kereszturi schrieb:Darum bevorzugen wir einfache Methode, aber wir wissen auch, dass manchmal krumme Wege zum Ziel führen.
Ist eben immer nur die Frage, was auf einen selbst "einfach" wirkt.
Ich bin kein allzu großer Freund des Rechnens und gerade wenn es um bsplw. den goldenen Schnitt bzw. allgemeiner, wenn es um Rekursionen oder Reihensummen geht, so gibt einem die Mathematik ja Werkzeuge an die Hand, mit denen man den Rechenaufwand stark minimiert und das Ermitteln von Lösungen deutlich vereinfacht.
Es mag zwar kompliziert aussehen, was ich über den GS alles geschrieben habe, aber nichtsdestotrotz erlaubten mir genau diese Ausführungen zu sagen, dass die Approximation über den Kettenbruch immer zielführend ist, ohne auch nur ein konkretes Beispiel ausprobieren zu müssen.
Und das ist insgesamt deutlich einfacher als zu versuchen alle möglichen Startwerte einzeln durchzurechnen und auf Grund des Umstands, dass man sie gar nicht allesamt durchrechnen kann, also auch nie absolute Gewissheit zu haben, ob die vermutete Allgemeingültigkeit auch wirklich vorhanden ist.
Dass das Hitler-Konstrukt ein "krummer" Weg ist, da stimme ich dir vorbehaltslos zu, aber die Einfachheit sehe ich nicht, denn gerade dass du versuchst mit Emergenz zu argumentieren und Bauteile der verschiedensten Themengebiete verwendest und sie auch noch so konkret zusammenstecken willst, wirkt von der Ferne betrachtet verdammt komplex.
So etwas überhaupt erst einmal zu finden, erscheint mir alles andere als einfach.
Letztlich stellt sich mir doch nur immer wieder eine Frage, die mich schon ganz am Anfang beschäftigt hat: Warum?
Ohne Frage könnte man jetzt problemlos noch etliche weitere Seiten darüber diskutieren, ob der Streichholz-Kastanien-Igel nun ein Igel ist oder warum nun die Interpretation als Igel der Interpretation als Stachelbär vorzuziehen sei oder für wen es überhaupt irgendwie relevant sein könnte, darin irgendetwas anderes als eine Kastanie und Streichhölzer zu sehen.
Aber es wirkt doch sehr fruchtlos.
Klar ist die Interpretation als Igel grundsätzlich möglich, aber wenn es immer wieder nur darauf hinausläuft, dass es ein Igel sein soll, weil es möglich ist, dann würde mich schon interessieren, warum jemand nun so wehement darauf besteht, dass auch andere nur den Igel und nichts anderes darin erkennen.
Weiterhin ist mir auch bewusst, dass ich jetzt damit rechnen muss, dass man mir nochmals und auf die selbe Weise, wie schon die letzten Male, erklärt, warum der Igel nun ein ganz besonderes Tier ist und dass es ja nun einmal möglich ist, in diesem Gebilde einen Igel zu sehen.
Das habe ich aber mittlerweile verstanden und mir ist auch bewusst, dass ich wohl in nächster Zeit nicht damit rechnen sollte, dass noch eine Erklärung dafür kommt, was nun mit der Interpretation als Stachelschwein ist.
Wenn mein Kind ankommt und mir solch einen Streichholz-Kastanien-Igel vorsetzt, na dann wir dezent gelobt und gut ist.
Aber wenn ein studierter Erwachsener ankommt, dann erwarte ich schon, dass man mir einen vernünftigen Grund gibt, ihn für so etwas loben. Es wirkt grotesk, wenn man dann über etliche Seiten hinweg eine Grundsatzdebatte über Kastanien-Streichholz-Kunst führt, obwohl völlig unklar ist, ob das noch irgendwoanders hinführen soll, als letztlich doch irgendwann einfach zu loben und es gut sein zu lassen.
Wenn ich darüber reflektiere, was hier gerade meine Rolle darstellt, dann bin ich auch ganz klar in der Lage zuzugeben, dass ich mich momentan mit einer gewissen Absicht und Sturheit bei der objektiven Sichtweise bleibe. Denn wie gesagt, wenn ich in dem Kastanien-Streichholz-Objekt mehr sehen soll als nur Streichhölzer und eine Kastanie, erwarte ich von einem gebildeten Erwachsenen, dass er mir dafür einen Grund liefert, der darüber hinausgeht, dass es ja prinzipiell möglich sei, darin auch einen Igel zu sehen.
Das Zitat des Verneinens war wirklich schön und trifft hier auch gläzend zu, aber objektiv betrachtet halt auch für beide Seiten.