"LottoLeaks"
31.10.2011 um 18:11@myzyny
...deine Liebesbekündung wird WestLotto bestimmt freuen. Auf diesen „Verein“ komme ich später explizit zurück. Heute möchte ich etwas ausführlicher geeky antworten.
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Also, geeky! Du bist mir eine große Hilfe und lenkst die Diskussion in die richtige Richtung. Mangels Zufalls bei Lotto, Keno & Co. sollte man tatsächlich das Ursache-Wirkung Prinzip sowie Kausalitätsketten genauer besprechen.
Wer sich für das Glücksspiel in der BRD allgemein interessiert, der weiß, dass die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen einen Spielhallenbetreiber ermittelte.
Es ging darum, dass ungewöhnlich oft neue, spielhungrige Kunden rasch mit 4stelligen Gewinnen angelockt, aufgeheizt und zum dauerhaften Weiterspielen verführt wurden. Dieses „Phänomen“ bemerkten aufmerksame Stammspieler selbst und alarmierten die Behörden. Ermittlungen sowie das Gerichtsverfahren bestätigten die existierenden Spielräume für derartige Manipulationen. Diese nachzuweisen, gelang es - wie üblich in solchen Fällen, nicht.
Und mit diesem „Hütchenspieler-Trick“ arbeitet auch Lotto.
Im Mai 2005, mit hausgroßen Plakaten wurde die Keno Lotterie auch in NRW eingeführt. In den 10-15 Jahren davor habe ich äußerst selten Lotto bzw. Sportwetten gespielt, allerdings ein ganz neues Spiel, das ich noch nicht kannte wollte ich unbedingt „ausprobieren“. Eines Tages setzte ich dann 30 € beim Kenotyp3 = 3 Spielreihen je 10 €, ein. Ich gewann auf Anhieb 180 € = 600% Rücklauf. Zwei, drei Tage danach setze ich nochmals 30 € ein, 3 Spielreihen je 10 € und gewann über 200 €. Diesmal mit dem Kenotyp4. Stutzig und neugierig zugleich bereite ich eine Woche später 100 Spielreihen je 1 € für den Kenotyp9 vor und gab sie am 20.06.2005 in der Annahmestelle auf. Das Ergebnis: 2 Gewinne je 1000 € und eine Menge Kleingewinne dazu. Bereits in diesem Moment war mir klar: DIESE LOTTERIE IST MANIPULIERT!!!
Im Internet suchte ich nach allen möglichen Infos über Keno und entschied mich eine ganze Weile moderate Keno-Einsetze zu tätigen, um sie gründlich auszuwerten. Nach ca. 4 Wochen stellte ich fest, dass die Rückläufe = Gewinne am Montag, Mittwoch und Samstag signifikant höher waren als an den übrigen Spieltagen. Mögliche Erklärung:
Mittwochs und samstags werden die Annahmestellen von Lottospielern besucht. Die meisten von denen verlieren ihre Lottoeinsätze komplett. Wenn sie aber animiert vom Personal ein paar Euro bei Keno eingesetzt und 1, 2 oder 5 € gewonnen haben, dann war das ein Erfolgserlebnis, um die Keno Lotterie lieb zu gewinnen. Nicht ohne Grund sagt man: Glücksspiel, das ist vor allem Psychologie. Und wenn „frische“ Kenospieler am Samstag etwas gewonnen haben, setzen sie oft das gewonnene Geld auch am Montag ein. Falls auch dies ein paar Euro brachte, dann bedeutete es: Es geht aufwärts, und die ganze Woche wurde durchgespielt.
Um diese Annahme zu bestätigen und belegen bereitete ich gezielt 3 weitere Einsätze vor. 100 Spielreihen je 1 €, für den Samstag 06.08.2005 beim Kenotyp9 mit dem Ergebnis: 1 x 1000 € plus Kleingewinne. Zwei Tage später am Montag dem 08.08.2005 in einer anderen Lottoannahmestelle gab ich 100 Spielreihen je 1 € beim Kenotyp10 ab. Das Ergebnis: 1 x 1000 € plus Kleingewinne.
