Milzbrand-verseuchtes Heroin

Pantheratigris schrieb:Und was möchtest du uns jetzt damit sagen, ausser dass ein Mensch auf Heroin fast genau so gesund ist wie ein Mensch ohne Heroin, wenn er denn sauberen Stoff bekommt?

Wenn dieser Fakt in den Köpfen der Besserwisser ankommen würde dann wäre das grad genug Erfolg für mich in diesem Fred. Bis jetzt wird diese Erkenntniss ja strikt abgelent.

Nur völlichst gestörte Mörder machen sowas.........................

Das Problem in der Diskussion über Drogenpolitik ist einfach, das jeder meint er wäre Experte und hätte eine fundierte Meinung die er zu verteiden hätte. Den jeder hat Cristiane F. gesehen, jeder kennt einen Alki, jeder hat die Junkies im Bahnhofsrevier gesehen und natürlich kennt jeder die Schlageilen mit denen die üblichen Horrorstories verbreitet werden. Und natürlich at nahezu jeder mal an ner Kippe gezogen und sich einen Rausch angesoffen.

(Das ist so ein bissle wie beim Thema Islam und UFO. Da meint ach jeder mitschwätzen zu müssen auch wenn er definitiv keine Ahnung hat)

Aber damit hat man noch lange auch nicht ein bissle Ahnung. Droge s nich Droge, Sucht ist nicht Sucht und Dröhnung ist nicht Dröhnung. Das st alles sehr spezifisch und hängt mit vielen anderen Faktoren zusammen. Und wenn man das halt nicht weis, dann weis man halt nix.

@UffTaTa

UffTaTa schrieb:Wenn dieser Fakt in den Köpfen der Besserwisser ankommen würde dann wäre das grad genug Erfolg für mich in diesem Fred.

ich drück dir die Daumen-mit wenig Hoffnung...und gleicher Meinung (Ex-User)

Wenns gscheits Opium bei uns in passablen Mengen gäb-würden viele auf den Naturstoff umsteigen-ich könnt wetten-beim Coca wärs ähnlich, wie bei Gras und Hash-da is der Preis von der Hälfte inzwischen auf Gleichstand angestiegen-sollte doch zu denken geben-in Bezug auf den Einfluß der Pharma und Chemie-dieser Industrie...

Angeblich wird Gras seit neuestem mit Blei besprüht um es schwerer zu machen-ein Armutszeugnis der Drogenentwicklung und Schulung-seit dem Shamanentum-welches so alt ist wie die Menschheit...

Wer kennt eingentlich die Bücher von Lovecraft und Edgar Allen Poe? Die meisten die hier schreiben kennen die doch? Wie verbreitet ist da der Gebrauch von Opium? Und zwar nicht von Penner-Bettlern sondern in der Ärzteschaft und der Künstlerszene?

Im 19Jhr. war das in diesen Kreisen sehr verbreitet. Und trotzdem sind se nicht alle verelendet.

Und dazu noch eins. Natürlich ist Heroin, Morphium eine starke Droge mit allen Nebenwirkungen die eben starke Opiate haben. Aber die Verelendung ala Christiane F. ist keine Wirkung der Droge, sondern der Lebensituation der heutigen User die auschließlich aufgrund der Kriminalisierung entsteht.

Ich plädoyire hier nicht für den Gebrauch von starken Opiaten. Ich will das die Mystifizierung (im negativen Sinne) der Opiate aufhört und die Menschen endlich mal die Fakten akzeptieren und nicht nur die Horromeldungen und Vorurteile.

Jedwede Gutheissung von Opiaten und anderen Drogen halte ich für absolut verantwortungslos. Nicht umsonst ist sowas verschreibungspflichtig.

Es kann auch nicht angehen dass eine Abhängigkeit in welcher Form auch immer von Staats oder Krankenkassenseitens gefördert oder unterstützt werden kann.
Letztendlich hat so eine Droge Wirkungen weswegen sie ja auch von Menschen genommen wird. Und diese Wirkungen führen dazu, dass man nicht mehr wirklich rational handeln kann. Richtig?

Es kann nicht Sinn und Zweck sein, jemanden in solche Zustände zu versetzen. Weder Sinn der Gesellschaft, noch im Sinne irgendeiner medizinischen Sichtweise.

Somit kann nur der Entzug aber nicht die Förderung des Konsums unterstützt werden. Und das in einem vernünfigen Maße, d.h. irgendwann wenns nach dem dritten oder vierten Mal nicht klappt, ist der Drops gelutscht und der Knilch hat Pech gehabt.
Dann werden solche Plätze eben an den nächsten vergeben.

