Maverick119 schrieb:Da bin ich jetzt nicht mehr bei dir. Wie kann es sein , dass ein benutztes Projektil einmal nur Durchschüsse produziert( geht bei Kennedy durch und trifft Connally) und aus heiterem Himmel plötzlich aufsprengende Wirkung hat ?
Wie bereits geschrieben, die völlig unterschiedlichen Verletzungsbilder resultieren daraus, dass das eine Projektil auf ein weiches Ziel traf, während das andere Projektil auf harte Knochen traf.
Die "Magische Kugel" hat JFK durchschossen und dabei primär weiches Gewebe getroffen. Da es sich bei dem Geschoss um ein militärisches Vollmantelgeschoss handelte (der weiche Bleikern also von einem harten Kupfermantel eingefasst wurde), hat sich das Geschoss dabei nur wenig verformt. Allerdings muss man hier jetzt erwähnen, dass das Geschoss anschliessend auch noch Connally durchschoss und dann in seinem linken Oberschenkel stecken blieb. Das Geschoss wurde dabei auch deformiert, brach aber nicht auseinander.
Das Geschoss, welches JFK in den Kopf traf, traf hingegen nicht auf weiches Gewebe sondern in schrägem Winkel auf harten Knochen. Da kann man nicht das gleiche Verletzungsbild erwarten. Denn auch wenn das Geschoss mit einem Kupfermantel umhüllt ist, bei harten Zielen kann sich dieser Mantel (und damit das Projektil) zerlegen. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, dass ein Geschoss ins Taumeln gerät, sich also um Quer- oder Hochachse zu drehen beginnt. Wenn das passiert, dann kann so ein Geschoss natürlich verheerende Verletzungen anrichten.
Maverick119 schrieb:Das past nicht zusammen und lässt nur den Schluß zu , dass wir es hier mit 2 verschiedenen Projektilen zu tun haben. Einmal das Projektil aus Oswalds Gewehr - Mannlicher - Carcano, das Durchschüsse produziert und einmal ein Hochgeschwindigkeitsprojektil das aufsprengende Wirkung hat, wie es das Militär, zum Beispiel ein Scharfschütze benutzt.
Dieses Argument würde nur etwas taugen, wenn jetzt JFK z.B. zwei Mal in den Rücken getroffen wurde und sich die dabei entstandenen Wunden extrem stark unterscheiden würden. Aber man kann einen Kopfschuss halt nicht mit einem Schuss in den Rücken (bei dem keine Knochen getroffen werden) vergleichen.
Maverick119 schrieb:Wenn es also 2 verschiedene Projektile waren , so muss es auch zwangsläufig einen zweiten Schützen gegeben haben. Ein Projektil kann seine Eigenschaft nunmal nicht ändern, entweder es schießt durch , oder es sprengt auf. Beides geht nicht.
Ich glaube das mit der aufsprengenden Wirkung resultiert von einer schlechten Übersetzung her. Es sollte eigentlich fragmentierend heissen. "Moderne" Geschosse wie das der 5.56x45 (NATO) haben die Eigenart sich auch beim Durchschiessen von weichen Zielen zu zerlegen (also zu fragmentieren). Das ist auch so gewollt, da sich nur so überhaupt die gleiche Zerstörung (also Verletzung) wie mit grösseren Kalibern erzielen lässt.
Maverick119 schrieb:Bei einer einfachen Munition und Schussrichtung von vorne ,ist das Eintrittsloch kleiner als das Austrittsloch.Da wäre die Gesichtshälfte intakt , während der Hinterkopf eine große Austrittswunde aufweisen würde, wie bei dem oberen Bild.
Eintrittswunde ist praktisch immer kleiner als die Austrittswunde (sofern es eine Austrittswunde gibt). Das ist schon so, unabhängig davon, welches Geschoss Verwendung findet.
Maverick119 schrieb:Leider aber gibt es auch Munition, die schon beim Eintrittsloch eine aufsprende Wirkung aufzeigt, was dann auf einen Schuss von hinten schließen lässt.Da platzt alles schon beim Eintritt auf.
Eines ist aber definitiv fakt:
Kam der Schuss von Hinten, so war das diese spezielle Munition. Die will aber auf keinen Fall zu Oswalds Gewehr - Mannlicher Carcano passen.
Oswald verwendete Vollmantelgeschosse und die Wunde des ersten Schusses in den Rücken von JFK passt ja auch dazu. Die kleine Austrittswunde (vorne am Hald) wurde von den behandelnden Ärzten deshalb sogar für eine Eintrittswunde gehalten. Die Eintrittswunde am Rücken hat man gar nicht gesehen, weil man sich natürlich primär um die schwere Kopfverletzung kümmerte.
Und wie schon geschrieben, man kann hier nicht die Wunden eines Kopfschusses mit dem Wundbild vergleichen, wie es entsteht, wenn ein Vollmantelgeschoss auf weiches Gewebe trifft.
Und wie schon in meinem letzten Beitrag erwähnt, man hat das ja auch untersucht, wie sich ein Schädel verhält, wenn ein Vollmantelgeschoss aus einem Carcano auf einen menschlichen Schädel trifft. Und dabei hat sich gezeigt, dass sich das Geschoss häufig zerlegt und die Zerstörung am Schädel deutlich grösser als erwartet ausfällt.
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