An den beiden Artikeln von sauberer Himmel zeigt sich, wie gut (?) Man dort recherchieren kann.
Erstmal schmeisst man zwei Vorgänge von zwei Flughäfen (deren Städte zufällig mit "H" anfangen) durcheinander. Fall 1 war eine aus der Frachtluke einer passagiermaschine tropfende Flüssigkeit in Hamburg. Fall B war ein undichtes Fass, das beim Verladen einer Frachtmaschine - also ohne Passagiere - in Hannover Langenhagen aufgefallen ist.
Auch schmeisst man Sicherheitsbestimmungen für Passagiere mit denen von Frachtgut durcheinander. Ja, ein Passager darf im Zuge der Terrorabwehr keine grossen Mengen chemischen Flüssigkeiten im Handgepäck mitnehmen. Dass diese Bestimmungen relativ sinnlos sind, ist hier nicht Thema. Aber im Normalen frachtgepäck darf jeder Fluggast so ziemlich alles mitnehmen was er will, also meinetwegen auch 10 Sprühdosen Haarspray Marke "Goldlöcken", solange das nicht gegen irgendwelche Zoll-Bestimmungen verstösst.
Man spielt mit der Angst "Hilfe, über unseren Köpfen werden gefährliche Chemiestoffe transportiert". dabei muss man beachten, dass die Fracht in standartisierten Frachtkontainern
Wikipedia: Unit Load Device transportiert wird, die schonmal abgedichtet sind (oder sein sollten, Fehler passieren überall mal). Was im Wiki-Artikel nicht steht, dass aufgrund der Terrorbedrohung diese Container auch so konstruiert sind, dass eine Explosion (z.B. durch eine Bombe im Container) gedämft wird und die Chance besteht, dass die Aussenhaut des Flugzeuges heil bleibt.
Diese Häufung von Unfällen (2 an einen Tag in Deutschland) mag besorgnisserregend klingen, aber hier greift selektive Wahrnehmung, denn - so leid es mir tut - Chemieunfälle dieser Art sind leider Alltag, nicht nur an Flughäfen. Ein verunglückter LKW mit Gefahrgut ist alltäglich und nur eine Meldung in einer Regionalzeitung wert (ausser der LKW explodiert). Über tropfende Fässer in Firmen, Verkehrsmitteln oder sogar in Schulen (Beim googlen dieses alles stiess ich auf eine Hamburger Schule) findet allerhöchstens im Lokalblättchen einer Zeitung erwähnung. Diese Meldung über die tropfende Luke in Hambrg wurde wohl deswegen so gross erwähnt, weil ein Fotograf von Teilweise von der Besucherplattform (Bild 11) aus den ganzen Vorgang photographierte (siehe die von sauberer Himmel extra verlinkte
http://www.abendblatt.de/hamburg/article2388920/Chemie-Alarm-am-Hamburger-Flughafen.html) - Wenn man schon solche Bilder hat, dann will man sie auch präsentieren)
Ich meine mich erinnern zu können, dass in einen TV-Bericht über die Berufsfeuerwehr des Flughafen Frankfurts gesagt wurde, dass von den täglich ca. 50 Einsätzen ein Grossteil auf solche "Verdächtigen Stoffe" geht, bei der man vorsichtshalber immer die Feuerwehr heranzieht...
Die Luftfahrt ist statistisch gesehen das sicherste Verkehrsmittel, Flugzeugabstürze sind ja ziemlich selten. Auch wenn man bei den Gedanken an "Chemie über unseren Köpfen" schon ein mulmiges Gefühl bekommen kann - ein Vorteil des Luftfracht-Verkehrs ist es, dass diese Maschinen dort landen, wo es eine eingespielte, geübte, professionelle Berufsfeuerwehr gibt. Diese Berufsfeuerwehren muss es ja an jeden Flughafen geben. das ist beim Transport per bahn odr LKW nicht der Fall. Wenn ein Chemietransport per Bahn oder LKW irgendwo in der Pampa verunglückt, ist es ein Glücksspiel, wie erfahren die erste Feuerwehrsleute vor Ort sind. Ohne den freiwilligen Feuerwehren zu nahe treten zu wollen, aber bei einen wirklich heiklen chemieunfall sind mir die erfahrenen Berufsfeuerwehren doch lieber.