Ach im 19.Jh. da hat man so vieles gemacht,...
Wann war noch der Aderlass? Ich glaub ein Bisschen früher, aber immerhin wurde das auch von Medizinern befürwortet.
In den 50ern gab es die sogenannte Logotomie, wo Menschen bei vollem Bewusstsein eine Art Nagel in die Rübe gekloppt wurde. Auch nicht mehr so angesagt...
Nur weils mal was feines war, muss das nicht immer noch so sein

StUffz schrieb:Und diese Wirkungen führen dazu, dass man nicht mehr wirklich rational handeln kann. Richtig?

Es gibt grad genug Gegenbeispiele das sich Menschen auch unter dem Einfluss von Opiaten rational verhalten. Das ist natürlich auch eine Frage der Dosierung, aber unrationales Verhalten ist kaum ein Problem bei Opiaten, eher von Aufputschmitteln wie Cocain und Speed und ganz besonders der synthetischen Drogen wie LSD und natürlich auch des beliebten Haschisch.

StUffz schrieb:Es kann auch nicht angehen dass eine Abhängigkeit in welcher Form auch immer von Staats oder Krankenkassenseitens gefördert oder unterstützt werden kann.

Aber es ist OK wenn die organisierte Kriminalität und das Verelenden der User vom Staat gefördert wird?

StUffz schrieb:Es kann nicht Sinn und Zweck sein, jemanden in solche Zustände zu versetzen. Weder Sinn der Gesellschaft, noch im Sinne irgendeiner medizinischen Sichtweise.

Da gebe ich dir Recht. Es kann aber auch nicht Sinn und Zweck der Politik sein die real bestehende Zustände zu ignorieren und nur aufgrund angeblich moralischer Überlegungen zu handeln. Ein bißchen Real-Politik sollte auch im Bereich Drogen herschen.

StUffz schrieb:Somit kann nur der Entzug aber nicht die Förderung des Konsums unterstützt werden. Und das in einem vernünfigen Maße, d.h. irgendwann wenns nach dem dritten oder vierten Mal nicht klappt, ist der Drops gelutscht und der Knilch hat Pech gehabt.

Aha, und dann wird das Problem einfach ignoriert und wieder mit dem Geschimpfe gegen die Penner-Junkies angefangen und nach härteren Gesetzen geschrien? Ich meine, gibt es sowas wie lernen aus der Geschichte eoigentlich? Das dies keine Lösung ist haben wir jetzt seit über 100 Jahren ununterbrochen gezeigt bekommen. Das kann man doch nicht einfach ignorieren und so weiter machen.

UffTaTa schrieb:Aha, und dann wird das Problem einfach ignoriert und wieder mit dem Geschimpfe gegen die Penner-Junkies angefangen und nach härteren Gesetzen geschrien? Ich meine, gibt es sowas wie lernen aus der Geschichte eoigentlich? Das dies keine Lösung ist haben wir jetzt seit über 100 Jahren ununterbrochen gezeigt bekommen. Das kann man doch nicht einfach ignorieren und so weiter machen.

Wir wissen ja jetzt wirklich das der "Kampf gegen die Drogen" und gegen die organisierte Kriminalität verloren ist. Wir wissen nun wirklich das man mit härteren Gesetzen den Drogenkonsum nicht einschränkt. Wir wissen nun auch wirklich das höherer geselschaftlicher Druck am Problem der Junkies und des Drogenhandels nichts ändert.

Und wir wissen nun wirklich das die staatlich kontrollierte Vergabe an der Situation der Junkies, an der Beschaffungskriminalität und an der Eindämmung der organisierten Kriminalität sehr gute Erfolge bringt. All das wissen wir mittlerweile, dann sollte man doch einfach dieses Wissen benützen und danach handeln und nicht es einfach ignorieren.

Ach ja, von wegen irrationalkem und destruktivem Verhalten. Da habe ich doch glatt das Wichtigste vergessen. Was mir zeigt das selbst bei mir die gelschaftlichen Scheuklappen noch nicht ganz abgebaut sind.

Die destruktivste Droge in Bezug auf das Verhalten der User ist und bleibt natürlich der Alkohol. Es gibt (vielleicht mit Ausnahme von Crack) keine Droge die so enthemmend, aggresionsfördernd wirkt und so schnell zu irrationalem Handeln führt bei welchem der Usewr sowohl sich als auch die Umwelt in Gefahr bringt.

Opiate dagegen wirken entspannend und beruhigend. Das genaue Gegenteil also.

Und dann noch was zu den typischen Trantüten Penner.-Junkies die die Augen nicht aufkriegn und aus dem Mund sabbern und kein artikuliertes Wort mehr sprechen können.

