@Sekkound vor allem für andere Interessierte (in Kurzform):
Luft kann eine bestimmte Menge Wasserdampf aufnehmen. Die mögliche Menge Wasserdampf ist von der Lufttemperatur abhängig, je wärmer desto mehr Wasserdampf kann aufgenommen werden.
Übersteigt die Menge Wasserdampf die Aufnahmefähigkeit, wenn also Sättigung eintritt, kondensiert der überschüssige Wasserdampf als Wasser bzw. Eis aus und Wolken bzw. Nebel entstehen.
Sättigung kann durch zwei Wege erreicht werden:
1) Der Luft wird soviel Wasserdampf zugeführt, daß Sättigung eintritt. Weiterer Wasserdampf kondensiert aus.
2) Feuchte, nicht gesättigte Luft wird abgekühlt, bis die Temperatur (Taupunkt) erreicht wird bei der die Luft nicht mehr als den bereits enthaltenen Dampf halten kann. Wird weiter abgekühlt, kondensiert überschüssiger Wasserdampf aus.
Beide Wege können natürlich auch gleichzeitig ablaufen.
Die Sättigung für das Kondensieren von Wasser wird bei 100% relativer Feuchte erreicht.
Die Sättigung für die Resublimation von Eiskristallen wird schon bei geringeren relativen Feuchten (ca. 80%) erreicht. Das hat mit der stärkeren Bindung der Moleküle in der Kristallstruktur und dem darüber herrschenden Partialdruck des Wasserdampfes zu tun.
In der Höhe kann es je nach Wetterlage Schichten mit relativ trockener Luft über feuchte und sehr feuchte Luft bis hin zu "eis"übersättigter (s.o.) Luft geben. In letzterer bilden sich bei Vorhandensein von natürlichen Kondensationskeimen Cirruswolken, bei Fehlen der Kondensationskeime bleibt die natürliche Wolkenbildung aus, trotz Wasserdampfübersättigung.
Verbrennungsmotoren, also auch Flugzeug-Jet-Triebwerke produzieren pro verbrannten kg Treibstoff etwa dieselbe Menge Wasserdampf. Bei Jets ist das eine ganze Menge! Und natürlich Kondensationskeime in Form von z.B. Russ.
Dieser Wasserdampf wird nun in die Atmosphäre geblasen in
1) relativ trockene Luft: Die Luft kann den gesamten Wasserdampf aufnehmen, es bilden sich keine Kondensstreifen.
2) feuchtere Luft: Die Luft kann lokal (konzentriert nach dem Ausstoß) nicht die gesamte Menge Wasserdampf aufnehmen. Ein Teil kondensiert als Eis und wird als Kondensstreifen sichtbar. Bei der Durchmischung mit der nichtgesättigten Umgebungsluft kann das Eis wieder zu Wasserdampf sublimieren, der Kondensstreifen verschwindet.
3) sehr feuchte, fast gesättigte Luft: Wie im Fall 2), nur die Auflösung dauert viel länger, da die Luft kaum noch Wasserdampf aufnehmen kann.
4) übersättigte Luft: Zusätzlich zum Wasserdampf kommen die fehlenden Kondensationkerne. Der gesamte Wasserdampf aus dem Triebwerk resublimiert zu Eiskristallen und initiert die natürlich ausgebliebene Cirrusbildung. Der überschüssige Wasserdampf der Luft resublimiert bei der Durchmischung an den Partikeln des Kondensstreifen. Der Streifen wächst zu einer Cirruswolke.Fall 4) ist in der Regel der Fall bei einer nahen Warmfront, durch welche aufgleitende warme feuchte Luft in der Höhe einfließt. Die Cirren sind die ersten Boten einer Warmfront. Die natürlich Cirrenbildung wird durch Flugzeuge oft künstlich vorzeitig eingeleitet.
Diese Ausführungen sind nirgends abgetippt. Das ist Wissen, welches ich durch verschiedene Ausbildungen, zu denen auch Meteorologie gehört, erlangt habe.