9/11 Allgemein
30.08.2015 um 17:00Interessant!
Der Hauptkritikpunkt betrifft die Grundannahme, dass Experten über Erkenntnisse verfügen, die über das Normalmaß hinausgehen und dass sich in der Kombination Zukunftswissen generieren lässt. Diese Annahme ist jedoch nicht beweisbar. Viele Expertenaussagen stellten sich später als falsch heraus, beispielsweise der Ausspruch von Thomas J. Watson, dem frühen Chef von IBM, aus dem Jahr 1943: „Ich glaube, es gibt einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer“.[2]
Zur Auswahl der Experten gibt es keine Kriterien; die Bezeichnung „Experte“ ist rein subjektiv und willkürlich; durch die Auswahl der Teilnehmer erfolgt schon eine Einflussnahme auf das Ergebnis.
Themen und Thesen müssen zunächst formuliert werden, bevor sie das zweistufige Verfahren durchlaufen können. In manchen Fällen werden die Thesen zwar im Verfahren selbst erarbeitet, in der Regel sind hierzu jedoch weitere Methoden notwendig.
Die Thesen müssen kurz, prägnant, aber eindeutig formuliert sein. Dies kann ein Vorteil sein, zwingt es doch die Teilnehmer zur Konzentration auf das Wesentliche. Methodisch können aber nur bedingt komplexe Themenstellungen bewertet werden.
Experten konzentrieren sich per Definition im Wesentlichen auf ihren Fachbereich. Die Interdependenzen mit anderen Entwicklungen, die vor allem bei breit angelegten Studien wichtig sind, werden häufig vernachlässigt oder müssen nachgearbeitet werden.
Werden relevante Rahmenbedingungen (z. B. soziale Entwicklungen bei der Prognose der technischen Entwicklung der Mobilkommunikation) beachtet, so kann man sich nicht darauf verlassen, dass die Befragten hierfür dieselbe zuverlässige Expertise besitzen wie in ihrem eigentlichen Fachbereich.
Experten neigen dazu, die Geschwindigkeit von Entwicklungen zu überschätzen. Vor allem die Diffusionsgeschwindigkeit einer Innovation in der Gesellschaft wird schnell überschätzt.
Bei der Befragung einer Gruppe entsteht eine soziale Situation. Hierbei können durch Autorität, oder auch aufgrund persönlicher Grabenkämpfe, Verzerrungen entstehen. So ist nicht immer klar, ob ein Konsens (oder ein Dissens) tatsächlich nur auf dem intensiven Hinterfragen der eigenen Meinung beruht. Eine Anonymisierung in der Feedback-Runde kann diese Probleme i.A. nicht vollständig vermeiden. Bei der Verwendung von Fragebögen (E-Mail oder postalisch) wird das Delphi-Verfahren explizit dazu genutzt, diese Dominanzen zu umgehen. Bei Präsenzrunden ist dies nur bedingt möglich.
Quelle: Wikipedia: Delphi-Methode#Kritik
Der Hauptkritikpunkt betrifft die Grundannahme, dass Experten über Erkenntnisse verfügen, die über das Normalmaß hinausgehen und dass sich in der Kombination Zukunftswissen generieren lässt. Diese Annahme ist jedoch nicht beweisbar. Viele Expertenaussagen stellten sich später als falsch heraus, beispielsweise der Ausspruch von Thomas J. Watson, dem frühen Chef von IBM, aus dem Jahr 1943: „Ich glaube, es gibt einen Weltmarkt für vielleicht 5 Computer“.[2]
Zur Auswahl der Experten gibt es keine Kriterien; die Bezeichnung „Experte“ ist rein subjektiv und willkürlich; durch die Auswahl der Teilnehmer erfolgt schon eine Einflussnahme auf das Ergebnis.
Themen und Thesen müssen zunächst formuliert werden, bevor sie das zweistufige Verfahren durchlaufen können. In manchen Fällen werden die Thesen zwar im Verfahren selbst erarbeitet, in der Regel sind hierzu jedoch weitere Methoden notwendig.
Die Thesen müssen kurz, prägnant, aber eindeutig formuliert sein. Dies kann ein Vorteil sein, zwingt es doch die Teilnehmer zur Konzentration auf das Wesentliche. Methodisch können aber nur bedingt komplexe Themenstellungen bewertet werden.
Experten konzentrieren sich per Definition im Wesentlichen auf ihren Fachbereich. Die Interdependenzen mit anderen Entwicklungen, die vor allem bei breit angelegten Studien wichtig sind, werden häufig vernachlässigt oder müssen nachgearbeitet werden.
Werden relevante Rahmenbedingungen (z. B. soziale Entwicklungen bei der Prognose der technischen Entwicklung der Mobilkommunikation) beachtet, so kann man sich nicht darauf verlassen, dass die Befragten hierfür dieselbe zuverlässige Expertise besitzen wie in ihrem eigentlichen Fachbereich.
Experten neigen dazu, die Geschwindigkeit von Entwicklungen zu überschätzen. Vor allem die Diffusionsgeschwindigkeit einer Innovation in der Gesellschaft wird schnell überschätzt.
Bei der Befragung einer Gruppe entsteht eine soziale Situation. Hierbei können durch Autorität, oder auch aufgrund persönlicher Grabenkämpfe, Verzerrungen entstehen. So ist nicht immer klar, ob ein Konsens (oder ein Dissens) tatsächlich nur auf dem intensiven Hinterfragen der eigenen Meinung beruht. Eine Anonymisierung in der Feedback-Runde kann diese Probleme i.A. nicht vollständig vermeiden. Bei der Verwendung von Fragebögen (E-Mail oder postalisch) wird das Delphi-Verfahren explizit dazu genutzt, diese Dominanzen zu umgehen. Bei Präsenzrunden ist dies nur bedingt möglich.
Quelle: Wikipedia: Delphi-Methode#Kritik