Solch eine Wirkung zeigt Heroin nur wenn es zu hoch dosiert wurde, scho9n fast an der Grenze zum goldenen Schuß. Die meisten Junkies die so rumlaufen haben eine Mischvergiftung aus Heroin, Benzodiazepame (Valium, Rohypnol) und Alkohol intus. Diese Stoffe potenzieren sich i ihrer Wirkung und die Mischung ist brandgefährlich. Das sowas überhaupt genomen wird, liegt an der schlechten Qualität des verkauften Heroinsgemisches. Dieses Heroingemisch hat solch eine geringe Reinheit (2-5%) das es ausreichend nur bei einem nicht-süchtigen wirkt. Ein Süchtiger braucht aber eine stärkere Dosis, die kann er sich aber nicht leisten, also mischt er um die Wirkung zu verstärken.

Heroin wurde schon immer mit allem gestreckt, z.B. Rattengift, Strychnin pp.
Deswegen kann man nur eindringlich warnen vor dem Dreck... vor allen bewusstseinsverändernden Mitteln incl. Alkohol...

@UffTaTa

UffTaTa schrieb:Die destruktivste Droge in Bezug auf das Verhalten der User ist und bleibt natürlich der Alkohol. Es gibt (vielleicht mit Ausnahme von Crack) keine Droge die so enthemmend, aggresionsfördernd wirkt und so schnell zu irrationalem Handeln führt bei welchem der Usewr sowohl sich als auch die Umwelt in Gefahr bringt.

Das stimmt. Da reicht allein das Szenario rund um den Fussball als Beispiel.

UffTaTa schrieb:Opiate dagegen wirken entspannend und beruhigend.

Das stimmt. Sowas sollte man vielleicht im Stadion den Kategorie C Fans und ähnlichen Gesellen unters Bier mischen, dann passt es ;)


Aber dieses entspannte Verhältnis endet bei Junks im Runterkommen... wehe der Affe naht.

funfair schrieb:Das stimmt. Sowas sollte man vielleicht im Stadion den Kategorie C Fans und ähnlichen Gesellen unters Bier mischen, dann passt es

Die Massenschlägereien und sonstige Exzesse wären damit garantiert kein Problem mehr. Das kann man versprechen. Wobei ich jetzt nicht dafür plädiere das Opiate den Fußballfans untergejubelt weden. Ein Verbot von Alkohol und ein aussortieren alkoholisierter Fans bringt da ja schon einiges. Alkohol lässt sich glücklicherweise weniger gut schmuggeln als andere Drogen, was alleine durch die Unmengen welche eine Dosis ausmachen schon gegeben ist.

Alkohol ist ein unspezifisches Zellgift das den ganzen Körper besoffen macht und massiv schädigt. Die Opiate sind dagegen körperähnliche Stoffe (Stiichwort Endomorphine) und der Körper ist sehr gut an diese Stoffe angepasst. Es gibt dafür spezioelle Rezeptoren im Gehinr weswegen auch die Menge so gering ist. Währen bei Alkohol die notwendige Dosis bis in den Kilobereich geht, liegt er bei Opiaten im Miligrammbereich.

Ich selbst war Heroinabhängig,ohne ersatzdrogen hätte ich den Löffel schon vor Jahren abgebenkönnen.
War wie eine Rettungsinsel für mich ich konnte verschnaufen mal eine zeitlang nachdenken um mich dann auch von der substitution zu verabschieden.
Die nachricht Milzbrand verseuchtes Heroin hätte mich glaub ich nicht vom Heroin abgebracht.
Die Ersatzdroge hat es geschafft:-)

Ï

Ich war jahrelang abhängig und bin seit fast 20 Jahren clean.
Die einzige die hier in diesem Fred Ahnung von der Materie hat ist UffTaTa, dass muss ich mal ganz klar sagen.
Auch das man mit Heroin steinalt werden und ein völlig normal geregeltes Leben führen kann, entspricht den absoluten Tatsachen, vorrausgesetzt, das Zeugs ist sauber.
Nur sauberes Zeugs kriegt man auf der Straße nicht, darum auch das ganze Elend.







LAND DER TRÄUME

"Hatten wir etwas ernst genommen,
mit dem man nur spielen darf
oder im Gegenteil ...?"

Drogen. Immernoch ein Tabu-Thema. Seit Urzeiten gehören Rauscherfahrungen zur Kultur der Menschheit. Unsere westliche Welt ist stark rational geprägt. Erfahrungen, die viel besser erfühlt als erklärt werden können, sind da vielen suspekt. Nur wenige gesellschaftlich tolerierte (aber deshalb nicht ungefährliche) Drogen genießen Anerkennung.

Es herrscht eine gesellschaftliche Politik der Verteufelung, der Tabuisierung und des Totschweigens. Fakten zählen wenig, Schlagworte viel. Doch viele Menschen nehmen das Recht in Anspruch, Entscheidungen für ihr eigenes Leben selbst zu fällen. Und dafür benötigt man unabhängige und möglichst objektive Informationen.

