Rauchen zerstört Dopamingleichgewicht dauerhaft

@kalamantriass
Nein, nicht wörtlich, kam aber so rüber. ;) Ansonsten sag doch genau, wie du es meintest. Das Argument mit der Natürlichkeit ist jedenfalls fruchtlos.

@Rainlove
Wir bringen so viel Leistung, dass wir gedämpft werden müssen! \°/

@Scox
Ich weiß nicht was du von mir hören willst ich habe meine Meinung so genau wie möglich wiedergegeben.

@kalamantriass
Also ich will von dir lesen (!) :D, warum Drogen das Ego untergraben sollen. Deine Argumentation war haltlos wie Astronauten im Weltraum.

@Scox
Dazu müsstest du mir definieren was du unter "Ego" verstehst.

@kalamantriass
Das Selbstbewusstsein. Das Sich-bewusst-sein. Zumindest ist das die herkömmliche Bedeutung, somit könnte ich es verstehen, wenn du die Untergrabung des Ich-Bewusstsein dahingehend verstehst, dass Drogen dieses Bewusstsein verfälschen. Oft meint man aber, wenn man von "Ego" spricht, das Selbstvertrauen bzw. die Selbstsicherheit. Und das wird von vielen Drogen nicht untergraben, sondern (kurzfristig) geboostet. So hatte auch ich das verstanden und ka, wie du das meintest, denn das hast du nicht deutlich gemacht.
Nikotin untergräbt aber keins von beiden, da es keine bewusstseinsverändernde Wirkung im Sinne eines Halluzinogens oder Psychedelikums hat.

Scox schrieb:Selbstvertrauen bzw. die Selbstsicherheit. Und das wird von vielen Drogen nicht untergraben, sondern (kurzfristig) geboostet. So hatte auch ich das verstanden und ka, wie du das meintest, denn das hast du nicht deutlich gemacht.

Das habe ich im Eingangspost gemeint- es wird kurzzeitig erhöht und sorgt für ein ungleichgewicht. Heißt führt man sich diese Drogen nicht mehr zu entsteht ein höheres tief und Rauchen gehört dazu, da es psychoaktiv wirkt. Nach ein paar Päckchen ist es dauerhaft geschädigt (so meine Theorie)

Das Selbstbewusstsein. Das Sich-bewusst-sein. Zumindest ist das die herkömmliche Bedeutung, somit könnte ich es verstehen, wenn du die Untergrabung des Ich-Bewusstsein dahingehend verstehst, dass Drogen dieses Bewusstsein verfälschen.

So eine ähnliche definition hatte ich im Kopf. Deswegen hatten wir aneinander vorbeigeredet.

@kalamantriass
Ok.
Das dopaminerge System wird aber nicht dauerhaft geschädigt. Durch den ständigen Eingriff in das System durch das Nikotin entsteht aber ein Suchtgedächtnis. Und genau das ist das Problem. Das Gehirn erinnert sich positiv ans Nikotin. Mit dem Rauchen entsteht nämlich eine doppelte Abhängigkeit. ;) Das Nikotin selbst macht abhängig und das Rauchritual macht abhängig. Und durch das Ritual wird das Gehirn über den Belohnungseffekt in bestimmten immer wiederkehrenden Situationen (z.B. Kaffee am Nachmittag) aufs Nikotin konditioniert. Dieser Mechanismus ist das Heimtückische daran und jede Konditionierung bleibt hartnäckig im Gehirn gespeichert - nur beim Rauchen wurde sie idiotensicher zementiert.

Scox schrieb:Durch den ständigen Eingriff in das System durch das Nikotin entsteht aber ein Suchtgedächtnis.

Wieso sollte dort plötzlich ein ominöses Suchtgedächtnis zum Einsatz kommen, wenn ganz klar ersichtlich ist warum diese Tätigkeit wiederholt wird- Der Weg wird einfach drastisch verkürzt.

@kalamantriass

http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wie-wissen/sendung/suchtgedaechtnis-100.html (Archiv-Version vom 03.07.2013)

@Scox

Längerer Alkohol- oder Kokainmissbrauch verändert das Glutamatsystem offenbar irreversibel. Diese Veränderung scheint mitverantwortlich zu sein für das Entstehen des Suchtgedächtnisses. Das Dopaminsystem wiederum verfestigt das Suchtgedächtnis. Trotz intensiver Bemühungen ist Sucht in seiner Komplexität noch lange nicht erforscht. Die Wissenschaft konnte zwar zahlreiche Botenstoffsysteme identifizieren, die am Suchtgeschehen beteiligt sind, deren Interaktionen sind aber nur teilweise bekannt. Auch sind noch längst nicht alle Botenstoffsysteme untersucht worden. Genauso wie die genetischen Parameter, die ebenfalls maßgeblichen Einfluss auf das Suchtgeschehen haben.