Die ersten zwei 1000 € Kenogewinne vom Juni 2005 konnte ich noch bar und anonym direkt in der Lottoannahmestelle realisieren. Die letzten zwei nicht mehr. WestLotto setze inzwischen die Barauszahlungsgrenze von 2000 auf 500 € herab und zwar ohne die Kunden auf irgendeine Weise zu informieren. Die Propaganda-Broschüre von WestLotto „Glück“, wäre dazu auch geeignet. Die gleiche Nummer hat unter anderem Lotto Niedersachsen abgezogen. Nur Lotto Hessen nicht. In Hessen, dort wo die Keno Lotterie geboren wurde, die sog. Kenogewinnzahlen bestimmt werden und Lottoannahmestellen Keno-Einsätze am längsten annehmen dürfen, setzte man 2004 die Barauszahlungsgrenze von 750 auf Achtung! 5 000 € !!! herauf!
Am Mittwoch wollte ich ursprünglich noch den dritten 100 € Einsatz tätigen, verzichtete aber darauf und fuhr für 10 Tage in den Urlaub. Zurück aus dem Kurzurlaub gab ich dann doch die 100 Spielreihen je 1 € Einsatz für den Kenotyp9 am Mittwoch dem 24.08.2005, auf. Und erneut: 1 x 1000 € plus Kleingewinne. Danach habe ich ein extra Bankkonto für diese drei Überweisungen eingerichtet und war am Überlegen, was ich als Nächstes machen soll.
Die Enttäuschung bei Lotto darüber, dass man anstatt in 3-4 spielfreudige Kunden nur in mich „investiert“ hat war bestimmt vorhanden und weitere „Geschenke“ konnte ich getrost vergessen.
Deswegen habe ich mir ein weiteres „Experiment“ ausgedacht. Das Kenospiel wurde in Hessen, RP und Saarland bereits vor über einem Jahr im Feb. 2004, eingeführt und die Spielbereitschaft dort hat mit Sicherheit kräftig nachgelassen. Umso höher sah ich die Chance auf einen signifikanten Gewinn, wenn ich dort 100 € auf den Tisch lege. Kurz und bündig, ich stieg ins Auto und fuhr nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Warum dahin? Erstens direkt hinter der Landesgrenze (NRW) und zweitens, weil es dort ein Spielcasino = Konkurrenz von Lotto gab. Für diesen Spielversuch am 12.09.2005 wählte ich den Kenotyp6 – man darf nicht zu gierig sein, und setzte ca. 100 € in der Lottoannahmestelle Rathausstr. 34 in Bad Neuenahr-Ahrweiler ein. Zurück in Krefeld überprüfte ich meine Prognosen mit den sog. Gewinnzahlen und stellte den Volltreffer 6 Richtige = 500 € und die üblichen Kleingewinne fest. Mehr über die Keno Lotterie des DLTB brauchte ich nicht zu wissen.
Ich sammelte die wichtigsten Spielquittungen, Gewinnauszahlungen, Gewinnanforderungen ein, sortierte meine Keno-Erfahrungen, überwies von meinen Kenogewinnen als Spende 1500 € an die Deutsche Krebshilfe und ging im Dezember 2005 an die Öffentlichkeit. Das Interesse war spürbar, besonders seitens des DLTB und der „Gestapo“. Meine damalige Wohnadresse wurde zur regelrechten Pilgerstätte geworden, PKW’s aus Wiesbaden, München, Köln, Düsseldorf kamen nach Krefeld und ich konnte die ganze Tragweite der Antiterrorgesetze persönlich erleben.
Mitte Januar 2006 als Keno in bestimmten Kreisen zum Thema wurde, dachte ich mir, dass Lotto über ziemlich begrenzte Möglichkeiten verfügt, um Manipulations- und Betrugsvorwürfen entgegenzuwirken. Die beste ist immer den Leuten mit Gewinnen die Gehirne zu waschen.
Also, ich nahm 50 €, suchte es mir eine Lottoannahmestelle in Krefeld in der ich vorher nie Keno spielte und gab am 16.01.2006, 50 Spielreihen beim Kenotyp9 auf. Zwei Stunden später war ich schon wieder um 1000 € „reicher“. Das war der letzte Kenoeinsatz in dieser Höhe von mir, danach habe ich dieses „Katz und Maus“ Spiel für immer eingestellt.
Was lernen wir daraus? Wie schon bereits erwähnt, bei Veranstaltungen dieser Art ist Psychologie von großer Bedeutung. Wenn man diese Psychotricks mit krimineller Energie verbindet, kommt dabei ungefähr das staatlich kontrollierte Glücksspielmonopol in der BRD raus.
(Alle Gewinnauszahlungsquittungen, Gewinnanforderungen über 500 € aufwärts, habe ich – obwohl nicht erforderlich, in die Einkommenssteuererklärung 2005 integriert. Damit diese Belege wenigstens in einer Behörde aufbewahrt bleiben)
Stresstest – „Großraum Krefeld“
...deine Liebesbekündung wird WestLotto bestimmt freuen. Auf diesen „Verein“ komme ich später explizit zurück. Heute möchte ich etwas ausführlicher geeky antworten.
