of freely moving rats

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC281732/pdf/pnas00293-0337.pdf

Ich denke, die hatten sich bei der Quellenangabe vertan oder Wise bezog sich ebenfalls auf diese Veröffentlichung, jedenfalls legen das die übereinstimmenden Zahlen nahe.

Zeitabhängig gemessen wurde die extrazelluläre Konzentration von Dopamin im Nucleus accumbens und Nucleus caudatus mit Hilfe implantierter Mikrodialysetubes. Jeweils 5 Ratten pro Käfig.

Bei den Messdaten handelt es sich also um initiale Dopaminfreisetzungen beim ersten Konsum der jeweiligen Droge.

Ich persönlich habe kein Problem damit.

Soll doch meine raucherei mich total zerstören. Stört mich nicht.

Nur ich mag es nicht,wenn Kinder (Jugendliche) unter 18 anfangen zu rauchen.

Ich weiß,ich bin da ein negatives Vorbild aber jeder ist für sich selber verantwortlich.

Irgendwann werde ich sterben. Egal ob Autounfall,Herzinfarkt oder Lungenkrebs. Ich weiß,vll. werde ich sehr viele Schmerzen haben und leiden bevor ich sterbe. Aber was solls Carpe diem.

@kalamantriass
Kann es vielleicht sein, dass durch dein zusätzliches Beobachten dieser Situationen, wo du der Meinung bist dass das Gleichgewicht dauerhaft gestört ist, es deswegen auch nicht ins lot gerät?

Sprich du den Moment, wo du diesen Gedanken von dir trennen solltest ihn über umwege an dein Denken bindest.

Es ist wirklich erstaunlich: wenn's um's Thema Rauchen geht, dann werden die Leute kreativ, wie sonst nicht. Für was das Rauchen alles verantwortlich ist - sagenhaft! Nun auch noch ein dauerhaft zerstörtes Dopamingleichgewicht. Sicher... der Threadersteller @kalamantriass weiß es nicht, stochert ohne jegliche wissenschaftliche Haltbarkeit im Nebel rum, aber ein weiterer Glaubenssatz, wie böse und schlimm Rauchen ist, kann ja sicher mal nicht schaden und wird von vielen auch dankend entgegengenommen.

Das Thema 'Rauchen' scheint sich schon fast zu einer neuen Religion aufzuschwingen. :D

@SagopaKajmer

SagopaKajmer schrieb:Nur ich mag es nicht,wenn Kinder (Jugendliche) unter 18 anfangen zu rauchen.

Warum? Was kümmern dich die Kinder Anderer? Ich finde es immer etwas bedenklich, wenn man meint, für andere etwas richtig oder falsch zu finden. Jeder ist vorwiegend für sich selber verantwortlich und hat auch das Recht dazu.

@Marcandas

Marcandas schrieb: Ich finde es immer etwas bedenklich, wenn man meint, für andere etwas richtig oder falsch zu finden.

Wer im Glashaus sitzt.... :)

@Kiralov

Nun meinst oder glaubst du, mich ganz irre gewitzt und intelligent des Widerspruches überführt zu haben. Aber dem ist nicht so. Ich habe damit etwas hinterfragt und mich begründet, warum ich das hinterfrage.

@Marcandas
Du hast eine Meinung geäußert oder?
Und deine Meinung betrifft Kinder anderer oder missverstehe ich das?

@Kiralov

nein, die Intension (und auch das Hauptanliegens) meines Beitrages war schon die Hinterfragung der Aussage von Meilichios. Du hast den Teil, mit dem ich meine Frage begründete, aus dem Kontext genommen und ihn zum eigentlichen Gegenstand gemacht - eben einer Meinungsäußerung.