elfenpfad schrieb:Einer der interessantesten Aussagen in dem Telefongespräch fand ich diesen Satz, dass in der Wettervorhersage von zu erwartenden Schleierwolken die Rede ist an einem schönen Sommertag, und dann prompt auch diese auffälligen Flüge mit den entsprechenden Kondensstreifen - Phänomene auftreten.
Wer als Schelm böses denkt muss also zu den Schluss kommen "Die Leute, die die Wettervorhersage machen, mussten von der Sprühaktion bescheid gewusst haben, sonst hätten sie das ja nicht gesagt". Einself!
Mit "Schleierwolken" meinen die die wetterfuzzies übrigens Cirrostratos...
Und wie war das Wetter - ein Blick in ein wetterforum hilft:
Wetterbericht aus Kirchheim bei München vom 10. Mai 2011
Am Dienstag gab es einen recht ruhigen und angenehm warmen Frühlingstag. Morgens schien schon die Sonne, und nach klarer Nacht war es erst mal ein bisschen frisch. Danach wurde es bald wärmer, wobei der Wind schwach blieb. Es gab später immer wieder Cirren und Contrails, abgesehen davon blieb es jedoch wolkenfrei. Auch am Abend war es klar.
Es war recht warm. nach einer Tmin von 5,6 °C an meiner Station stieg die Temperatur in München bis auf 24,9 °C. Luftdruck am Abend: 1025 hPa.
http://wetterfreunde.iphpbb3.com/forum/16444910nx25507/archivierte-wetterstatistiken-f31/tagesstatistiken-mai-2011-t3325-s20.html#p68478Zwei Tage später ging eine Regenfront durch München durch, was dieser User auch im forum berichtete
Was ist aber nun, wenn nichts böses denkt, sondern weiss, wie welche Wolken entstehenErstes anzeichen einer kommenden Front sind meistens Zirren in den höchsten Luftschichten. Die können aber erst entstehen, wenn dort die rel. Luftfeuchtigkeit über 100% ist. Die Tage zuvor war es (in Bodenhöhe) sehr trocken (kann man i.A. in den oben verlinkten Forum nachlesen). Nun steigt die Luftfeuchtigkeit aber selten von - sagen wir mal 19% schlagartig auf 90% an. Das passiert auch in den höheren Luftschichten nicht schlagartig.
Zwischen superschönen Tagen und regentage sind halt immer ein paar Tage, an denen das Wetter sich wandelt. Wenn eine warmfront kommt, dann wandelt sich das Wetter meist zuerst in den hohen Luftschichten - dort wo zirren (sog. Schleierwolken) und langanhaltende Kondensstreifen entstehen.
Zwei tage später gabs ne ordentliche Regenfront, am Tag vor den Anruf war "Der Himmel noch blau und schön" - in dieser Zeit muss sich ja irgendwie die Feuchtigkeit in der oberen Luftschicht gesammelt und gebildet hat - sagen wir mal, sie war am Tag des Anrufes bei 80% in Reiseflughöhe - hier und da etwas höher (dort bilden sich dann die vorhergesagten Schleerwolken) und hier und da etwas niedriger (dort würden Kondensstreifen schnell verschwinden). An den meisten stellen sorgte der von den Flugzeugen ausgestossene Wasserdampf dafür, dass dort wo die Luftfeuchtigkeit schon hoch war, sie jetzt durch die Abgase über 100% ist - und das gibt dort ne Wolke - inform eines Kondensstreifens.
Der Zusammenhang zwischen Schleierwolken und langanhaltenden Kondensstreifen ist also tatsächlich da. Nur ist er andersherum als es ein Schelm denkt. Nicht die Kondensstreifen "Machen" die Schleierwolken, sondern Schleierwolken und langanhaltene Kondensstreifen entstehen bei denselben Bedinungen.