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Also, geeky! Du bist mir eine große Hilfe und lenkst die Diskussion in die richtige Richtung. Mangels Zufalls bei Lotto, Keno & Co. sollte man tatsächlich das Ursache-Wirkung Prinzip sowie Kausalitätsketten genauer besprechen.
Wer sich für das Glücksspiel in der BRD allgemein interessiert, der weiß, dass die Staatsanwaltschaft Bielefeld gegen einen Spielhallenbetreiber ermittelte.
Es ging darum, dass ungewöhnlich oft neue, spielhungrige Kunden rasch mit 4stelligen Gewinnen angelockt, aufgeheizt und zum dauerhaften Weiterspielen verführt wurden. Dieses „Phänomen“ bemerkten aufmerksame Stammspieler selbst und alarmierten die Behörden. Ermittlungen sowie das Gerichtsverfahren bestätigten die existierenden Spielräume für derartige Manipulationen. Diese nachzuweisen, gelang es - wie üblich in solchen Fällen, nicht.
Und mit diesem „Hütchenspieler-Trick“ arbeitet auch Lotto.
Im Mai 2005, mit hausgroßen Plakaten wurde die Keno Lotterie auch in NRW eingeführt. In den 10-15 Jahren davor habe ich äußerst selten Lotto bzw. Sportwetten gespielt, allerdings ein ganz neues Spiel, das ich noch nicht kannte wollte ich unbedingt „ausprobieren“. Eines Tages setzte ich dann 30 € beim Kenotyp3 = 3 Spielreihen je 10 €, ein. Ich gewann auf Anhieb 180 € = 600% Rücklauf. Zwei, drei Tage danach setze ich nochmals 30 € ein, 3 Spielreihen je 10 € und gewann über 200 €. Diesmal mit dem Kenotyp4. Stutzig und neugierig zugleich bereite ich eine Woche später 100 Spielreihen je 1 € für den Kenotyp9 vor und gab sie am 20.06.2005 in der Annahmestelle auf. Das Ergebnis: 2 Gewinne je 1000 € und eine Menge Kleingewinne dazu. Bereits in diesem Moment war mir klar: DIESE LOTTERIE IST MANIPULIERT!!!
Im Internet suchte ich nach allen möglichen Infos über Keno und entschied mich eine ganze Weile moderate Keno-Einsetze zu tätigen, um sie gründlich auszuwerten. Nach ca. 4 Wochen stellte ich fest, dass die Rückläufe = Gewinne am Montag, Mittwoch und Samstag signifikant höher waren als an den übrigen Spieltagen. Mögliche Erklärung:
Mittwochs und samstags werden die Annahmestellen von Lottospielern besucht. Die meisten von denen verlieren ihre Lottoeinsätze komplett. Wenn sie aber animiert vom Personal ein paar Euro bei Keno eingesetzt und 1, 2 oder 5 € gewonnen haben, dann war das ein Erfolgserlebnis, um die Keno Lotterie lieb zu gewinnen. Nicht ohne Grund sagt man: Glücksspiel, das ist vor allem Psychologie. Und wenn „frische“ Kenospieler am Samstag etwas gewonnen haben, setzen sie oft das gewonnene Geld auch am Montag ein. Falls auch dies ein paar Euro brachte, dann bedeutete es: Es geht aufwärts, und die ganze Woche wurde durchgespielt.
Um diese Annahme zu bestätigen und belegen bereitete ich gezielt 3 weitere Einsätze vor. 100 Spielreihen je 1 €, für den Samstag 06.08.2005 beim Kenotyp9 mit dem Ergebnis: 1 x 1000 € plus Kleingewinne. Zwei Tage später am Montag dem 08.08.2005 in einer anderen Lottoannahmestelle gab ich 100 Spielreihen je 1 € beim Kenotyp10 ab. Das Ergebnis: 1 x 1000 € plus Kleingewinne.
Die ersten zwei 1000 € Kenogewinne vom Juni 2005 konnte ich noch bar und anonym direkt in der Lottoannahmestelle realisieren. Die letzten zwei nicht mehr. WestLotto setze inzwischen die Barauszahlungsgrenze von 2000 auf 500 € herab und zwar ohne die Kunden auf irgendeine Weise zu informieren. Die Propaganda-Broschüre von WestLotto „Glück“, wäre dazu auch geeignet. Die gleiche Nummer hat unter anderem Lotto Niedersachsen abgezogen. Nur Lotto Hessen nicht. In Hessen, dort wo die Keno Lotterie geboren wurde, die sog. Kenogewinnzahlen bestimmt werden und Lottoannahmestellen Keno-Einsätze am längsten annehmen dürfen, setzte man 2004 die Barauszahlungsgrenze von 750 auf Achtung! 5 000 € !!! herauf!
