Negev schrieb:Ich bin verwirrt. Die katholische Kirche ist (oder war?) doch ein Vertreter der flachen Erde Theorie. Würde bestätigt werden das die Erde eine Scheibe ist, würde das den Glauben eher stärken.
Katori schrieb:ja aber die Zwang auch Gallileo glaub ich seine Entdeckungen für sich zu behalten, die hat sich halt angepasst die vatikanische Kirche und die anderen zogen dann mit.
Die Flache Erde ist nicht der einzige Schwachsinn auf der Erde; der Glaube, wer wann an eine Flache Erde geglaubt hätte, sowie daß der Streit um Galiliei damit was zu tun hatte (oder auch bei Kolumbus) ist genauso schwachsinnig.
Womit sich die Frage stellt: sind Leute, die heute noch Schwachsinniges glauben, selbst schwachsinnig, oder nur irregeleitet?
Issomad schrieb:Kopernikus ist mit der Abkehr vom heliozentrischen Weltbild bei der Kirche angeeckt
Kopernikus eckte mitnichten bei der Kirche an. Im Gegenteil drängten Kardinal Nikolaus von Schönberg sowie die Bischöfe Tiedemann Giese und Johannes Danziger ihn, sein heliozentrische Theorie endlich zu veröffentlichen, aber Kopernikus selbst zögerte. Nicht aus ANgst vor Ärger, sondern wahrscheinlich aus Angst vor Nichtanerkennung, da Kopernikus' Berechnungen keine genauen Planetenkonstellationen voraussagen konnten - Kopernikus ging von idealen Kreisbahnen für die Planeten aus.
Bei Galilei war es ähnlich. Auch ihn ermutigten kirchliche Würdenträger, seine Forschungen zur Heliozentrik voranzutreiben. Allerdings war Galilei anders als Kopernikus dann nicht so bescheiden, und er veröffentlichte es nicht als Theorie, sondern als Wahrheit. Die Kurie drängte ihn daraufhin, nur von einer Hypothese/Theorie zu sprechen - was ja auch wissenschaftlich sauber wäre - doch Galilei lenkte nicht ein. Wahrheiten alledings, so die Katholische Kirche seiner Zeit, dürfe nur die Kirche verkündigen, und das führte zu dem bekannten Eklat. Das Ende vom Lied: Galilei bliebstur, und die Katholische Kirche stellte ebenfalls auf stur um und verwarf gleich die ganze Theorie mit. Nicht aus inhaltlichen Gründen, denn mit der Heliozentrik hatten sie eigentlich nicht wirklich Schwierigkeiten.
Womit Freuds erste "Kränkung der Menschheit", die Heliozentrik hätte den Menschen aus dem Mittelpunkt gekickt, historisch gesehen ein Irrtum ist. Aber Irrtümer halten sich bekanntlich seit der Aufklärung besonders lange.
Issomad schrieb:Um so etwas aus der Bibel herauszulesen, muss man aber auch sehr wild interpretieren ...
Naja, die Vorstellung von der flachen Erde steht tatsächlich hinter dem ersten Schöpfungsbericht 1.Mose1 sowie weiterer Texte der Bibel. Es ist die antike Vorstellung, wie sie auch die alten Mesopotamier, Ägypter, Hethiter, Phönizier, Griechen, Germanen... hatten. Besonders gut erkennbar daran, daß die gesamte Erde von einem Okeanos / Mahlstrom umflossen wurde, in dem der Chaosdrache lebt (Tiamat, Apophis, Illujanka, Leviathan, Lotan, Ladon, Midgardschlange), und an dessen Rand der Himmel aufsetzt (z.B. von Säulen oder einem Titanen namens Atlas getragen). Dennoch war die Flache Erde nie Glaubenslehre in der Kirchengeschichte und auch nie Anlaß für Verfolgungen, Lehrverurt