waage schrieb:was wäre hier aus deiner sicht und in welcher ausprägung denkbar?
Die Gerüchte, dass Luftangriffe geplant sind, waren schon vor September im Umlauf. Auch im BND, der die USA im Juni informierte. Nicht bekannt war wohl, was und wer genau.
Al Qaida darf man sich auch nicht als einheitliche Organisation vorstellen. Mit den Top-Leuten wurde aber in Afghanistan während der 80er-Jahre eng zusammengearbeitet, die Finanzierung floss via Saudi Arabien.
Die letzte aufgedeckte Zusammenarbeit war 1996, als die MI6 eine halbe Million Pfund an eine Al Qaida-Gruppe zahlte, damit Gaddafi ermordet wird. Der Anschlag ging daneben.
Im Jugoslawien-Krieg wurde Osama bin Laden bei Izetbegovich gesehen, UNO-Fahrzeuge fuhren Islamisten ins Kampfgebiet (es gibt Filmaufnahmen).
Dass die Londonanschläge 2003 genau dann und an den Orten stattfinden, wo eine Anti-Terror-Sicherheitsübung stattfindet, spricht dafür, dass es ein Netz an Doppelagenten gibt. Der erste von Scotland Yard verhaftete mutmaßliche Drahtzieher wurde auf Betreiben des MI6 mit der Begründung freigelassen, er sei einer von ihnen.
Eine Recherche in diese Richtung hätte Geheimdienstarbeit verunmöglicht (Agentenschutz). Auch stellt sich die Frage, wie sinnvoll die Agentenarbeit war, wenn sie die Anschläge in den USA, Spanien und London nicht verhindern konnten.