Ziel dieser Seite ist die Bereitstellung solcher Informationen - ohne Verteufelung und ohne Verherrlichung. Doch auch die aktive Vernetzung von Interessierten ist unser Ziel. So sollen soziale Kontakte entstehen, gemachte Erfahrungen ausgetauscht und Dummheiten vermieden werden.

Das Land der Träume (LdT) ist eine Seite für Interessierte und Konsumenten, aber keine Seite die pauschal "pro Drogen" ist. Drogen haben viel Potential, Drogen sind sehr gefährlich. Beide Seiten zu verstehen ist wichtig. Und um dies zu vermitteln braucht es vor allem eins: Glaubwürdigkeit. Indem wir Konsumenten eine Plattform zum Erfahrungsaustausch geben, können verantwortungsbewusste Bürger selbstständig Entscheidungen fällen. Für sich selbst.

http://www.land-der-traeume.de/



Man sollte auch mal die Konsumenten selbst zu Wort kommen lassen, um sich ein Bild zu machen.
Deswegen hier noch einige Langzeitberichte von H-Usern


http://www.land-der-traeume.de/langzeit.php





Außerdem:

"Zur Geschichte von Heroin" oder "101 Jahre Hustensaft"
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/heroinhist.html (Archiv-Version vom 30.06.2009)



"Heroin hat mein Leben gerettet"

Ein Interview mit Ullrich Winternitz. Ein Artikel aus der Zeitschrift UNBEQUEM. Sie wird von der Bundesarbeitsgemeinschaft Kritischer Polizistinnen und Polizisten (Hamburger Signal) e.V. herausgegeben.
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/heroinleben.html (Archiv-Version vom 11.03.2010)



ERFAHRUNGEN MIT HEROIN
http://www.suchtzentrum.de/drugscouts/dsv3/stoff/erfahrber/erfheroin.html (Archiv-Version vom 06.03.2010)





Also wie immer, erst informieren und dann seinen Senf ablassen.



Liebe Grüße Trinity

Muss ich auch sagen.
UffTaTa kennt sich aus.
aus was für Gründen auch immer *g*

@Trinitylove

Irgendwie versteh ich Deine Aussagen nicht ganz, in dem Du erst schreibst:

Trinitylove schrieb:Ich war jahrelang abhängig und bin seit fast 20 Jahren clean.

daraufhin aber behauptest:

Trinitylove schrieb:Auch das man mit Heroin steinalt werden und ein völlig normal geregeltes Leben führen kann, entspricht den absoluten Tatsachen, vorrausgesetzt, das Zeugs ist sauber.

Entweder hab ich Deine Aussage falsch verstanden, aber wie willst Du behaupten, dass es der Tatsache entspricht, wenn Du selbst lt. eigenen Angaben seit 20 Jahren "clean" bist?

Du bist ja seit über 20 Jahren von dieser Sucht befreit und führst ein drogenfreies Leben.

Für mich würde Deine Aussage einen Sinn ergeben, wenn Du bereits seit über 20 Jahren heroinsüchtig wärst und dadurch bestätigen kannst, dass Du trotz dieser Sucht ein geregeltes Leben führst?


Ich habe den Bericht über folgendes Studienprojekt in Hamburg durchgelesen:

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5456

Daraus fiel mir folgende Stelle auf:

Einige haben den Absprung von der Nadel ganz geschafft. Viele haben Arbeit gefunden. Alle haben mittlerweile einen geregelten Tagesablauf. Zwei- bis dreimal täglich, 365 Tage im Jahr kommen sie zur Drogenambulanz

Aus diesem Studienprojekt geht hervor, dass die Leute nur mit begleitender professioneller Betreuung ein geregeltes Leben auf die Reihe gekriegt haben bzw. führen.

wie auch das Beispiel dieser Dame:

Obwohl sie seit mehr als 20 Jahren süchtig ist ..... Der Beikonsum anderer Drogen war hoch.

wo klar hervorgeht

Im Heroinprojekt hat sie ihn innerhalb von drei Monaten in den Griff gekriegt.

Aus diesem Studienprojekt geht aber leider nicht hervor, wieviele Leute weiterhin ein geregeltes Leben führen könnten, wenn sie aus diesem Projekt und der entsprechenden Betreuung entlassen werden.

Es wird lediglich die Erfahrung in diesem Projekt gemacht, dass nur mit begleitender, professioneller Betreuung ein geregeltes Leben möglich ist.

Es ist auch sehr schwer vorstellbar arbeiten mit Heroin.
auch Heroin auf krankenschein wirkt sehr kurz und muss 3 mal am Tag unter Aufsicht gespritzt werden.
Da war mir schon das retardierte morpium lieber.
Muss man nur einmal nehmen 24 Stunden Wirkung.