dh_awake schrieb:Dass thermale Expansion per se kein neues Phänomen ist, wird wohl jedem klar sein, der seine Hand mal ein bisschen länger über eine Streichholzflamme hält
Falscher Vergleich: Die Hand wird sich nicht messbar ausdehnen. Der Schmerz kommt vom Verbrutzeln der Haut, nicht von Ausdehnung.
dh_awake schrieb: alle Träger quasi in der selben Sekunde so aufzuweichen, dass das Gebäude wie ein Aufzug in den Boden fuhr.
Nein. Die Träger wurden nach und nach erhitzt. Man muss aber bedenken, dass auch ein erhitzter und wieder abgekühlter Träger seine Stabilität verloren hat, die Verbindungen bereits überlastet/ausgerissen waren und im Laufe der Brände nach und nach immer mehr Träger erhitzt + Verbindungen überlastet wurden, bis die kritische Masse erreicht war.
Dummerweise waren die Verbindungen auch noch asymmetrisch und daher statisch sehr kritisch. (Ein paar Jahre später schon hätte man das nicht mehr genehmigt bekommen, gerade wegen der ungleichmässigen Belastung der Stützen und Verbindungen.)
Gibt die Struktur nach, dann tut sie das endgültig, und wenn die Bruchstelle tief genug liegt, dass die darüber liegenden Gebäudeteile im Herabstürzen die darunter liegenden zerstören. Will heissen: wenn das Ganze unter dem Dach passiert, hat es wenig Folgen. Passiert es einige Etagen tiefer, oder unter einem Gewicht wie dem Penthouse, kann es das ganze Gebäude niederreissen.
dh_awake schrieb:Du siehst doch auf jedem Video vom Einsturz des WTC7, dass es nicht von oben nach unten einstürzt, sondern praktisch wegschmilzt. So, wie wenn man eine Kerze auf eine extrem heiße Herdplatte stellt.
Falsch.
Man sieht, dass der Einsturz von einer Stelle im oberen Drittes des Gebäudes unterhalb des Penthouse ausging: Man sieht genau da die Fenster zerspringen, das Penthouse einknicken und verschwinden, hinter den obersten Fensterreihen den Himmel durchscheinen und DANN sinkt das ganze Gebäude ein.
Der Vergleich mit der Kerze stimmt also nicht.
Was Du siehst, ist immer nur die Nordfassade.
In den Simulationen knickt das Gebäude um die drei nachgebenden Stützen unter dem Penthouse ein und "faltet" sich in der Südseite zusammen. Die Nordfassade wird quasi hinterhergezogen.
(weiss jetzt nicht, wie ich das anders beschreiben soll).
dh_awake schrieb:wenn etwas weich wird, dann verbiegt es sich logischerweise, wenn Druck von oben kommt. Aber es kommt nicht kerzengerade runter.
Im Folgenden kann gar nichts anderes passieren, da es der Schwerkraft folgt, und die senkrecht und schnurgerade einwirkt.
Dein tortenartiges Einsinken würde nur bei eben tortenartigem Material funktionieren, aber die Baustoffe sind nunmal spröde und brechen, so wie Gläser in einem Karton brechen, wenn etwas Schweres hineinfällt, während es in eine Torte eben eher einsinken würde.