@Binger Binger schrieb:Die Gravitationskraft geht von Mittelpunkt einer Masse aus.
Ganz genau genommen zerrt jedes einzelne Teilchen für sich genommen gravitativ an Dir in seine Richtung. Bei ungefährer Gleichverteilung der Materie unter Deinen Füßen aber vereinen sich all die Richtungen, in die Du gezerrt wirst, zu einer einheitlichen, und die ist auf den Masseschwerpunkt hin ausgerichtet. Würde die Erde halbiert und Du ständest am Rand, würdest Du schräg stehen.
Und genau deswegen hast Du letztlich recht, die Meere auf einer Scheibenwelt würden im Zentrum einen Hügel bilden. Wer auf der flachen Scheibe zum Rand hin geht, wird je weiter er kommt um so mehr schräg laufen und den Eindruck haben, er ginge bergauf. Und die Luft würde immer dünner.
Allerdings wäre die Körperachse nicht exakt zum Massemittelpunkt ausgerichtet. Denn nahe Objekte ziehen einen mit größerer Gravitationskraft an als entferntere Objekte. Da das Stück Weltscheibe unter Deinen Füßen Dir näher ist als die Scheibenmitte oder gar die gegenüberliegende Scheibenseite, stündest Du etwas gerader da. Die an Dir zerrenden Einzelkräfte sind halt nicht gleich unter Deinen Füßen gruppiert, und die Materieteilchen, die Dir am nächsten sind, sind halt weiter weg von der Scheibenmitte gelagert. Es reicht nicht zum senkrecht zur Scheibenoberfläche Stehen wie Interrobang meint, aber immerhin.
In unmittelbarer Nähe zum Scheibenrand verstärkt sich Deine Neigung dann wieder, weil immer weniger Scheibenmaterie Dich von der zentrumsabgewandten Seite her anzieht. Direkt am Scheibenrand ist Deine Körperachse wieder auf die Massenmitte = Scheibenmitte hin ausgerichtet. Die Luft ist hier am dünnsten - wenn Dein Kopf sich nicht schon im luftleeren Raum befindet; kommt auf die Menge der Atmosphäre an.