Fügt man hier Rauchen hinzu und ersetzt das ominöse Suchtgedächtnis durch Gedächtnis stimme ich zu :D

@Scox
@kalamantriass

kalamantriass schrieb:Wieso sollte dort plötzlich ein ominöses Suchtgedächtnis zum Einsatz kommen

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15850746

Das Zusammenspiel von Amygdala und Nucleus accumbens ist essentiell bei der emotionalen Bewertung von Ereignissen. Damit essentiell bei motivationalen Prozessen und auch beim Suchtverhalten.

@kalamantriass
Also wie gesagt, ich gehe sehr stark davon aus, dass ein ungleichgewicht, nicht ewig so bleibt.
Da der menschliche Körper sich immer am ausgleichen ist.
Die Sache ist aber, wenn wir mit etwas ein ungleichgewicht erzeugen, diese Sache nun unterlassen, aber stattdessen mit etwas anderem ungleichgewicht erzeugen, jedoch nicht bemerken dass wir immer noch etwas tun was ungleichgewicht erzeugt, könnte es so vor kommen, als wenn das ungleichgewicht unbehebbar wäre.

@Kiralov
Das würde ich zu gerne glauben, wenn ich nicht selbst schon mehr als ein Jahr rauchfrei wäre. (+ohne Ersatzmedikation) Ich behaupte ja nicht aus heiterem Himmel, sondern beobachte es auch bei anderen.

@kalamantriass

kalamantriass schrieb:Ich behaupte ja nicht aus heiterem Himmel

Nein, du behauptest es, weil dir kognitive Verzerrungen nicht bekannt sind.

@Dr.Shrimp
Das Problem habe ich auch nicht so stark. Ich habe kein Bedürfnis dannach zu emotionalisieren sondern eben eine möglichst unbelastete Sicht auf das Thema zu richten. Die echten Erfahrungsberichte die zum Anfang kamen sind ja leider immer seltener geworden.

@kalamantriass

kalamantriass schrieb:Das Problem habe ich auch nicht so stark.

Doch, sonst hättest du ja nicht gesagt, dass Nikotin schlimmer als Kokain und Amphetamine sei.

kalamantriass schrieb:Ich habe kein Bedürfnis dannach zu emotionalisieren sondern eben eine möglichst unbelastete Sicht auf das Thema zu richten.

Du hast eine These, die du von Erlebnissen aus deiner Kindheit ableitest, die du gern von uns bestätigt haben willst und als Theorie verkaufst. Du emotionalisierst sogar sehr stark.

Falls dich Fakten doch noch ein bisschen interessieren:

Hier wieder was zum "Suchtgedächtnis", diesmal populär aufbereitet.
Wieder sind Nucleus accumbens und Amygdala aufgeführt, zusätzlich der Hippocampus.

http://www.fshg-potsdam.de/Suchtgedachtnis_2010.pdf

Da siehst du auch, dass die Dopaminausschüttung bei Morphin, Kokain und Amphetaminen größer ist.

@kalamantriass
Ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, mir die Frage bereits selbst so mal gestellt zu haben mit der Vermutung, dass nun eine bleibende Komponente vorhanden ist.

Ich denke viel eher, dass nun das schon zuvor vorhandene ungleichgewicht, bewusster wahrgenommen wird, jedoch hat man zuvor, von keinem ungleichgewicht gewusst geschweige denn an so etwas gedacht.

Damit meine ich sowas wie: Wenn du schon 10 Mal einen Schrank gesehen hast, ihn aber nie angeschaut hast, aber zu 100% von diesem Schrank weißt und auch meinst ihn gesehen zu haben, könntest du wenn du ihn nun tatsächlich mal anschaust dich fragen, war der Fleck schon immer da?
UNd höchstwahrschienlich ja, man hat zuvor den Schrank nur recht symbolisch bemerkt aber nie tatsächlich

Vielleicht verstehst du worauf ich hinaus möchte.

Dr.Shrimp schrieb:Du hast eine These, die du von Erlebnissen aus deiner Kindheit ableitest, die du gern von uns bestätigt haben willst und als Theorie verkaufst. Du emotionalisierst sogar sehr stark.

Das war mein Erfahrungspost mehr nicht. Dieser Thread hier dreht sich nicht um mich zumindest ist das nicht so beabsichtigt.

Dr.Shrimp schrieb:Doch, sonst hättest du ja nicht gesagt, dass Nikotin schlimmer als Kokain und Amphetamine sei.

In ihrer Zerstörungskraft gleichwertig habe ich behauptet.

Dr.Shrimp schrieb:Da siehst du auch, dass die Dopaminausschüttung bei Morphin, Kokain und Amphetaminen größer ist.

Ich sehe dort etwas das ich nicht ernst nehmen kann.

@kalamantriass

kalamantriass schrieb:Ich sehe dort etwas das ich nicht ernst nehmen kann.

Lass die Kinkerlitzchen und sag, was der große Herr Halbwissen nicht ernst nehmen kann?