Am Mittwoch wollte ich ursprünglich noch den dritten 100 € Einsatz tätigen, verzichtete aber darauf und fuhr für 10 Tage in den Urlaub. Zurück aus dem Kurzurlaub gab ich dann doch die 100 Spielreihen je 1 € Einsatz für den Kenotyp9 am Mittwoch dem 24.08.2005, auf. Und erneut: 1 x 1000 € plus Kleingewinne. Danach habe ich ein extra Bankkonto für diese drei Überweisungen eingerichtet und war am Überlegen, was ich als Nächstes machen soll.
Die Enttäuschung bei Lotto darüber, dass man anstatt in 3-4 spielfreudige Kunden nur in mich „investiert“ hat war bestimmt vorhanden und weitere „Geschenke“ konnte ich getrost vergessen.
Deswegen habe ich mir ein weiteres „Experiment“ ausgedacht. Das Kenospiel wurde in Hessen, RP und Saarland bereits vor über einem Jahr im Feb. 2004, eingeführt und die Spielbereitschaft dort hat mit Sicherheit kräftig nachgelassen. Umso höher sah ich die Chance auf einen signifikanten Gewinn, wenn ich dort 100 € auf den Tisch lege. Kurz und bündig, ich stieg ins Auto und fuhr nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Warum dahin? Erstens direkt hinter der Landesgrenze (NRW) und zweitens, weil es dort ein Spielcasino = Konkurrenz von Lotto gab. Für diesen Spielversuch am 12.09.2005 wählte ich den Kenotyp6 – man darf nicht zu gierig sein, und setzte ca. 100 € in der Lottoannahmestelle Rathausstr. 34 in Bad Neuenahr-Ahrweiler ein. Zurück in Krefeld überprüfte ich meine Prognosen mit den sog. Gewinnzahlen und stellte den Volltreffer 6 Richtige = 500 € und die üblichen Kleingewinne fest. Mehr über die Keno Lotterie des DLTB brauchte ich nicht zu wissen.
Ich sammelte die wichtigsten Spielquittungen, Gewinnauszahlungen, Gewinnanforderungen ein, sortierte meine Keno-Erfahrungen, überwies von meinen Kenogewinnen als Spende 1500 € an die Deutsche Krebshilfe und ging im Dezember 2005 an die Öffentlichkeit. Das Interesse war spürbar, besonders seitens des DLTB und der „Gestapo“. Meine damalige Wohnadresse wurde zur regelrechten Pilgerstätte geworden, PKW’s aus Wiesbaden, München, Köln, Düsseldorf kamen nach Krefeld und ich konnte die ganze Tragweite der Antiterrorgesetze persönlich erleben.
Mitte Januar 2006 als Keno in bestimmten Kreisen zum Thema wurde, dachte ich mir, dass Lotto über ziemlich begrenzte Möglichkeiten verfügt, um Manipulations- und Betrugsvorwürfen entgegenzuwirken. Die beste ist immer den Leuten mit Gewinnen die Gehirne zu waschen.
Also, ich nahm 50 €, suchte es mir eine Lottoannahmestelle in Krefeld in der ich vorher nie Keno spielte und gab am 16.01.2006, 50 Spielreihen beim Kenotyp9 auf. Zwei Stunden später war ich schon wieder um 1000 € „reicher“. Das war der letzte Kenoeinsatz in dieser Höhe von mir, danach habe ich dieses „Katz und Maus“ Spiel für immer eingestellt.
Was lernen wir daraus? Wie schon bereits erwähnt, bei Veranstaltungen dieser Art ist Psychologie von großer Bedeutung. Wenn man diese Psychotricks mit krimineller Energie verbindet, kommt dabei ungefähr das staatlich kontrollierte Glücksspielmonopol in der BRD raus.
(Alle Gewinnauszahlungsquittungen, Gewinnanforderungen über 500 € aufwärts, habe ich – obwohl nicht erforderlich, in die Einkommenssteuererklärung 2005 integriert. Damit diese Belege wenigstens in einer Behörde aufbewahrt bleiben)
Stresstest – „Großraum Krefeld“